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Alpenländer-Bote
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Seite 4 von 12
Datum: 16.10.1921
Umfang: 12
sind wir im Arttkekchen „Ludendorffs Aeußerungen" auch darauf zu sprechen ge kommen, daß demnächst ein neuer Anschlußrummel zu erwarten sei. Man denke sich die Sache so, haben wir mttgetettt, daß man Tirol von Men lostrennen wolle, um es dann nrit Rucksack über Bayern nach Berlin zu führen. Das heißt, man wolle Tirol, um die Sache schmackhafter zu machen, dem Namen nach an Bayer« an. gliedern, in der Wirklichkeit aber den Anschluß an das Deutsche Reich durchführen. Die Durchführung dachte man sich sehr abenteuerlich

. Wir hatten von dem Plane schon lange Kenntnis, hielten es aber nicht der Mühe wert, des Näheren darauf einzugehen, tüten es auch jetzt nicht, wenn nicht die ganze Geschichte durch die Tages, blätter gezogen würde. So lassen sich z. B. Mener Blät ter darüber ans Berlin berichten: „Vor einigen Tagen ist eine Abordnung ans Tirol in Berlin angekommen, um tn Verhandlungen mit der Deutschen Regierung de« Anschluß an das Deutsche Reich erwirken. Bei der Reichsregierung wurden die Herren abgewiesen, da man bei der Haltung

der Entente den Gesamtanschluß Oesterreichs an das Deutsche Reich augenblicklich nickst betreiben kann, der Anschluß eines einzelnen Bundes landes aber gegen -Oesterreich als Staat gerichtet wäre. Die Tiroler Herren wurden gebeten, die Agitation für den Anschluß Tirols an das Deutsche Reich einznstellen. In denselben Sinne wurde an den deutschen Konsul in Innsbruck Freiherrn von Gebsattel ein Telegramm ge sendet. Dieses Telegramm ist auf unerklärliche Weise in die Hände der Tiroler Politiker gelangt

, da sie das ideale Ziel, das von Gesamtheit des deutschen Volkes festgehalten wich nämlich eines Anschlusses des gesamten deutschen Oester! reichs an das Deutsche Reich, nur schädigen könnte." ^ Berlin braucht man wahrhaft nicht m Sorge z« daß dieses Schildbürgerstückl durchgeführt werden dey'.i es handelt sich tatsächlich nur um ein solches, wenn Mch dazu die abenteuerlichsten Pläne gernacht ivurden. % Tirol hat man in der Oesfentlichkeit und in den Zeitun gen die Sache vielfach in Abrede gestellt

hätten; aber man könne ihnen klar machen, daß jetzt der Anschluß an das Deutsche Reich unmöglich sei. Was die Meldung Wer den Plan zur Proklamierung eines selbständigen Stav/ tes anlangt, meint das Blatt, daß die Tiroler sich zu diesem Schritte nicht verletten lassen werden, da dt« deutschen politischen Kreise nicht in der Lage sind, sich wegen der Tiroler Frage mit den Bestimmungen des Friedens Ver trages in Widerspruch zu setzen. Die „Bayr. rische Staa-tszeitung", das Blatt der bayerischen Regie

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Seite 1 von 12
Datum: 05.08.1917
Umfang: 12
zu Hilfe zu kommen, in den Rücken fielen. Wie erfreulich aber, als uns dafür zwei wackere Helfer erstanden, an die wir zu Beginn des Krie ges gar nickt gedacht haben. Zwei Bundesgenossen sind uns aber unentlvegt treu geblieben, das eine ist unser starker Nachbar, das Deutsche Reich, das uns oftmals aus den gefährlichsten Lagen her ausgehauen hat, wie ia auch wir zu jeder Stunde der Gefahr mit der größten Aufopferung ihm zur Seite standen, und der zweite ist der mächtigste aller Bundesgenossen

in allen Stücken nicht allzu weit nachstehen, in der Zahl der Soldaten aber mindestens um das Sechsfache übertreffen. Man rechne nur ein mal nach: Das Deutsche Reich zählt nach den Aus weisen vom Jahre 1914 rund 65 Millionen, wir haben rund 51 Millionen. Bulgarien 5 Millio nen und die Türkei 18 Millionen Einwohner, das sind in Summa 139 Millionen. Rechnen wir, um gut zu rechnen, sowohl das Deutsche Reich als auch Oesterreich, um 1 Million höher, da es immer heißt, Deutschland habe in Wirklichkeit 68 Mil lionen

Erschein? WS HmMH. = Bezugspreis = gouzjä^riz durch die Äost öS. in, Aa!» bezogen in Oesierreich-Angarn Kr. 6.33 ür öai Deutsche Nelch iJttdrf 6.50. f flr bas übrige AusianS Kronen 11.52 Die Derwatt. in Innsbruck. Andreas HoferftraKe s. nlm nt alle Bsiiellungen, «Selbfendungsn, Beschwerden wegen Nichlruite-luiig des Blattes. GefchLsts- empfediungen (Inserate) aus Tirol und Borariberg enige en. V etsanfra en und Annahme atter Anzeigen auHer- haib Tirol u. Vorarlberg werden durch unser Anzeigen

, den es in Himmel und Erde gibt, und das ist der Allmächtige. Man muß blind und taub und bosbaft zugleich sein, wenn man im Verlaufe dieses Krieges nicht Gottes Hand in auffallender Weise sieht. Da iammern die Leute und murren wider Gott, daß er unser Ge bet nicht erhöre und sehen die handgreifliche Hilfe Gottes nicht. Wie hätten wir es auch nur an nähernd aushalten können, wenn uns Gottes mächtige Hand nicht augenscheinlich geholfen hätte. Wenn schon der protestantische Deutsche Kaiser und seine Minister

noch nicht hinlänglich ge rüstet ist, aber es ist doch Tatsache, daß Frank reich und England aus ihren außereuropäischen Besitzungen samt dem, was Japan und Amerika bisher gestellt haben, rund 2 Millionen Soldaten gezogen und auf den verschiedenen Kriegsschau plätzen in den Kampf gestellt haben. Ferner ist es ja bekannt, daß Japan und Amerika in anderer Beziehung ihre ganze Kraft in den Dienst unterer Gegner gestellt und ihnen mit Geld und Muni tion mehr genützt haben, als mit Zuickub von Mannschaften. Dabei

