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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 11.07.1936
Umfang: 6
der immer wieder. lAie Aquarelle schienen ihm zu gefallen. „Einen Augenblick', sagte der Fremde, als Muthmann sich Anschickte, ein neue» Blatt hervorzuholen. Das Bild I'chien ihm zu gefallen — aber noch geraumer Zeit lmeinte er übergangslos und unerwartet: „Sie ma llen doch auch Porträts, überhaupt Figürliches oder Inicht?' I „Selten', erwiderte Muthmann, der seine Hoff nungen zerrinnen sah. „Ein paar Sachen habe lilh.' »Wenn ich sie sehen dürste?' bat der Besucher. Muthmann holte sie herbei. Vier, fünf

Bilder. Wrklich nicht mehr. Eines war darunter — ein Mädchenbildnis, in ganz zarten, pastellenen Far« abk ^ angedeuteten Hintergrund Der Besucher betrachtete es lange. „Ein äußerst Mendig wirkendes Bildnis', meinte er. „Man könnte sich denken, daß dieses Mädchen nicht hübsch ist im wirklichen Leben. Daß es aber Augenblicke hat, wo es unglaublich schön sein kann. Märchen hast schön.' Muthmann nickte verlegen. „Dies Bild möchte ich kaufen', meinte der Fremde. „Nennen Sie mir einen Preis

— einen diskreten Preis.' Muthmann lächelte verzerrt. Ein Schmerz rühr te ihn an, der ihn erzittern ließ. Oder war es Schwäche? Wenn man wochenlang nun schon ohne Bargeld lebt, wird man schwach. »Wollen Sie nicht doch lieber die Landschaft nehmen?' bat er. „Das ist mein eigentliches Ge biet — wirklich, ich berate Sie gut. Wie ein ehr licher Makler,' versuchte er zu scherzen. „Später vielleicht/' wehrte der Fremde ab. «Ich habe eigentlich nie die Absicht gehabt, dies Bild zu verkaufen', machte der Maler

einen neuen Anlauf. - „Dreihundert Mark', sagte der Fremde. „Drei hundert Mark bar in die Hand, das scheint mir ein guter Preis zu sein.' Dreihundert Mark? Muthmann knickte zusam men. So viel Geld... Vor seinen Augen entstan den, gleich den Fieberphantasien eines Kranken. Bilder, blühende, leuchtende, lockende Bilder von all dem, was er sich kaufen würde. „Es ist recht', sagte Muthmann ganz, ganz leise. „Wohin darf ich das Bild schicken?^ „Teuber, Direktor Teuber', erwiderte der Be sucher, die Briestasche

hervorholend. „Abe» Sie brauchen sich nicht zu bemühen, mein Wagen steht unten, ich nehme das Bild gleich mit. Haben Sie ihm einen Titel gegeben, eine Bezeichnung irgend welcher Prt? Wenn Sie einmal ganz berühmt sind../ -- „Nennen Sie es einfach Mädchenbildms'', er widerte Muthmann hastig. Er konnte doch diesem wildfremden Menschen, diesem kühlen Geschäfts mann nicht verraten, daß dies Bild Eva darstellte Eva, die er liebte und die dann... Ach, nicht daran denken. Es führte ja zu nichts. Er hatte dies Bild

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Alpenzeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 28.10.1941
Umfang: 4
vlpeinenunq' Dienstag, den 28. Oktober 1941-Xlx Zwei Menschen unà ein Bilà Heiteres von Knut Oving „Vor einiger Zeit', so berichtete Jon s»n, „hatte ich ein paar Kronen übrig, als der Monat glucklich überstanden war. Ich war so freudig überrascht, daß ich so fort beschloß, etwas zur Verschönerung oes Heimes einzukaufen. Es wurde ein ves Hei Bild, dos einen idyllischen Waldsee ver stellte, von Tannen und Kiefern umge ben und etwas Waldwiese. Mit Glas und Rahmen kostete es 14.SS Kronen

, und das war ja nicht teuer. Ich taufte es auf eigene Verantwortung in einem kleinen einfachen Laden und trug es selbst nach Hause. Daß es Hulda gefiel, davon war ich überzeugt. Und so war es dann auch. „Ja, das ist ja wunderschön', sagte sie, „aber wie kann ein Bild nur so verstaubt sein?' .Man kann nicht zu viel oerlangen für 14.K5', wandte ich ein. „Wenn es in ei nem kleinen Laden unter dem Tisch gele gen hat.' — „Nur. ja, werde nur nicht gleich böse. Wo willst du es hinhängen?' fragte sie. „Der einzig richtige Platz

für dies Bild isi zwischen dem „Sonnenuntergang am Meer' und dem „Waldbild', sagte ich. „Meinst du? Im Eßzimmer?' «Ja, gewiß.' ^ 5 „Das würde ich nicht tun, sagte Hul da. „Ohne Zweifel paßt das Bild besser ins Wohnzimmer. Dort hätte es seinen gegebenen Platz über dem Cosa.' „Verlaß diä» auf meinen Geschmack, Hulda', sagte ick. Dann nahm 'ch den Hammer und e'nen Nagel und begann das Bild aufzuhängen. Hulda sagte nach her, sie habe es gewußt, daß der Stüh', init mir zusammenbrechen würde, ehe es geschaht

„Dann hättest du es lieber sagen sol len', meinte ich kalt. „Aber habe ich mich zu etwas entschlossen, geschieht es auch.' Ich brachte das Bild an und muß sa gen, daß mich das Ergebnis befriedigte. Ich fragte Hulda, wie es ihr gefiele, und sie antwortete, wie ich es erwartet hatte, das Bild hätte im Wohnzimmer schöner gehangen. „Liebe Hulda', sagte ich, „du hast ei nen Fehler, den du ablegen solltest, und das ist dein verzweifelter Eigensinn.' Als wir uns am nächsten Morgen zum Frühstück setzen wollten

, hing das Bild schief, wie nach einem Erdbeben. Ich rückte es gerade. Im selben Augenblick kam Katrin mit der Grütze, stieß an das Bild, und es saß wieder schief. Ich rückte es noch einmal gerade und setzte mich wieder/Als'Katrin ging, stieß sie wieder um dagegen. Und das Bild hing schief. „Das geht wahrscheinlich zu weit', sag te ich zu Hulda. „Was geht zu weit? Schmeckt die Grütze nicht? Oder was hast du sonst?' „Ich spreche nicht vom Frühstück, son- ern von Katrins Art und Weife, über all

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 01.04.1934
Umfang: 8
keine Grenzen, mehr. Jeder will der erste sein, der seine Kerze am hei ligen Licht entzündet, denn.der Segen der aus dixWMstiy mhen wixd.wi^d ^größer sein,! als der Lohn sür alle anderen heiligen Handlungen. Schreie ertönen, ein Licht entflammt, einer war der Erste, einer war Sieger. Es ist ein seltsames Bild, wie die eben noch dunkle Grabeslirche Heller und Heller wird, eine Kerze nach der anderen stammt aus und eine wogende Menge überstrahlt von unzähligem Kerzenglanz strömt glücklich aus der Kirche

hinaus ins Freie. Neugierig stehen die Araber da und beschauen sich dieses seltsame Bild. Fromme Pilger beugen sich wieder unter ein Kreuz von gewaltigen Ausmaßen. Fünfzehn Men schen müssen dieses Holzkreuz tragen, gefolgt von einer Prozession von Gläubigen. Stumm schreitet die Menge den Weg, den vor säst-LOW Jahren der Künder der christlichen Lehre ging, umgeben von der feindlichen Menge römischer Soldaten. Aber außer Pilgern, Gläubigen und Ungläu bigen füllen auch Karawanen von Touristen

