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Alpenrosen
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Seite 2 von 4
Datum: 21.08.1915
Umfang: 4
sie, „mein Vater, ver gessen kann ich nicht." „Nun, dann möge doch unter uns Friede sein!" „O ja, das wohl —" antwortet sie. Man naht einem Dorfe; die Häuser mit roten Dachziegeln spiegeln sich schwach in deni dunklen Wasser, und die Mühle, die an: Damm steht, hat einen Gegenfüßler im Wasser, der sich ebenso tapfer wehrt, wie sein Kamerad oben. An der Brücke liegt ein plumpes Fahrzeug; es ist gleichsam ein schlafendes Wasserungeheuer, auf dessen Rücken einige zerlumpte Schiffskinder spie len. Am Maste

, boshaft und mit spöttischen Blicken an. Dora steht hochauf- gerichtet am Steuer uitd ihr Auge brennt auf der Anklägerin. Das Wasser scheidet die beiden Feindin nen, wenn nicht, würden sie wie wilde Tiere aufeinander zugesprungen sein, einander ge packt und zerrissen haben. Das Schiff naht. Ein zerlumptes Söhnchen der roten Bella, mit blosteit Füßen und nur mit einer Hose bekleidet, dreht den Kopf um und seine Mut ter hetzt ihn boshaft gegen das arine Mäd chen an. „Diebin!" kräht und zischt der Knabe

sie ab, auf das fremde Teck zu springen und dieser verwünschten roten Hexe das Messer ins Herz zu stoßen? Dirk sieht ruhig dem Austritt zu, doch hält; er sich bereit, um im Notfall zwischen die beiden Kampfhähne zu treten und der Roten heimzuleuchten. Tie Kinder heulen, springen und stoßeir einander, um so nahe wie möglich an das fahrende Schiff zu kommen. Plötzlich strau chelt eines der Kleinen und taumelt über Bord. Ein schauerlicher Schrei entfährt dem Munde der roten Bella und ehe sie zur Besinnung gekommen

und sie zu gut kennt, ruft den: Mädchen freundlich „guten Abend-, Dora," zu. Der Schoner der roten Bella liegt noch immer auf derselben Stelle und die böse Frau steht wieder auf dem Teck und wirft einen giftigen Blick auf das Schiff ihrer Feindin; sie schaudert, sie bebt. Tora wirft keinen' Blick zür Seite. „Es wäre mir lieber gewesen," murmelt Bella, „daß sie mir das Messer in den Leib gestoßen hätte." Und Dora, die nun auch an das Ge schehene denkt, sagt bei sich selbst: „Es ist besser so — wie Vater

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Alpenrosen
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Seite 2 von 4
Datum: 27.01.1917
Umfang: 4
, der jeden Augenblick an ihrem Gesichtskreise sicht bar werden könne. Ihr Garten, der Wald, unbekümmert um das, was draußen vorging, förderte sein Werk für diesen Sommer, ja er hatte es fast abgetan; denn die milde Spätsonne goß schon ihr Licht trübselig aus die bunten, gel ben und roten Herbststreisen, die sich durch das Tuftblau der Wälder hinzogen, — — Ta geschah es eines Tages, daß die zwei Mäd chen und Gregor jenseits des Sees am User saßen ihrem Hause gegenüber. Sie waren ziemlich weit von demselben entfernt

jetzt, der lauen Luft genießend, in an genehmer Müdigkeit auf einem großen Steine, um den die Glut roten Herbstge- strippes und dichter Preiselbeeren zu ihren Füßen prangte und die langen Fäden des Nachsommers glänzten. Sie sahen auf ihr leeres Haus Und auf die graue Steinwand hinüber, während ihnen Gregor erzählte, der ebenfalls von der feierlich stillen Pracht, mit der, wie gewöhnlich, der Nachsommer über die Wälder gekommen war, befangen, in immer romantischere und schwermütigere Weisen versank. Johanna

. Alles flim mert von Gold und Silber, schönen Geschir ren und roten Karfunkeln, wie ein Kopf so groß. Vor vielen hundert und hundert Jahren hat ein heidnischer König aus Sach sen, der vor dem frommen Kaiser Karl floh, sich und seine Schätze in diese Felsen ver graben und bei seinem Tode sie verzaubert, daß man weder Tor noch Eingang sehen kann — nur während der Passionszeit, so lange in irgendeiner Kirche der Christenheit noch eilt Wörklein davon gelesen wird, ste hen sie offen — da mag jeder hineingehen

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