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Alpenland
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Seite 7 von 12
Datum: 13.05.1921
Umfang: 12
hatte der Stationsvorstand des -Innsbrucker Hauptbahnhofes die Anzeige erstattet, daß bei einer Skon tri erring der Stationskasie der Südbahn, welcher zwei Delegierte aus Wren beigewohnt hatten, ein Abgang von rund 2 y 2 Millionen Kronen entdeckt worden sei Diese Veruntreuung habe laut seines eigenen Geständnisies der 50jährige in -Ala geborene Kassier Oberrevident Heinrich Bianchi, verheiratet und Vater von drei Kindern, begangen Der Wiener Einnahmen-Kontrolle war es ausgefallen, daß er twtz genügender Geldvorräte

von der Kontrolle 2 Millionen Kronen angebrochen habe. Nach der Entdeckung des Fehlbetrages, der über haupt nur nach einer ganz genauen Revision festzuftellen möglich war. wurde Bmnchi vom Dienste suspendiert und verhaftet. Der Posten des Bianchi war ein Vertrauensposten ersten Ranges und wenn nur das geringste Mißtrauen gegen ihn jemals aufge- taucht wäre, so hätte man ihn sofort abberufen. Zudem hatten seine dienstlichen Leistungen nie Anlaß gu einer Klage geboten. In der Anklage wird das Abweichen Vianchis

vom geraden Wege als eine Folge der Zeitumstünde bezeichnet, wo fast alle Menschen nur nach Gewinn Haschen. Bianchi hatte sich mit seinem Gesamteinkommen von monatlich rund 5000 X über seine Verhält- nisse nie beklagt und die ursprüngliche Annahme, daß seine Verun treuung aus Ehemaligen Kassenabgängen, die er nun decken mußte, entstanden sei, widerlegte er selbst durch das verblüffende Geständnis, daß er, ohne daraus eigene Vorteile zu gewinnen, Dutzenden von Personen aus purem Entgegenkommen Darlehen

in Wien ge boren, gew. Kaufmann, 18.000 X durch Bianchi aus den Südbahn geldern und es wurde angenommen, daß sie deren Herkunft gekannt hatten. Weiter hatten Mar Pfeiffer X 20.000. Konst. Desant X 2000, Netto Pagnini X 6000, A. Carliui X 165.000, Aug. Fischer X 3600, E. Stichelberger X 10.000, E. Riegler X 205 und Kaufmann Serafin Wiedmann X 495.000 erhalten. Einen wesentlichen Teil der veruntreuten Gelder konnte der Ver treter der Südbahn bereits he re inbringen, doch sind , sehr beträchtliche Summen

noch ausständig. Daß ein Beamter der Bahn nicht über ein bedeutendes Privat vermögen verfügen und die ihnen gegebenen Summen deshalb aus fremden Geldern stammen könnten, das mußte den Darlehens werbern von vornherein klar sein. Bianchi selbst hatte ihnen diese Quelle genannt. Ei» offenes Geheimnis war es, daß Bianchi vielen Leuten Gelder leihe; als z. B. der Kauf mann Wunderbaldinger aus Pradl sich ein Darlehen von X 18.009 bei Tschörner am Bahnhofplatz ausborgen wollte und dessen Wechsel stube geschloffen

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