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Seite 2 von 20
Datum: 06.03.1932
Umfang: 20
auslöst und der österreichischen Regierung Schwierigkeiten verursacht. Die Franzosen sind sa als Geldgeber an der Creditanstalt beteiligt und sie kommen als weitere Geldgeber in Betracht. Daher muß Oester reich auf ihre Wünsche Rücksicht nehmen. Was aber haben wir von Deutschland bekommen? Kei nen Pfennig! Im Gegenteil: kein Staat behandelt unsere Wirtschaft und unsere Währung so schlecht wie der „deutsche Bruder"! Es war daher doppelt unverschämt, wenn die deutsche Gesandtschaft in Wien

mit dem alten preußischen Kurs in der Regierung! Als Dritte kommen die Kommunisten, die sich alles Heil von Moskau erhoffen und die das Deutsche Reich nach Moskauer, nach bolschewiki- schem Muster regiert wissen möchten. Daß den Kommunisten, Nationalsozialisten und Deutschna- tionalen die Einberufung des Reichstages, die sie oft und oft schon stürmisch gefordert hatten, eine geniähte Wiese war, ist ohne weiteres klar; sie bot ihnen ja die willkommene Gelegenheit, die ReKe- rung zu stürzen. 127 Mann stark

so vor, datz sie Oesterreich bei Putz und Stin- gel einstecken. Ihr wißt noch: als im vorigen Som mer Dr. Seipel die Regierung übernehmen sollte, da hat die deutsche Gesandtschaft in Wien einge- grifsen, um Dr. Schober als Leiter der österreichi schen Außenpolitik zu erhalten. Nun zwei ganz neue Fälle, die dasselbe Spiel zeigen. Als vor eini gen Tagen der neue Verwaltungsrat oder, wie es heißt, das Exekutivkomitee der Creditanstalt ge bildet wurde, drängten die Großdeutschen und der Landbund darauf

, daß ein gewisser Generaldirek tor Neubacher, ein Hauptmacher des Anschlußver eines „Deutsch-österreichischer Volksbund" in die ses Komitee hineingenommen werde. Von dieser Sache erfuhr auch die französische Gesandtschaft. Der französische Gesandte in Wien ging zum Bun deskanzler und sagte ihm, daß Frankreich, als einer der Hauptgläubiger der Creditanstalt, gegen die Ernennung eines so ausgesprochenen Anschluß politikers protestiere. Die Sachs kam vor den Mi nisterrat und da löste sich das Rätsel: die deutsche

Gesandtschaft in Wien hatte durch Vermittlung des Landbundes die Ernennung des Neubacher ver langt? Wir finden, daß die Einmischung fremder Mächte immer beklagenswert ist, und es macht da gar keinen Unterschied, ob es sich um eine Ein mischung der Franzosen oder der Deutschen han delt. In diesem Falle, den wir soeben vorführten, kommt noch folgender Gesichtspunkt hinzu: die deutsche Gesandtschaft hat genau gewußt, daß die von ihr erhobene Forderung nach der Ernennung Neubachers bei den Franzosen Widerstand

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Seite 1 von 14
Datum: 27.05.1923
Umfang: 14
Volksteile in freundschaftlicher Weise anzu gliedern. Italien macht hievon alles eher als eine -Ausnahme. Wie es scheint, will es entweder nicht verstehen oder kann es nicht verstehen, was es heißt für ein Volk oder einen Volksteil, ein Reich, mit dem man nie auf besonders guten Fuß ge standen, mit dem rnan zu wiederholtenmalen in 1 erbittertem Kampfe gelegen, ja, das als der Erb feind galt, als sein neues Vaterland betrachten zu müssen. Ein Reich als sein neues Vaterland be frachten zu müssen

, mit dem man unmittelbar zuvor vier Jahre aus Leben und Tod gekämpft, ein Reich, das man wegen seiner Treulosigkeit, mit der es seinem früheren Bundesgenossen in den Rücken gefallen ist, alles eher als geachtet hat. Würde Italien auch nur das geringste Taktgefühl haben, müßte es auf diese Umstände Rücksicht nehmen und : würde es bestrebt sein, dem armen Südtiroler Volk den Uebergänz nach Möglichkeit zu erleich tern und so zu gestalten, daß es denselben kaum fühlt. Für kaum etwas würde die empfindsame VMsseele

oder Telfs hinauf einer etwaigen Bezirkshauptmannschaft Fulpmes i. Stu- bai zuteilen würde. Aber Cavalese ist welsch und man konnte das zum Anlaß nehmen, das ganze Gebiet als welsch zu erklären und dementsprechend Zu behandeln. In all diesen Gemeinden mußten alle deutschen. Aufschriften verschwinden, ebenso die deutsche Unterrichtssprache in der Schule. Die Kin der sind welsch, mögen sie welsch können oder nicht. Die Sprache in der Schule ist die welsche, ob sie die Kinder verstehen

oder nicht. Eure Ausnahme wurde nicht einmal mit ganz rein deutschen Gemeinden wie Proveis, Un sere liebe Frau, Truden, Laurein, Altrei. St. Fe lix usw. gemachtem denen sich oftmals kein oder nur ein paar Welsche befinden. In Proveis zum Beispiel wurden bei der amtlich durchgesührten Volkszählung 365 Deutsche und 1 Italiener festge- stellt. In Laurein waren es. 518 Deutsche und 3 Italiener (diese drei beherrschen ebenfalls das Deutsche vollkommen und bedienen sich desselben als Umgangssprache). In St. Felix sind es 280

Deutle und J Italiener. Unser Frau im Wald zählt 245 ausschließlich deutsche Einwohner. Altrei weist laut derselben amtlichen Volkszählung 393 Deutsche und 9 italienische Einwohner auf. In Lei- fers rekurrierten 82 Familien gegen die italienische Zwangsschule. Die rekurrierenden Eltern wurden vorgeladen und mit diesen folgendes Verhör vor genommen: Von wo stammen die Familien (Ur ahnen) her? Können sie (Eltern) auch italienisch? Können die Kinder italienisch? Wurde diese Frage verneint, so wurden

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Seite 2 von 12
Datum: 13.08.1933
Umfang: 12
, gegen das Deutschland den Krieg vorbereitet. Frankreich aber hat das allergrößte Interesse daran, daß Polen nicht überrannt und überwältigt wird. Außerdem: ähnlich wie Mussolini Deutschland als Karte in sei nem politischen Spiel verwendet, um von Frank reich möglichst viel herauszuholen, so verwendet Frankreich die Kleine Entente als ein Druckmittel gegen Italien. Daraus ergibt sich folgendes: Ita lien wie Frankreich ringen um die Geltung und den Einfluß in der Adria und am Balkan und als wei tere Folge davon

in Mitteleuropa. Italien will möglichst viel Einfluß haben und Frankreich will ihn auch haben. Noch etwas wird gar zu gerne ver gessen. Die einzige freie Bahnlinie, die Frankreich init den ihm verbündeten Staaten des Ostens ver bindet, geht über den Arlberg durch Oesterreich. Ist diese in den Händen Deutschlands, dann fehlt Frankreich die direkte Verbindung. Die Hauptsache aber ist: Jeder weiß, daß man in Deutschland offen und im geheimen an einen Rachekrieg gegen Frank reich denkt, daß man dabei Italien

gerne auf seiner Seite hätte und umgekehrt. In Italien war die Stimmung gegen Frankreich mehrmals schon so, daß man einen Krieg mit Frankreich begrüßt hätte. Das weiß man alles, auch in Paris sehr wohl. Aus Sorge um die eigene Machtstellung und aus Eifer sucht gegeneinander sind sich daher Frank reich. wie Italien einig darin, daß Oesterreich sich nicht anschließen darf und daß es vorteilhaft wäre, wenn Oesterreich und Ungarn zusammenkamen. Mwn meint, beide Länder zusammen wären lebens fähig

