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Alpenländische Bienenzeitung
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Seite 14 von 20
Datum: 01.09.1938
Umfang: 20
Bergell, zwei Stunden von Castasegna entfernt. Plurs war, obwohl nur eine kleine Stadt, durch seinen Handel und Wohlstand berühmt. Im Hintergründe des Städtchens erhob sich drohend und unheilvoll der Monte Conto. Seit acht Tagen hatte es unaufhörlich geregnet und von den Bergen stürzten reißende Bäche. Die Hirten, die auf der Höhe des Monte Conto ihre Herden hüteten, bemerkten Nisse im Nasen, die sich immer mehr erweiterten- ihre Herden waren unruhig und gerieten bis weilen in wilde Flucht

. Und die Bienen schienen toll geworden zu sein. Die Völker stürzten aus ihren Körben, erhoben sich hoch über das Städtchen, flogen bis zu den gegenüberliegenden Bergen, kehrten wieder zu den Körben zurück und flogen abermals aus. Endlich nahmen sie den Flug nach dem oberen Bergell und wunderten in den Lüften zwei Stunden bis Castasegna. Die Bienen von Plurs waren eben viel klüger als die Menschen! Mit ihren feinen Sinnen fühlten sie die beginnende Be wegung des Monte Conto und entzogen

sich dem Lebendigbegraben werden durch die Flucht. Die Menschen blieben sorglos. Der 4. September war ein Tag der Freude- eine Hochzeitsfeierlichkeit verband zwei der vornehmsten Geschlechter miteinander. Der Himmel selbst schien sich zum Feste zu schmücken- die Wolken verzogen sich und die silberne Mondsichel glänzte gegen Abend. Da neigte sich auf einmal der Gipfel des Monte Conto ein Krachen ließ sich hören, als ob das Himmelsgewölbe selbst ein- stürzte- zugleich trat tiefe Dunkelheit ein, die minutenlang

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Alpenländische Bienenzeitung
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Seite 19 von 28
Datum: 01.12.1931
Umfang: 28
von Eastasegna entfernt. Plurs war, obwohl nur eine kleine Stadt, durch seinen Handel und seine Reichtümer im In- und Aus land berühmt. Ein altes Bild zeigt das Städtchen, wie es kurz vor seinem Untergang war. Große Paläste erhoben sich aus weitläufigen Gärten und Maulbeeranlagen. Im Hintergründe des Städtchens erhob sich drohend und unheil verkündend der Monte Eonto. Der Volksmund erzählt, daß die Ueppigkeit und Genußsucht der Plurser den Zorn des Himmels heraus gefordert habe. Seit acht Tagen

hatte es unaufhörlich geregnet und von den Bergen stürzten reißende Bäche nieder. Die Hirten, die auf der Höhe des Monte Conto ihre Herden hüteten, bemerkten Risie im Rasen, die sich immer mehr erweiterten; oft glaubten sie ein Zittern unter den Füßen zu verspüren; ihre Herden waren unruhig und gerieten bisweilen in wilde Flucht. Und die Bienen schienen toll geworden zu sein. Die Völker stürzten aus ihren Körben, erhoben sich hoch über das Städtchen, flogen kreuz und quer bis zu den gegenüberliegenden Bergen

, kehrten wieder zu den Körben zurück und flogen abermals aus. Endlich nahmen sie den Flug nach dem oberen Bergell und wanderten in den Lüften zwei Stunden weit bis Eastasegna. Die Bienen von Plurs waren eben klüger als die Menschen! Mit ihren feinen Sinnen fühlten sie die beginnende Bewegung des Monte Conto und entzogen sich dem Lebendigbegrabenwerden durch die Flucht. Die Menschen blieben sorglos. Der 4. September war ein Tag der Freude; eine Hochzeitsfeierlichkeit verband zwei der vor nehmsten

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