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Alpenzeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 28.10.1941
Umfang: 4
vlpeinenunq' Dienstag, den 28. Oktober 1941-Xlx Zwei Menschen unà ein Bilà Heiteres von Knut Oving „Vor einiger Zeit', so berichtete Jon s»n, „hatte ich ein paar Kronen übrig, als der Monat glucklich überstanden war. Ich war so freudig überrascht, daß ich so fort beschloß, etwas zur Verschönerung oes Heimes einzukaufen. Es wurde ein ves Hei Bild, dos einen idyllischen Waldsee ver stellte, von Tannen und Kiefern umge ben und etwas Waldwiese. Mit Glas und Rahmen kostete es 14.SS Kronen

, und das war ja nicht teuer. Ich taufte es auf eigene Verantwortung in einem kleinen einfachen Laden und trug es selbst nach Hause. Daß es Hulda gefiel, davon war ich überzeugt. Und so war es dann auch. „Ja, das ist ja wunderschön', sagte sie, „aber wie kann ein Bild nur so verstaubt sein?' .Man kann nicht zu viel oerlangen für 14.K5', wandte ich ein. „Wenn es in ei nem kleinen Laden unter dem Tisch gele gen hat.' — „Nur. ja, werde nur nicht gleich böse. Wo willst du es hinhängen?' fragte sie. „Der einzig richtige Platz

für dies Bild isi zwischen dem „Sonnenuntergang am Meer' und dem „Waldbild', sagte ich. „Meinst du? Im Eßzimmer?' «Ja, gewiß.' ^ 5 „Das würde ich nicht tun, sagte Hul da. „Ohne Zweifel paßt das Bild besser ins Wohnzimmer. Dort hätte es seinen gegebenen Platz über dem Cosa.' „Verlaß diä» auf meinen Geschmack, Hulda', sagte ick. Dann nahm 'ch den Hammer und e'nen Nagel und begann das Bild aufzuhängen. Hulda sagte nach her, sie habe es gewußt, daß der Stüh', init mir zusammenbrechen würde, ehe es geschaht

„Dann hättest du es lieber sagen sol len', meinte ich kalt. „Aber habe ich mich zu etwas entschlossen, geschieht es auch.' Ich brachte das Bild an und muß sa gen, daß mich das Ergebnis befriedigte. Ich fragte Hulda, wie es ihr gefiele, und sie antwortete, wie ich es erwartet hatte, das Bild hätte im Wohnzimmer schöner gehangen. „Liebe Hulda', sagte ich, „du hast ei nen Fehler, den du ablegen solltest, und das ist dein verzweifelter Eigensinn.' Als wir uns am nächsten Morgen zum Frühstück setzen wollten

, hing das Bild schief, wie nach einem Erdbeben. Ich rückte es gerade. Im selben Augenblick kam Katrin mit der Grütze, stieß an das Bild, und es saß wieder schief. Ich rückte es noch einmal gerade und setzte mich wieder/Als'Katrin ging, stieß sie wieder um dagegen. Und das Bild hing schief. „Das geht wahrscheinlich zu weit', sag te ich zu Hulda. „Was geht zu weit? Schmeckt die Grütze nicht? Oder was hast du sonst?' „Ich spreche nicht vom Frühstück, son- ern von Katrins Art und Weife, über all

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Alpenzeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 19.08.1932
Umfang: 8
Attentat zum Opfer gefallen. Das Bild, das zu den wert vollsten Schätzen des an Kostbarkeiten gewiß nicht armen Louvre gehört, wurde von einem 31jährigen Ingenieur durch Schnitte mit einem Rasiermesser schwer beschädigt. Man glaubt, daß der Täter geisteskrank ist; einen stichhalti gen Grund für seine sinnlose Tat konnte der Verhaftete jedenfalls nicht angeben. Das Pariser Louvre-Mufeum ist schon mehr fach von ähnlichen Anschlägen heimgesucht wor den. Gerade vor 27, Jakiren, im Sommer 1907, wurden kurz

hintereinander drei wertvolle Ge mälde von Bilderstürmern in sinnloser Weise zugerichtet. Das erste mar ein klassizistisches Landschaftsbild aus der Mitte des 17. Jahr hunderts, ein Meisterwerk von Pousin, die ,/vintslut'. die acht Einschnitte erhielt, darunter solche von AI cm Länge. Das Bild mar derart zugerichte, das; eine Restaurierung unmöglich erschien. Einige Tage später wurde ein Verghem durch Messerschnitte schwer beschädigt 'n?, wiederum eine Woche darauf fiel das herr- i '. (??„Mde von Ingres

: „Die Messe in der ''in-.i' der Schere eines Mädchens zum .^»°er. das dem auf dem Bild dargestellten Vamt und drei Kardinälen die Augen aus stach. Ein schändlicher Streich wurde im Januar ^1 gegen Rcinbrniidts „Nachtwache', eine unersetittche Kostbarkeit, verübt, die. gleich der Sirtinisch,'n Madonna von Nassael in Dres den. in einem besonderen Raum des Neichs- museums zu Amsterdam untergebracht war. Die ..Nachliracke' ist vielleicht das arohartiaste ?^srk des Meisters, in den 40er Iahren

wühlte die Mittagsstunde, als 5er Saal leer war Er stellte sich vor das Bild, das cm über dem Fußboden hing, sprang über die Schnur, die das Nähertreten von Besuchern und das Berühren des Bildes verbindern sollte, und fübrte. noch che der im Saal anwesende und rasch herbeilprinaende Diener es verhindern konnte, einen Schnitt über das gan^e Gemälde und wollte gerade zum zweitenmal? ausholen, als es dem Diener gelang. den Attentäter unschädlich zu machen. Glücklicherweise iroren die Besch«digunaen

des Werkes nickt so erheblich, daß die Schönheit des Bildes völlig vernichtet morden wäre: der hochentwickelten Reltaurationstecknik gelang denn auch die Behebung des Schadens. 1931 wurde ein anderes Bild von Neinbrandt, das ebenfalls in der Amsterdamer Neiàgalerie hängt: der „Anatomische Unterricht' von einem jungen Mann mit Axthieben beschädigt: der mar aber weder walinlinnia. noch wollte er zu, wenn auch sragwürd'iaer, Be rühmtheit komm; er fühlte sich nur durch die realistische D.i^'!e'!i'nn

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Seite 2 von 8
Datum: 28.04.1937
Umfang: 8
vollständigste vorzeitliche Entdeckung gemacht hat te, denn sowohl von Erwachsenen wie auch von Kindern beiderlei Geschlechts hat man Schüdelkno- chen zur Verfügung. Von dem sogenannten „Java- Menschen', der mit seinen SW.lM bis eine Million Jahren bisher als ältester Fund angesprochen wurde, gibt es nur ein kleines Stück der Hirn schale. Und auch die Skelett-Teile von rund MV Ne- andertal-Funden gestatten kein annähernd so ge naues Bild, wie es jetzt der „China-Mensch' bietet. Prof. Weidenreich berichtet

an seiner Autheu izität hat viele Polemiken her vorgerufen, denn das Bild würde im Falle der Tchtheit ein sensationelles Dokument aus dem Leben Mozarts bedeuten. Das Porträt stellt einen etwa sechzehnjährigen Knaben, am Klavier sitzend, dar. In der rechten Ecke trägt das Bild die Inschrift: 1?ö7, Paris. Vor den Ziffern sind noch einige Buchstaben er kennbar, und man kann ein „N' entziffern, viel leicht sogar zwei. Vermutlich wird das Wort vor der Zahl „Anno' heißen. Die Signàr des Ma lers fehlt. Im Jahre 17M

hat sich Mozart al? zehnjähriger Knabe in Paris aufgehalten. Das Bild stammt aus dem Jahre t7ö7. Aber das beweist nichts Oftmals vollenden Maler ein Bild später, auch wenn sie ihr Modell nicht mehr zur Verfügung haben. Das geheimnisvolle Pariser Bild weist einige sehr charakteristische Ähnlichkeiten in den Ge> >ichtszügen mit authentisch?» Mozartporträts auf. Kennzeichnend für Mozart ist die Form seines Mundes ml.- den beiden wie schmollend in die Höhe gezogenen Mundwinkeln. Wir finden diesen Zug