, während sie getrennt, wie sie heute sind, zu einem Fretterdasein gezwungen sind. Soweit wäre man grundsätzlich zwischen Rom und Paris einig. Schwieriger ist es, über die Eifersucht hinwegzu- kommen. Die Kleine Entente sagt: wenn Oester reich und Ungarn beieinander sind, dann bedeutet das nichts anderes als die Festsetzung des italieni schen Einflusses im Donauraum. Diese Gefahr werde nur dann beseitigt, wenn ein großer mittel europäischer Wirtschaftsblock, an dem nicht nur Oesterreich und Ungarn

haben, wie wir im mer wieder meldeten, reichsdeutsche Flugzeuge nach Tirol, Vorarlberg, Salzburg und Ober österreich geschickt. Aus diesen Flugzeugen 'wurden Flugzettel abgeworfen, in denen die Regierung Doll fuß in der gröbsten Weise besiegelt wurde. Ja, in vie len solchen Flugzetteln wurde direkt zum Hochverrat aufgefordert. Ein anderes Kapitel ist der deutsche Rundfüwk. Besonders der Münchener Radiosender läßt aste mög lichen Leute, vielfach Hochverräter, die aus Oesterreich geflohen sind, gegen Oesterreich

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Seite 1 von 16
Datum: 21.03.1920
Umfang: 16
Nr. 13. Innsbruck Sonntag, den 31. März Erscheint wöchentlich. =E Bezugspreis ~ oanzjÄtzrig durch dir Dost oder im £0'*t dezogen In Deutschösterreich Kr. 2 fLr bas Deutsche Reich war? iS'-, für das übrige -Ausland Krouen 2«'—. Die DerwsNvug in Semshrus. Rrsxi» n&Amfx. 0. nimm» alle BeftrSunseo» «EruSuusen. Beschwerden wegen Mchtzuskellnss des Blattes. «SefchSst«. ersss.-K»v«gr» <2nfe?ate) au« Tirol und Bvr«ttS-rg entgese». Vretsansrogsa «nd SnLadme alter Aussiges außer- tzow Tirol

noch nicht bis zur Neige geleert habe. „Mir ist im Leben nichts erspart geblieben." Diese Worte, die sich einst dem gequälten Herzen des greisen Kaisers Franz Joses entrangen, als man ihm die Nachricht von der Ermordung des Erzher- ££> 9.5 Ferdinand und feiner Gemahlin über frachte, könnte rnan auch über das Kapitel der Geschichte des deutschen Volkes schreiben, das mit dem Ausbruch des Weltkrieges be ginnt. Die Prüfungen, die das deutsche Volk zu bestehen hat, wollen anscheinend kein Ende nehmen. Dem Riesenkamps

der Hungersnot und Anarchie bereits die Arme ausstreckte. Das deutsche Volk hat alle diese Erschütte rungen über sich ergehen lassen, ohne das Vertrauen in seine Zukunft zu verlieren. Und die Anzeichen einer Besserung der Verhält nisse mehrten sich gerade in der letzten Zeit, so daß die Hoffnung gerechtfertigt schien, das Schwerste überwunden zu haben. Arbeitslust und Arbeitsfreudigkeit kehrten langsam zu» rück, die Bergarbeiter verstanden sich nun mehr dazu, Ueberschichten einzulegen im In teresse

des Vaterlandes, die Produktion wuchs und das Vertrauen in die deutsche Volkswirtschaft begann auch im Auslands allmählich wiederzukehren, was in einer er heblichen Besserung des deutschen Markkur ses zum äußeren Ausdruck kam. Und es fehlte auch nicht an Anzeichen, daß die Gesinnung der bisher feindlicken Staaten Deutschland genüber sich zu wandeln begann, daß die Er kenntnis der Unmöglichkeit des Versailler Vertrages in immer weiteren Kreisen Platz greift. Der Verzicht auf die Auslieferung

. Man war bereit, Deutschland Geld und Rohstoffe zu verschaffen, kurz, ihm die Hanld zu bieten, damit es sich wieder erheben könne von sei nem furchtbar schweren Unglück. Gewiß, es geschah dies nicht aus Edelmut, sondern weil man einsah, daß aus Deutschland nichts zu i-olen sei, wenn man es sich nicht erholen lasse. Der Beweggrund, warum man ihm die Luft zum Atmen gönnen wollte, mochte für Deutschland gleichgültig sein, wenn man sie ihm nur gönnte. Nun kommt wieder ein Rückschlag, der für das ganze Reich

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Seite 1 von 16
Datum: 18.05.1919
Umfang: 16
Erscheint wöchentlich. gaajJäVlg durch di- Pofl od. im Vak» bezogen !» OettrneiH-Ungnn, Kr. o.— Mr das Deutsche TKelch SNars 8 .— für dos übrige Ausland Kronen 14.— Dir Derwolr. in Lnnsbrus. MaO- mtttanftr. 9, nimmt aite DrsteNuazen Selbsendungen. DefchwerSen wegen Nichtzusiellung des Blattes. Geschäft», emokeblungen (Änserote) aus Tirol und Dorortberg entgegen. Vrelsaufra?,»» und Annahme aller An»elgen oudee- bolb Tirol u. Vorarlberg erledigt unser Anzelgen-Düro. Wien I, Wollrett, iö, vfll

. Ich meine, ich bi»t nicht der einzige, dem dies? Geschichte eingefallen ist in diesen Tagen, da den deutschen Vertretern in Versailles bie Friedensbedingungen übergeben wurden. Ob es den deutschen Friedensdelegierten (Abgeordne ten) dabei auch so gegangen ist, weiß ich nicht, be stimm aber einem Großteil des deutschen Volkes tn Deutschland mrd außerhalb des selben. Wir schrecklich das Erwachen aus dem Traume ist, merkt Kan, wenn man deutsche und neutrale Zeitrurgen liest, wenn man die Aerrßenmgen des Volkes hört

. 8a, man hatte sichs allerdings ganz anders bar schen lassen. Das Volk im Deutschen Reich und nicht minder litten schwer unter der furchtbaren MMast. Hunger und Elend, Not und Tod waren ln dielen Familien zu Gaste. Dazu noch der ge- Mose Wucher, der das Elend doppelt fühlbar und Mtycti bitter machte. Da nahte der Versucher. 8mseiis des großen Wassers stand er auf, Wi l s 0 n "«d er genannt. Mit dem Friedensölzweig winkte £ übers Meer, als Freund des aus tausend Wun- ^Mlntenden Volkes stellte er sich vor. Jagt

und eine allzu große Ver- trauensseligkeit von seiten der Regierungen Deutsch lands und Oesterreichs, daß man sowohl selbst die ser Stimme traute und noch mehr, daß mau blcfe Lockungen dem Volke zu Ohren kommen ließ, ein Frevel aber war es und wird es bleiben, daß man das Reich von innen heraus wehrlos machte und der Armee den Rest von Widerstandskraft nahm, daß man die Front zermürbte und das Reich so wehrlos in die Hände der Feinde überlieferte. Wer das besorgte, brauchen wir heute nicht mehr

