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Alpenzeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 28.10.1941
Umfang: 4
vlpeinenunq' Dienstag, den 28. Oktober 1941-Xlx Zwei Menschen unà ein Bilà Heiteres von Knut Oving „Vor einiger Zeit', so berichtete Jon s»n, „hatte ich ein paar Kronen übrig, als der Monat glucklich überstanden war. Ich war so freudig überrascht, daß ich so fort beschloß, etwas zur Verschönerung oes Heimes einzukaufen. Es wurde ein ves Hei Bild, dos einen idyllischen Waldsee ver stellte, von Tannen und Kiefern umge ben und etwas Waldwiese. Mit Glas und Rahmen kostete es 14.SS Kronen

, und das war ja nicht teuer. Ich taufte es auf eigene Verantwortung in einem kleinen einfachen Laden und trug es selbst nach Hause. Daß es Hulda gefiel, davon war ich überzeugt. Und so war es dann auch. „Ja, das ist ja wunderschön', sagte sie, „aber wie kann ein Bild nur so verstaubt sein?' .Man kann nicht zu viel oerlangen für 14.K5', wandte ich ein. „Wenn es in ei nem kleinen Laden unter dem Tisch gele gen hat.' — „Nur. ja, werde nur nicht gleich böse. Wo willst du es hinhängen?' fragte sie. „Der einzig richtige Platz

für dies Bild isi zwischen dem „Sonnenuntergang am Meer' und dem „Waldbild', sagte ich. „Meinst du? Im Eßzimmer?' «Ja, gewiß.' ^ 5 „Das würde ich nicht tun, sagte Hul da. „Ohne Zweifel paßt das Bild besser ins Wohnzimmer. Dort hätte es seinen gegebenen Platz über dem Cosa.' „Verlaß diä» auf meinen Geschmack, Hulda', sagte ick. Dann nahm 'ch den Hammer und e'nen Nagel und begann das Bild aufzuhängen. Hulda sagte nach her, sie habe es gewußt, daß der Stüh', init mir zusammenbrechen würde, ehe es geschaht

„Dann hättest du es lieber sagen sol len', meinte ich kalt. „Aber habe ich mich zu etwas entschlossen, geschieht es auch.' Ich brachte das Bild an und muß sa gen, daß mich das Ergebnis befriedigte. Ich fragte Hulda, wie es ihr gefiele, und sie antwortete, wie ich es erwartet hatte, das Bild hätte im Wohnzimmer schöner gehangen. „Liebe Hulda', sagte ich, „du hast ei nen Fehler, den du ablegen solltest, und das ist dein verzweifelter Eigensinn.' Als wir uns am nächsten Morgen zum Frühstück setzen wollten

, hing das Bild schief, wie nach einem Erdbeben. Ich rückte es gerade. Im selben Augenblick kam Katrin mit der Grütze, stieß an das Bild, und es saß wieder schief. Ich rückte es noch einmal gerade und setzte mich wieder/Als'Katrin ging, stieß sie wieder um dagegen. Und das Bild hing schief. „Das geht wahrscheinlich zu weit', sag te ich zu Hulda. „Was geht zu weit? Schmeckt die Grütze nicht? Oder was hast du sonst?' „Ich spreche nicht vom Frühstück, son- ern von Katrins Art und Weife, über all

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 01.04.1934
Umfang: 8
keine Grenzen, mehr. Jeder will der erste sein, der seine Kerze am hei ligen Licht entzündet, denn.der Segen der aus dixWMstiy mhen wixd.wi^d ^größer sein,! als der Lohn sür alle anderen heiligen Handlungen. Schreie ertönen, ein Licht entflammt, einer war der Erste, einer war Sieger. Es ist ein seltsames Bild, wie die eben noch dunkle Grabeslirche Heller und Heller wird, eine Kerze nach der anderen stammt aus und eine wogende Menge überstrahlt von unzähligem Kerzenglanz strömt glücklich aus der Kirche

hinaus ins Freie. Neugierig stehen die Araber da und beschauen sich dieses seltsame Bild. Fromme Pilger beugen sich wieder unter ein Kreuz von gewaltigen Ausmaßen. Fünfzehn Men schen müssen dieses Holzkreuz tragen, gefolgt von einer Prozession von Gläubigen. Stumm schreitet die Menge den Weg, den vor säst-LOW Jahren der Künder der christlichen Lehre ging, umgeben von der feindlichen Menge römischer Soldaten. Aber außer Pilgern, Gläubigen und Ungläu bigen füllen auch Karawanen von Touristen

, aber keines kann als authentisches Porträt im wahren Sinn des' Wortes gelten. Trotz der beispiellosen Ver ehrung Jesu durch seine Jünger und ersten An hänger hat keiner von ihnen das Bild seines Mei sters uns durch irgend ein Kunstwerk übermittelt. Wenn einer dieser Urchristen aus feinem römischen Katakombengrab auserstünde und vor ein Bild, das Christus darstellt, geführt würde, so könnte er es sicher nicht erkennen und nur vermuten, vor einem Porträt des Erlösers zu stehen. Wenn man ihm aber das etwa aus einer Mauer

eingegrabene Bild eines Fisches, eines AnkerS, einer Taube mit dem Oelzweig, eines die Leier spielenden Orpheus, einen Hirten mit dem Lamm zeigte, würde er diese sinnbildlichen Porträts sofort als die Christi er kennen, denn unter ihnen stellte in den ersten Jahr hunderten die Kunst der Katakomben den Heiland dar. Als die Menschen gestorben waren, die Jesus persönlich gekannt hatten, schwand die Erinnerung an seine leibliche Erscheinung aus dem Gedächtnis der folgenden Geschlechter. Man gedachte auch Wohl

des Verbotes des Alten Testaments, sich von nichts im Himmel und auf der Erde ein Bild zu machen. Im übrigen waren gerade die Christen der ersten Zeiten so fest von der unsichtbaren Gegenwart des Erlösers in ihrer Mitte überzeugt, daß sie gar nicht das Bedürsnis hatten, ihn sich auch bildlich zu vergegenwärtigen. Die ersten Versuche, ihn in porträtähnlichen Darstellungen festzuhalten, stammen aus den: dritten Jahrhundert. Aber bei diesen noch recht primitiven Bildern in den Kata komben des Kallistus

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Seite 3 von 6
Datum: 29.03.1934
Umfang: 6
ner Traum schwebt der Kranich in den Lüften. Und dort! ... dort! Siehst Du, wo sich die Silberferne mit dem Himmelsblau vermählt, ach, dort steht der Marmortempel seliger Unsterblichkeit! Davor lehnt die weißgewandete Göttin, die köstliche Schale mit dem Tranke des Ruhmes in den Lilienhänden. Du bist groß, o mein Tai!' Wie dunkle Glocken klingen ihre Worte durch seine Müdigkeit. Da wird er wieder wach und sein Pinsel fliegt über das Bild und eines Tages ist es vollendet, und es gibt

von dem herrlichen Gemälde hört, da denkt er den Künstler zu ehren, wenn er das Bild von Tai zum Geschenk fordert und ihm reiche Schätze zum Gegengeschenk übersendet! Tief neigt sich der Mandarin, der die kaiserliche Botschaft bringt, vor Tai. Doch tiefer verneigt sich der Künstler. „Ich bin unwürdig und das Bild ist stümperarbeit. Nie würde ich wagen, den Palast des erhabenen Herrschers damit zu verunzieren.' Aber der Mandarin vermag sich noch höflicher zu verneigen. „Groß ist die Gnade des Sohnes des Himmels