, aber keines kann als authentisches Porträt im wahren Sinn des' Wortes gelten. Trotz der beispiellosen Ver ehrung Jesu durch seine Jünger und ersten An hänger hat keiner von ihnen das Bild seines Mei sters uns durch irgend ein Kunstwerk übermittelt. Wenn einer dieser Urchristen aus feinem römischen Katakombengrab auserstünde und vor ein Bild, das Christus darstellt, geführt würde, so könnte er es sicher nicht erkennen und nur vermuten, vor einem Porträt des Erlösers zu stehen. Wenn man ihm aber das etwa aus einer Mauer

eingegrabene Bild eines Fisches, eines AnkerS, einer Taube mit dem Oelzweig, eines die Leier spielenden Orpheus, einen Hirten mit dem Lamm zeigte, würde er diese sinnbildlichen Porträts sofort als die Christi er kennen, denn unter ihnen stellte in den ersten Jahr hunderten die Kunst der Katakomben den Heiland dar. Als die Menschen gestorben waren, die Jesus persönlich gekannt hatten, schwand die Erinnerung an seine leibliche Erscheinung aus dem Gedächtnis der folgenden Geschlechter. Man gedachte auch Wohl

des Verbotes des Alten Testaments, sich von nichts im Himmel und auf der Erde ein Bild zu machen. Im übrigen waren gerade die Christen der ersten Zeiten so fest von der unsichtbaren Gegenwart des Erlösers in ihrer Mitte überzeugt, daß sie gar nicht das Bedürsnis hatten, ihn sich auch bildlich zu vergegenwärtigen. Die ersten Versuche, ihn in porträtähnlichen Darstellungen festzuhalten, stammen aus den: dritten Jahrhundert. Aber bei diesen noch recht primitiven Bildern in den Kata komben des Kallistus

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Seite 3 von 8
Datum: 11.06.1939
Umfang: 8
mit plötzlichem Ruck die Tür aus! Was nun geschah, läßt sich kaum be schreiben: Die al'e Marie kam wirklich die Trevpe herauf! Sie hatte einen gräß lichen Eulenkopf, rote Augen, hinkte auf beideu Leinen und röchelte schwer und mühiam. Sie war um die .Halste kleiner, als ich sie eigentlich kannte Dabei hatte sie einen Buckel, der sich ständig zu bs- iuuerung! Anblick. Nur einen Augenblick nahm ich das sürchtrliche Bild in mich auf. dann schrie! ich auf. Eine Enttäuschung, irgendwie! hintergangen zu sein, ließ

- gemürselten Menge von kleinen Leuten und feilschenden Juden. Er sah den Ver steigerer mit dem Gerichtsdiener an der Wand und den Hauswirt, ungerührt die einkommenden spärlichen Gulden über schlagend. daneben. Ein arg verstaubtes Bild stand, vorerst noch völlig unbeachtet, in einer Ecke. Der Meister sah es und — hatte blitzschnell einen — nun ja, einen Plan. Rembrandt, sorgsam sich bückend und gute Weile beobachtend, wischte ein wenig den Staub ab und besah das Bild, schein bar immer stärker gefesselt

. Der Haus wirt hatte sogleich den Meister Rembrandt van Rhyn erkannt und stieß, als er ihn derart über dem alten Bild sah, auf der Stelle den Auktionator an, und der, ein tüchtiger Mann .nahm eben dieses Bild als nächsten Gegenstand unter den Ham mer. Und wirklich: Rembrandt bot als erster und ohne Besinnen fünfzig Gulden:! Sol ches Angebot reizte, mußte ganz einfach die Raffgier van Schovels, des Haus wirtes reizen. Wenn schon der große Meister, der doch gewiß das Höchste von seinen Kunst verstand

, so viel bot, was mußte da dieses Bild am Ende wert sein! Rembrandt war mit allem Eifer bei der Sache und ging, nachdem der gierige Wirt ihn schnell überboten, Zug um Zug geriet schier außer sich vor Eiser, deu» die Zahlen kletterten eine wahre Jakobsleiter: Rembrandt, der Wirt — der Wirt, Rem brandt. Und wieder der Wirt, lind noch einmal der Meister! Bis am Ende Rembrandt dem Herrn van Schovel einen kleinen Vorsprung ließ und das Bild endlich den: gedunsenen Wirtsgesicht zugeschlagen wnrde. Für Freund

mir jetzt unter vier Augen, wieviel mag das Bild wert sein?' Rembrandt wirst noch einmal, wie ab- lchiednehmend, seinen Blick auf das Bild und antworter seelenruhig und vergnügt: „Unter uns gesagt: zwei Gulden!' Der Hauswirt, der die Zahl in seinem Rechenkasten nur zu deutlich vernommen, aber immer noch nicht anders konnte als glauben, daß Rembrandt sich gewiß über den endgültigen Verlust des heiß umstrit tenen Bildes suchse, entgegnete, halb ver legen: „Oh, verehrter Meister, wie konn tet

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Seite 3 von 6
Datum: 27.04.1941
Umfang: 6
da.' „Ja', sagt, eaen unter hoffe, ich werde das nie vergessen.' , sagte ich, „es ist seltsam, so im Reaen unter Kastanien zu stehen. Ich Ei« Bild für Lenchen Lauterbach Bruno Bolz verkehrte mit einem Mäd chen brieflich. Das Mädchen hieb Lenchen Lauterbach. Bruno Bolz lernte Lenchen Lauterbach auf. dem nicht ungewöhnlichen Wege kennen. Has Inserat stand unter Briefwechsel und Heirat nicht ausgeschlos sen. Bruno Bolz schrieb hin und Lenchen Lauterbach schrieb zurück. Der Briefwech sel machte zwei Menschen

glücklich. Eines Tages schrieb Lenchen Lauter bach: „Ich hätte gern ein Bild von Ihnen, Bruno Bolz.' „Ein Dutzend.' Bilder spicken?' — „Elf in me ine. Woh die „Wohin darf i „Elf in meine, as zwölfte an Lenchen Lauter Der Photo- es ist vielleicht schon svät, ganz egal, wir 'ssen uns ganz eins« ' ist das müssen uns ganz einfach noch fehen —, ' das zu viel verlangt vom Leben?' „Ich denke oft, wenn man vecheiratet wäre, hätten wirs leichter in allem.' „Wir können einfach noch nickt heira ten', sagte Lily

angekommen war. „Der Frühling', flüsterte er, »der Früh ling riecht über das Wasser*. nung. bach.' Bruno gab die Adresse, graph photographierte. Bruno Bolz wartete acht Tage auf ei nen Brief. Den Inhalt dachte er sich un gefähr so: „Lieber Bruno! Dein liebes Bild habe ich erhalten. Ich bin überrascht, entzückt, von Herzen froh, daß du so aus siehst, wie ich mir dich in meinen heimli chen Träumen vorgestellt habe. Deine tlug« Stirn, dein forsches Auge, deine männliche Nafe, dein lachender Mund

und dem« schlanke Gestalt erfüllen meine See le mit Stolz, daß ich nur noch den einen Wunsch kenne, dich bald in meine Arme zu schließen. Dein Lenchen Lauterbach.' Auf diesen Brief wartete Bruno acht Tage. Am neunten Tag« ging Bruno zum Lichtbildner. „Haben Sie mein Bild an Lenchen Lauterbach geschickt?' — „Ja. hier ist die Postbestätigung.' — „Wieviel Bilder haben Sie eigentlich gemacht?' — „Zwölf.' — „Nur zwölf?' sagte Bruno überrascht, „zwölf haben Sie doch mir gefchickt? Welches Bud

haben Sie dann an Lenchen Lauterbach gefchickt?' Ein entsetzlicher Irrtum kam auf. Der. Photogravh hatte ein falsches Bild an Lenchen Lauterbach gesandt. „Dieses Bild haben Sie ihr geschickt?', tobte Bruno Bolz, „kein Wunder, daß sie nicht mehr schreibt! Dieser Mann ist ja ein« Karika tur, ein Kinderschr«ck, ein Brechmittel »ch ni» So etwas ich noch geschenl Diese stupiden Augen, diesikr dumme Mund, dieses verschrobene Ge stell und die ganze geckenhafte Aufma chung! Was soll nur Lenchen Laute-wach von mir denken