»ns- einanderznsetzerr. Unmittelbar nach dem Zusam menbruche haben sich die Sozialdemokraten ganz offen dessen gerühmt; es war die Zeit, da es schien daß der Friede das Füllhorn seines ganzen Segens über das deutsche und österreichische Volk ausgicßen werde. Und wie die Henne es nicht lassen kann, nach Kräften zu gackern, wenn sie ein Ei gelegt, also wollte man seine Verdienste am kommenden Völkerglück der Welt nicht verbergen. Heute denkt man allerdings anders: der Frieden, der Deutsch land angeboten

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Seite 2 von 16
Datum: 26.07.1931
Umfang: 16
. Kein Zweifel, das Deutsche Reich sieht sich in seiner Wirtschafts- und Finanznot zu ernster Selbsthilfe gezwungen und es ist ihm nicht zu ver übeln, wenn es am Grundsätze, daß jeder siL selber der Nächste ist, festhält. Aber das Bewußt sein, deutsche Volksgenossen, die man eben noch in ein gemeinsames einheitliches Wirtschaftsgebiet ausnehmen zu wollen verkündet hat, aufs schwerste zu schädigen, hätte vielleicht doch nahezulegen ver mocht, auf Mittel und Wege zu sinnen, die es ver hüten

erklärte jedoch, daß sie aus außenpolitischen Gründen auch gegenüber Oester reich keine Ausnahme machen könne. Ueberdies erwüchse aus einer solchen Maßnahme Tirol die Pflicht, die deutsche Ausreise aus Oester reich zu überwachen und sich so zu einem Hilfsorgan bei der Ueberwachung gegen die Kapi talsflucht zu machen. Dies ist aber unmöglich. Die Haltung der deutschen Reichsregierung hat in Tirol sehr verstimmt. Man betrachtet sich als das schuldlose Opfer der deutschen Krise. Die Stimmung

es sich, wie selbst deutsche Zeitungen zugeben, nicht so fast um eine Not des Reiches als vielmehr um eine Klemme der Privatwirtschaft handelt. Diese aber hat ihr Unglück, wie wir schon zu Anfang des Artikels angedeutet haben, selber verschuldet durch eine ganz leichtfertige Aufnahme kurzfristiger Kre dite, mit denen sie dann, unbekümmert um die Folgen, die sich aus einer Rückzahlung dieser Kre dite ergeben würden, wähl- und ziellos hauste. Der Zusammenbruch der Danatbank, der fürchterliche 260-Millionen-Goldmark-Verlust

doppelt zu Schaden kommen. Betsgarnituren, waschbar ......... Stoff . S 27.40 . S 34. Tischdecken, 7.—. 8.—, 9.— und hoher.... QttomanUberwiirfe, 20.—, 25.-. 30.— . . . DIwanpoBster, 2.—, 3.—, 4.—, 5.—, itnd höher .8 6 . . S 18 . 8 1 . — TEPPICHHAUf FOHRINGER 126 INNSBRUCK Deutschland sperrt sich ab. Eine Abgabe von 100 Mark für jede Reise ins Ausland. Die deutsche Regierung hat folgende Verord nung erlassen: 1. Für jede Reise eines deutschen Reichsange hörigen in das Ausland wird eine Gebühr von 100

. Eine Forderung und eine Frage wäre naheliegend. Die Forderung wäre die, daß Oesterreich gleiches mit gleichem vergelten würde und daß Oesterreicher soviel Ehrgefühl haben und Reisen nach Deutschland auch unterlassen. Und die Frage, ob diese Verordnung auch für deutsche Handwerksburschen gilt, die scharenweise über die Grenze kommen. Nunmehr sind die Durchführungsbestimmungen der Notverordnung über die Einhebung der Ausreise geb ü h r v o n 100 Ma r k erschienen. Danach ist jede Paßbehörde im Reichsgebiet

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Seite 1 von 16
Datum: 20.01.1918
Umfang: 16
eingenommen haben. Die Franzosen können es nie vergessen, daß sie unter Ludwig dem Vierzehnten und unter Napoleon bis 1870 die erste Geige in Europa spielten. Diese Macht ging ihnen verloren nicht durch den Ver lust von Elsaß-Lothringen, sondern durch die Einigung Deutschlands im Jahre 1871. Frank reich hatte es vor zirka 360 Jahren durch Lug und Trug, List und Gewalt. Bestechung und alle möglichen unsauberen Mittel verstanden, das Deutsche Reich in eine Reihe von größeren und kleineren Königreichen

und Fürstentümer zu spalten, gegeneinander in unheilvolle Kriege zu verwickeln und so zu schwächen. Frankreich hat beispielsweise unter Ludwig dem Vierzehnten sich nicht gescheut, uns. wenn es in Nöten war, die Türken auf den Hals zu hetzen. So wurde das herrliche „römisch-deutsche Reich" des Mittelalters wahrhaft ein „römisch-Arm" — und Frankreich blähte sich an seiner Stelle wie'ein Pfau. Das alles hatte schließlich ein Ende, und Deutschland besann ^ich wieder auf ''eine alte Einigkeit und Macht

Erscheint wöchentlich = Bezugspreis = ga-zjS>rig durch die Volt od. im Vale be-ogev in Oefterreich-llngarn Kr. 6.2a für das Deutsche Nrich Mark 6 .S 0 für da« adrige Ausland Kronen li.so Die Verwalt, in Innsbruck. Andreas Hoferüraße 4 , nimmt alle Bestellungen, Seidsendungen, Beschwerde» wegen Nichtzustellung des Blattes, Geschäfts- empfeSlnngen (Inserate) aus Tirol und Vorarlberg entge ren. vreisansraaen und Annahme aller Anzeigen außer halb Tirol u. Vorarlberg werden durch unser Anzelgen

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Seite 2 von 12
Datum: 15.05.1921
Umfang: 12
Standpunktes auch einer Auffor derung im Sinnckdes Artikels 88 des Staatsver- trages von St. Germain, beim Rate des Völker bundes um die Zustimmung einzuschreiten, daß sich die Republik Oesterreich an das Deutsche Reich anschließen dürfe, nicht entsprechen könnte, solange die gegenwärtig laufenden Kreditver handlungen nicht erledigt sind und sie dies auch nicht ohne weiteres tun könnte, wenn eine aus reichende Kredithilse tatsächlich gewährt werden sollte." Die Entente hat also neuerdings ernstlich vot

zum Ausdruck bringen, daß' es weder i m p o l i t i f ch e n. n o ch i m w i r t- f ch a f t licke n Interesse unseres Volkes ge legen sein Karin, Anschlußaktionen irgendwelcher Art zu vollziehen, solange die im Zuge befindlichen Verhandlungen über die Hilfsaktion für Oester reich nickt abgeschlossen sind. Sie mußte sich des halb auch schon gegen die unzeitgemäße' Volksab- stcknnrung in einem einzelnen Lande (Tirol) aus- ' sprechen. . Daß ihre Befürchtungen in diesem Falle gerechtfertigt waren, beweisen