. Tai. Schicke dem erhabenen Herrscher das Bild, damit er nicht zürne!' Tais Stirne schlügt auf den Boden. „Unwürdig ist das Bild des Sohnes des Himmels. Erlaube, daß ich mit dem Gold, das Du mir überreichtest, ei nen Rahmen um die Landschaft baue!' Ungern gibt sich der Mandarin zufrieden. Aber er darf nicht für des Kaisers würdig halten, was dem Tai unwert erscheint. So kann der Künstler sein Werk behalten, bis der Mond aufs neue seine volle Silberschale über die Welt ergießt. Bao

habe ich liebevoll erträumt, erfühlt. Es war mein, nun soll ichs geben!' Bao Sy kniet vor ihm und streichelt sein wirres Haupt. „Du wirst andere Bilder malen — und wirst weit berühmt werden im ganStzuMtzich! Dein Name wird ehrenvoll genannt werden, wo man der Größten gedenkt!' Sie redet tauben Ohren. Tai sieht nur sein Bild, schweigt, ißt nicht, trinkt nicht, stöhnt Tag und Nacht im tiefen Schmerze. Da nimmt Bao Sy ihr Prunk gewand und die Sklavinnen schmücken sich feierlich. Sie läßt sich in den Palast tragen

!' Dreimal neigt Bao die junge Stirne und bleibt knien. „Was hast Du mir M sagen, Bao?' fragt der Kaiser gütig. „Lasse Tai nur ein einziges Lährchen noch das Bild; Erhabener! Cr ist krank und stirbt, wenn Du es forderst.' „Töricht bist Du, Bao, töricht ist Deine Bitte. Der Künstler muß sich vom Kunstwerk zu lösen wissen, wenn es vollendet. Versenkt er sich selbst in die Schöpfung göttlicher Stunden, wird die Gottheit karg und geizt mit ihren Gaben. Darum fordere ich das Bild. Deine Tränen aber, Bao

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Seite 6 von 6
Datum: 07.09.1935
Umfang: 6
vuvttsuL74! non kmono reuci oo?o > vzncmni non ave. vano ìc 5oui5>se zioàne N4ccoon>4.cx7«4 Monopol.««) ii^>.i4no oci Na//aele Laizuni 76 ^ Kornau «1er Lergs Es ist fast wie Heimweh nach dem Dunkel jener Jahre: aus solcher Ferne gesehen, erscheinen ihm die Leiden der Kindheit wie ein Vorspiel zur Weihe seines jetzigen Lebens. Das Bild wird in die Kiste zurückgelegt und ausgeladen, dann fährt man weiter nach Chiavenna. Ruhm? Größe? Rol lende Räder die Straße hinab. Schwere und dich tere Luft, Geruch

; der April war vom Sirokko beherrscht und schwül. Segantini beeilte sich, das Bild zum Largo Cairoti zu schaffen, um es Alberto zu zeigen. Alberto erwartete ihn am Bahnhof und ließ das Bild auf einen offenen Wa gen laden. Sie fuhren vorbei am Festungswall der Porta Nuova, über die Via Solferino und die Via Pontaccio und kamen bald an, Als man das Bild aus der Kiste hob, waren die zwei Freunde entsetzt. Konnte die Luft ihm so geschadet haben? Ja — das Werk schien garstig, furchtbar, grauen Haft

. Sie waren sprachlos: Grubicy beschränkte sich darauf, ein paarmal »Uhm! Uhm!' zu knurren und nervös an seiner Zigarre zu kauen. Als er aber sah, daß dieses Schweigen Segantini noch verzweifelter machte, und daß seine Enttäuschung grenzenlos war, klopfte er ihm auf die Schulter. „Wie willst du es bei solchem Licht beurteilen? Warte bis morgen.' In der Tat stürzte der Träger tags darauf, als er das Bild auspackte, atemlos zum Seiur Alberto. Er solle kommeil und sehen: ein so erschütterndes Bild sei noch nie

dagewesen! Begeisterung und Rührung steckten alle an, die aus der Portierloge kamen und das Bild im Hofe aufgestellt sahen. Dieses hatte bei Tageslicht die überzeugende Kraft seiner Helle wiedergewonnen. Der in die Heimat zurückkehrende Leichenzug wurde noch tragischer durch den glänzenden Hintergrund der Berge, de ren Gletscher schimmerten und die der Schatten der Wolken wie ein Leichentuch bedeckte. Lächelnd empfing Grubicy Segantini, der in übelster Laune aufgestanden war, umarmte ihn, schob

sich in seine Taubheit und fuhr fort, feine kleinen> musikalischen Bilder zu malen, sie mit ästhetischen Erläuterungen und psychologischen Bekenntnissen zu versehen. Als nach seiner Ankunft in Venedig das Bild in die Räumlichkeiten der Ausstellung in den Giar dini getragen würde, durfte er dank einer von Fradeletto und Selvatico erhaltenen Sonderer laubnis der Unterbringung beiwohnen. „Rückkehr ins Vaterland' schien farblos, das Sujet unge eignet, die Technik überholt. Nach einem Rund gang durch die von Künstlern

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Seite 3 von 6
Datum: 27.04.1941
Umfang: 6
da.' „Ja', sagt, eaen unter hoffe, ich werde das nie vergessen.' , sagte ich, „es ist seltsam, so im Reaen unter Kastanien zu stehen. Ich Ei« Bild für Lenchen Lauterbach Bruno Bolz verkehrte mit einem Mäd chen brieflich. Das Mädchen hieb Lenchen Lauterbach. Bruno Bolz lernte Lenchen Lauterbach auf. dem nicht ungewöhnlichen Wege kennen. Has Inserat stand unter Briefwechsel und Heirat nicht ausgeschlos sen. Bruno Bolz schrieb hin und Lenchen Lauterbach schrieb zurück. Der Briefwech sel machte zwei Menschen

glücklich. Eines Tages schrieb Lenchen Lauter bach: „Ich hätte gern ein Bild von Ihnen, Bruno Bolz.' „Ein Dutzend.' Bilder spicken?' — „Elf in me ine. Woh die „Wohin darf i „Elf in meine, as zwölfte an Lenchen Lauter Der Photo- es ist vielleicht schon svät, ganz egal, wir 'ssen uns ganz eins« ' ist das müssen uns ganz einfach noch fehen —, ' das zu viel verlangt vom Leben?' „Ich denke oft, wenn man vecheiratet wäre, hätten wirs leichter in allem.' „Wir können einfach noch nickt heira ten', sagte Lily

angekommen war. „Der Frühling', flüsterte er, »der Früh ling riecht über das Wasser*. nung. bach.' Bruno gab die Adresse, graph photographierte. Bruno Bolz wartete acht Tage auf ei nen Brief. Den Inhalt dachte er sich un gefähr so: „Lieber Bruno! Dein liebes Bild habe ich erhalten. Ich bin überrascht, entzückt, von Herzen froh, daß du so aus siehst, wie ich mir dich in meinen heimli chen Träumen vorgestellt habe. Deine tlug« Stirn, dein forsches Auge, deine männliche Nafe, dein lachender Mund

und dem« schlanke Gestalt erfüllen meine See le mit Stolz, daß ich nur noch den einen Wunsch kenne, dich bald in meine Arme zu schließen. Dein Lenchen Lauterbach.' Auf diesen Brief wartete Bruno acht Tage. Am neunten Tag« ging Bruno zum Lichtbildner. „Haben Sie mein Bild an Lenchen Lauterbach geschickt?' — „Ja. hier ist die Postbestätigung.' — „Wieviel Bilder haben Sie eigentlich gemacht?' — „Zwölf.' — „Nur zwölf?' sagte Bruno überrascht, „zwölf haben Sie doch mir gefchickt? Welches Bud

haben Sie dann an Lenchen Lauterbach gefchickt?' Ein entsetzlicher Irrtum kam auf. Der. Photogravh hatte ein falsches Bild an Lenchen Lauterbach gesandt. „Dieses Bild haben Sie ihr geschickt?', tobte Bruno Bolz, „kein Wunder, daß sie nicht mehr schreibt! Dieser Mann ist ja ein« Karika tur, ein Kinderschr«ck, ein Brechmittel »ch ni» So etwas ich noch geschenl Diese stupiden Augen, diesikr dumme Mund, dieses verschrobene Ge stell und die ganze geckenhafte Aufma chung! Was soll nur Lenchen Laute-wach von mir denken