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Seite 3 von 6
Datum: 10.02.1938
Umfang: 6
Jeanne d'Are. In.einem anderen Bild kostümierte Melies sich dann .um jund stellte den «Erzbischof bar, der den König .krönte. In.jener Zeit »wurde nur der Titel des Films .auf .die Leinwand projiziert, .die Hauptdarsteller .und sonst! gen Mitarbeiter «blieben .alle .anonym. Je doch Hat Melies noch .kurz.vor seinem To de in einem Brief.an die Pariser Abend zeitung ,/Ce Soir mitgeteilt, daß.eine.ge wisse Mlle. .Calviere bamals bie Rolle.der Jeanne b'Arc «gespielt Hat. Auch den Be- .grfff bes ,^Dyui

von Metern, die von den verschie densten Stutzpunkten aus aufgenommen wurden, um später ein möglichst ab wechslungsreiches Bild zu gewähren. Bei dem ersten Ablauf des aufgenom menen Materials ergab sich sofort, daß es unmöglich ist, nur einen abendfüllenden Film herzustellen. So wurde die Zweitei lung durchgeführt. Der erste Teil beginnt mit Aufnahmen der klassischen Stätten in Griechenland, es folgen der Prolog, der Fackellauf und die Eröffnung, die wich tigsten Kämpfe der Leichtathletik und schließlich

.aner kannte Fachleute mit ihrem Rat der Künstlerin zur Verfügung. Mit dem Fertigschnitt der beiden Teile war noch lange nicht alle Arbeit erledigt. Vor allem mußte der Ton synchronisiert werden. Das war die Aufgabe der beiden letzten Monate. Es wird hierbei unter schieden zwischen „Bild und Sprache', „Bild mit Geräusch' und Bild mit Musik' Die Musik zu diesem Film hat der Kom ponist des Parteitagfilms „Triumph des Willens', Herbert Windt, geschaffen. Aber nicht nur die deutsche Fassung soll fertig

werdey. sondern es gilt, die franzö sische, die englische und wahrscheinlich auch eine italienische herzustellen. Es gilt wei terhin, die für den Olympiafilm nicht ver werteten Filmstreifen für sportliche Lehr filme zu verarbeiten. Konrad Joachim Schaub. Snterssjaute Eutdeàugeu an Tintorettos „Susanna' Das Wiener Kunsthistorische Museum hat für die Tintoretto' Ausstellung in Venezia seine „Susanna im Bade und die beiden Alten' als Leihgabe verge geben. Nach der Rückgabe wurde das Bild

wie alle Kunstwerke, die verliehen wurden, einer gründlichen Kontrolle un» terzogen und da hat sich herausgestellt, daß das Gemälde um 6 cm höher ist al» man bisher wußte. Bisher war der Bildkand nur unter dem Rahmen einge schlagen und an die Stützleine angena gelt, so daß das Meisterwerk nicht mt Gänze sichtbar wurde. Im neuen Aus maß wirkt das Bild viel logischer und überzeugender. Es kommen nur einige bisher unbekannte Einzelheiten in Er scheinung, die für die Gesamtwirkung von großer Bedeutung sind. So konnte

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Seite 3 von 6
Datum: 11.08.1939
Umfang: 6
wieder ^schieben müssen, weil eben Mustapha nicht genug verdiente. Nur das Geld jiand als einziges Hindernis zwischen hnen und ihrem Glück. So dachte wenig- siens Zuleika, die gar nicht begreifen konnte, daß Mustapha nicht in ihren Ju bel einstimmte, sondern sie gleich darauf Anwies, nicht zuviel darüber zu sprechen. Sie werde schon genug Aerger mit dem Geld haben. Streit um ein Bild. Am andern Tage hatte es sich doch herumgesprochen, wer das große Los ge zogen hatte. Die Zeitungen verlangten ron Zuleika

ein Bild. Warum sollte sie kein Bild zur Verössentlichung geben? Es war doch sehr schön von der Welt, sich so sür sie zu interessieren. Es war doch reizvoll, berühmt zu sein. Aber als sie am Abend Mustapha er zählte, sie habe ein Bild für die Zeitun gen gegeben, tobte er vor Wut. Gut, in her Türkei war der Schleier gefallen, waren die Harems abgeschafft, gab es teine Abschließung der Frau mehr. Aber Mustapha dachte trotz der 3L Jahre, die er zählte, ein wenig altmodisch in diesen Bingen

. Er wollte keine Zuleika — von der alle Welt nun ein Bild in Händen iiielt. Das war nicht nach seinem Ge schmack. Er verließ sie an diesem Abend mit den Worten: „Und das Geld bringt doch Unheil in diese Welt.' .Ich will dich nicht, wenn du reich bist!' Am andern Tag sollte der große Ball stattfinden, aus dem dann die Überrei chung der Gewinnschecks erfolgen mutzte. Mustapha kam nicht, um Zuleika zu die sem Ball abzuholen. Sie ging allein. Er würde schon anders denken, wenn er das Geld sah. Doch als sie am nächsten Tag

werden. Ein Riesenbovist von der erstaunlichen Größe eines Kinderkopfes und im Ge wicht von über ein Kilogramm ist im Unck es gibr àoch Seeschlangen Neueste Meldung aus Oregon. — Be richte aus allen Zeiten zufammengetra gen. — 'Alle Beobachter sahen das gleiche Bild. — Was wissen rvkr vom Ozean? Aus allen Teilen der Welt werde! wieder Seeschlangen gemeldet. Aon der französischen Küste, aus Oregon, vom Loch Neß und neuerdings sogar vom Genfer See liegen Berichte vor, die vom Auftauchen unheimlicher Lebewesen mel

gebilde — oder vielmehr Geoide dessen, was auf der Venus unserer irdi'chen Atmosphäre entspricht — darstellen. Die photographische Lins? Hai diese Annahme seither bestätigt und uns m>ch weitere interessante Einzelheiten verra ten. Aus den ersten P'rwtoplatten sah man allerdings weiter nichts als Nebel. Als man dann Farbfilter v?r die Linse setzte, wurde das Bild ein anderes, Bei raten und blauen Filtern sah man frei lich wieder nichts, aber ein blauwoletter Filter ergab schon schwache Spuren

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Seite 4 von 6
Datum: 14.09.1941
Umfang: 6
preisgekrönten Fen ster anzufangen genötigt sind. Der Fremde wie der Einheimische geht ja mit besonderer Borliebe durch jenes edeiciejormte und auffallend re ch ge schmückte Südportal, das so einladend dem oon der Leonardo da Vinci-Straße j kommenden Besucher entgegen winkt. Der Gläubige, der den heiligen Raum betre- ten und den Gottmenschen im Sakramen ts begrüßt hat, dreht sich meistens zuerst gegen die rechte Seite und erblickt hier ein liebliches Bild. Es ist ein Stück der christlichen Sozialpolitik

um Rettung aus der drohenden Gefahr und der Blick voll Gottverirauen. den der Heilige zum Himmel sendet, sagt uns, daß sie sich in ihrer Hoffnung nicht getäuscht. Die vom Wind^, gepeitschten Wogen und die gewitterschwere Wolkennacht bringen schöne Stimmung und Harmonie ver Farben in das bewegte und lebensvolle Bild, das Tiefen in seinen Schatten aus weist. wie kein zweites unter allen. Es gehört deshalb ebenfalls zu den besten in der Serie, und wenn wir noch die rei zende Umrahmung dieses Gemäldes

in ihrer stilvollen Architektur betrachten, so möchten wir es als ganz hervorragend bezeichnen und es selbst dem preisge krönten vorziehen. Der für Kunst stets begeisterte Sonnenwirt Karl Abart und seine bescheidene Hausfrau Anna, gebo rene Hafner, sind die braven Stifter des zweiten Glasgemäldes. Der hl. Nikolau» erweckt einen Toten zum Leben Ueber das dritte Bild, welches den hl. Nikolaus darstellt, wie er einen Toten auf dem Schiffe zum Leben erweckt, wol len wir uns etwas kürzer fassen