. Aber, ob sie ausgeprägt genug sind, um eine Identifi zierung möglich zu machen? Das kann man nicht unbeding. bejahen. Ein zweites Bild zeigt Mozart im Alter von sechs Jahren in einem Kleid, das Maria Theresia ihm geschenkt hatte. Auch hier bemerkt man die mindelförmigen Augen und die hinaufgezogenen Mundwinkel. Im Jahre 17<Z7 hatte der Maler Thaddeus Helbling aus Salzburg Mozart am Flügel filmend gemalt. Die Zeiciàng ist verschwommen, aber trotz aller Undeutlichkeit finden sich auch hier die charakteristischen

Merkmale der Aug?n und des Mundes. Zum Beweis aber, n-'' wenig Mnib- würdigkeit Bildern beizumessen ist. sei hervorge hoben, daß der Maler M'z-i''t mit dunklen Augen darstell', während er in Wirklichkeit hellblaue hatte. Jn Italien hatte der damalige Modemaler Tignarali nan M^iy, e!n N^rlnit ^'macht. Al? Jahreszahl steht auf dem Bild 1770. Das Dalum kann aus den verschiedensten Gründen nicht stim men. Mozart war damals 13 Jahre alt. Auf dem Bild sieht er mindestens zwanzigjährig aus. Er trägt

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Seite 3 von 8
Datum: 01.04.1934
Umfang: 8
keine Grenzen, mehr. Jeder will der erste sein, der seine Kerze am hei ligen Licht entzündet, denn.der Segen der aus dixWMstiy mhen wixd.wi^d ^größer sein,! als der Lohn sür alle anderen heiligen Handlungen. Schreie ertönen, ein Licht entflammt, einer war der Erste, einer war Sieger. Es ist ein seltsames Bild, wie die eben noch dunkle Grabeslirche Heller und Heller wird, eine Kerze nach der anderen stammt aus und eine wogende Menge überstrahlt von unzähligem Kerzenglanz strömt glücklich aus der Kirche

hinaus ins Freie. Neugierig stehen die Araber da und beschauen sich dieses seltsame Bild. Fromme Pilger beugen sich wieder unter ein Kreuz von gewaltigen Ausmaßen. Fünfzehn Men schen müssen dieses Holzkreuz tragen, gefolgt von einer Prozession von Gläubigen. Stumm schreitet die Menge den Weg, den vor säst-LOW Jahren der Künder der christlichen Lehre ging, umgeben von der feindlichen Menge römischer Soldaten. Aber außer Pilgern, Gläubigen und Ungläu bigen füllen auch Karawanen von Touristen

, aber keines kann als authentisches Porträt im wahren Sinn des' Wortes gelten. Trotz der beispiellosen Ver ehrung Jesu durch seine Jünger und ersten An hänger hat keiner von ihnen das Bild seines Mei sters uns durch irgend ein Kunstwerk übermittelt. Wenn einer dieser Urchristen aus feinem römischen Katakombengrab auserstünde und vor ein Bild, das Christus darstellt, geführt würde, so könnte er es sicher nicht erkennen und nur vermuten, vor einem Porträt des Erlösers zu stehen. Wenn man ihm aber das etwa aus einer Mauer

eingegrabene Bild eines Fisches, eines AnkerS, einer Taube mit dem Oelzweig, eines die Leier spielenden Orpheus, einen Hirten mit dem Lamm zeigte, würde er diese sinnbildlichen Porträts sofort als die Christi er kennen, denn unter ihnen stellte in den ersten Jahr hunderten die Kunst der Katakomben den Heiland dar. Als die Menschen gestorben waren, die Jesus persönlich gekannt hatten, schwand die Erinnerung an seine leibliche Erscheinung aus dem Gedächtnis der folgenden Geschlechter. Man gedachte auch Wohl

des Verbotes des Alten Testaments, sich von nichts im Himmel und auf der Erde ein Bild zu machen. Im übrigen waren gerade die Christen der ersten Zeiten so fest von der unsichtbaren Gegenwart des Erlösers in ihrer Mitte überzeugt, daß sie gar nicht das Bedürsnis hatten, ihn sich auch bildlich zu vergegenwärtigen. Die ersten Versuche, ihn in porträtähnlichen Darstellungen festzuhalten, stammen aus den: dritten Jahrhundert. Aber bei diesen noch recht primitiven Bildern in den Kata komben des Kallistus

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Seite 4 von 6
Datum: 02.12.1938
Umfang: 6
ein sehr wichtiges und zeitgemäßes Problem behandeln, denn der italienische Fischfang und die Pro paganda für den Fischkonsum bilden ei nen bedeutenden Faktor im Sinne der Bestrebungen für die wirtschaftliche Un« abhängigkeit auf dem Gebiete der Le bensmittelversorgung. Außerdem werden die Zuhörer durch Wort und Bild viele interessante Einzelheiten des italienischen Fischereiwesens kennen lernen lind auch ^ über den Nährwert des Fisches genau unterrichtet. Zum Vortrag hat jedermann freien Eintritt

alles was den Gärtnern in die Wege kommt, entwurzelt. Dem Passanten bietet sich da ein für Merano völlig ungewohn tes Bild. So manche neugierige Frage blieb unbeantwortet, denn die Leute ken nen meist selbst nicht genau die Pläne und Absichten ihrer Direktion. Wir woll ten daher einige nähere Erkundigungen einholen und erfuhren, daß der Park vollkommen umbepflanzt wird. Bisher war die Fläche zwischen den beiden Stra ßenzügen von nahezu manneshohcn Immergrünsträuchern dicht eingesäumt. Dadurch ergab

zu kommen, muß man sich darüber klar sein, daß beim Film, auch beim Tonfilm, das „Bild' im Vorder grund des Interesses steht. Wort, Musik und Geräusch treten hinter das Bild zu rück. Die Komposition zu einem Film kann deshalb nur dann wertmäßig be urteilt werden, wenn man von ihrem Verhältnis zum Bild ausgeht. Darnach wollen wir die Filmmusik in drei ver schiedene Arten aufteilen: in Szenennm- sik. Affektmusik und Untermalungsmusik. Unter „Szenenmusik' ist all jenes Mu sizieren im Film zu oerstehen

, das durchs das Bild direkt bedingt ist, d. h. durch singende oder auf Instrumenten spielen de Personen oder durch Mechaniken (Grammophon, Radio), die im Bild ge zeigt oder zu ihm gedacht werden müs sen. Diese Art ist die erste überhaupt, ge wesen und heute noch die selbstverständ lichste: sie ist dem Film am leichtesten einzuordnen. Zu ihr zählen natürlich al le Lieder und Tanzschlager im Film, auch alle Opernteile (in Sängerfilmen) und fast die ganze Musik der „Operettenfil me'. kurz alle Kompositionen

, die von den Personen der Filmhandlung gesun gen und gespielt werden oder zu denen im Bild getanzt wird. Szenenmusik ist es also, wenn etwa in „Schlußakkord' Teile der Neunten von einem sichtbaren Orche ster gespielt werden, wenn in „Zauber der Boheme' fast der ganze vierte Akt von Puccinis Oper verwendet wird, wenn in „Patrioten' die Mundharmoni ka endlos das „Paris' leiert, wenn jp den jährlichen „Broadway-Melodien' zu den großen Tanzszenen aufgespielt wird. Szenenmusik ist es aber auch, wenn ein Darsteller

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Seite 3 von 8
Datum: 11.06.1939
Umfang: 8
mit plötzlichem Ruck die Tür aus! Was nun geschah, läßt sich kaum be schreiben: Die al'e Marie kam wirklich die Trevpe herauf! Sie hatte einen gräß lichen Eulenkopf, rote Augen, hinkte auf beideu Leinen und röchelte schwer und mühiam. Sie war um die .Halste kleiner, als ich sie eigentlich kannte Dabei hatte sie einen Buckel, der sich ständig zu bs- iuuerung! Anblick. Nur einen Augenblick nahm ich das sürchtrliche Bild in mich auf. dann schrie! ich auf. Eine Enttäuschung, irgendwie! hintergangen zu sein, ließ