ernstlich die Frage vorlegen, ob nicht aus solchen derzeit ge wiß verfehlten Kundgebungen die entsprechen den Folgerungen gezogen werden müßten. Dazu tritt der sicherlich nicht, belanglose Umffanb, daß im gegenwärtigen Zeitpunkte alle Anschlußabstim- mungen und Kundgebungen auch dem augenblick lich so schwer bedrängten Deutschen Reich nur Ver legenheit und Nachteile schasst. Was die Volksbe fragung anbelangt, so muß ich erklären, daß die Regierung in klarer Verfolgung ihres bisher fest- gehaltenen

nach wie vor bei Ungarn. Wir sind nun der Meinung, daß das ganz das gleiche Unrecht ist, das man damit Ungarn antut, wie man es uns angetan hat, indem mau uns das deutsche Südtirol nahm. Mir waren von jeher der Meinung, daß wir diesen Teil Ungarns nur neh men sollten dem Zwange gehorchend unter Wah rung unseres grundsätzlichen Standpunktes der freien Selbstbestimmung, auf dem wir den Waf fenstillstand abgeschlossen haben. Unsere nationa- len Kreise können sich nun bekanntlich nicht ge nug tun, um die endgültige

der Uebergabe des Burgenlandes an Oesterreich nebst anderen Um stünden auch die Tiroler Volksabstim mung schuld trage. Frankreich ist wie der Hahn im Korbe der Entente und die Folge dtzr Tiroler Volksabstimmung ist, daß diese auch noch schärfer gegen Deutschland vorgeht. Die neuerliche Knechtung Deutschlands haben ihm jene Kreise eingebrockt, die, wie man sagt, mit Geld in Oester reich für den Anschluß arbeiten, die aber auf jeden Fall ihre Geschäfte machen." So Dr. Ierzabek. Uebersehen darf man dabei

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Seite 2 von 20
Datum: 10.05.1931
Umfang: 20
derselben, wenn auch in einer den Zeitverhältnissen entsprechenden neuen Form, wünschten und herbeisehnten. Die Romantik mit ihrer Wiederbesinnung auf deutsche Art und deutsche Vergangenheit hat so manches längst verges sene altdeutsche Sagen- und Heldenbuch wieder her- vorgesucht und zu Ehren gebracht. Mit dem Erstarken des deutschen Reiches nach 1871 wuchs auch das Kraft- und Selüstbewutztsein und der Nationalismus breiter Schichten. Das neue Deutsche Reich sollte auch eine neue „deutsche Religion" haben. In den Neunziger jahren des vorigen

Jahrhunderts wurde dann der Antisemitismus große Mode. Immer breitere Schich ten berauschten sich an Fichte, Paul de Lagarde, Chamberlain und Nietzsche. Auch Adolf Wagner und Friedrich List sind als Vorläufer und Wegbereiter des Nationalsozialismus anzusehen. Insbesondere war es Paul de Lagarde, der mit seinen Schriften („Deutscher Glaube, deutsches Vaterland, deutsche Bildung", „Deutsche Schriften") sozusagen der Begründer einer neuen deutschen Nationalreligion und eines religiösen Nationalismus wurde

vorgetragen. Die- , selben Kreise die unt-r Bismarcks Führung Oester reich aus Großdeutschsand hinau-aeworsen hatten, ’ wollten nun auf einmal wieder die Deutschen Oester reichs ..befreien und mit dem wabr^ Vaterland ver einigen". und zwar rückst bloß politisch sondern vor allem auch reliaiös. Der Wellenschlag dieser B-we- aung war besonder« im sudetendeutschen Ge biet A l t ö st e r r e i ch s (Böhmen) starb. Oesterreich. In diesen böhmischen Randgebieten haben wir nun auch die ersten parteipolitischen

nationalsozialistischen Bewegung stand in den Sudetenländern des ehemaligen Oesterreich. Wenn auch in den Neunzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts Naumann und Damaschke den Versuch unternahmen, im Deutschen Reich eine nationalsozia listische Partei zu gründen, so war das vor allem spä ter und dann kam man über den Versuch nicht hin aus, weil er eben mit untauglichen Mitteln unternom men wurde." Anfangs waren fast rein völkische Be strebungen entscheidend, später kamen auch wirtschaft liche und geistige Zielsetzungen

zur Trennung. E« bildete sich die „Deutsche Arbeiterpartei". „In ihren Grundsätzen, dem sogenannten „Trautenauer Programm" forderte die Partei — wie heute noch die nationalsozialistische ! — eine teilweise Vergesellschaftung in Form der Der- staatung und Vergemeindung" schreibt Jung (S. 67). Infolge verschiedener Schwierigkeiten kam die Be wegung nicht vom Fleck. Erst 1909 wurde es etwas ! bester. Im Jahre 1912 wurde Jung mit N eure di- ; gierung des Programme« betraut, das dann auf dem Iglauer Parteitag

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Seite 2 von 12
Datum: 13.05.1923
Umfang: 12
Tirols sagen: Das Tiroler Volk ist noch das alte, es weiß Dank und Anerkennung zu zollen für Heldenhaftigkeit und Pflichttreue. Fest wie seiner Berge Fundamente steht es in Treu und Glauben und immer noch Ke ge'sterungsfähig für hohe Ideale. Am Nachmittag zogen wiederum Tausende auf den Berg Jsel, um das herrliche Denkmal und das mit Kränzen reich geschmückte Kaiserjägergrab zu besichtigen und den Klängen der zwei dort konzer tierenden Musikkapellen zu lauschen. Bis spät abends herrschte

. Des weiteren widmeten Kränze der Deutsche Offiziersbund, die Offiziere des 20. baye rischen Infanterieregimentes, die Garnison Lindau, die Offiziere, und die Mannschaft des Alpenjäger- Bataillons in Bregenz, die Offiziere und die Mann schaft der Gebirgskanonenbatterie in Lauterach, die Heeresverwaltungsstelle Bregenz, der Wehr bund, der Gagistenverband des Landes Vorarlberg, der Militärverein von Ravensburg, der Rainer- Bund (durch Herrn Karl Hüter), der Nationalver band deutscher Offiziere (durch Major

für Vaterland und Heimaterde. Nicht Kriegslüsternheit war die Triebfeder zu dieser herrlichen Festfeier, sondern Vätersitte, Dankbarkeit und edle Gesinnung. Das deutsche Angebot. — Frankreich lehnt ab. Der Anregung des englischen Außenministers Lord Curzon folgend, hat sich die deutsche Reichs regierung entschlossen, Frankreich eine bestimmte Summe als Schadenersatz für die im Kriege ange richteten Verheerungen anzubieten. Deutschland bietet 30 Milliarden Goldmark an Geld und Wa renlieferung; davon sollen