sind voll Ausdruck und Leben. Das Bild erklärt sich selbst: St. Nikolaus predigt das Wort Gottes. Seine Worte scheinen, wie aus den Mie nen und Geberden der Zuhörer hervor geht, tief zu Herzen zu dringen. Edel und würdig steht der Heilige da, verklärt von dem Geiste göttlicher Sendung er füllt er seinen hohen apostolischen Beruf. Welche mögen wohl die Worte fein, die von den Lippen des Gottesmannes flie ßen? „Liebet Gott über alles und den Nächsten wie euch selbst.' Das Zeichen der Erlösung im untersten

sehe» klinnte, wenn er sich ein wenig zur Seite beugte. Von diesem Augenblick an hatten sich ihre Augen die ganze Fahrt üüer nicht mehr losgelassen. Er hatte nichts von dem Weg gesehen, nur die Sprache dieser schönen Äugen hatte er zu lesen oersucht, die ihn anblickten mit derselben Sehnsucht, die in ihm brannte. Er sai, noch einmal zu ihrem Zimmer „ aber dort blieb die Türe ge- iliz!i'si'.'>- Siebentes Kapitel Am Sara,enenturm Als Droste belìi Auspacke», war, siel .yin plötzlich ein Bild von Hilde

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Seite 7 von 8
Datum: 03.04.1931
Umfang: 8
Moment der Kreuzigung Christi. Der Priester hält das Kreuz und enthüllt in am Altar (gerade heute spricht die Kirä>e taut drei Absätzen das Bild des Gekreuzigten, dabei ''Uß die Kirche gestehen, oa» s^vieie dio Sprache lhr«r Symbole und Zeichen): die wird in dreifacher Tonkaae gesunken: „S-1' Kinder kalt und gefühllos von Golgittha Priester erscheinen in schwarzen Gewändern idas Holz des Kreuts, àn dem das Heil der ' ' ' ... gehangen' Das Volk. in Anbetung nie dersinkend, antwortet: h.nichte

eine» Fortschritt in der Handlung: dies hauptsächlich in den Nahmenversen und ihren Psalmen; die Wech selgesänge gehen In der Handlung nicht mit. Während die Kirche am Grabe sitzt, ziehen sechs Bilder an ihrem Geiste vorüber: 1. Bild: Die Grabesruhe (1. Nachtwache):. „In Frieden schlafe und ruhe ich'. „Cr wird ruhen am heiligen Berge'. „Mein Leib ruht in Hoffnung'. 2. Bild: Einzug der Seeke Jesu in die Unter welt (2. Nachtwache): „Oeffnei euch, ihr Pfor ten der Ewigkeit! denn Einzug hält der Kö nig der Glorie

.' 3. Bild: Auferstehungohoffnung: „Ich glaube, daß ich schaue den Herrn im Lande der Lebendigen.' „Aus der Unterwelt zogst du meine àele heraus.' 4. Bild: Versiegelung des Grabes: Die Le sungen der 2. Nachtwache. 5. Bild: Jesus der Sieger über seine Feinde. 3. Nachwache. 6. Bild: Rückfall zur Grundstimmung Tiefe Trauer und Klage: „Wie ein Mann ohne Hilfe den Toten ausgeliefert'. Dazu di« Responso- rien 1. 2. 3. 4, S, ü. 7; das letzte Responso- rium gibt uns das Schlußbild des Karsams tags: Jesus

der Passion. Im unsteten Flacker schein« der Fackeln wirkt ste unvergeßlich auf den Beschauer. Savonas alter Dom ist im Jahre zerstört worden. Ans dem würdevollen Portale des neuen, schon 16V4 vollendeten tritt die Spitze des Zuges. Sechs Trommler und eine große Zahl von Fackelträgern schreiten voran, gefolgt von denMönchqn^di« das „Kreuz des Leidens' auf ihren Schultern.tragen. Flammende Lohe gleitet über.dieles Bild dahin, und so wirkt das Ganze unwahrscheinlich, gewissermaßen her- ansgezaubert

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Seite 3 von 6
Datum: 12.11.1936
Umfang: 6
Diebstahls über, springt vom Seelenleben des Igels ins brennende Herz der Carmen, zieht durch den Schein des MondNchtes und landet auf Atempause in einem Bild der Sterne.... Und dann gibt es einmal jenen Nachmittag, da liest mir Klages aus seinem Hauptwerk von der Seele des Wassers vor. In der packenden Zau bertraft seines Wortes versinken die Wände des Zimmers. Der Fußboden schlägt Wellen... Das Meer, von dem er spricht .rauscht zum Fenster herein. Es wird zum lebendigen Wesen... die Wogen singen

gegeben haben. Was nützt Ihnen der beste Film und die schönste Musik, wenn das Bild tanzt oder das Licht flak kert? NichtsI! Die Vorführung ist die Seele vom ganzen Geschäft!' Der Verleiher: „Da sieht man wieder einmal, daß diese Leute vom wahren Geschäft keine Ahnung haben. Worauf es ankommt? Na, auf den Film natürlich. Und wer liefert den Film? Der Verleiher. Der Verleiher ist die Seele vom ganzen Kino geschäst, und nur ein Unbelehrbarer wird das nicht glauben. Er bringt die Ware, die das Publikum

Illm. Regie Guazzonl Aosco Giacchetti und Marroni in «Squadrone banco'. Novells von Narvàssa Lo!orodi Das Bild war dennoch verkauft, als ich Ihnen dummen Verleumdungen von Cornelius Es war nur privatim einem Spekulanten >,Mit, welcher den Kontrakt nicht bei der Aus- 'ng veröffentlichte, um es später mit Vorteil » 'sen. Jenes Geld war wirklich der Preis 's Arbeit — ein geringer Lohn für so hohen 'sU Und wie edel wurde derselbe ange- ''er Freund: wie großmütig und I?'' Agenden Tage

hatte ich die Aficht, Corne- L' besuchen, wie ich Ihnen schrieb. Als ich àj>,^°rgen die Zeitungen erhielt, fand ich zu »tik° großen Verwunderung die besten Kunst- ^'3 beschäftigt mit der Kleopatra von Valdi. Alle.diese Artikel waren voll >n ìi «Mchen Lobes für sein Kunstwerk,, von Wunderdinge erzählten. Mit klopfendem ein Mann, der aus Versehen einen ^5'Mß abgegeben hat und zittert, sein Opfer !id l'eß ich mich nach der Ausstellung fahren à^.cheilte fieberhaft die Säle, um jenes Bild welches ich, ohne es gesehen

er wohne hier...' „In der Tat', antwortete er, „wir wohnen zu- „Sind Sie auch Maler?' fragte ich mich setzend. „Ja, mein Herr.' „Sie haben gewiß auch ein Werk ausgestellt?' „Gewiß, ein Gemälde, welches vorgestern ver kauft worden ist', antwortete er mit sichtlicher Be friedigung. „Ich beglückwünsche Sie. Es muß ein würdiges Seitenstück zu jener staunenswerten Kleopatra sein. Welches Sujet haben Sie gewählt?' „Angelika auf der Klippe.' „Angelika auf der Klippe!' rief ich bestürzt. „Das Bild