- gemürselten Menge von kleinen Leuten und feilschenden Juden. Er sah den Ver steigerer mit dem Gerichtsdiener an der Wand und den Hauswirt, ungerührt die einkommenden spärlichen Gulden über schlagend. daneben. Ein arg verstaubtes Bild stand, vorerst noch völlig unbeachtet, in einer Ecke. Der Meister sah es und — hatte blitzschnell einen — nun ja, einen Plan. Rembrandt, sorgsam sich bückend und gute Weile beobachtend, wischte ein wenig den Staub ab und besah das Bild, schein bar immer stärker gefesselt

. Der Haus wirt hatte sogleich den Meister Rembrandt van Rhyn erkannt und stieß, als er ihn derart über dem alten Bild sah, auf der Stelle den Auktionator an, und der, ein tüchtiger Mann .nahm eben dieses Bild als nächsten Gegenstand unter den Ham mer. Und wirklich: Rembrandt bot als erster und ohne Besinnen fünfzig Gulden:! Sol ches Angebot reizte, mußte ganz einfach die Raffgier van Schovels, des Haus wirtes reizen. Wenn schon der große Meister, der doch gewiß das Höchste von seinen Kunst verstand

, so viel bot, was mußte da dieses Bild am Ende wert sein! Rembrandt war mit allem Eifer bei der Sache und ging, nachdem der gierige Wirt ihn schnell überboten, Zug um Zug geriet schier außer sich vor Eiser, deu» die Zahlen kletterten eine wahre Jakobsleiter: Rembrandt, der Wirt — der Wirt, Rem brandt. Und wieder der Wirt, lind noch einmal der Meister! Bis am Ende Rembrandt dem Herrn van Schovel einen kleinen Vorsprung ließ und das Bild endlich den: gedunsenen Wirtsgesicht zugeschlagen wnrde. Für Freund

mir jetzt unter vier Augen, wieviel mag das Bild wert sein?' Rembrandt wirst noch einmal, wie ab- lchiednehmend, seinen Blick auf das Bild und antworter seelenruhig und vergnügt: „Unter uns gesagt: zwei Gulden!' Der Hauswirt, der die Zahl in seinem Rechenkasten nur zu deutlich vernommen, aber immer noch nicht anders konnte als glauben, daß Rembrandt sich gewiß über den endgültigen Verlust des heiß umstrit tenen Bildes suchse, entgegnete, halb ver legen: „Oh, verehrter Meister, wie konn tet

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Seite 6 von 6
Datum: 07.09.1935
Umfang: 6
vuvttsuL74! non kmono reuci oo?o > vzncmni non ave. vano ìc 5oui5>se zioàne N4ccoon>4.cx7«4 Monopol.««) ii^>.i4no oci Na//aele Laizuni 76 ^ Kornau «1er Lergs Es ist fast wie Heimweh nach dem Dunkel jener Jahre: aus solcher Ferne gesehen, erscheinen ihm die Leiden der Kindheit wie ein Vorspiel zur Weihe seines jetzigen Lebens. Das Bild wird in die Kiste zurückgelegt und ausgeladen, dann fährt man weiter nach Chiavenna. Ruhm? Größe? Rol lende Räder die Straße hinab. Schwere und dich tere Luft, Geruch

; der April war vom Sirokko beherrscht und schwül. Segantini beeilte sich, das Bild zum Largo Cairoti zu schaffen, um es Alberto zu zeigen. Alberto erwartete ihn am Bahnhof und ließ das Bild auf einen offenen Wa gen laden. Sie fuhren vorbei am Festungswall der Porta Nuova, über die Via Solferino und die Via Pontaccio und kamen bald an, Als man das Bild aus der Kiste hob, waren die zwei Freunde entsetzt. Konnte die Luft ihm so geschadet haben? Ja — das Werk schien garstig, furchtbar, grauen Haft

. Sie waren sprachlos: Grubicy beschränkte sich darauf, ein paarmal »Uhm! Uhm!' zu knurren und nervös an seiner Zigarre zu kauen. Als er aber sah, daß dieses Schweigen Segantini noch verzweifelter machte, und daß seine Enttäuschung grenzenlos war, klopfte er ihm auf die Schulter. „Wie willst du es bei solchem Licht beurteilen? Warte bis morgen.' In der Tat stürzte der Träger tags darauf, als er das Bild auspackte, atemlos zum Seiur Alberto. Er solle kommeil und sehen: ein so erschütterndes Bild sei noch nie

dagewesen! Begeisterung und Rührung steckten alle an, die aus der Portierloge kamen und das Bild im Hofe aufgestellt sahen. Dieses hatte bei Tageslicht die überzeugende Kraft seiner Helle wiedergewonnen. Der in die Heimat zurückkehrende Leichenzug wurde noch tragischer durch den glänzenden Hintergrund der Berge, de ren Gletscher schimmerten und die der Schatten der Wolken wie ein Leichentuch bedeckte. Lächelnd empfing Grubicy Segantini, der in übelster Laune aufgestanden war, umarmte ihn, schob

sich in seine Taubheit und fuhr fort, feine kleinen> musikalischen Bilder zu malen, sie mit ästhetischen Erläuterungen und psychologischen Bekenntnissen zu versehen. Als nach seiner Ankunft in Venedig das Bild in die Räumlichkeiten der Ausstellung in den Giar dini getragen würde, durfte er dank einer von Fradeletto und Selvatico erhaltenen Sonderer laubnis der Unterbringung beiwohnen. „Rückkehr ins Vaterland' schien farblos, das Sujet unge eignet, die Technik überholt. Nach einem Rund gang durch die von Künstlern

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Seite 3 von 6
Datum: 06.10.1940
Umfang: 6
, verstanden?' I Au Bei. Herr oberste Abort ist verstopft, und der „Zu... zu Befehl, Exzellenzl' „Der. > Mann will ihn reparieren!' Die hohe Rechnung Professor Virchow. der berühmte Arzt,( D« «te? 5/»e Von F. Silbereifen. Zu dem berühmten niederländischen Maler David Teniers (Sohn) kam eines Tages der Gras v. Karlftätt aus dem Gefolge des Erzherzogs Leopold. Er stand im Begriffe sich zu verheiraten und bestellte bei Teniers ein Bild des Hymen, des griechischen Gottes der Ehe. Da der Maler das lebhafte

und leidenschaftliche Temperament des Grafen kannte, >o nahm er sich vor, alle Mittel der Kunst aufzubieten, um ihn zu befriedigen, und so wurde sein „Hymen' zu einem wahren Adonia. Man konnte keine schöneren Züge, kein reizenderes Lächeln sehen, und selbst die Fackel des Gottes verbrei tete ein strahlendes Licht. Am Tage vor der Hochzeit ließ Teniers den Grafen in sein Atelier kommen, zeig te ihm das Bild und sagte: „Sie werden wohl mit meiner Arbeit zufrieden sein, denn ich habe nichts unterlassen, um den Gotte

und kommen so erst später zur vollen Wirkung. Ich behalte demnach das Bild noch in meinem Atelier, lasse es gehörig trocknen, helfe auch, wo es mir angebracht erscheinen sollte, ein wenig nach und stelle Ihnen nach vier Wochen mein Bild wieder vor. Sie haben dann mehr Zeit und sind in besserer Stimmung es zu betrachten, und wenn es Ihnen auch dann nicht gefällt, so ist dabei wenig verloren und es bleibt mein Eigentum. Sie riskieren mithin nichts!' Der Graf war mit diesem Vorschlag einverstanden

und entfernte sich, um zu seiner schönen Braut zu eilen. Teniers ließ als Menschenkenner die Flitterwochen der Neuvermählten nun ganz ruhig vorübergehen und verfügte sich dann mit seinem Hymen wieder zu Karlftätt. Dieser betrachtete das Bild sehr erstaunt und erklärte dann: „Sie haben vollkommen recht gehabt. Ihr Bildnis M an Glanz und Reinheit und Frifche viel gewonnen, fast zu sehr, denn Hymen ist meines Erachtens doch ein sehr ernster, besonnener und ruhiger Gott. Ihr Hymen ist also der Rechte

nicht, denn Sie haben chm zuviel geschmeichelt, und, um es kurz ?u sagen, er will mir nicht rechi gefallen!' Teniers bemerkte auf diesen Vorhalt ganz gelassen: „Ich verstehe schon. Als Sie den Hymen aus eigener Erfahrung noch nicht kannten, da war Ihnen mein Bild nicht warm genug, und jetzt, da Sie ihn kennen, ist es Ihnen zu geschmeichelt. Mein Gemälde ist aber das nämliche ge blieben, ich habe nicht das geringste dar an geändert; die Augen jedoch, mit denen Sie es betrachten, das Gefühl, vomit