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Seite 2 von 8
Datum: 24.01.1932
Umfang: 8
, mir die Saäien anzusehen und zu beurteilen, ob etwas für ihn geeignet sei. Ich habe einige ihn zufriedenstellende Tref fer gemacht, und als vor fünf Monaten in Pa ris die Galerie eines bekannten Sammlers zum Berkaus kommen sollte, trat ich wieder eine Reise nach dort an. Viele fclHne Sachen gab es da. aber nichts ir den besonderen Geschmack meines Großva- rs. Alis einmal steht da vor mir ein Bildnis! Ich taumelte beinahe zurück — sine dritte Ma- A! Dasselbe Bild, das mei» Kroszvater zweimal

in seinem Arbeitszimmer und dessen Geschichte er mir einst in einer vertraulichen Stunde er zählt hatte. Nein, nicht ganz dasselbe! Frischer in der Farbe, leuchtender gemalt, ganz in Sonne ge taucht. ein blühendes, lebensvolles Bild; aber aus dem zarten, schönen Frauengesicht blicken dieselben dunklen Augen, lächelte derselbe schön geschwungene Mund, leuchtete in wunderbarer Schönheit, ast plastisch aus dem Bilde hervor tretend. die schlanke, dnrchgeistigte Hand, an deren Ringfinger der schwere Goldreif

der Wirklichkeit stehen der Mann, der erst in der letzten Zeit eine Schwenkung in mystische Gebiete gemacht hat. Damals, als ich das Bild fand, ahnte und träumte »nein Großvater nichts. Ich überrasch te ihn vollkommen, als ich mit dem Vorkaufs recht auf das Bild bei ihm eintraf, und meine Mitteilung machte. Nie in meinem Leben habe ich den sonst so sehr beherrschten, willensstarken alten Herrn so aufgeregt und fassungslos gese hen, wie bei meiner Erzählung. „Sie hat ge lebt! Ihre Art. ihre Nachkommen leben

jüngt und voll Unternehmungsgeist. Gleich woll te er hiniiber «ach Europa, um das Bild selbst zu hole»» und eigenhändig Nachforschungen nach seinem Schöpfer zu tun, denn — das war das Unangenehme an der Sache, -- ich hatte auf u. an den» Bild« nirgendwo einen Namen öder ein Malerzeichet» gefunden, eben nur iene besitz- atizeigsàn Worte: ,Mein Weib'. Und auch HM hatte tzàe dè? Sei dem Verkauf beteilig« ten Personen eine Ahnung oder einen Anhalt, von wem es stammen könnte. Der Besitzer der Sammlung

. Ich bin dann wochen lang in allen Hauptstädten Europas und bei allen Kunsthändlern von Ruf mit einer künst lerisch genau übermalten Photographie , des Bildes herumgereist, überall nachhörend, ob man dieses Bild oder nach der Art seiner Aus- fossung und Technik seinen Maler kenne. Das Bild kannte niemand; über den Maler gingen die Ansichten auseinander, ließen sich aber durch die Nationalität einigermaßen einschränke»», denn die Worte „Mein Weib' deuteten so be stimmt auf einen Deutschen

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Seite 5 von 8
Datum: 11.11.1934
Umfang: 8
Ant wort. „Ich habe eine Idee.' „Na, und ist damit etwas zu machen?' „Und ob da etwas zu machen ist!' „Die Sache ist gut, wird gemacht', erklärte Fritz seine Bereitwilligkeit, für die Zukunft mit Ede weiterhin Geschäft zu machen. Im Hauptzollamt war es kurz vor Mittag immer leer. Wer dann kam, wurde immer schnell abgefertigt. Eine Viertelstunde vor Schluß be traten zwei Herren das Amtszimmer. „Mein Name ist Bauer, Max Bauer, Kunst händler. Ich möchte dieses Bild hier durch meinen Sekretär

nach Paris schicken, ich habe es dorthin verkauft. Was muß ich da an Zoll bezahlen?' „Wie hoch ist denn der Kaufpreis?' fragte der Beamte und betrachtete das gerollte Gemälde, dessen Leinwand sich wie Pergament anfühlte und dessen Farben stark, nachgedunkelt schienen. , i ' „25.000 Mark, heute viel Geld, ' aber es ist ein Reggio.' „Bis zu 30.000 Mark beträgt der Zoll ein Fünftel.' „Das wären ja 5000 Mark!' „Jawohl.' „Das ist ja schauderhaft! Seit zwei Jahren habe ich kein Bild mehr ins Ausland verkauft

. Der Zoll ist nicht mit in den Verkaufspreis eingerechnet worden. Da muß ich doch noch vorher mit dem Käufer verhandeln, ob er^den Zoll nicht ^wenigstens zur Hälfte trägt, scheinigen, daß Gemälde aus seiner Umhüllung. „Mein Name ist übrigens Großmann, Max Großmann.' Interessiert betrachtete es der Kunsthändler. „Weshalb wollen Sie denn das Bild verkaufen?' fragte er. „Das ist eigentlich so eine Sache. Ursprünglich wollte ich das Bild mit ins Ausland nehmen und es dort irgendwo verkaufen. Aber der Zoll

Ist so gewaltig, daß dadurch der Preis zu hoch wird. Ich habe hier auch eine amtliche Bescheinigung darüber.' Hatte der Kunsthändler zuerst einen leisen Zweifel an der Echtheit des Gemäldes gehabt, so wurde dieser jetzt vollends durch die Bescheinigung des Zollamtes beileite geschoben. „Können Sie mir das Bald einen Tag an Hand lassen?' „Das kann ich leider nicht machen. Ich möchte es nicht aus der Hand geben.' Zahle merkte, daß er sich sofort entscheiden müsse, wenn er das Bild erwerben wollte. Einen Inter

essenten dafür hatte er schon. Vor vier Tagen war ein Amerikaner dagewesen, der nach einem alt. , italienischen Meister fragte. Seine Adresse hatte er hinterlassen. Noch zwei Wochen wollte er hierbleiben. Er wohnte im Hotel Regina. „Was wollen Sie denn dafür haben? Es ist heute sehr schwer, ein solches Bild an den Mann zubringen.' > „Das ist richtig. Wenn man allerdings, erst den richtigen Mann hat, dann ist es nicht Mehr allzü- schwer.' Nach langem Betrachten und Ueberlegen einigten

