Nach dem Umstürze wurde allgemein der Ruf nach Ein richtung von Räter, tuib Kammern laut. Der Gedanke k-am aus Rußland u. wurde dort nur m verzerrter Form durchge führt. Arbeiterräte, Soldatenräte, Bcmernräte wurden dort eingeführt, die in der Regel nichts zu raten hatten, die von der: Bolscheivik mm chthabrat ausgestellt und abgesetzt wurden, je nachdem sie sich als mehr oder weniger brauchbare Werkzeuge der bolschewikischen Regie rung erwiesen. Der Gedanke selber wäre an und für sich nicht zu verwerfen
diese Weise eher zrrscmrmen, vorausgesetzt, daß die Ständevertrcter vor allem das Gesamtwohl im Auge hätten und es sich abge- wöhnen würden, unsinnige Forderungen auf Kosten an- derer Stände zu stellen. Diesem Gedanken nahe kommen die sogenannten Kammern, das sind Versammlungen eigens zu diesem Zwecke gewählte Abgeordnete aus ver- schiedenen Berufs klaffen, die die Aufgabe hätten, ihre Be- rufsangelegenheiten vorerst unter sich zu beraten und sie dann dem Parlamente vorzulegen, oder denen Gesetzes
. Vorschläge, die das Wohl und Wehe der betreffenden Be- russklassen betreffen, vorerst zur Begutachtung vorgelegt werden müssen. Bus diesen Kammern Mimte sich dann sehr leicht ein sogenanntes Ststndeparlarucnt herausbil den. Bisher haben wir in Oesterreich nur zwei solcher Kammern, die Handels- und Gewsrbelammer und die Arbeiterkamu'.er. Erstere Einrichtung ist schon alt, letztere ist erst neuesten Datums. Es fehlen also noch Bauern kammern, Beamten!'mmern usw. An deren Stelle stehen vielfach