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Seite 3 von 6
Datum: 27.04.1941
Umfang: 6
da.' „Ja', sagt, eaen unter hoffe, ich werde das nie vergessen.' , sagte ich, „es ist seltsam, so im Reaen unter Kastanien zu stehen. Ich Ei« Bild für Lenchen Lauterbach Bruno Bolz verkehrte mit einem Mäd chen brieflich. Das Mädchen hieb Lenchen Lauterbach. Bruno Bolz lernte Lenchen Lauterbach auf. dem nicht ungewöhnlichen Wege kennen. Has Inserat stand unter Briefwechsel und Heirat nicht ausgeschlos sen. Bruno Bolz schrieb hin und Lenchen Lauterbach schrieb zurück. Der Briefwech sel machte zwei Menschen

glücklich. Eines Tages schrieb Lenchen Lauter bach: „Ich hätte gern ein Bild von Ihnen, Bruno Bolz.' „Ein Dutzend.' Bilder spicken?' — „Elf in me ine. Woh die „Wohin darf i „Elf in meine, as zwölfte an Lenchen Lauter Der Photo- es ist vielleicht schon svät, ganz egal, wir 'ssen uns ganz eins« ' ist das müssen uns ganz einfach noch fehen —, ' das zu viel verlangt vom Leben?' „Ich denke oft, wenn man vecheiratet wäre, hätten wirs leichter in allem.' „Wir können einfach noch nickt heira ten', sagte Lily

angekommen war. „Der Frühling', flüsterte er, »der Früh ling riecht über das Wasser*. nung. bach.' Bruno gab die Adresse, graph photographierte. Bruno Bolz wartete acht Tage auf ei nen Brief. Den Inhalt dachte er sich un gefähr so: „Lieber Bruno! Dein liebes Bild habe ich erhalten. Ich bin überrascht, entzückt, von Herzen froh, daß du so aus siehst, wie ich mir dich in meinen heimli chen Träumen vorgestellt habe. Deine tlug« Stirn, dein forsches Auge, deine männliche Nafe, dein lachender Mund

und dem« schlanke Gestalt erfüllen meine See le mit Stolz, daß ich nur noch den einen Wunsch kenne, dich bald in meine Arme zu schließen. Dein Lenchen Lauterbach.' Auf diesen Brief wartete Bruno acht Tage. Am neunten Tag« ging Bruno zum Lichtbildner. „Haben Sie mein Bild an Lenchen Lauterbach geschickt?' — „Ja. hier ist die Postbestätigung.' — „Wieviel Bilder haben Sie eigentlich gemacht?' — „Zwölf.' — „Nur zwölf?' sagte Bruno überrascht, „zwölf haben Sie doch mir gefchickt? Welches Bud

haben Sie dann an Lenchen Lauterbach gefchickt?' Ein entsetzlicher Irrtum kam auf. Der. Photogravh hatte ein falsches Bild an Lenchen Lauterbach gesandt. „Dieses Bild haben Sie ihr geschickt?', tobte Bruno Bolz, „kein Wunder, daß sie nicht mehr schreibt! Dieser Mann ist ja ein« Karika tur, ein Kinderschr«ck, ein Brechmittel »ch ni» So etwas ich noch geschenl Diese stupiden Augen, diesikr dumme Mund, dieses verschrobene Ge stell und die ganze geckenhafte Aufma chung! Was soll nur Lenchen Laute-wach von mir denken

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Seite 2 von 8
Datum: 24.01.1932
Umfang: 8
, mir die Saäien anzusehen und zu beurteilen, ob etwas für ihn geeignet sei. Ich habe einige ihn zufriedenstellende Tref fer gemacht, und als vor fünf Monaten in Pa ris die Galerie eines bekannten Sammlers zum Berkaus kommen sollte, trat ich wieder eine Reise nach dort an. Viele fclHne Sachen gab es da. aber nichts ir den besonderen Geschmack meines Großva- rs. Alis einmal steht da vor mir ein Bildnis! Ich taumelte beinahe zurück — sine dritte Ma- A! Dasselbe Bild, das mei» Kroszvater zweimal

in seinem Arbeitszimmer und dessen Geschichte er mir einst in einer vertraulichen Stunde er zählt hatte. Nein, nicht ganz dasselbe! Frischer in der Farbe, leuchtender gemalt, ganz in Sonne ge taucht. ein blühendes, lebensvolles Bild; aber aus dem zarten, schönen Frauengesicht blicken dieselben dunklen Augen, lächelte derselbe schön geschwungene Mund, leuchtete in wunderbarer Schönheit, ast plastisch aus dem Bilde hervor tretend. die schlanke, dnrchgeistigte Hand, an deren Ringfinger der schwere Goldreif

der Wirklichkeit stehen der Mann, der erst in der letzten Zeit eine Schwenkung in mystische Gebiete gemacht hat. Damals, als ich das Bild fand, ahnte und träumte »nein Großvater nichts. Ich überrasch te ihn vollkommen, als ich mit dem Vorkaufs recht auf das Bild bei ihm eintraf, und meine Mitteilung machte. Nie in meinem Leben habe ich den sonst so sehr beherrschten, willensstarken alten Herrn so aufgeregt und fassungslos gese hen, wie bei meiner Erzählung. „Sie hat ge lebt! Ihre Art. ihre Nachkommen leben

jüngt und voll Unternehmungsgeist. Gleich woll te er hiniiber «ach Europa, um das Bild selbst zu hole»» und eigenhändig Nachforschungen nach seinem Schöpfer zu tun, denn — das war das Unangenehme an der Sache, -- ich hatte auf u. an den» Bild« nirgendwo einen Namen öder ein Malerzeichet» gefunden, eben nur iene besitz- atizeigsàn Worte: ,Mein Weib'. Und auch HM hatte tzàe dè? Sei dem Verkauf beteilig« ten Personen eine Ahnung oder einen Anhalt, von wem es stammen könnte. Der Besitzer der Sammlung

. Ich bin dann wochen lang in allen Hauptstädten Europas und bei allen Kunsthändlern von Ruf mit einer künst lerisch genau übermalten Photographie , des Bildes herumgereist, überall nachhörend, ob man dieses Bild oder nach der Art seiner Aus- fossung und Technik seinen Maler kenne. Das Bild kannte niemand; über den Maler gingen die Ansichten auseinander, ließen sich aber durch die Nationalität einigermaßen einschränke»», denn die Worte „Mein Weib' deuteten so be stimmt auf einen Deutschen

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Seite 2 von 8
Datum: 07.01.1932
Umfang: 8
. den er zur Hälfte k-.ier verbringen mußte. Heute nur schnell ins Bett und ordentlich ausgeschlafen! Und da kam wieder der Traum der vorigen Nacht zu ihm. wieder nichts als Flammen und In ihrem Nahmen ein süßes blasses Gesicht, des sen Mund lächelnd ein Grübchen in die Wan gen drückte. Vorüber! Weiße Hände winkten aus dem Dunkel, der Ring sank ins Wesenlose und das Bild erlosch. Dunkelheit und Leere legten sich atemberau bend aus seine Brust. Röchelnd erwachte er. Aoller Sonnenschein durchflutete das ganze

Zimmer. Er atmete tief »nd erlöst aus. Spuk ver Nackt vergehe! Ihm war heilte ganz leicht zumute, trotz des quälenden Traumes fühlte er sich ausgeruht und frisch. Er würde den Spuk bannen, indem er nun das Bild besichtigen ging. Wenn noch etwas davon zu retten war. wollte er einem ersten Wunsche folgen und es ausbes sern lassen, denn, so oder so. mußte man ihm eine Bedeutung einräumen: wenn nicht anders, blieb es ein Zeugnis alter Familienüberliese- rung lind hatte es als solches Wert und In teresse

er seinen Blick von dem Bilde los und ließ ihn durch den Raum schweifen. Seltsam, alles unversehrt bis auf das Bild! „War in der Nacht, als die Gnädige starb, ein so schweres Gewitter?' fragte er fast mechanisch, eigentlich nur. um seine Stimme zu hören und sich der Gegenwart eines Menschen bewnßt zu werden. ..Gewitter? Nein, Herr Baron, davon haben wir nichts gemerkt, nur Sturm lind Re gen.' Bestürzt sah er in das Gesicht des Dieners. «Kein Gewitter? Aber das Bild? Johann sprach doch vom Blitz!' ..Ach. Herr