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Seite 4 von 6
Datum: 14.09.1941
Umfang: 6
preisgekrönten Fen ster anzufangen genötigt sind. Der Fremde wie der Einheimische geht ja mit besonderer Borliebe durch jenes edeiciejormte und auffallend re ch ge schmückte Südportal, das so einladend dem oon der Leonardo da Vinci-Straße j kommenden Besucher entgegen winkt. Der Gläubige, der den heiligen Raum betre- ten und den Gottmenschen im Sakramen ts begrüßt hat, dreht sich meistens zuerst gegen die rechte Seite und erblickt hier ein liebliches Bild. Es ist ein Stück der christlichen Sozialpolitik

um Rettung aus der drohenden Gefahr und der Blick voll Gottverirauen. den der Heilige zum Himmel sendet, sagt uns, daß sie sich in ihrer Hoffnung nicht getäuscht. Die vom Wind^, gepeitschten Wogen und die gewitterschwere Wolkennacht bringen schöne Stimmung und Harmonie ver Farben in das bewegte und lebensvolle Bild, das Tiefen in seinen Schatten aus weist. wie kein zweites unter allen. Es gehört deshalb ebenfalls zu den besten in der Serie, und wenn wir noch die rei zende Umrahmung dieses Gemäldes

in ihrer stilvollen Architektur betrachten, so möchten wir es als ganz hervorragend bezeichnen und es selbst dem preisge krönten vorziehen. Der für Kunst stets begeisterte Sonnenwirt Karl Abart und seine bescheidene Hausfrau Anna, gebo rene Hafner, sind die braven Stifter des zweiten Glasgemäldes. Der hl. Nikolau» erweckt einen Toten zum Leben Ueber das dritte Bild, welches den hl. Nikolaus darstellt, wie er einen Toten auf dem Schiffe zum Leben erweckt, wol len wir uns etwas kürzer fassen

sind voll Ausdruck und Leben. Das Bild erklärt sich selbst: St. Nikolaus predigt das Wort Gottes. Seine Worte scheinen, wie aus den Mie nen und Geberden der Zuhörer hervor geht, tief zu Herzen zu dringen. Edel und würdig steht der Heilige da, verklärt von dem Geiste göttlicher Sendung er füllt er seinen hohen apostolischen Beruf. Welche mögen wohl die Worte fein, die von den Lippen des Gottesmannes flie ßen? „Liebet Gott über alles und den Nächsten wie euch selbst.' Das Zeichen der Erlösung im untersten

sehe» klinnte, wenn er sich ein wenig zur Seite beugte. Von diesem Augenblick an hatten sich ihre Augen die ganze Fahrt üüer nicht mehr losgelassen. Er hatte nichts von dem Weg gesehen, nur die Sprache dieser schönen Äugen hatte er zu lesen oersucht, die ihn anblickten mit derselben Sehnsucht, die in ihm brannte. Er sai, noch einmal zu ihrem Zimmer „ aber dort blieb die Türe ge- iliz!i'si'.'>- Siebentes Kapitel Am Sara,enenturm Als Droste belìi Auspacke», war, siel .yin plötzlich ein Bild von Hilde

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Seite 3 von 6
Datum: 05.08.1938
Umfang: 6
Bauten und Bildwerke enMnden, zu denen heute die ganze LZe// pilgert. Michelangelo haf'niehrmals Dr längere Zeit !kn .Carrara, gelebt und gearbeitet, das Haus'im'der 'PiMä'Vef Duotno, wo er wohnte, steht noch. Er suchte sich selbst- in den Brüchen die Blök- ke aus, aus denen er seine gigantischen Gestalten meißelte. Und heute wird der Marmor Carraras überall in der Welt verwendet, wo Bild hauer arbeiten, oder ein Gebäude ent steht. dem man .einen besonderen Glanz verleihen will. Prunk und Alllag

werden, bis ein halb losgesprengter Block sicher herabgelassen ist. Und der seine Staub aus winzigen, scharfen Marniorteilchen ist für die Lun gen schädlich. Unten in der Stadt wird der Marmor bearbeitet und nach Farbe und Mose rung sortiert. Es gibt auch eine Bild- hauerakademie und viele Werkstätten mit Ueberlieferung für die handwerkliche Be arbeitung. Hier enthüllt der Stein seine Schönheit. Die zahlreichen Schattierungen von rosa, grün, gelb, bläulich, bis zu oen schwarzen Tönungen, kommen jetzt her

Netzhaut dann als das Bild des betreffenden Gegenstandes in unser Be- «lei» ettten Vordem.: „Mein Kompaß war falsch gestellt', erklärte der amerikanische Flieger Corrigan, der kürzlich in Ir land statt in Los Angeles landete. , Die Schriftleitung. » Von den hergebracht als chinesisch an gesehenen Erfindungen ist bei vielen ein europäischer Ursprung nachgewiesen wor den. Vom magnetischen Kompaß lieht fest, daß er fertig nach dem Reiche der Mitte gebracht wurde. Eine oltchinrsische Quelle? ^Hei

Bakterien, die bisher nur in ihrer äußeren Form durch die feinsten Mikroskope sichtbar gemacht werden konn ten — das alles war für die Wissenschaft bisher ein so gut wie „unerforschtes Ge biet.' Da» Elektron marschiert. Eine Zeitlang also schien es. als sei hier wirtlich und endgültig ein dicker Strich zu ziehen unter die Möglichkeit weiterer Erkenntnisse auf Grund von bild lichen Beobachtungen, der sichersten Grundlage aller Forschung. Bis dann das Elektron auf den Plan trat und sein merkwürdiges

— unbeschreiblich! Die Elektro nenstrahlen treffen im unteren Teil des Übermikroskops auf einen Leuchtschirm und verwandeln sich auf diese Weise in das 60.000sach vergrößerte Bild des Betrachtu-'äskörpers. in unserem Falle eines gefährlichen Krankheitserregers. Von der Ungeheuerlichkeit einer solchen Vergrößerung, die die Möglichkeiten ei nes Lichtmikroskops. wie gesagt, um das Mache übersteigt, kann man sich ein Bild machen, wenn man sich etwa vorstellt, daß eine Stecknadelkuppe von 1 mm Durch messer alsdann

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Seite 3 von 6
Datum: 23.09.1937
Umfang: 6
man doch nur allzu deut lich, daß die Leà auf der Leinwand vollkommen andere Mundbewegungen machten, die zu dem, was sie sagten, in schreiendem Widerspruch stan den: sie schlössen den Mund, wenn sie sprachen oder gestikulierten heftig, während sie schwiegen. Die Mindestanforderung, die man an Synchroni sierungen stellen konnte, nämlich der zeitlich gleiche Ablauf von Ton und Bild, wurde nicht erfüllt, und das Auseinanderfallen wirkte durchaus des- illusionierend. Die Technik hat diesen Mängel weitgehend

der Uebertragung hat naturgemäß eine beträchtliche Erschwerung der Arbeit für die Rhy<chmographie zur Folge, denn der neue Dia log muß zu den Lippenbewegungen passen, dar über hinaus auch mit den besonders charakteri stischen Stellen der mimischen Betonung eines Wortes übereinstimmen. Wird nämlich auf dem Bild durch eine Geste ein Wort besonders unter strichen. so muß an dieser Stelle der Dialog auch ein Wort hervorheben. Ist die, neue Uebersetzung in großen Zügen fertig, so wird sie unter der Originalsprache

aus das rhythmographierte Band aufgetragen und dann beginnt die Teilung des Dialogs, um Lippenbewegungen und die neue Sprache in genauen Synchronismus zu bringen. Nachdem das geschehen ist, erfolgt die Rein schrift auf ein neues Band lediglich in der neuen Sprache. Dann geht die letzte Synchronkontrolle von Ton und Bild vor sich. Der Text wird ge sprochen und es wird genau beobachtet, ob er mit den Bewegungen auf dem Bild überein stimmt^. ..Ist daH der Fall, wird das Regie Hand angefertigt, in dem alle Rollen enthalten

der aku stischen Qualitäi, d. h. eine Steigerung der Natür lichkeit des Tons. Wenn der neue Tonstreifen fertiggestellt ist, folgt der endgültige Tonschnitt. Dies geschieht mittels einer Maschine, die sowohl getrennte Ton- und Bildstreifen wiedergeben kann wie auch zu- sammenkopierte. Das Bild ist auf einer Matt scheibe sichtbar, während die Tonwiedergabe mit tels Phoiozelle über einen Kopshörer erfolgt. Die Photozelle mit der Optik läuft auf eine Spindel und kann um je vier Bilder vor- beziehungsweise

mir meine Liebe nicht, er hat mir zu verstehen gegeben, daß ich ihm ferne bleiben möge, es geschähe zu meinem Heile. Ich habe auf ihm nie die Sonne in einem hei teren Himmel gesehen, hintereinander in drei Sommern haben mich arge Gewitter von seinem Gipfel vertrieben, giftige Schlangen gingen dort um meine Rast, es würde mich nicht gewundert haben, wenn sich die Quelle, aus der ich trank, plötzlich getrübt hätte. Einige Male versuchte ich mit Freunden, sein Bild auf die Platte zu brin gen: jedesmal