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Seite 3 von 6
Datum: 29.12.1938
Umfang: 6
dar- auch Rubens von diesem Bild« » starten Eindruck empfing, willen daher, daß km Nachlaßverzeichnis sei- ttunstbesitzes eine Kopie von seiner ach jenem Raffaelfchen Bildnis rt ist, die allerdings bisher ver» '«blieb. Ztà» bestimmt, aber in D«zig gelaadek n Jahre 1473 sticht die Galayde „St. oias', ein englisches Schiff, das unter nspitl«rMmdischer Flagge segelt, von Brügge Lands, hi See mit der Bestimmung nach Sie au lsser mntch ' in ic. Kfunden^ I, durch . flamm sola« er. and uni Zeit

darauf. Das BUH Aver erbt sich in der Familie fort. Wir finden es wieder in den Händen seines Neffen, des Grafen von Cantecroix. Der, ein Lebemann, hat das bare Geld recht nötig. Was liegt näher, als das Dürer-Bild zu verkaufen? Ein Käufer ist bald gefunden: in dem deutschen Kaiser Rudolf II., der für seine berühmte Galerie in Prag Bilder im In« und Ausland sucht. Nun aber leistet sich der Cantecroix ein hübsches Fälscherstück. Er schickt seinem Herrn — er ist zur Zeit kaiserlicher Ge sandter

— eine Kopie statt des Originals. Doch in Prag entdeckt man den Schwin del und sendet ihm zugleich mit einem höchst ungnädigen Abberufungsschreiben vie Kopie zurück. Einige Jahre später, etwa um là, kann Rudolf il. das Dü rer-Bild von der Witwe des Grafen er- werben. Mit anderen Stücken der Rudol- finischen Sammlung wird es dann später in die Wiener Galerie überführt. kardinal Aesch und ein Leonardo. Immer wieder falen jene erstaun ne Rolle, die in keit ins Reich der ielen bei Bilderschick en Entdeckungen

Hl. Hieronymus! Denn das Bild hat sich bis zum Jahre 1807 in der Sammlung der Malerin Angelika Kaufs- mann befunden, deren Haus in Roma sa einen Mittelpunkt der kuWinteressierten Welt bildete. Nach ihrem Tode war die ses unfertige Werk Leonardos unbeachtet geblieben und schließlich zum Kistendecket herabgesunken. Die Geschichte dieser seltsamen Entdek- kung ist damit noch nicht am Ende. Der selbe Kardinal Fesch bringt — Jahre spä ter — höchstpersönlich, ein Paar Schuhe zur Ausbesserung zu einem Flickschuster

in Roma. Während er mit dem Meister verhandelt, bleibt sein Blick auf einem dunklen kleinen Bilde hängen, das In des Schusters Werkstatt an der Wand hängt. Er glaubt feinen Augen nicht zu trauen ' der Kopf seines Das mu sein! Un richti pa Hieronm us der Si das Bild aus t genau in den mus chu- Aus- chnitt des aus dem Kistendeckel wieder- p/borenen Leonardo. Nach dem Tode des Kyrainals im Jahre 1839 erwirbt Pius der Neunte es aus der Versteigerung des Nachlasses für die vatikanische Galerie

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Seite 6 von 6
Datum: 06.07.1935
Umfang: 6
und beglückt die großen Dinge der Welt. Aber es standen in diesen Augen Glück und Trau rigkeit sehr nahe beieinander. Und sie schienen von einer Offenheit uno von einem Vertrauen, daß Michael glaubte, bis in die Unberühriheit und Klarheit ihrer Seele sehen zu können. Das war wohl das Schönst« an diesen Augen, daß Michael ihnen glauben konnte... Unter dem Bild stand: Angelika zur Mühlen. Eigentlich hatte Michael die Straß«. bis zum Park hinausgehen wollen. Aber das war doch- jetzt so gleichgültig

. Ein bißchen hing schon der Früh ling in der Lust und schickte sein»,, Dust bis in d>ie Straßen der großen Stadt. Das mochte vielleicht schuld daran sein, i>aß Michael die sehnsüchtigen (Sodanken hatte. Angelika zur Mühlen', dachte Michael und spürte dem Klang dieses Namens nach. Es verhielt sich merlwürdig mit seinen Gedanken: Wo er sie auch hinschickte, in das Geglitzer hinein, in ein Schaufenster oder zu den Müschen, die vorüber gingen, immer kehrten sie zurück zu dem Bild, dessen Linien sie verlieft

als an das traumhafte Bild eines Mädchens ... Es kamen noch viele Abende lag dieser, un- ruhevoll und verwirrend, voll schöner, großer Gefühle, die im Trubel der Straße immer wieder um dasselbe kreisten und sich schließlich in ihrer eigenen Aussichtslosigkeit verloren. Noch oft sah er sich daZ Bild an. bis er es schließlich ganz in sich ausnah ni und immer mit sich trug. Es war. eine merkwürdige Liebe, die ihm «eine quälen Se Unruhe brachte und sich doch zunächst nicht nach Erfüllung, sehnte. .Kenn Micha

würde. Denn ihr Bild war plötzlich ganz in die Welt der Wirk lichkeit gerückt, m jene Welt, die da durch das ! Fenster zu ihm herasdröhnte und aus der er gerade zu ihr hatte fliehen wollen. Und mit schmerzlicher Deutlichkeit fühlte er, daß dieses Bild tot war. Auch die Erinnerung gab nichts mehr her. Das Gewebe war zerrissen, in dem Augenblick, da er nun einen ganz kleinen Schritt zur Erfüllung getan hatte. Es durfte wohl nicht sein.— —... Später, im Sommer, war Michael in «iivem Seebad. Als er einmal ganz

den religiösen Handlun gen nähergetreten war, blieb ihm der Eindruck mehrere Tage im Gedächtnis hasten; doch hatte es ihm nicht die Magie der vom Priester gemurmelten lateinischen Gebete angetan, noch auch die Melodie der liturgischen Gesänge. Eine Atmosphäre von Farben hatte sich seiner Erinnerung eingeprägt. Er suchte unwillkürlich einen Grund sür dieses Gefühl, das selbst dann noch anhielt, als ihm das Bild nicht mehr gegenwärtig war. Er dachte'an Grün, Rosa, Grau, wie an die Worte einer nèuen Sprache

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Seite 7 von 8
Datum: 30.09.1928
Umfang: 8
. — Meine Adelheid lächelte ver bindlich nach allen Seiten. Aber hin und wieder wenn sie mich behutsam vorschob, fing ich doch einen sorgenvollen Blick nach meinem Aermel auf. Wir verloren weder über den neuen noch über den alten Frack irgendein Wort. Doch ge dacht haben mir beide den ganzen Abend — an beide. Zu tanzen wagte ich nicht. Wenn hier etwa der Aermel. — Meine Reserviertheit wie derum konnte mir verübelt werden. Da flüsterte ich meiner Adelheid zu: „Das gewöhnliche Bild — ein paar neue Köpfe

.' . „Wann denn?' .. - „Als ich Ihnen die zwanzig Mark g?pumpi habe, die ich heute nach von Ihnen kriege.' — Wenn es nicht wahr ist. möge Doblin de»! Autor verzeihen. Erfolg Der Maler und der ihm befreundete Slevogl standen vor dem Bilde des Malers, das in der Berliner Akademieausstellung ausgehängt war. — Slevogt lobt« das Bild, was den Maler sichtlich erfreute. „Ich habe zehn Jahre daran gearbeitet', sagte er. „Wie? Zehn Jalzre an diesem Bild? Wls ist das möglich?' fragte Professor Slevogt. „Es dauerte

einen Monat das Bild zu malen und neun Jahre elf Monate, um ihm die Beach tung der Akademiebonzen zu verschaffen../ Das Ochsenbildnis Der Tiermaler Zügel fand durch Zufall in einer Kaufmannsfamilie ein Bild wieder, das einen Ochsen darstellte. Zügel hatte es in seiner Jugend gemalt, ès war eines, seiner ersten Werke, und er hätte das Bild gern wieder be sessen. — Er fragte also den Kaufmann, ob er es ihm verkaufen wollte. Der Kaufmann aber weigerte sich hartnäckig, uni» alles Zureden des Malers half

nichts. »Ich bezahle Ihnen jeden Preiy', erklärte Zü gel. „Nein, ich verkaufe es nicht. Wir haben es von meinem Onkel geerbt, lind ich verkaufe es eben nicht.' Aergerlich griff Zügel zu seinem Hute: „Ent schuldigen Sie, ivenn ich geahnt hätte, daß es sich um ein Fa Milien bild handelt, hätte ich den Wunsch überhaupt gar nicht ausgebro chen.' Eln unerwünschter Rekord Die Amerikaner haben etwas für Rekorde übrig. Das weiß man. Der Mann, der dls meisten Beefsteaks hinter einander ißt, die Frau die am längsten