Baron, der alte Johann war ganz besinnungslos vor Schreck und Schinerz. Wir denken, er ist dabei mit offe nem Licht an das Bild gekommen. Es hinge» doch schon überall die Fetzen davon herunter, gekonnnett.' und da hat es Feuer gefangen, und so ist das „Ah, so! Ja — aber — hm. dann hätte es doch zuerst unten brennen müssen, nicht oben. «Ja. wirklich!' Der junge Mensch sah ganz ver wirrt aus. Dann trat eine gewisse Unbehaglich- keit in sein Gesicht. „Herr Baron werden wohl wissen, von dem Bild

, wie auf der Flucht, um nicht noch einmal dem Verlangen nachzuge ben, sich umzusehen und das Bild zu prüfen. Mit hartem Rnck drehte er den Schlüssel im Schloß und atmete dann auf. „Das Turmzimmer soll unberührt bleiben, bis ich weitere Bestimmun gen treffe. Keiner soll es betreten!' «Sehr wohl. Herr Baron!' Der junge Schloßherr atmete auf. als er aus dein dunklen Gange heraus ins Tageslicht trat. Er empfand ein starkes Bedürfnis nach Luft und Licht. Ihn fror, und sein Kopf war wirr u. dumpf. Schnell entschlossen

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Seite 4 von 6
Datum: 14.09.1941
Umfang: 6
preisgekrönten Fen ster anzufangen genötigt sind. Der Fremde wie der Einheimische geht ja mit besonderer Borliebe durch jenes edeiciejormte und auffallend re ch ge schmückte Südportal, das so einladend dem oon der Leonardo da Vinci-Straße j kommenden Besucher entgegen winkt. Der Gläubige, der den heiligen Raum betre- ten und den Gottmenschen im Sakramen ts begrüßt hat, dreht sich meistens zuerst gegen die rechte Seite und erblickt hier ein liebliches Bild. Es ist ein Stück der christlichen Sozialpolitik

um Rettung aus der drohenden Gefahr und der Blick voll Gottverirauen. den der Heilige zum Himmel sendet, sagt uns, daß sie sich in ihrer Hoffnung nicht getäuscht. Die vom Wind^, gepeitschten Wogen und die gewitterschwere Wolkennacht bringen schöne Stimmung und Harmonie ver Farben in das bewegte und lebensvolle Bild, das Tiefen in seinen Schatten aus weist. wie kein zweites unter allen. Es gehört deshalb ebenfalls zu den besten in der Serie, und wenn wir noch die rei zende Umrahmung dieses Gemäldes

in ihrer stilvollen Architektur betrachten, so möchten wir es als ganz hervorragend bezeichnen und es selbst dem preisge krönten vorziehen. Der für Kunst stets begeisterte Sonnenwirt Karl Abart und seine bescheidene Hausfrau Anna, gebo rene Hafner, sind die braven Stifter des zweiten Glasgemäldes. Der hl. Nikolau» erweckt einen Toten zum Leben Ueber das dritte Bild, welches den hl. Nikolaus darstellt, wie er einen Toten auf dem Schiffe zum Leben erweckt, wol len wir uns etwas kürzer fassen

sind voll Ausdruck und Leben. Das Bild erklärt sich selbst: St. Nikolaus predigt das Wort Gottes. Seine Worte scheinen, wie aus den Mie nen und Geberden der Zuhörer hervor geht, tief zu Herzen zu dringen. Edel und würdig steht der Heilige da, verklärt von dem Geiste göttlicher Sendung er füllt er seinen hohen apostolischen Beruf. Welche mögen wohl die Worte fein, die von den Lippen des Gottesmannes flie ßen? „Liebet Gott über alles und den Nächsten wie euch selbst.' Das Zeichen der Erlösung im untersten

sehe» klinnte, wenn er sich ein wenig zur Seite beugte. Von diesem Augenblick an hatten sich ihre Augen die ganze Fahrt üüer nicht mehr losgelassen. Er hatte nichts von dem Weg gesehen, nur die Sprache dieser schönen Äugen hatte er zu lesen oersucht, die ihn anblickten mit derselben Sehnsucht, die in ihm brannte. Er sai, noch einmal zu ihrem Zimmer „ aber dort blieb die Türe ge- iliz!i'si'.'>- Siebentes Kapitel Am Sara,enenturm Als Droste belìi Auspacke», war, siel .yin plötzlich ein Bild von Hilde

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Seite 3 von 6
Datum: 05.08.1938
Umfang: 6
Bauten und Bildwerke enMnden, zu denen heute die ganze LZe// pilgert. Michelangelo haf'niehrmals Dr längere Zeit !kn .Carrara, gelebt und gearbeitet, das Haus'im'der 'PiMä'Vef Duotno, wo er wohnte, steht noch. Er suchte sich selbst- in den Brüchen die Blök- ke aus, aus denen er seine gigantischen Gestalten meißelte. Und heute wird der Marmor Carraras überall in der Welt verwendet, wo Bild hauer arbeiten, oder ein Gebäude ent steht. dem man .einen besonderen Glanz verleihen will. Prunk und Alllag

werden, bis ein halb losgesprengter Block sicher herabgelassen ist. Und der seine Staub aus winzigen, scharfen Marniorteilchen ist für die Lun gen schädlich. Unten in der Stadt wird der Marmor bearbeitet und nach Farbe und Mose rung sortiert. Es gibt auch eine Bild- hauerakademie und viele Werkstätten mit Ueberlieferung für die handwerkliche Be arbeitung. Hier enthüllt der Stein seine Schönheit. Die zahlreichen Schattierungen von rosa, grün, gelb, bläulich, bis zu oen schwarzen Tönungen, kommen jetzt her

Netzhaut dann als das Bild des betreffenden Gegenstandes in unser Be- «lei» ettten Vordem.: „Mein Kompaß war falsch gestellt', erklärte der amerikanische Flieger Corrigan, der kürzlich in Ir land statt in Los Angeles landete. , Die Schriftleitung. » Von den hergebracht als chinesisch an gesehenen Erfindungen ist bei vielen ein europäischer Ursprung nachgewiesen wor den. Vom magnetischen Kompaß lieht fest, daß er fertig nach dem Reiche der Mitte gebracht wurde. Eine oltchinrsische Quelle? ^Hei

Bakterien, die bisher nur in ihrer äußeren Form durch die feinsten Mikroskope sichtbar gemacht werden konn ten — das alles war für die Wissenschaft bisher ein so gut wie „unerforschtes Ge biet.' Da» Elektron marschiert. Eine Zeitlang also schien es. als sei hier wirtlich und endgültig ein dicker Strich zu ziehen unter die Möglichkeit weiterer Erkenntnisse auf Grund von bild lichen Beobachtungen, der sichersten Grundlage aller Forschung. Bis dann das Elektron auf den Plan trat und sein merkwürdiges

— unbeschreiblich! Die Elektro nenstrahlen treffen im unteren Teil des Übermikroskops auf einen Leuchtschirm und verwandeln sich auf diese Weise in das 60.000sach vergrößerte Bild des Betrachtu-'äskörpers. in unserem Falle eines gefährlichen Krankheitserregers. Von der Ungeheuerlichkeit einer solchen Vergrößerung, die die Möglichkeiten ei nes Lichtmikroskops. wie gesagt, um das Mache übersteigt, kann man sich ein Bild machen, wenn man sich etwa vorstellt, daß eine Stecknadelkuppe von 1 mm Durch messer alsdann