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Seite 7 von 8
Datum: 07.02.1932
Umfang: 8
und bot ihr den Ann. In der Diele stand die Schwester des alten Obersten von Kittlitz, ein hageres, freund liches Dämchen; bewundernd schlug sie die Hände zusammen, als die strahlende, bild hübsche Nichte an ihr voriiberkam. Man stieg ein und die Kalender? rollte der Hosburg zu. Bald reihte man sich in die Magenkette ein, die sich langsam vorschob, vorüber an den gaffenden, scherzsrohen Wie nern. Not schwelten Fackeln zum nachtdunklen Himmel empor. Lakaien rissen die Klitschen und Karossen auf. Damen

sie doch lieber nicht nach Wien gekommen, er, der Einsame, und sein gutes Kind! Was hatte er getan? Der Baron stand einem hohen Spiegel gegenüber. Verloren starrte er in das vom Licht angerührte, scheinbar bebende Glas. Der Ausschnitt eines kleinen Salons zeigte sich im Spiegel. Zwei Gestalten sprachen heimlich er regt, zwei Lakaien. Sie glaubten sich un beobachtet, ahnten nicht, daß der Spiegel dem Balon gegenüber ihr Bild aufgefangen. Ge wohnheitsgemäß blickte Kittlitz auf die Lippen der beiden

!' donnerte der Mu seumsdiener und hatte schon mit einem unsans- àn Ruck den Verbrechermantel aufgerissen. In feinen edlen Zügen blitze Triumph, denn unter dem Mantel befand sich tatsächlich ein ziemlicv großes goldgerahmtes Gemälde. Mit eiserner Saust hielt der Saaldiener den Gauner fest, mit der zweiten Faust hatte er das geraubte Bild an sich gebracht. Dann gellte sein Alarm schrei und schaffte vier Kriminalbeamte zur Stelle, die den Besucher vor den Museums- direktor schleiften. „Bilderdiebstahl

.' „Ich habe das Bild nicht stehlen wollen', verteidigte sich der Fremde. Die Kriminal beamten brachen im Chor in ein Hohngelächter MS. Der Museumsdirektor lächelte schmerz Der Direktor stürzte auf den Saaldiener los und entriß ihm das Bild. Es erwies sich als ein Stilleben: zwei Forellen, umgeben von einem Kranz von Melonen, mit dem deutlichen „Mols Kernbeißer' versehen. Dem Direktor versagte fast die Stimme, als er fragte: «Wer, um Himmelswillen, ist Alois Kernbeißer?' „Ich, Herr Direktor', erklärte der Fremde

freundlich. „Das Zeug haben Sie gemalt?' „Das Bild ist gut', verwies ihn der Maler „Das Ding da wollen Sie unter die Ge mälde des Staatsmuseums hängen?' „Ja', sagte Herr Kernbeißer. „Es solle se», nen Platz unter den anderen Meisterwerken finden.' Der Museumsdirektor ergriff in seiner Auf regung den Saaldiener beim Arm. „Nam- fauer', stöhnte er gebrochen. „Der K-^.'A wahnsinnig!' Dann wendete er sich nochmals' dem Maler zu. „Und die spanischen Klassiker waren Ahnen gerade gut genug, um Ihrem Gesellschaft

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Seite 7 von 8
Datum: 30.09.1928
Umfang: 8
. — Meine Adelheid lächelte ver bindlich nach allen Seiten. Aber hin und wieder wenn sie mich behutsam vorschob, fing ich doch einen sorgenvollen Blick nach meinem Aermel auf. Wir verloren weder über den neuen noch über den alten Frack irgendein Wort. Doch ge dacht haben mir beide den ganzen Abend — an beide. Zu tanzen wagte ich nicht. Wenn hier etwa der Aermel. — Meine Reserviertheit wie derum konnte mir verübelt werden. Da flüsterte ich meiner Adelheid zu: „Das gewöhnliche Bild — ein paar neue Köpfe

.' . „Wann denn?' .. - „Als ich Ihnen die zwanzig Mark g?pumpi habe, die ich heute nach von Ihnen kriege.' — Wenn es nicht wahr ist. möge Doblin de»! Autor verzeihen. Erfolg Der Maler und der ihm befreundete Slevogl standen vor dem Bilde des Malers, das in der Berliner Akademieausstellung ausgehängt war. — Slevogt lobt« das Bild, was den Maler sichtlich erfreute. „Ich habe zehn Jahre daran gearbeitet', sagte er. „Wie? Zehn Jalzre an diesem Bild? Wls ist das möglich?' fragte Professor Slevogt. „Es dauerte

einen Monat das Bild zu malen und neun Jahre elf Monate, um ihm die Beach tung der Akademiebonzen zu verschaffen../ Das Ochsenbildnis Der Tiermaler Zügel fand durch Zufall in einer Kaufmannsfamilie ein Bild wieder, das einen Ochsen darstellte. Zügel hatte es in seiner Jugend gemalt, ès war eines, seiner ersten Werke, und er hätte das Bild gern wieder be sessen. — Er fragte also den Kaufmann, ob er es ihm verkaufen wollte. Der Kaufmann aber weigerte sich hartnäckig, uni» alles Zureden des Malers half

nichts. »Ich bezahle Ihnen jeden Preiy', erklärte Zü gel. „Nein, ich verkaufe es nicht. Wir haben es von meinem Onkel geerbt, lind ich verkaufe es eben nicht.' Aergerlich griff Zügel zu seinem Hute: „Ent schuldigen Sie, ivenn ich geahnt hätte, daß es sich um ein Fa Milien bild handelt, hätte ich den Wunsch überhaupt gar nicht ausgebro chen.' Eln unerwünschter Rekord Die Amerikaner haben etwas für Rekorde übrig. Das weiß man. Der Mann, der dls meisten Beefsteaks hinter einander ißt, die Frau die am längsten

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Seite 2 von 4
Datum: 13.06.1942
Umfang: 4
in den altchristlichen.Toten- gruften zu Roma. Das erste Fenster von der Haupttür links hat als Bild ein Kreuz und darun ter einen Baum. Das Kreuz ist dasl Sym bol des Glaubens, der Baum soll uns er innern an den Baum des Lederà im Paradiese tlignum vitae). Der Text, der um das Bild angebracht ist, lautet.-„Das Wort vom Kreuz ist denen, welchMeret-, tet..werden, à . Hiàrnt^'desuni^zil Bollzug jeder Forderung und Bedingung des ewigen Lebens, und ist insofern«: Kraft Gottes.' Zweites Fenster: Eine brennende Lam-. pe, darüber

: „Die Gerechten werden eingehen in das ewige Leben.' Math. 26. 46. Viertes Fenster: Ein Pfau. Derselbe ist nach dem hl. Augustin ein Bild der Unverweslichkeit und kommt auch in die sem Sinne in den Katakomben auf den Gräbern vor. Der Pfau bedeutet somit die Auferstehung der Toten. Der Text lautet: „Gesät wird in Schwachheit, auf erstanden in Kraft.' I. Cor. 15. 42. Fünftes Fenster: Ein Löwe als sieg reicher Ueberwinder auf seiner Beute stehend. Der Text: „Ich glaube an eine I Auferstehung des Fleisches