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Seite 3 von 6
Datum: 09.04.1935
Umfang: 6
hat, die er mit Gewalt aus den Wohnungen holt. Da gilt es, fein und ruhig zu sein, um den Bösen nicht auf merksam zu machen. Man unterhält ich flüsternd, kein Lied erklingt, ganz still vergeht die Weihnacht. Zur größeren Sicherheit wird vor der Tür ein Ei- Durch ein Bild gesunden In der Ausstellung junger Künstler in Paris hing ein wirklich ausgezeichnetes Bild eines jungen Malers, das Porträt eines lieblichen jungen Mäd chens, das nach der Ansicht des Künstlers — und wohl auch nach der der Ausstellungsbesucher

und das liebliche Gesicht. Dann wendete er sich kurz um und verließ die Ausstellung, ohne noch irgend ein Gemälde eines Blickes zu würdigen. Am nächsten Tage kam er wieder, stand stundenlang vor dem Bilde und ging dann wieder davon — am über nächsten auch. Der Aiisstellungsdiener, dem das Gebaren des Fremden aufgefallen war, benachrichtigte den Ma ler des Bildes, der am folgenden Tage liebens würdig auf den Bewunderer feiner Kunst zutrat und ihn ansprach: „Monsieur gefällt das Bild? Es ist leider schon verkauft

!' „Sind Sie der Maler dieses Bildes', stieß der Fremde rauh hervor, „oh, dann können Sie mir auch sagen, wo sich das Vorbild zu diesem „Früh ling' befindet? — Aber es ist ja nicht möglich — es ist ja nicht möglich', murmelte er abbrechend. „Warum nicht möglich, Monsieur?' fragte la chend der Maler. „Wenn Sie das Modell und nicht das Gemälde meinen — Mademoiselle Angele ist morae.i in meinem Atelier, da können Sie das Ur bild dieser Malerei in seiner ganzen Schönheit be wundern — aber Angele ist em sittsames Mädchen

und wohl nicht jedem zugänglich', beendete er sein etwas leichtfertiges Gerede. Unwilug unterbrach ihn der Fremde: „Das ist es ja nicht! Aber wenn Sie hören wollen, was mich so an dieses Bild fesseltl Ich war vor Jahren ver» loot mit einem schönen Mädchen, das ganz so aus sah, wie dieser Frühling. Unglückliche Zufälle zwangen mich, in die Kolonien zu gehen — Angele — ja sie hieß auch Angele — und wir mußten uns trennen. Ich wurde bei einem Kampf mit den Ara bern verwundet, geriet in Gefangenschaft

und als ich nach meiner Freilassung wieder an meine Braut chreiben konnte, erhielt Ich keine Antwort mehr, ihr Vormund berichtete mir, daß sie inzwischen — oerzweifelnd an meiner Liebe und Treue — ge- iratet hatte. Da hatte ich natürlich keine Lust mehr, nach Frankreich zurückzukehren. Und als ich nun zum ersten Mal seit langen Jahren wieder in aris bin, da begegnet mir dieses Bild. Aber es kann ja nicht meine Angele sein.' Der Maler, voll Mitgefühl für das Schicksal des Fremden, gab ihm die Adresse seines Modells

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Seite 3 von 6
Datum: 19.05.1937
Umfang: 6
Maler Paul Chabas ein Bild gemalt hat, das Weltberühmtheit er langte und dessen Reproduktion wohl heute noch in Millionen von Exemplaren in den Wohnungen Europas und Amerikas zu finden ist. Es ist das Bild „Sevtembermorgen'', das Thavas im Jahre 1V10 am Annecy-See in Savoien malte. Sein Mo dell, jenes schöne junge Mädchen, war kein Künst lermodell, sondern ein Gebirgsmädchen, das er zu- fttllw traf, und bat. für ihm Modell zu stehen. Vie le Wochen hindurch trafen sich die Beiden morgens um 7 Uhr

am See, es war tatsächlich September und bereits sehr kalt, und das junge Mädchen fror erbärmlich, aber sie hielt tapfer durch. Erst 1312. als das Bild zufällig auf eine Ausstellung nach Amerika kam, fiel es auf, und der Besitzer einer Vervielfältigungsanstalt kam auf die Idee, für KU Cents Kopien herzustellen. Der Erfolg war umso größer, als verschieden« Gesellschaften Protest ge gen dieses Bild erhoben, da es angeblich die Mo ral der Jugend bedrohe. Innerhalb eines Jahres waren allein in Amerika

7 Millionen Kovien ver kaust. Das Original verkaufte der Maler kurz vor dem Kriege für S0.000 Goldfranken an einen rei chen Russen. Das Bild konnte dann während der russischen Revolution beiseitegeschafft werden und befindet sich seitdem wieder In Frankreich. Das Modell jedoch machte Karriere: einer der reichsten Großindustriellen Frankreichs heiratete sie. Sie ist heute Schloßbesitzerin und MMonärin. « -» Eine tragikomische Hochzeil In einem kleinen französischen Städtchen sollte eine Hochzeit

. Die Amerikanerinnen haben besser als wir den Reiz des Alterns und seine Versührungskrast be griffen. Die Modeseite einer großen mondänen Zeitschrift trägt dort einen Titel, den man etwa übersetzen konnìe: „Gut vierzig Jahre alt.' Als Illustrationen dienen nicht nur anonyme Photos und Zeichnungen, sondern auch wirkliche Bild nisse von Frauen, die eine hohe oder angesehene Stellung bekleiden. Diese Frauen machen sich garnichts aus gewissen Entdeckungen, die ihre europäischen Schwestern zur Verzweiflung bringen

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Seite 6 von 6
Datum: 09.05.1939
Umfang: 6
noch nicht gut genug, um sie zu verlausen, worüber Mo nika verzweifelt war. lim aus der ärgsten Not zu konmien, beschloß sie, ein Bild dem Kunst händler Felder als ihr eigenes Werk anzu bieten. Felder ist von dem Bild begeistert und verlangt von Monika noch andere. Diese Bil der wurden mit Leichtigkeit verkaust und be kam Monika dann den Austrag ein großes Freskogemälde zu schaffen. Darüber war si? in größter Verlegenheit, doch kam ihr ihr Mann Zu Hilfe. Entschlossen, sich als Künstler durchzusetzen

, schließt er sich in dem Saal ein, in welchem das Bild entstehen soll: und wäh rend Monika Nachts ihren .'icsellschastlichen Pflichten nachgeht, arbeitet er mit Feuereifer an dem Gemälde. Doch unmittclbar vor der Fertigstellung des Bildes bemerkte er, daß Felder seiner Frau den Hof inachte. Er mach te ihr zuerst «inen furchtbaren Krach, dann ließ er sie und das GemällZe ini Stich. Nun gesteht die verzweifelte Monika Felder alle? Zuerst machte er ihr einen Hciratsantrag. den sie abwies. Martin halte

mittlerweile doch das Bild vollendet: Felder verhindert einen Skandal, der zugedachte Preis wird Martin zuerkannt und dann vermitte!t Felder die Versöhnung der beiden Gatten. Beginn: S, 6.30, 8 und ?.W Uhr. » - Roma Kino. Herüe letzter Tag „Liebe in den Lüften', der große Fliegerstlin mit Bruce Cabot. Beatrice Roberls und die bekanntesten Kunstflieger Amerikas. Beginn: 2, 3.30, 5, 0.30, 8 und 9,M Uhr. Ab Donnerstag große Varicteeschau mit Nummern und Elemenre von Weltruf, deren Auftreten in der Scala