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Seite 4 von 8
Datum: 27.07.1935
Umfang: 8
mit ei> ' nem lichtempfindlichen Hintergrund, der Netzhaut der ähnliche Eigenschaften aufweist wie die lichten.- pfindliche Schicht eines Films, und schließlich ist die erwähnte Kugel nach allen Seiten drehbar. ^ Bei der uns hier interessierenden Frage kommt es nun im wesentlichen aus die Linse an. Gerade wie beim photographischen Apparat muß das Bild, das gesehen wird, genau auf den lichtempfindlichen Hintergrund fallen, nicht — auch um noch so wenig — weiter davor oder dahinter. Nun ist das mensch liche

Auge so eingestellt, d. h. seine Linse ist derart gekrümint, daß das aus der Ferne kommende Licht ein deutliches Bild genau auf die lichtempfindliche Fläche, die Netzhaut, wirft. Jeder hat wohl schon einmal ein Brennglas in der Hand gehabt und dabei deutlich gesehen, wie die Sonnenstrahlen in einein bestimmten Punkte hinter dem Brennglas, der Linse, zusammenfallen. Nimmt man nun eine stärker gekrümmte Linse, eine mehr konvexe, dann bemerkt man. daß der Treffpunkt der Strahlen der Linse näher liegt

. Hierin haben wir den Kernpunkt des Problems zu sehen. Man stelle sich vor. jemand habe ein Auge, das von vorn nach hinten kürzer ist als ein gewohnli- Wir sagten schon, daß, je konvexer eine Linse ist, desto näher der Linse die Strahlen zusammen fallen, deste näher also auch das Bild entsteht. Ist das Auge also zu kurz, so muß man eine gekrümm tere Linse haben, damit das Bild doch noch richtig auf die Netzhaut fällt. Eine stärkere Krümmung der Augenlinse läßt sich aber unschwer durch die sogenannte

Objekten nichts helfen würde. Der Grund davon ist der, daß, je dichter der Gegen stand zur Linse sich befindet, desto weiter hinter ihr das Bild entsteht. Das ist auch für Menschen mit guten Augen von Bedeutung, denn Gegen stände, die nur einige Zentimeter von unseren Au gen entfernt sind, können von ihnen auch mit der stärksten Akkomodation nicht scharf erblickt werden: das Bild fällt eben hinter die Netzhaut. Wer daher zu kurze Augen hat, vermag nur ganz nahe Objekte scharf zu sehen, selbst bei guter

Akkomodation, da eben das Akkomodationsvermö gen recht beschränkt ist. Man hilft dem durch eine Brille mit konvexen Gläsern ab, die ihrem Träger einen Teil der Akkomodation abnimmt und ihn so zu scharfem Sehen befähigt. Ist das Auge indessen zu lang, so gilt gerade das Gegenteil, und der Pa tient ist auf eine Brille mit konkaven Gläsern an gewiesen, die das Bild mehr nach hinten verlegen, daß es auf die weiter zurückliegende Netzhaut ällt. Es sieht danach aus, als ob Menschen mit zu i urzem oder zu langen

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Seite 3 von 6
Datum: 23.09.1937
Umfang: 6
man doch nur allzu deut lich, daß die Leà auf der Leinwand vollkommen andere Mundbewegungen machten, die zu dem, was sie sagten, in schreiendem Widerspruch stan den: sie schlössen den Mund, wenn sie sprachen oder gestikulierten heftig, während sie schwiegen. Die Mindestanforderung, die man an Synchroni sierungen stellen konnte, nämlich der zeitlich gleiche Ablauf von Ton und Bild, wurde nicht erfüllt, und das Auseinanderfallen wirkte durchaus des- illusionierend. Die Technik hat diesen Mängel weitgehend

der Uebertragung hat naturgemäß eine beträchtliche Erschwerung der Arbeit für die Rhy<chmographie zur Folge, denn der neue Dia log muß zu den Lippenbewegungen passen, dar über hinaus auch mit den besonders charakteri stischen Stellen der mimischen Betonung eines Wortes übereinstimmen. Wird nämlich auf dem Bild durch eine Geste ein Wort besonders unter strichen. so muß an dieser Stelle der Dialog auch ein Wort hervorheben. Ist die, neue Uebersetzung in großen Zügen fertig, so wird sie unter der Originalsprache

aus das rhythmographierte Band aufgetragen und dann beginnt die Teilung des Dialogs, um Lippenbewegungen und die neue Sprache in genauen Synchronismus zu bringen. Nachdem das geschehen ist, erfolgt die Rein schrift auf ein neues Band lediglich in der neuen Sprache. Dann geht die letzte Synchronkontrolle von Ton und Bild vor sich. Der Text wird ge sprochen und es wird genau beobachtet, ob er mit den Bewegungen auf dem Bild überein stimmt^. ..Ist daH der Fall, wird das Regie Hand angefertigt, in dem alle Rollen enthalten

der aku stischen Qualitäi, d. h. eine Steigerung der Natür lichkeit des Tons. Wenn der neue Tonstreifen fertiggestellt ist, folgt der endgültige Tonschnitt. Dies geschieht mittels einer Maschine, die sowohl getrennte Ton- und Bildstreifen wiedergeben kann wie auch zu- sammenkopierte. Das Bild ist auf einer Matt scheibe sichtbar, während die Tonwiedergabe mit tels Phoiozelle über einen Kopshörer erfolgt. Die Photozelle mit der Optik läuft auf eine Spindel und kann um je vier Bilder vor- beziehungsweise

mir meine Liebe nicht, er hat mir zu verstehen gegeben, daß ich ihm ferne bleiben möge, es geschähe zu meinem Heile. Ich habe auf ihm nie die Sonne in einem hei teren Himmel gesehen, hintereinander in drei Sommern haben mich arge Gewitter von seinem Gipfel vertrieben, giftige Schlangen gingen dort um meine Rast, es würde mich nicht gewundert haben, wenn sich die Quelle, aus der ich trank, plötzlich getrübt hätte. Einige Male versuchte ich mit Freunden, sein Bild auf die Platte zu brin gen: jedesmal

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Seite 3 von 6
Datum: 12.11.1936
Umfang: 6
Diebstahls über, springt vom Seelenleben des Igels ins brennende Herz der Carmen, zieht durch den Schein des MondNchtes und landet auf Atempause in einem Bild der Sterne.... Und dann gibt es einmal jenen Nachmittag, da liest mir Klages aus seinem Hauptwerk von der Seele des Wassers vor. In der packenden Zau bertraft seines Wortes versinken die Wände des Zimmers. Der Fußboden schlägt Wellen... Das Meer, von dem er spricht .rauscht zum Fenster herein. Es wird zum lebendigen Wesen... die Wogen singen

gegeben haben. Was nützt Ihnen der beste Film und die schönste Musik, wenn das Bild tanzt oder das Licht flak kert? NichtsI! Die Vorführung ist die Seele vom ganzen Geschäft!' Der Verleiher: „Da sieht man wieder einmal, daß diese Leute vom wahren Geschäft keine Ahnung haben. Worauf es ankommt? Na, auf den Film natürlich. Und wer liefert den Film? Der Verleiher. Der Verleiher ist die Seele vom ganzen Kino geschäst, und nur ein Unbelehrbarer wird das nicht glauben. Er bringt die Ware, die das Publikum

Illm. Regie Guazzonl Aosco Giacchetti und Marroni in «Squadrone banco'. Novells von Narvàssa Lo!orodi Das Bild war dennoch verkauft, als ich Ihnen dummen Verleumdungen von Cornelius Es war nur privatim einem Spekulanten >,Mit, welcher den Kontrakt nicht bei der Aus- 'ng veröffentlichte, um es später mit Vorteil » 'sen. Jenes Geld war wirklich der Preis 's Arbeit — ein geringer Lohn für so hohen 'sU Und wie edel wurde derselbe ange- ''er Freund: wie großmütig und I?'' Agenden Tage

hatte ich die Aficht, Corne- L' besuchen, wie ich Ihnen schrieb. Als ich àj>,^°rgen die Zeitungen erhielt, fand ich zu »tik° großen Verwunderung die besten Kunst- ^'3 beschäftigt mit der Kleopatra von Valdi. Alle.diese Artikel waren voll >n ìi «Mchen Lobes für sein Kunstwerk,, von Wunderdinge erzählten. Mit klopfendem ein Mann, der aus Versehen einen ^5'Mß abgegeben hat und zittert, sein Opfer !id l'eß ich mich nach der Ausstellung fahren à^.cheilte fieberhaft die Säle, um jenes Bild welches ich, ohne es gesehen

er wohne hier...' „In der Tat', antwortete er, „wir wohnen zu- „Sind Sie auch Maler?' fragte ich mich setzend. „Ja, mein Herr.' „Sie haben gewiß auch ein Werk ausgestellt?' „Gewiß, ein Gemälde, welches vorgestern ver kauft worden ist', antwortete er mit sichtlicher Be friedigung. „Ich beglückwünsche Sie. Es muß ein würdiges Seitenstück zu jener staunenswerten Kleopatra sein. Welches Sujet haben Sie gewählt?' „Angelika auf der Klippe.' „Angelika auf der Klippe!' rief ich bestürzt. „Das Bild