26 Milliarden Frank reich bekommen, der Rest soll zwischen Italien, Belgien und England geteilt werden. Die Aus bringung dieser Summe ist nun der eigentliche wunde Punkt im ganzen Angebot. Da Deutsch land die notwendigen Moneten nicht hat, schlägt es vor, man möchte ihm gestatten, auf dem großen Geldmarkt der verschiedenen Staaten das Geld in Form einer. Anleihe auszubringen. Und zwar hätte Deutschland gedacht, 20 Milliarden bis zum 1. Juli 1927, die nächsten 5 bis zum 1. Juli 1929 und die letzten

5 bis zum 1. Juli 1931 aufzubringen, was natürlich ohne gewisse Garantie der Mächte, denen es zahlen soll, nicht möglich ist. Als Pfand für die Anleihe würde Deutschland die gesamte deutsche Wirtschaft unterstellen. Durch privatwirt schaftliche Verträge soll Frankreichs Metallindustrie die Lieferung der ihr unentbehrlichen Ruhrkohle und des Ruhrkokses gewährleistet werden. Um ; Frankreichs Sicherheit zu verbürgen, erklärt sich die Reichsregierung zu jeder auf Gegenseitigkeit z beruhenden Vereinbarung bereit

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Seite 1 von 16
Datum: 10.10.1920
Umfang: 16
Erscheint wöchentlich. ^ Bezugspreis ^ gan»;Lvrtg vurch vir ftcfi cCrr im vakrt berv7.en für Drulschöflerrrich Kr. 40 '-, M. die Tschecho slowakei c. «.-Kr. 21.—. sw Lugosiawien Kronen io.-, für vaS Deutsche Reich Mark 20 für ba* lldrisr RusionS OTta.l 22 Einzeln umir.er 1 Krone. Die Derwoltung In IxrnckdruS, Maxi- mi'.iansir. q, nimmt olle Bestellungen, «Selvsenöungen. Beschwerden wegen Richtzrisiellung bts Blatten, GeschüftS- rmpflSlungen und Inserate entgegen. Bukrrvrm wervrn Bnzelgen

aus dem Iiel- al, in dem ein Bauernoündler idec Name tut nichts zu: Sache) unter anderen' schreibt: Es ein offenes Gel)eimnis, das; das Defizit des .Mpenland", das nicht weniger als 25.000 ^ron-n täglich betragen soll, von Berlin aus ^liä)en wird. Die Notiz hat Aufsehen ge macht und ist sogar in die Wiener Blätter übergeMngen. Selbstverständlich haben sie «ich die „Innsbrucker Nachrichten" aufgegr f- Das Biätt ergänzt den Bericht mit sol lender Mitteilung: „Seit wir jedoch erfahren pben. daß das deutsche

, um für den Anschluß zu arbeiten, mcht von der deutschen Regierung stammen, J* Mt aber zu, „daß deutsche Männer in Österreich, Deutschland und der Schweiz ihm erforderliche Geld gegeben hatten: diese Geldgeber für die Verfolgung k i n e r d e st i m m t e n politischen Ge- ÜnnMg hätten „nicht nur ein wann-stählendes Herz, sondern auch hilfreiche Hanid, um dem unverschuldet ins Elend geratenen Tiroler Mitgefühl und Gemeinfamkeitsstnn erweisen"." Prompt erwiderten drauf die ^mchrichten", daß kein privater Unterneh

ist, wenn es nicht schon abge schlossen ist. Dabei rutschte ihm folgendes heraus: Italien hat gegen Osten und Norden durch den Krieg erreicht, was es wollte (näm lich Südtirol, Görz, Istrien ufw.) Es feh len ihm nur noch die italienischen Gebiete im Westen, die ihm Frankreich (im Jahre 1859) abgenötigt hat. Um diese sich zu holen, wird es gemeinsam mit Deutschland vorgehen. In einem großen Revanche(Rachr-) krieg werden wir, mit Deutschland vereint, gegen Frank reich ziehen . . . ." So der Landeshaupt mann

von St. Germain (österreichischer Friedens vertrag), als auch den Bedingungen des Ver trages von Versailles (deutscher Friedensver trag) widerspreche, in deren Ausführung be reits die deutsche Negierung auf die Zulassung deutschösterreichischer Llbgeordneter zur deut schen Volksvertretung verzichten mußte. Frankreich verlangt deshalb in aller Form die Annullierung (Aufhebung) des bezüglichen Beschlusses der Wiener Nationalversamm lung." Wir haben immer geschrieben, den Anschluß- gsdanken in Ehren

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Seite 1 von 16
Datum: 06.05.1917
Umfang: 16
Nr. 18. Innsbruck Sonntast, best 6. Mai Erscheint wöchentlich. = Bezugspreis = saazjSyrig durch vre Vo/t od. im Vase» bezogen ln Sesterreich-Angarn Str. o.so für da» Deutsche Reich Mar» ö.50. für da» adrige Ausland Kronen it.40 Die Verwalt, in Innsbruck. Andreas Hofertiraße 4. nim nt alle Bestellungen, «Selökenduagen. Beschwerden wegen Richtzuftellung des Blatte«. Geschäfts, empfev'.ungen (Inserate) aus Tirol und Vorarlberg entgoren. Vreisanfro^en und Annodme aller Anzeigen nutzer- dalb Tirol

. Zugunsten Frankreichs arbeiteten seither die französischen Freimaurer. Die Ferrer-Geschichte ist ja noch in aller Erin nerung. Oesterreich ist durch verwandtschaftliche Bande und durch alte Ueberlieferungen mit dem Lande befreundet. Die Mutter des gegenwärti gen Königs ist eine Schwester des Erzherzogs Eugen und vor zirka 400 Jahren waren ja Habs burger aus Spaniens Thron. Deutschlands Ka tholiken genossen wegen ihrer bewundernswerten Organisation dortselbst großes Ansehen. Leider haben deutsche

Protestanten viel dazu beigetragen, daß auch unter den Katholiken Spaniens zeitwei lig Mißstimmung über Deutschland aufkam. .Deutsche protestantische Agenten wußten nämlich nichts Klügeres zu. tun, als beim stockkatholischen spanischen Volke Bekehrungsversuche zum Prote stantismus zu machen und sie haben diese ihre Tätigkeit selbst während des Krieges nicht ganz eingestellt.— nicht zum Nutzen unserer Sache. So war die Lage zu Beginn des Krieges. Als der Krieg ausbrach, erklärte sich Spanien neutral

und das ge samte Freimaurertum mit Frankreich und Eng land. Selbstverständlich boten unsere Gegner alles auf, um ihren Einfluß im Lande zu stärken und die Oberhand zu gewinnen. Picht bloß das Geld ging in Unmenge nach Spanien sondern auch unzählige Redner, Zeitungen und Schriften. Die Wirkung war nicht allzu groß. Spaniens Katholiken fanden keinen Geschmack an der kirchenfeindlichen Hetze seiner Vettern in Frank reich, noch weniger sehnte man sich nach derarti gen Zuständen im eigenen Lande. An der Spitze

