. In der Prä sektur (Di. III) die Verzeichnisse über die Zusätze und Abänderungen zu den Verzeichnissen der Handwerksgeschl!s!e pro 1929 zur öffentlichen Einsichtnahme aufliegen. Schwester Sophie, es ist furchtbar, vergessen zu sein, aber doch noch furchtbarer, selbst ver gessen zu haben. Da sehnen sich die törichten Menschen nach Vergessenheit, und wer sie hat. ist der unglücklichste von allen.' „So müssen Si nicht reden, Herr Barchfeldl Ihre Verletzung war so schwer, daß kein Arzt an Ihre Rettung glaubte
. Als sie zu,wirken begannen und der Krampf sich löste, wandte er sich fragend an die aufsichtführende Pflegerin: „Wie ist das gekommen, Schwester Klara?' „Schwester Sophie rief uns erst, als der An- fall schon ausgebrochen war. Aber hier ist ein Brief.' Sie nahm das zerknüllte Papier aus der sich lösenden Faust des Kranken und reichte es dem Arzte. „Wie durfte ihm das gegeben werden ohne Vorfrage?' forschte ernstlich entrüstet der junge Arzt. „Wenn das der Herr Sanitätsrat erfährt gibt es ein Donnerwetter
ihm Wasser. „Jetzt lassen Sie mich mit dem Kranken allein,' befahl der Arzt. Müde und scheu blickte der ganz erschöpfte Patient um sich. „Sie sind es. Herr Doktor?' flüsterte er fra gend. „Jawohl, Herr Barchfeld, ich bin bei Ihnen. Halten Sie sich nur ruhig gang rnhig. — Es war wieder ein Anfall, seit zwei Monaten der erste, aber ein arger.' „Ein Anfall!' Der Kranke ließ die Lieder wieder sinken. Plötzlich aber schlug er sie auf, und es flackerte unruhig in den Augen. „Herr Doktor, mein Brief
, wo ist mein Brief? „Ruhig. Herr Barchfeldl' „Wo ist der Brief, wer hat den Brief?' ,Lch habe ihn, Herr Barchfeld, man hätte ihn Ihnen aber nicht geben dürfen.' „Er ist von Franz! Was ist mit Franz gesche hen', schrie er gellend und richtete sich auf. Ver gebens bemühte sich der Arzt, den Kranken nie derzuhalten, kein Zuspruch, kein Befehl, und schließlich auch kein zwangsweises Anfassen halfen. Fortsetzung folgt.