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Seite 3 von 6
Datum: 12.06.1935
Umfang: 6
. Tschechoslowakei, Oesterreich mit 5V bis 100 Liter, und die südlichen Länder Italien, Spanien, Grie cheinland und Bulgarien haben — neben Lit allen und Fi.nnlan-d — dm geringsten Verbrauch. » Seit wann ist der Alkohol bekannt? Die Vorgänge der alkoholischen Gärung wurden vermutlich schon in der Frühgeschichte der Mensch? heit beobachtet. Denn wo zuckerhaltig« Früchte wuchsen, da mußte es Gärung und Alkohol geben. Aber sehr lange hat es gedauert, ehe man sich «in halbwegs zutreffendes Bild von der Entstehung

Becher, Zeit genosse Helmonts, als er aussagte, daß nur „süße' Flüssigkeiten zur alkoholischen Gärung geeignet seien. Lavoisier, der Begründer der neueren Chemie, der Mann, der die Wage in das chemische Laboratorium einführte, zeichnete dann, kurz vor der französischen Revolution, als erster datz Bild von der Zuckerspaltung bei der Gärung. Eine vollständige chemische Ausklärung des Zuckerzer- salles hat aber .trotz zahlreichen Bemühungen seit Lavoisier, noch zu keinem endgültigen Ergebnis geführt

Natur der Menschheitsg«ißel Krebs. Mfsen Sie schon... ... was das Zerebralsystem ist? — DerjemgÄ Teil dss Nervensystems, der das Gehirn (lau cerebrum) und die aus ihm entspringenden Nep? ven umfaßt. Mschieà in Aberàen Eine heitere Geschichte von Hans Frahm. In der Wohnstube der Patterson in Aberdeen hinK ein altes Bild. Der Rahmen war gepunktet von den Ausgangskanälen der Holzwürmer, die in dem Holze wohnten und seit dreihundert Jahren keine anderen Anspruch an ihre Ernährung stell ten

als den, sich durch den alten Rahmen durchzu messen. Das Glas war blind, und der unteren Ecke fehlte ein Stück. Es war vor zweihundert fünfzig Jahren herausgeschnitten worden, um ein neues Uhrglas abzugeben. Das Bild stellte den ersten und größten Patterson dar, den es in Schottland jemals gegeben hat, den Ahn der Fa- Znille, den Begründer ihrer ehrsamen Art und das Idol ihres Lebens. Meist war es einsam um das Bild. Es schaute auf alte, sorgsam gepflegte Möbel herab, die mei stens unter leinenen Ueberzügen verborgen

Dich mit dem Teppich vor, Billl' flüsterte er und trat unter das alte Bild. Bill, in dem saube ren, von allen seinen alteren Brüdern schonend ge tragenen Anzug aus bestem Manchsteruch, trat hinter ihn, und gerade in diesem Augenblick drohte ihn die feierliche Stimmung seines Abschiedes zu überwältigen. „Wir wollen es kurz machen, Bill', sagte der Alte, „Du tust eine weite Reise, und es ist sehr fraglich, ob ich Dich noch einmal sehe, ehe ich ster be. Dein Officer hat Dir das Fahrgeld geschickt

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Seite 7 von 8
Datum: 07.02.1932
Umfang: 8
und bot ihr den Ann. In der Diele stand die Schwester des alten Obersten von Kittlitz, ein hageres, freund liches Dämchen; bewundernd schlug sie die Hände zusammen, als die strahlende, bild hübsche Nichte an ihr voriiberkam. Man stieg ein und die Kalender? rollte der Hosburg zu. Bald reihte man sich in die Magenkette ein, die sich langsam vorschob, vorüber an den gaffenden, scherzsrohen Wie nern. Not schwelten Fackeln zum nachtdunklen Himmel empor. Lakaien rissen die Klitschen und Karossen auf. Damen

sie doch lieber nicht nach Wien gekommen, er, der Einsame, und sein gutes Kind! Was hatte er getan? Der Baron stand einem hohen Spiegel gegenüber. Verloren starrte er in das vom Licht angerührte, scheinbar bebende Glas. Der Ausschnitt eines kleinen Salons zeigte sich im Spiegel. Zwei Gestalten sprachen heimlich er regt, zwei Lakaien. Sie glaubten sich un beobachtet, ahnten nicht, daß der Spiegel dem Balon gegenüber ihr Bild aufgefangen. Ge wohnheitsgemäß blickte Kittlitz auf die Lippen der beiden

!' donnerte der Mu seumsdiener und hatte schon mit einem unsans- àn Ruck den Verbrechermantel aufgerissen. In feinen edlen Zügen blitze Triumph, denn unter dem Mantel befand sich tatsächlich ein ziemlicv großes goldgerahmtes Gemälde. Mit eiserner Saust hielt der Saaldiener den Gauner fest, mit der zweiten Faust hatte er das geraubte Bild an sich gebracht. Dann gellte sein Alarm schrei und schaffte vier Kriminalbeamte zur Stelle, die den Besucher vor den Museums- direktor schleiften. „Bilderdiebstahl

.' „Ich habe das Bild nicht stehlen wollen', verteidigte sich der Fremde. Die Kriminal beamten brachen im Chor in ein Hohngelächter MS. Der Museumsdirektor lächelte schmerz Der Direktor stürzte auf den Saaldiener los und entriß ihm das Bild. Es erwies sich als ein Stilleben: zwei Forellen, umgeben von einem Kranz von Melonen, mit dem deutlichen „Mols Kernbeißer' versehen. Dem Direktor versagte fast die Stimme, als er fragte: «Wer, um Himmelswillen, ist Alois Kernbeißer?' „Ich, Herr Direktor', erklärte der Fremde

freundlich. „Das Zeug haben Sie gemalt?' „Das Bild ist gut', verwies ihn der Maler „Das Ding da wollen Sie unter die Ge mälde des Staatsmuseums hängen?' „Ja', sagte Herr Kernbeißer. „Es solle se», nen Platz unter den anderen Meisterwerken finden.' Der Museumsdirektor ergriff in seiner Auf regung den Saaldiener beim Arm. „Nam- fauer', stöhnte er gebrochen. „Der K-^.'A wahnsinnig!' Dann wendete er sich nochmals' dem Maler zu. „Und die spanischen Klassiker waren Ahnen gerade gut genug, um Ihrem Gesellschaft

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Seite 3 von 6
Datum: 09.04.1935
Umfang: 6
hat, die er mit Gewalt aus den Wohnungen holt. Da gilt es, fein und ruhig zu sein, um den Bösen nicht auf merksam zu machen. Man unterhält ich flüsternd, kein Lied erklingt, ganz still vergeht die Weihnacht. Zur größeren Sicherheit wird vor der Tür ein Ei- Durch ein Bild gesunden In der Ausstellung junger Künstler in Paris hing ein wirklich ausgezeichnetes Bild eines jungen Malers, das Porträt eines lieblichen jungen Mäd chens, das nach der Ansicht des Künstlers — und wohl auch nach der der Ausstellungsbesucher

und das liebliche Gesicht. Dann wendete er sich kurz um und verließ die Ausstellung, ohne noch irgend ein Gemälde eines Blickes zu würdigen. Am nächsten Tage kam er wieder, stand stundenlang vor dem Bilde und ging dann wieder davon — am über nächsten auch. Der Aiisstellungsdiener, dem das Gebaren des Fremden aufgefallen war, benachrichtigte den Ma ler des Bildes, der am folgenden Tage liebens würdig auf den Bewunderer feiner Kunst zutrat und ihn ansprach: „Monsieur gefällt das Bild? Es ist leider schon verkauft