.' Der Evan gelist Johannes nennt in der Apokalpypse Christus den Löwen aus dem Stamme Juda und somit ist der Löwe ein Sym bol von Christus. Christus ist durch sein? siegreiche Auferstehung der Ueberwinder über Tod und Hölle. Sechstes Fenster: S.hwert und Waage und dahinter eine Lilie. Schrvert und Waage sind Symbole der Gertchtigkeit, >ie Lilie ein Bild der Unschuld. Mit die- 'en Symbolen ist die Glaubenslehre ver- innlicht: „Nichts Unreines kann Un das Himmelreich eingehen' oder mit anderen Worten

. Dieses Kreuz und diese Muttergottessta' tue waren früher an der Marias Trost- Kirche. Sie sind aus dem 17. Ja »rhun- dert von einem unbekannten Meist r. An der Mauer ober der Eingangstür st ein roßes Bild auf Leinwand, das yingste ericht darstellend. Dieses Bild war frü her in der Schloßkapelle von Vermca. Und nun wandern wir herein über die breite Via Noma und erblicken bei der Maria-Trost-Kirche eine durch P. Mar tin Prantl im Jahre 1899 schön restau rierte „Arme Seelen-Kapelle'. ! Die Schloßtapellen

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Seite 6 von 6
Datum: 09.05.1939
Umfang: 6
noch nicht gut genug, um sie zu verlausen, worüber Mo nika verzweifelt war. lim aus der ärgsten Not zu konmien, beschloß sie, ein Bild dem Kunst händler Felder als ihr eigenes Werk anzu bieten. Felder ist von dem Bild begeistert und verlangt von Monika noch andere. Diese Bil der wurden mit Leichtigkeit verkaust und be kam Monika dann den Austrag ein großes Freskogemälde zu schaffen. Darüber war si? in größter Verlegenheit, doch kam ihr ihr Mann Zu Hilfe. Entschlossen, sich als Künstler durchzusetzen

, schließt er sich in dem Saal ein, in welchem das Bild entstehen soll: und wäh rend Monika Nachts ihren .'icsellschastlichen Pflichten nachgeht, arbeitet er mit Feuereifer an dem Gemälde. Doch unmittclbar vor der Fertigstellung des Bildes bemerkte er, daß Felder seiner Frau den Hof inachte. Er mach te ihr zuerst «inen furchtbaren Krach, dann ließ er sie und das GemällZe ini Stich. Nun gesteht die verzweifelte Monika Felder alle? Zuerst machte er ihr einen Hciratsantrag. den sie abwies. Martin halte

mittlerweile doch das Bild vollendet: Felder verhindert einen Skandal, der zugedachte Preis wird Martin zuerkannt und dann vermitte!t Felder die Versöhnung der beiden Gatten. Beginn: S, 6.30, 8 und ?.W Uhr. » - Roma Kino. Herüe letzter Tag „Liebe in den Lüften', der große Fliegerstlin mit Bruce Cabot. Beatrice Roberls und die bekanntesten Kunstflieger Amerikas. Beginn: 2, 3.30, 5, 0.30, 8 und 9,M Uhr. Ab Donnerstag große Varicteeschau mit Nummern und Elemenre von Weltruf, deren Auftreten in der Scala

Museo, Auswahl in günstigen Gelegenheits. kaufen. B O//ene Stetten Stubenmädchen, Köchinnen, Kindersräuleins sofort gesucht. Lanthaler, Piazzetta Mostra Nr. 1. 3. Stock. Bolzano. B-3 Deravtworll. Direktor. Mario Zerrondi. Volksbewegung im ZNonate April D 0 b b i a e 0. ti. Mai Im Vergleiche zum Monat März hat sich das demographische Bild unsere: Gemeinde insoserne gebessert, als die Zahl der Geburten jene der Todesfälle sozusagen ausgleicht und d'. Eheschließungen im Zunehmen begriffen

katt/en ASLuc/l/ lleberslgsslge» Hausgerät verkauft man leicht durch eine .Kleine An- in der .Alpen,eituna' Gebrauchter Küchenherd zu kaufen gesucht. Adr, lln. Pubbl. Merano M 1V23-2 Zur Eröffnung einer heiralsvermittlung wer den alle intcressierteu Damen und Herren gebeten, Briefe mit Bild, Alter und Aer- inögensangabe, sowie besondere Wünsch' einzusenden. Diskrete Behandlung wird ga rantiert. Ilm regen Zuspruch bittet E. Al- bertini. Via Mercato vecchio II, Bressanone B L Tüchtiger Motographen

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Seite 4 von 6
Datum: 08.02.1935
Umfang: 6
Zuwendung Firma Pedevilla L 29: Baumgartner L 19: bofer L 29; Pollini L 5; Erler L 27: Frosàmil L 6: Kircher L 4. Das Präsidium dankt verlmH lichst. Ein bekannter Kunstmäzen hatt« Menzels ..Ballsoupvr' erworben und gab aus diesem Anlaß eine Gesellschaft, zu der auch der Mister geladen war. Pünktlich zur festgesetzten Stunde erschien der Meister: di« Dame des Hauses wollte zu Tisch bitten, mußte aber davon Abstand nehmen, denn Menzel hatte sich wortlos vor sein Bild gesetzt und betrachtete

. und das andere muschelt er zusammen in einer braunen Sauce. Und dasür bekommt der Mensch 39.999 Mark. Ich Hab« bei meinen sorgfältigen Vor studien zwei Jahre zu manchem Bild gebraucht und bekomme dasür auch kaum mehr.' Ein Tages war Menzel zur Einweihung des prachtvollen Hauses eines reichen Verlegers geladen, der sich auch eine Bildergalerie zugelegt hatte. Nach d«m Festessen sand die Besichtigung der Gemälde statt. Mit begreiflicher Spannung wartete man aus das Urteil Menzels. Neben wirklichen Kunstwerken

von höchsten, Wert waren in die Galerie auch Schöpfungen von Tagesberühmtheiten aufgenom men worden.'Vor eiwnn solchen Bild blieb Menzel längere Zeit stehen. Er besah es sich ganz genau, und die ganz« Eesellschast hing in atemloser Spannung an seinem Munde, denn der Maler, der dieses Bild geschaffen hatte, hatte damals einen Namen von bestem Klang, der sreilich später viel verlor. Endlich öffnete Menzel den Mund zu dem eini-n Wort: „Schund!' Die Dame des Hau ses si-el^fast in Ohnmacht: denn gerade

dieses Bild hatte ein Vermögen gekost«t. Es entstand ein be- treden>es Schweigen. Ein Freund nahm Menz«! beiseite, um ihn milder zu stimmen: er «rreichte auch, daß sich Menzel das Bild nochmals ansah. Wieder stand er lange und prüfend davor, wieder harrte die ganze Eesellschast seiner Entscheidung. Aber das Endnrteil hieß- „Es ist doch Schund!' Täglich frische Faschingskrapfen (Pfannkuchen» anherordentllch beliebt, schmackhaft und billig bei Fa. Holzgelhan, Bäckerei und Konditorei. Spezialist