Museo, Auswahl in günstigen Gelegenheits. kaufen. B O//ene Stetten Stubenmädchen, Köchinnen, Kindersräuleins sofort gesucht. Lanthaler, Piazzetta Mostra Nr. 1. 3. Stock. Bolzano. B-3 Deravtworll. Direktor. Mario Zerrondi. Volksbewegung im ZNonate April D 0 b b i a e 0. ti. Mai Im Vergleiche zum Monat März hat sich das demographische Bild unsere: Gemeinde insoserne gebessert, als die Zahl der Geburten jene der Todesfälle sozusagen ausgleicht und d'. Eheschließungen im Zunehmen begriffen

katt/en ASLuc/l/ lleberslgsslge» Hausgerät verkauft man leicht durch eine .Kleine An- in der .Alpen,eituna' Gebrauchter Küchenherd zu kaufen gesucht. Adr, lln. Pubbl. Merano M 1V23-2 Zur Eröffnung einer heiralsvermittlung wer den alle intcressierteu Damen und Herren gebeten, Briefe mit Bild, Alter und Aer- inögensangabe, sowie besondere Wünsch' einzusenden. Diskrete Behandlung wird ga rantiert. Ilm regen Zuspruch bittet E. Al- bertini. Via Mercato vecchio II, Bressanone B L Tüchtiger Motographen

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Seite 3 von 6
Datum: 12.07.1938
Umfang: 6
Korbstuhl, war gerade von der Katz5NMUtter Zip und ihren Jungen besetzt. „Schert euch zum Teàl! Genosse Ex zellenz will sich hier niederlassen!' wi sperte Nitschewitsch, mit zärtlichem ÄÄl» beklatschen die Katzenaustreibung vor nehmend. „Wie niedlich, diese Tiere! Du bist gut zu ihnen — ei, ei, das lob ich mir!' sagte der Wartende Admiral. „Du hast das große He» eines echten Russen.' Aber höre jetzt, du sollt ein Bild von mir machen, ein sehr schönes Bild. Ich will, mich nämlich scheiden lasten

, ich habe ein neues Bräutchen, ein junges Bräutchen — oho! — aber du weißt, die jungen Weiber sind eitel und albern. Sie will einen schönen Mann, einen hübschen Mann, verstehst du mich?' Nitschewitsch war nicht auf den Kops gefallen. Er verstand aufs Wort, was Genosse Exzellenz von ihm wollte. Das Bild war ein Prachtporträt, auf dem ein Mann im Range eines Admirals zu er blicken war. der das Gesicht eines Leut nants hatte. Und: „Ei, ei, das lob ich mir!' konnte Genosse Exzellenz wiederum ausrufen

hoch, Genosse Nitschewitsch, du bist ein großer Künstler, ein richtiger Tausendsassa! Alle meine Knöpfe — und sch habe doch nicht wenig — hast du mit aufs Bild bekommen, das macht dir so lejcht.keiner nach. Falls du einmal bei der St. Z. f. Ei. u. Au. einen Schein brauchst—, du kannst auf meine Olse rechnen.* Aber Nitschewitsch leste wenig Wert' auf dieses Anerbieten seines Gönners. Was sollte ihn veranlassen, sich mit einer Zentrale und gar mit der „Staatlichen Zentrale für Eigenbedarf

ihm Genosse Admiral ein. Er würde den Genosse Admiral bitten, ihm zu helfen. Am nächsten Morgen ging er zu ihm. Genosse Admiral lag noch im Bett, aber er war sehr freundlich. „Ei, ei, das lob ich mir, daß du kommst!' sagte er. „Ja wohl, eigenhändig will ich an die Zen trale schreiben. Man wird dir eine Handschaufel für den Eigenbedarf be willigen. Du hast eine Auszeichnung verdient, hast alle meine Knöpfe mit aufs Bild bekommen.' Und wirklich, die angesprochene Zen trale nahm sich der Sache ganz bevor

haben dir bestätigt, daß du ein Künstler bist und — schau, schau! — sie wissen.sogar, das alle meine Knöpfe mit aufs Bild ge kommen sind. Ich hqbe es immer gesagt, es ist noch keiner von oben vergessen worden.' ' Nitschewitsch, der in der letzten Zeit etwas eigentümlich geworden war, sagte darauf: „Genosse Exzellenz. Sie sind ein Idiot!' Und er nahm das Geschenk »Hid schlug damit auf den Kopf des Lager kommandanten. Die Wachjoldaten zer schlugen darauf auf Nitschewitschs Kopf einen Gewehrkolben., Hgnn gruben

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Seite 3 von 8
Datum: 03.04.1938
Umfang: 8
, ,an,dem .nicht irgend eine Jagdtrophäe.ihren Platz hatte. Das Schönste aber war das Bild des Heiligen Jägers Hubertus. ,Es.hing in »Glas und Rahmen.über dem Ledersofa, das.neben dem Schreibtisch.stand. Obwohl mir mein Vetter eingeschärft hatte, .nichts .im Zimmer anzuriì.hren, -konntetich -mich >eines Tages doch .nicht enthalten, das im Zimmerdunkel hän gende Hubertusbild vom Nagel zu.neh men. -um es in der Sonnenhelle des Fensters recht zu bewundern. Da flog ein Schatten am Fenster vor bei, zwei Krjpse wurden

sichtbar, lautes Reden drang in die Stille meines Jagd zimmers. „ Der Betterl Wie im Fluge trug ich dqs Bild an seinen »Ort .ljnd wand -den Faden, -mit-dem, es-befestigt kvyr, ein paarmal um den Nagel. Zur Not.hält es schon, dachte ich, und wenn der Better wieder fort ist, kann ich ja »das Bild richtig festmachen, damit es ihm nicht eines Tages auf den Kopf fällt, wenn er auf dem Sofa sein Mittags- lchliMfl.Mt. I Als der Vetter Mit seinem Begleiter, dem Rötzer, seinem Jagdaufseher, das Zimmer -betrat

, sah ich schon wieder am Schreibtisch und schrieb, als ob nichts ge schehen -wäre. „Setz dich da aufs Kanapee her! Die Geschichte müssen wir einmal ausreden, ist's -wje's mag!' sagte mein Vetter und warf die Mütze-unwirsch aus den Tisch. Mir brannte das Bärenfell unter den Füßen. -Gütiger Himmel, laß doch das Bild nicht.herunterfallen! Um den Rötzer wär's zwar nicht schade, aber um den Hubertus. Der Vetter blieb .vor dem Jagdgehilsen stehen, ruckte sich einen Stuhl heran und stützte

nach mir — „soll gleich ein Schrei ben an das Gericht machen, damit der Wildfeuer herauskommt aus dem Loch und ich dafür hinein, wie ich's tausend mal verdient Hab'.' „Steh auf!' sagt jetzt mein Vetter, ,>Geh heim und laß dir von deiner Alten die Glasscherben aus -dem Moser ziehen und das Blut abwaschen. .Und der Baper soll dich oerbinden. Den Bisderrahzney laßt mir da. Den brauch-ich.wieder., o'esin jetzt häng' ich mir das Bild yom,heiligen Hubertus erst recht wieder auf . . ' Wie ein geschlagener Hund schlich

einglasen zu lassen. Ich erbat mir vom Vetter die Vergünsti gung, das wundertätige Bild eigenhän dig an den Nagel Höngen zu dürfen.-Um einem weiteren Wunder -vorzüheugen. band ich d?n Bindfaden mit fünf Kà- sen an dm Haler».