!' „Sind Sie der Maler dieses Bildes', stieß der Fremde rauh hervor, „oh, dann können Sie mir auch sagen, wo sich das Vorbild zu diesem „Früh ling' befindet? — Aber es ist ja nicht möglich — es ist ja nicht möglich', murmelte er abbrechend. „Warum nicht möglich, Monsieur?' fragte la chend der Maler. „Wenn Sie das Modell und nicht das Gemälde meinen — Mademoiselle Angele ist morae.i in meinem Atelier, da können Sie das Ur bild dieser Malerei in seiner ganzen Schönheit be wundern — aber Angele ist em sittsames Mädchen

und wohl nicht jedem zugänglich', beendete er sein etwas leichtfertiges Gerede. Unwilug unterbrach ihn der Fremde: „Das ist es ja nicht! Aber wenn Sie hören wollen, was mich so an dieses Bild fesseltl Ich war vor Jahren ver» loot mit einem schönen Mädchen, das ganz so aus sah, wie dieser Frühling. Unglückliche Zufälle zwangen mich, in die Kolonien zu gehen — Angele — ja sie hieß auch Angele — und wir mußten uns trennen. Ich wurde bei einem Kampf mit den Ara bern verwundet, geriet in Gefangenschaft

und als ich nach meiner Freilassung wieder an meine Braut chreiben konnte, erhielt Ich keine Antwort mehr, ihr Vormund berichtete mir, daß sie inzwischen — oerzweifelnd an meiner Liebe und Treue — ge- iratet hatte. Da hatte ich natürlich keine Lust mehr, nach Frankreich zurückzukehren. Und als ich nun zum ersten Mal seit langen Jahren wieder in aris bin, da begegnet mir dieses Bild. Aber es kann ja nicht meine Angele sein.' Der Maler, voll Mitgefühl für das Schicksal des Fremden, gab ihm die Adresse seines Modells

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Seite 2 von 4
Datum: 13.06.1942
Umfang: 4
in den altchristlichen.Toten- gruften zu Roma. Das erste Fenster von der Haupttür links hat als Bild ein Kreuz und darun ter einen Baum. Das Kreuz ist dasl Sym bol des Glaubens, der Baum soll uns er innern an den Baum des Lederà im Paradiese tlignum vitae). Der Text, der um das Bild angebracht ist, lautet.-„Das Wort vom Kreuz ist denen, welchMeret-, tet..werden, à . Hiàrnt^'desuni^zil Bollzug jeder Forderung und Bedingung des ewigen Lebens, und ist insofern«: Kraft Gottes.' Zweites Fenster: Eine brennende Lam-. pe, darüber

: „Die Gerechten werden eingehen in das ewige Leben.' Math. 26. 46. Viertes Fenster: Ein Pfau. Derselbe ist nach dem hl. Augustin ein Bild der Unverweslichkeit und kommt auch in die sem Sinne in den Katakomben auf den Gräbern vor. Der Pfau bedeutet somit die Auferstehung der Toten. Der Text lautet: „Gesät wird in Schwachheit, auf erstanden in Kraft.' I. Cor. 15. 42. Fünftes Fenster: Ein Löwe als sieg reicher Ueberwinder auf seiner Beute stehend. Der Text: „Ich glaube an eine I Auferstehung des Fleisches

.' Der Evan gelist Johannes nennt in der Apokalpypse Christus den Löwen aus dem Stamme Juda und somit ist der Löwe ein Sym bol von Christus. Christus ist durch sein? siegreiche Auferstehung der Ueberwinder über Tod und Hölle. Sechstes Fenster: S.hwert und Waage und dahinter eine Lilie. Schrvert und Waage sind Symbole der Gertchtigkeit, >ie Lilie ein Bild der Unschuld. Mit die- 'en Symbolen ist die Glaubenslehre ver- innlicht: „Nichts Unreines kann Un das Himmelreich eingehen' oder mit anderen Worten

. Dieses Kreuz und diese Muttergottessta' tue waren früher an der Marias Trost- Kirche. Sie sind aus dem 17. Ja »rhun- dert von einem unbekannten Meist r. An der Mauer ober der Eingangstür st ein roßes Bild auf Leinwand, das yingste ericht darstellend. Dieses Bild war frü her in der Schloßkapelle von Vermca. Und nun wandern wir herein über die breite Via Noma und erblicken bei der Maria-Trost-Kirche eine durch P. Mar tin Prantl im Jahre 1899 schön restau rierte „Arme Seelen-Kapelle'. ! Die Schloßtapellen

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Seite 2 von 6
Datum: 15.04.1938
Umfang: 6
. Dèr Expressionist W. Dckchauer durch eine violett« S-Tent-Marke, die als zeigte mit seiner urwüchsigen Kunst, die sich vierte und letzte Territoriumsmarte ein Bild im Aehren- und Hammermuster, der Nike» lüngen-, Heerführer-, Techniker- und Aerzte- serie zur Meisterschaft entwickelte, eine neu« «rufe jin der Entwicklung österr. Martenkunst Im Auftrag ' ausländischer Postverioaltun- zen (Island, Liechtenstein und Kolumbien) chüf Her Maler-Radierer Oberst a. D. Heß- almer, Wien, die.nach lebendigem

und Ste - Cro'z in ihren Besitz und qa- !>«n von lttSS bis ISIS esgpne Marken für Dänisch-Westindien heraus, an denen uns Gibraltar: Konig Georg Vl.-Marten <V,S, Z, IL. 2, 3d). . Matta: Geprg M-Reihe ,mit Landfchafts- darstellüngen. ' Norwegen: Freimarken 1,50, Kr. Mit Bildnis des Königs, ferner Dienstfreimarkan: L, SS. SS. .«0. M Oere. ! Spanien: 2V-Ct.-Marke mit Bild der Dich terin Maria Pineda, nunmehr,blaugrün: LZ und M Ct. mit Bild Ferdinands des Kacho- ,tischen. Türkei: Beisteuermarken

Berkèhr aesètzt .und Zeren Mnzle^ung angeordnet. ' ' ' > Aegypten: Erinnernngsfreimarke A Pfund. Sterling, /dunkelgrün. Mitte sepiä. Bild des königlichen Brautpaares. ' ! Ariksch-Zadien: Freimarken AS und 2S Ru-' pien ' im Muster der IV-Rupienmarke .mit 'Bildnis,Georg W. .... 'DWpu'HW neue Fresmarkenserie »enHält folgende Landschaftsbilder: Löwmselfen, Was-, ser-Stäusee, ' Im >on Trincomäli.' ' Dwarpal -(ein Märkstein vom /Eingang eines Tempels' mit Darstellung eines von einer Schlange /be schützten

?empelwächters). ! Wnnlmd bereitet eine Wohlt.»Marke zu,M, Zugunsten Zer ^kränken ^und arbestsunsähi- gen Frontkämpfer und eine ^Freimarke ,zum Gedenken,der.vor 300 Jichren.erfolgten Me-! .ÄeÄäslüng Pnnischer Ansiedler ^ in Delaware ,'oör.' ^ -Err.-Màrken Mr'ZM^Jahrseier.d'èsM- ,Nischen Postwesèns werden Mgen.' ' ' « vEuracao: .Luftpostmarken ^ ^1S, 25, SV «Et. im van der Dosenschen Merkur-Muster. « Aranz. Post in Au dorrà: Portomarke S /Ct. türkisblau'. ' ! Großvbanon: Freimarke Av P. Bild einer. Libanon

: Professor Schiestl, München^ entwarf.drei neue Freimarken zu,60. 90 Rappen und F.S0 Fr. mit .Ansicht des Schlos ses Aaduz (im Bordergrund Freiherr von Brandis mit seinem Wappen). Teilansicht des .Drei-Schwestern-Gebiets und Bild des La- wenatales mit Schwarzhorn und Falknis im Hintergrund. ' ' »Mexiko: Eilmarke .10 Ctv. violettschwarz. Geplant sind Err.-Marken anläßlich der 25- Jahrfeier der Proklamation des »Plan von Guadelupe' durch den damaligen Gouverneur des Staates Coahuila Benustiano Carranca

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