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Seite 3 von 6
Datum: 12.07.1938
Umfang: 6
Korbstuhl, war gerade von der Katz5NMUtter Zip und ihren Jungen besetzt. „Schert euch zum Teàl! Genosse Ex zellenz will sich hier niederlassen!' wi sperte Nitschewitsch, mit zärtlichem ÄÄl» beklatschen die Katzenaustreibung vor nehmend. „Wie niedlich, diese Tiere! Du bist gut zu ihnen — ei, ei, das lob ich mir!' sagte der Wartende Admiral. „Du hast das große He» eines echten Russen.' Aber höre jetzt, du sollt ein Bild von mir machen, ein sehr schönes Bild. Ich will, mich nämlich scheiden lasten

, ich habe ein neues Bräutchen, ein junges Bräutchen — oho! — aber du weißt, die jungen Weiber sind eitel und albern. Sie will einen schönen Mann, einen hübschen Mann, verstehst du mich?' Nitschewitsch war nicht auf den Kops gefallen. Er verstand aufs Wort, was Genosse Exzellenz von ihm wollte. Das Bild war ein Prachtporträt, auf dem ein Mann im Range eines Admirals zu er blicken war. der das Gesicht eines Leut nants hatte. Und: „Ei, ei, das lob ich mir!' konnte Genosse Exzellenz wiederum ausrufen

hoch, Genosse Nitschewitsch, du bist ein großer Künstler, ein richtiger Tausendsassa! Alle meine Knöpfe — und sch habe doch nicht wenig — hast du mit aufs Bild bekommen, das macht dir so lejcht.keiner nach. Falls du einmal bei der St. Z. f. Ei. u. Au. einen Schein brauchst—, du kannst auf meine Olse rechnen.* Aber Nitschewitsch leste wenig Wert' auf dieses Anerbieten seines Gönners. Was sollte ihn veranlassen, sich mit einer Zentrale und gar mit der „Staatlichen Zentrale für Eigenbedarf

ihm Genosse Admiral ein. Er würde den Genosse Admiral bitten, ihm zu helfen. Am nächsten Morgen ging er zu ihm. Genosse Admiral lag noch im Bett, aber er war sehr freundlich. „Ei, ei, das lob ich mir, daß du kommst!' sagte er. „Ja wohl, eigenhändig will ich an die Zen trale schreiben. Man wird dir eine Handschaufel für den Eigenbedarf be willigen. Du hast eine Auszeichnung verdient, hast alle meine Knöpfe mit aufs Bild bekommen.' Und wirklich, die angesprochene Zen trale nahm sich der Sache ganz bevor

haben dir bestätigt, daß du ein Künstler bist und — schau, schau! — sie wissen.sogar, das alle meine Knöpfe mit aufs Bild ge kommen sind. Ich hqbe es immer gesagt, es ist noch keiner von oben vergessen worden.' ' Nitschewitsch, der in der letzten Zeit etwas eigentümlich geworden war, sagte darauf: „Genosse Exzellenz. Sie sind ein Idiot!' Und er nahm das Geschenk »Hid schlug damit auf den Kopf des Lager kommandanten. Die Wachjoldaten zer schlugen darauf auf Nitschewitschs Kopf einen Gewehrkolben., Hgnn gruben

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Seite 4 von 6
Datum: 10.11.1940
Umfang: 6
und einem kleinen Kinde. Ohne Zweifel hat der Hei lige ihnen einst Gutes c,etau. In der Mit te kehrt sich ein Mann auf den Beschauer zurück und heischt Ehrfurcht vor Maximi lians Glauben und Freimut: höchstwahr scheinlich hat sich Pußjäger hier selbst por trätiert. In der rechten Ecke des Vorder grundes erkennen wir das Bild des Stif ters, Erzherzog Maximilians. Und während unsere Gerichtsszene hie- nieden sich abspielt, hat sich in den Lüften der himmlische Hof versammelt, den Hei ligen in sein Reich

über die menschliche Grausam keit. Das Bild ist gut erdacht und wirklich erlebt. Und was seine Technik betrifft, ilt St. Maximilian ein herrlicher Charakter köpf, der Scharfrichter ein vorzügliches Aktstiìck. die Madonna von jungfräulicher Zartheit und die Engelgestalten sind lau ter liebreizende Unschuld. In wohltuendes Licht getaucht ist die jenseitige Gruppe, mehr Realismus beherrscht unsere Haupt szene, mährend der Vordergrund fast eher zu dunkel erscheint. Wie meist die Altar gemälde der Barockzeit

ist auch dies Wert mit seinen Nachbarbildern nur dekorativ gehalten, das heißt auf Wirkung in der Ferne berechnet-, es sieht ab von der Aus- sührung ins Kleine Das große Mittelstück ist sodann flan kiert von zwei Nebenbildern, Franz von Assisi und Bruder Felix von Cantalizio. Der Ordensstifter empfängt die Wundmale und dem Bruder Deogratias bringt die Madonna ihr Kind. Am linken Seitenaltar ist durch die Kunst des Herrn Dapoz das alte Gnaden- blld des hl. Antonius wieder zu Ehren gekommen. Das Bild befand

sich seiner zeit in so defperatem Zustand, daß es ent fernt und durch eine allerdings bei wei tem nicht so wertvolle Kopie ersetzt wur de. Die Kunst des Restaurators lieb das schöne Bild wieder zu neuem Glänze auf erstehen. Das Werk muß vom Künstler wohl in glücklichster Stunde gemalt wo» den sein. Der Jefuknabe oerläßt den Schoß der Mutter, die in der Krönung des Altars die leeren Windeln hält und auf ein Stündchen das Kind gerne ihrem Diener vergönnt. Antonius ist eben >m Begriff, vor dem Altar zum Gebet

ableiten. Genial erdacht ist der kleine Heiland, der bei aller Kindlichkeit den Geist und die Kraft eines Mannes offenbart. Von großer Anmut erfüllt ist auch das Bild der hl. Familie für den Marienaltar zur Rechten. Sie haben sich zur Ruhe nie dergelassen vor ihrem traulichen Heim. Soeben hat St. Josef die Vorlesung aus dem Propheten vollendet und will das Buch schließen. Der, neunjährige, von Ge sundheit strotzende Christusknabe scheint schon ein wenig ungehalten, er will hin über zu den schüchtern

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Seite 4 von 4
Datum: 08.01.1941
Umfang: 4
in den Arzt verliebt, welche» sie zur Pflege ihres bei einem Ueberfall verwundeten Mannes herbeigeholt hatte, Und dies ist die Ziià der Rogelia. die sie dann dadurch zu iMe« sucht, daß sie ihr glückliches Verhältnis mit dem Arzt und ihr Kind zurückläßt, um ihrech Mann, der aus Rache den Arzt über fallen und dWr zu Zwaagsacheit oerurteilt worden war, beizustehen, trotz der Aeràchàng Das Vorbilck Von C. Bachem » Tonger Im Rubenssaal des Wallraf-Richartz- Museums in Köln hängt ein Bild des großen flämischen

Meisters, das des Künstlers Familie darstellt: Rubens' er ste Frau, Isabella Brant. als Madonna den ältesten Sohn als Jesusknaben, — im Hintergrund ist auch der glückliche Vater und Gatte, der Künstler selbst, sichtbar als der Nähr- und Pflegevater Joseph, wie er zur hl. Familie gehört. Täglich stand eine junge Frau vor die sem Bild, in den Anblick des schönen, blondhaarigen Knaben auf der Mutter Schoß versunken. Zug um Zug prägte sie sich täglich von neuem das anmutige Kin dergesicht ein, so, als sei

sie die Schülerin des großen Meisters und habe dessen Bild Linie um Linie nachzuzeichnen. » „Siehst du, so soll er werden, genau so ' sagte sie zu ihrem Mann, als er sie eines Tages zu „ihrem Bild' begleitete. Der nickte dazu. „Mir soll's recht sein', meinte er lächelnd. — — — Als er ein paar Monate später ein kleines, zappeln des, schreiendes Wesen mit krebsrotem Gesichtchen u. kahlem Köpfchen in feinen Armen hielt, tauchte flüchtig das Bild des schönen Knaben vor ihm auf, das die jun ge Mutter