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Seite 3 von 6
Datum: 18.09.1936
Umfang: 6
mußten dann zu einer Pagode aufgeschlichtet werden, vor welcher der Tyrann hinfort seine Gebete zu verrichten pflegte. Diese Sage ist sehr wahrscheinlich erfunden. Aber immerhin kennzeichnet sie China und seine IlMjLhrige Tradition, den Frauen die Füße zu verstümmeln, eine Tradition, die nun bald der Vergangenheit angehören dürfte, wie so vieles an dere auch. . g Eigentlich sollte man annehmen, daß ein Photo graphisches Bild nicht unrichtig sein könne; denn die Linse wirft doch nach streng

physikalischen Ge setzen ein Bild des Gegenstandes auf die Platte, so wie er tatsächlich sich darstellt. Dennoch wirkt die fertige Photographie oft unähnlich besonders wenn es sich um menschliche Gesichter handelt. Es scheint also, daß ein Objektiv, entgegen seinem Namen, doch subjektiv sein könne? Nun, am Objektiv allein liegt es nicht, obgleich auch durch die Beschaffenheit des Apparates, seine Handhabung, die Beleuchtung und anders an sich objektive Tatsachen Ungenauig keiten der Wiedergabe bedingt

sein können. Wir lassen hier diese physikalischen Tatsachen beiseite. Wir fassen das Problem als ein physiognomischss und ein psychologisches. Denn ein solches Problem liegt in der Bildnisphotographie vor, wo ja das Objekt zugleich ein menschliches Subjekt ist. Dazu kommt weiter, daß die Subjektivität des Photo graphen sich in der Aufnahme ebenfalls geltend macht. Und drittens sieht jeder Betrachter das Bild mit subjektiven Augen an. Zunächst gilt es der verbreiteten Laienmeinung entgegenzutreten, als sei das Äußere

eines Men schen ein fester, dauernder Tatbestand. Das ist es nur für grobe Augen, mit denen in der Tat die meisten Leute einander ansehen. Zwar daß sich unser äußeres Bild im Laufe der Jahre ändert, weiß inan, aber es ändert sich auch täglich, stund lich, minütlich, nur daß man das wenig beachtet. Aber jede schöne Frau weiß, daß sie nicht immer schön »st, sondern daß sie auch Tage hat, an denen fie ihr Bild im Spiegel abscheulich findet. Und jeder Mensch gewinnt gelegentlich, wenn er in den Spiegel

eine wirklich gute Pho tographie. Eine solche aber ist noch mehr als in grob äußerlichem Sinne „ähnlich', sie kann eine Offenbarung sein. Um das zu erreichen aber braucht es mehr als Technik, dazu gehört feinste Einfühlung in fremdes Seelenleben. Die Kunst des Malers wie des Photographen ist die, unter den vielen, wechselnden Gesichtern, die jeder Mensch zur Schau trägt, das „wahre' Gesicht zu erhaschen. Dann ist ein Bild sogar mehr als ähnlich; dann gibt es „Wahrheit' in jenem tieferen Sinne

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Seite 7 von 8
Datum: 03.03.1929
Umfang: 8
..Der Bauer, der den Reis sein»? Feldes >s,t' Demzufolge schreibt man das „Glück' mit den, Zeichen des „Bauern', vermebrt U'> das Bild für „M'Nid'. Der einfachere Beariss .Bauer' selbst besteht aus dem Zeichen des „Mannes', Die Frau auf d.in Bock blickte sich nicht mehr, der ,reden dem ..Feld' steht. um — aber er sah. wie ihre 'Schultern zuckten. Mühselig stapfte der Bauer durch die nwnd- Werglänzte Landschaft hinaus zun, Damm. D?ch kam er wicht weit. Schon standen die Aàsurchzn voll tiesbraunen Wasserst

. „Barmherz'.ge>r Himmel!' sibrie >der Bauer entsetzt. Und «r machte «ine B»wegiin>g, als dein und Kocli-en sein kàWch erhöhtes B»tt er- wolle er seinen SwrdMtz verlassen, ja. schon 7./ ^ flirte. Ka-m ron driiàn. wo der Deich, schwarz tat er ein »aar Schritte nach der Strafe hin, ' urteilen, gar kein so langiveilig^s Das gerade Megenbild des qlückillck^n Bauern ist nach chinesischer Aufscissiina der ..Grange«?': einBeariff. d?>r sich sebr einfach s^reiben lässt Er ist das gewöbnlicl'« Bild des „Mennes

. „Ihr HM keine Zeit zu-verlie ren/ „Ihr?', fragt« è-ìe Frau, und Euüsetzen knäulte ihre Stimm« zusammen. „Uud Du —> kommst Du nicht mit?' »Ich komme nach, natürlich', ivehrt« der Bauer ab. „Nur — ich will hier noch etwas warten: ich will seben, wie... wie mein Acker vernichtet wird! . . Das Letzte schrie er fast hinaus, gellend, ver zweifelt. Er krampst« di« Fäuste um die Felge des Bovderrades, Äs such« ev'emen Haiti Sein einem «Dach' ganzer Körper schüttelte M wie. im Fieber. ' Bild für den !. Aber bald

, wie wir, sondern eine Bilderschrift Es ist demnach theoretisch die Möglichkeit vor handen, einen chinesischen Text ganz gut zu ver stehen, ohne auch nur einen Laut aus der Spraye des himmlischen Reiches zu kennen. In der Wahl dieser Bilderzeichzn haben die Chi nesen ihre Satyrs besonders gern gegen das weibliche Geschlecht gerichtet. Ein kleines Mister ist das chinesische Zeichen für ..Frau'. Wenn man aber dieses Ze'chrn zweimal nebeneinander setzt, so. hat das neue. Bild den wenig schmeichelhaften Sinn „Zank'. Dreimal

nebeneinander bedeutet das Frauen- zeichen gar »üble Nachrede'. Den Begriff „Häuslichkeit' gibt der Chineke gleichfalls in einer wenig respektvollen Form wieder; es ist das Bild eines '„Schweins' unter und . geradezu skandalös ist da? Bild für den heiligen Stand der ..Che', nämlich Der Klageruf làet Alles liinim«rt. asles fiel-«rt. AU,>s 5l,'M und a'es kröcb't, AU-g innpelt, ma^e>t »''ert, AUcs. alles krl-rend äck'! B^augefrorei» lind d!« Nalen. Selpn nur noch G'rken ^ > 'A,, den k^K^en vl-aben

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Seite 2 von 12
Datum: 13.11.1932
Umfang: 12
sie ihm nach längerem Wider treben, was sie fürchtete. Daß er jene Frau Aoch liebe. Daß er von den Pflichte», die er , ... .... Ahr gegenüber habe, innerlich bedrückt werde.^^Du kennst sie sa nicht.' sUnà daß es deshalb wohl an ihr sei, siZ ihm' ^Hast du kein Bild von ihr?' Alnd Gina nicht länger in den Weg zu stellen. Bäsch hatte ein Bild. Er gab „Du meinst, daß ich Tina jetzt zu meiner Frau machen müßte, da sie frei ist?' fragte er. Sie schwieg. . Er schüttelte den Kopf. „Das könnte ich auch .ìann

. „Ich habe Sie.erwarte, gnädige Frau', be gann Elisabeth nach einer Weile. „Sie haben mich erwarte? Wie ist das mög> lich? Woher wußten Sie, daß ich kommen würde? Und wieso erkannten Sie mich?' Elisabeth überreichte Gina das Bild. Gina sah es an. Es war das einzige Bild, das sie. Bäsch von sich gegeben hatte. „Woher haben Sie das?' , „Das können Sie sich doch wohl denken, gni, dige Frau.' „So', sagte Gina. In ihr erstarb jäh etwas. Das Letzte erstarb in ihr, das sie für Bäsch noch gefühlt hatte. Ihr Bild

also hatte er diesem, Mädchen gegeben... Sie musterte Elisabeth von der Seite. Elisabeth verstand den Blick. Cr kam einer, die Ihr totfeind war. Sie spürte Haß in ihm. Und so setzte sie sich gegen ihn zur Wehr, indem sie trotzig den Kopf hochwarf. . Ist es nicht so, wie ich befürchtet hatte? dachte Dina mit gebrochenem Willen. Sie ist jung und ich bin alt - ^ ^ /'-.- „So', wiederholte sie in nnidem Tone. „Die!» .Bild haben Sie also von Herrn Bäsch. Eigens Mich hatte er nicht darüber verfügen dürfen

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