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Seite 2 von 16
Datum: 24.07.1932
Umfang: 16
Seite 2. Nr. 29. reich würde ihm zujubeln und ihn als Befreier be grüßen. Nur so weiter; die Großdeutschen und Ge nossen mit ihrer öden Politik sind die besten Agi tatoren für die Monarchie. Sch armer, sün-iger Mensch... Die Leser wissen schon, wann man so betet und was man dabei tut: Man klopft an die Brust und spricht, Herr sei mir armen Sünder gnädig. So hat es auch der Botenmann dieser Tage gemacht, er hat nämlich wieder einmal eine große Sünde gegen das Deutschtum begangen

. Und weil der Mensch in seiner Blindheit seine Sünden nicht erkennt, so sorgt der liebe Nebenmensch dafür, daß einem die Augen auf gehen und man seine Fehler einsieht und natürlich auch bereut. Beim Bötl besorgen das die „Innsbrucker Nachrichten" beziehungsweise ihr Abendblatt die „Neueste". Am 16. brachte letztere wieder einen Artikel, der mit den Worten beginnt: Die Katze kann bekannt lich das Mausen nickt lassen und ebensowenig der „Ti roler Volksbote" dre Hetze gegen das Deutsche und, hätte das Blatt

, daß wir uns von Deutschland aus kommandieren und ruinieren lasten und dann darüber uns noch freuen und Preußen loben und preisen müßten. Das Blatt hat offenbar die Meinung, daß wir jeden Mißgriff, den die deutsche Regierung macht bewundern müßten, und daß es nur e i n gequältes Volk auf Erden gebe, die Deutschen mit ihrer famosen Regierung. — Stimmt man nicht in den Lob- und Hatzgesang der „Nachrich ten" und anderer Preußenblätter innerhalb und außerhalb Oesterreichs ein, so sei man antinational, zu deutsch ein Feind

des Volkes. Daß wir Oester- reicher, wir Tiroler auch Deutsche sind, scheint das Blatt nicht zu wissen, noch weniger, daß unsere In teressen nicht immer die gleichen sind, wie die Deutsch lands und noch weniger, daß Deutschlands Freund schaft vielfach bloß in schönen Worten besteht. Verschüttet haben wir es bei dem Blatte damit, daß wir geschrieben haben, es schaue fast so aus, als ob Bundeskanzler Dr. Dollfuß bei den Anleiheverhand lungen in Lausanne unter deutscher Kontrolle ge standen sei; das sei

, haben wir bemerkt, wenig ehren haft. Daraus machen die „Nachrichten" flugs ein ehr los. Nun, wir bleiben dabei, gerade besonders ehren haft ist es für uns nicht, wenn unsere Außenpolitik unter deutscher Kontrolle stehen muß. Wenn es der Bundeskanzler mit Fühlungnahme bezeichnet, so ist das sehr milde ausgedrückt, gemeint ist aber das Gleiche. Wir wollen dem gleich noch etwas hinzufügen: Wie soll man das Vorgehen benennen, daß die deutsche Regierung das Völkerbundprotokoll, durch welches die Anleihe erst

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Seite 3 von 16
Datum: 23.04.1933
Umfang: 16
den tobenden Beifall des gesamten Unterhauses für sich. II. a. wurde auch erklärt, niemand denke daran, mrt dem gegenwärtigen Deutschland Verträge zu schließen. Die deutsche Regierung hat wegen dieser Angriffe bei der englischen Regierung Beschwerde erhoben und sich dabei eine neue Abfuhr geholt. In der vergangenen Woche tagte auch die fran zösische Kammer. Es ging um die Frage, ob die erhöhten Ausgaben für das Heerwesen angenommen werden sollten oder nicht. Die Redner verwiesen auf die Vorgänge

hat sich eine Gewalttätigkeit um die andere gegen Deutsche ereig net. Leben und Eigentum der Deutschen in Polen ist nicht mehr sicher. Anderseits trifft Polen umfassende militärische Vorbereitungen an seiner Westgrenze. Polen kann das umsomehr tun, als es von Ruß land nichts zu fürchten hat. Rußland, das während des ganzen vergangenen Jahrzehnts mit Deutschland Mg. ist nun in seiner auswärtigen Politik in das Mger der Gegner Deutschlands übergegangen. Damit hat Polen Rückenfreiheit bekommen

. In der T s ch e ch o s l o w a k e i ist die Stimmung gegenüber Deutschland so, daß die in der Tschechoslo wakei bestehende deutsche nationalsozialistische Partei vfsiziell ihre Beziehungen zu den reichsdeutschen Na tionalsozialisten lösen mußte. Wie bekannt wird, hat auch die Tschechoslowakei an ihrer Grenze gegen Deutschland militärische Vorbereitungen getroffen. .Aus den Vereinigten Staaten von Ame- [JJö wird berichtet, daß die maßgebende Presse sehr Ichlecht aus Deutschland zu sprechen ist. Ebenso sei die 1 Haltung der Regierungskreise

schwer enttäuscht ist. Er hatte die berechtigte Aussicht, daß ein kluges und geschicktes Zusammenspiel zwischen Italien und Deutschland für beide Staaten nicht unbe trächtliche Vorteile gewähren würde. Die Vorausset zung war jedoch, daß man Deutschland in der Welt achte und schätze und vor allem, daß man an den Frie denswillen Deutschlands glaube. Weil sich die Welt meinung gegen Deutschland in so ungünstiger Weise verändert hat, verliert die deutsche Karte für Musso lini erheblich an Wert

Manöver zurückzusühren sind. Im vorigen Jahr wurde mit Deutschland ein Abkommen über den Fremden verkehr geschlossen. Der Vorteil dieses Abkommens für Deutschland liegt darin, daß dadurch die Guthaben von reichsdeutschen Exportfirmen in Oesterreich all mählich flüssig werden. Das heißt: je weniger reichs deutsche Fremde aus Deutschland nach Oesterreich kommen, desto weniger Aussicht haben die reichsdeut schen Exportfirmen, die mit Oesterreich Geschäfte ma chen, zu ihrem Geld zu kommen und umgekehrt

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Seite 2 von 20
Datum: 23.08.1936
Umfang: 20
der bevorstehenden Aushebung der Tausend-Mark-Sperre. So schreibt die „Deutsche Allgemeine Zeitung" in Berlin u. a.: „Man wird sicherlich aus beiden Seiten große Hoff nungen auf das Reiseverkehrsabkommen setzen, wobei man aber natürlich einige gegebene Tatsachen bedenken muß: Das Abkommen sieht vor, daß der Reiseverkehr aus dem Reich nach Oesterreich „in An passung an die deutsche Devisenlage" ge regelt wird, und besagt ferner, daß die im August 1934 zwischen den beiderseitigen Notenbanken abgeschlossene

Seite 2. Nr. 34. Vor -er Aufhebung -er Mv-Mark- Sperre Das Ergebnis der bisherigen Wirtschaftsverhandlun gen zwischen Oesterreich und dem Deutschen Reich, die am 27. Juli in Berlin ausgenommen und am 13. August dort abgeschlossen wurden, ist recht mager und be scheiden ausgefallen. Die Tausend-MarK-Eperre wird zwar im Laufe der zweiten Augusthälfte aufgehoben werden und dazu wird erklärt, daß der Reiseverkehr von Reichsdeutschen nach Oesterreich und von Oester reichern nach Deutschland