ähnlich schien?' Als sie aber zu allem schwieg und im mer nur ernst und mit seltsam kritischem Blick auf das Bild starrte, fügte er etwas unsicher in tröstendem Ton hinzu: „Aber irgendeine Aehnlichkeit mit un- ssrm Jungen ist doch in dem Gesicht —' „Ach, findest du?' sagte sie gedehnt. Dann schüttelte sie energisch den Kopf. „Meiner gefällt mir besser', entschied sie dann und warf einen letzten, sehr kriti schen Blick auf Rubens' Meisterwerk, et wa so, wie ein Künstler ein Kunstwerk betrachtet

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Seite 7 von 8
Datum: 03.03.1929
Umfang: 8
..Der Bauer, der den Reis sein»? Feldes >s,t' Demzufolge schreibt man das „Glück' mit den, Zeichen des „Bauern', vermebrt U'> das Bild für „M'Nid'. Der einfachere Beariss .Bauer' selbst besteht aus dem Zeichen des „Mannes', Die Frau auf d.in Bock blickte sich nicht mehr, der ,reden dem ..Feld' steht. um — aber er sah. wie ihre 'Schultern zuckten. Mühselig stapfte der Bauer durch die nwnd- Werglänzte Landschaft hinaus zun, Damm. D?ch kam er wicht weit. Schon standen die Aàsurchzn voll tiesbraunen Wasserst

. „Barmherz'.ge>r Himmel!' sibrie >der Bauer entsetzt. Und «r machte «ine B»wegiin>g, als dein und Kocli-en sein kàWch erhöhtes B»tt er- wolle er seinen SwrdMtz verlassen, ja. schon 7./ ^ flirte. Ka-m ron driiàn. wo der Deich, schwarz tat er ein »aar Schritte nach der Strafe hin, ' urteilen, gar kein so langiveilig^s Das gerade Megenbild des qlückillck^n Bauern ist nach chinesischer Aufscissiina der ..Grange«?': einBeariff. d?>r sich sebr einfach s^reiben lässt Er ist das gewöbnlicl'« Bild des „Mennes

. „Ihr HM keine Zeit zu-verlie ren/ „Ihr?', fragt« è-ìe Frau, und Euüsetzen knäulte ihre Stimm« zusammen. „Uud Du —> kommst Du nicht mit?' »Ich komme nach, natürlich', ivehrt« der Bauer ab. „Nur — ich will hier noch etwas warten: ich will seben, wie... wie mein Acker vernichtet wird! . . Das Letzte schrie er fast hinaus, gellend, ver zweifelt. Er krampst« di« Fäuste um die Felge des Bovderrades, Äs such« ev'emen Haiti Sein einem «Dach' ganzer Körper schüttelte M wie. im Fieber. ' Bild für den !. Aber bald

, wie wir, sondern eine Bilderschrift Es ist demnach theoretisch die Möglichkeit vor handen, einen chinesischen Text ganz gut zu ver stehen, ohne auch nur einen Laut aus der Spraye des himmlischen Reiches zu kennen. In der Wahl dieser Bilderzeichzn haben die Chi nesen ihre Satyrs besonders gern gegen das weibliche Geschlecht gerichtet. Ein kleines Mister ist das chinesische Zeichen für ..Frau'. Wenn man aber dieses Ze'chrn zweimal nebeneinander setzt, so. hat das neue. Bild den wenig schmeichelhaften Sinn „Zank'. Dreimal

nebeneinander bedeutet das Frauen- zeichen gar »üble Nachrede'. Den Begriff „Häuslichkeit' gibt der Chineke gleichfalls in einer wenig respektvollen Form wieder; es ist das Bild eines '„Schweins' unter und . geradezu skandalös ist da? Bild für den heiligen Stand der ..Che', nämlich Der Klageruf làet Alles liinim«rt. asles fiel-«rt. AU,>s 5l,'M und a'es kröcb't, AU-g innpelt, ma^e>t »''ert, AUcs. alles krl-rend äck'! B^augefrorei» lind d!« Nalen. Selpn nur noch G'rken ^ > 'A,, den k^K^en vl-aben

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Seite 4 von 6
Datum: 31.01.1936
Umfang: 6
: eine Armbanduhr: Drususapotheke: vier Zahn pasten: Hotel Savoia: einen Kalender; Kurver waltung: eine Tischuhr; Hesse: eine Vase; Spitz: einen Schal, ein Stück Tuch, ein Kissen: Bertoldi: Deneol-Apparat; Karl Fiegl: eine Tasse; Hotel Bellaria: eine Flasche Wein; Ebner G.: eine Me talltasse,- Bergamini.- altes Bild; Pirchl L..- eine Glaskette; Polla G.: drei Konserven; Oberham mer: ein Paar Schuhleisten: Frasnelli E.: Spritze; Forsterbräu: eine Kiste Bier; Palazzi: eine Kiste Konserven; Seppi: eine Flasche

Wein; Kampf fascio: eine Kristallvase: Dante Alighieri: drei Bände; Offiziere des Meraner Stationskomman dos: einen Lederkoffer: Splendid Torso Hotel: zwei Flaschen Spumante; Cav. Uff. Dr. G. Boschetti: eine Zuckerdose: Barbieri G.: ein Paar Pantoffel; Mareck: eine Halskette; de Strobel: eine Füllfeder; Tanzi M. Lilly: ein Bild; F. Nadwornyk u. Co.: Puderdose; Lopata: Spargelkonserven; Scotti: drei Porzellanvasen: S. M. der König: eine Bron zebüste: Sig. a. Teresina Peracchia: gestickte Decke

: Murari A.: eine Tischuhr: Dr. Matscher: ein Bild; Frau C. Covi-Easartelli: einen Krug: Casartelli (Albergo Milano): zwei Flaschen Wein; Pension Palma: eine Flasche Wein; Corazza: eine Tabackdose; Ruepp: eine Flasche Wein; B. Johannes: zwei Photos: Matt: einen Neisekosser; Voigt: eine Fl. Wein; Ministerium für Nazionale Erziehung: zwei Kupferstiche: Buitoni: Teigwaren: Dr. Bin der: ein Bild; Joß: einen Korb Obst: Frl. Accesi: eine Torte; Siebensörcher: eine Salami; Familie Fiorio: eine Tischlampe

der Welt gesehen hat, als fremder Vogel, als Schwan, dessen Sterben die Zuschauer erschütterte. Sondern man sieht sie auch in ihrem privaten Leben. Ihr Gatte hat den Regisseuren Privataufnahmen zur. Verfügung gestellt, die, namentlich aus ihrer Jugendzeit, unbeholfen und altmodisch sind. Aber -di'e.z moderne .Technik! des Films) hat es .Miy-ges- bracht, diese Photographien zu einem Streifen zusammenzufügen, der nun ein fortlaufendes Bild des Lebens der Künstlerin gibt. Man sieht in diesem Film Anna

' war, des sen einziger Schmuck ringsum Bücherregale, alle Wände bedeckend, bildeten, kaum einmal etwas Platz für ein Bild, eine Porträtsskizze lassend. Ein großer, ovaler Tisch, viele, viele Stühle verschieden sten Formats und meist alle besetzt, denn hier fin den sich jeden Nachmittag die Gäste ein: Menschen. aller Anschauungen, Bekenntnisse, Rangstufen, Na tionalitäten. Hier treffen sich Mitglieder regieren der Fürstenhäuser, Diplomaten, Künstler, Wissen schaftler, Geistliche, Freidenker, Spiritisten

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