, indem Deutschland zugibt, daß an eine grö ßere Belebung des reichsdeutschen Reiseverkehrs nach Oesterreich infolge der schwierigen Devisenlage der Reichsbank n i ch t zu denken ist. Mit anderen Worten: Die Tausend-Mark-Sperre, die noch vor drei Jahren eine gefährliche Waffe der Nazipropaganda in Oester reich und zur Schädigung unserer Wirtschaft darstellte, hat die Wirkung schon seit geraumer Zeit eingebützt, weil heute auch bei freiem Grenzübertritt keine we sentliche Besserung unserer Zahlungsbilanz

Vereinbarung zur Regelung der Zahlungen im Waren verkehr durch ein staatliches Verrechnungsabkommen ersetzt wird. Das bedeutet, daß es sich nicht vermeiden ließ, auch den Waren- und Zahlungsverkehr zwischen Deutschland und Oesterreich in das straffe Gegen seitigkeitsverhältnis zu fügen. Das bedeutet ferner, daß die Zuweisungen an Schilling für deutsche Reisen nach Oesterreich begrenzt werden durch die Abnahme deutscher Waren und das Entstehen deutscher Guthaben in Oesterreich aus diesem Warenverkehr

.... s 4 .— 3.— 2.— 1.50 Bettvorleger, Ripsbindung . S 6.30 5.50 4.50 2.50 Strapaz-Teppiche, doppelseitig, 150X200 cm . S 28.— Teppichhaus Fohringer Innsbruck, Meraner Straße 5 320 Eine Woche Politik Die Landessührertagung der Vaterländischen Front in Salzburg am 12. August unter dem Vorsitz des Front führers und Bundeskanzlers Dr. Schuschnigg erörterte u. a. das Abkommen vom 11. Juli zwischen Oesterreich und dem Deutschen Reich: die Landesführer begrüßten die Wiederherstellung normaler, freundnachbarlicher

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Seite 1 von 16
Datum: 04.01.1920
Umfang: 16
den Volksbotenlesern sagen solle, da fiel mir ein i Aussatz ein, der Zum Jahrestag des Zufam- ; meybruches der altert Monarchie in der Wo- ’ N2U0 Reich" erschienen ist. ^ T^C". Anfsatz'r'NLHalt, wie schon die Ueborschrift: „Der Glaube an Oesterreich'.' andeutet, ein - mutiges (Glaubensbekenntnis, daß nämlich, nachdem das alte Oesterreich von seinen eige nen mißberatenen Völkern oder vielmehr von den schlechten Ratgebern und Führern der Völker auseinandergetrieben wurde, ein neues, von den Völkern stürmisch

hat, der von dort stolz ! seine roten Schwingen im Flug gegen die i Sonne erhob, er ist aus seinem Horste ver triebest, mit hängenden Flügeln ist er wie zu ! Tode getroffen auf den Boden niedergefallen; l das Land Tirol ist zerrissen,, sein schönster Teil, der deutsche Süden gewaltsam vom l Norden getrennt, die deutschen Stammes brüder im Süden find an eine fremde und grundlos feindliche Nation angebunden. Dies . ist geschehen durch das Diktat "der Sieger, die sich heute als die Machthaber der Welt ge bärden und tun

- fen, et hat das Volk niedergeworfen, er hat das Land in drei Teile zerteilt, er hat den Namen Tirol ausgetilgt — und Tirol ist ans feinen Ruinen Wieder erstanden, tvie die Sage von Wandervogel Phönix erzählt,, daß er verbrannt, aus seiner.eigenen Asche sich neu erhoben habe. Und dieser Blick auf die Geschichte, die die Lehrmeisterin der Mensch heit ist, stärkt meinen Glauben an die Zu kunft des Landes Tirol. Und nun zum Glauben an. Oester reich. Der knappe Raum befiehlt mir, mich im einzelnen

recht kurz zu fassen. Was glaube ich zunächst vom gegenwärtigen Oester reich? Ich glaube und bin fest überzeugt, daß es nicht bestehen, nickt existieren kann. Das neue Oesterreich gleicht einem Kinde, das schon in der Wiege vom Siechtum befallen ist, ja noch mehr, das kaum geboren, schon To desröcheln vernehnten läßt. Könnte dieses kleine Oesterreich an sich bestehen? Seine Lebenssäfte werden schon von seinen soziali stischen Regenten zu Tode verwirtschaftet. Ich glaube

Selbständigkeit für sich verlangt, aber nicht für die tschechische Nation, sondern für das Gebiet des ulten Reiches der Wenzelskrone, das Böhmen, Mähren und Schlesien, also außer den Bolen in Schlesien etwa 4 Millionen Deutsche in sich vereinigt hat. Hiefür haben sie nicht das soge nannte Nationalitütsprinzip. son dern das damit ganz unvereinbare histori sche oder geschichtliche Recht (das böhmische Staatsrecht) angerufen. Und wie es nun zum Ernst kam. haben sie nicht bloß beide miteinander ganz unvereinbaren

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Seite 1 von 16
Datum: 28.03.1920
Umfang: 16
. Was wollen diese Leute? Nichts anderes als die VereinigMg aller Deutschen in Europa zu einem großen Deutschen Reiche, zu dem Zwecke, um einmal an Frankreich blutige Rache zu nehmen. An der Spitze dieses Reiches soll wieder der deutsche Kaiser Wilhelm oder einer seiner Söhne treten. Religiös soll das Reich prote stantisch werden. Also ein großes protestan tisch-deutsches Reich, das die Wiedervergel- tung an Frankreich, also einen neuen Krieg, vorbereiten soll. Hinter diesen Männern ste hen nicht als die Einzigen

ErfcbrsKtwöchenMB. = Bezugspreis =j savzjSdrlg vureh dir Dost ovrr Im £aftt dezogen In Dcutschöflerreiry Kr. a .*'-v für Vas Deutsche Belch Marl iü'—, für Vas übrige Ausla«d Krone« 30*—> Die Verwaltung ln Snnsbnrs. 3K«flr mttlaufte. a nimmt alle Beflerlunssn,! Gervsendvngen. Beschwerde?, wegen RichtzusteKung des Blattes. SefchüstS.' vmpsrhkvnsrn lSnferat») aus Tirol ««»! Vorarlberg entgegr«. Vreisanfragea, und Annadwe aller Anzeige« avtzer- halb Tirol und Dvrarlderg erlebigt unser Anzetgen-Büro

, wohl aber in sehr einflußreicher Stellung, die Grohfabrikanten der Kriegs- und Munitionsindustrie, die im Kriege schwer reich geworden sind und in einem neuen Kriege gewiß nicht ärmer wer-; den würden. Daß diese Leute Geld haben und viel Geld, bedarf keines Beweises. Der Anschluß Titels mit seinen reichen Wasser kräften wäre ihnen doppelt angenehm, auch schon deswegen, weil man damit Italiens, das mit Frankreich längst schon nicht mehr harmoniert, unmittelbarer Nachbar würde. Tirol ist daher

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