Sitzung der Kammer brachten einige Deputierte Interpellationen an die Regierung ein, um zu erfahren, welche Maßnahmen als Repressalien ergriffen wurden. Der Minister des Innern Talaad Bey erklärte in der Beantwortung der Interpellation: Für den Fall, daß diese rechtswidrige Handlung nicht sofort gutgemacht werden wird, sei die Regierung entschlossen, Repressalien anzuwenden, ohne, so leid es ihr tue, von den Rücksichtnahmen auf das Völker recht Halt zu machen. Wir hoffen, daß diese Hand lungen gut
gemacht werden. Die Rechte der helleni schen Regierung wurden durch dieses willkürliche Vor gehen in gleicher Weise verletzt. Die Regierung in Athen wurde dadurch in lebhafte ' Erregung versetzt. Der griechische Ministerpräsident Skuludis hat gegen dieses Vorgehen Sarrails Verwahrung eingelegt. Die Repressalien, zu welchen wir greifen werden, werden keinesfalls geringer sein, als die der anderen verbün deten Mächte. Sie können überzeugt sein, meine Herren, daß die Regierung entschieden ihre Pflicht
.) Großes Haupt quartier, 4. Jän. Auf allen Kriegsschauplätzen keine Ereignisse von Bedeutung. einige Deputierte das Wort und erklärten, daß die Regierung unverzüglich mit Repressalien Vorgehen müsse. Aeußerungen des Königs Konstantin. London, 3. Jänner. (Reuter.) Der Sonderbericht erstatter des Daily Chronicle hatte eine Unterredung mit König Konstantin, welcher sagte, er könne Eng land noch immer nicht begreifen. Es sei ihm gleich- giltig, ob er angegriffen werde; aber er verlange
chenland am besten gedient sei, wenn es sich vom Kriege fern halte. * Lugano, 4. Jänner. Corriere della Sera meldet aus Athen: Die griechische Regierung hat noch keine Antwort der Vierverbandsmächte auf ihren Protest wegen der Verhaftung der Konsuln in Saloniki er halten. Sie erhielt bloß den Bescheid, daß man erst auf die erwarteten Erklärungen des Generals Sarrail hin neue Bestimmungen treffen könne. Auch der ameri kanische Konsul, unter dessen Schutz die österreichi schen, bulgarischen, deutschen
, wurden verhaftet. — Der Gattin des deutschen Kon suls wurde erlaubt, die Gefangenschaft ihres Mannes an Bord der „Patrie" zu teilen. — Die Engländer teilten der griechischen Regierung ihren Entschluß, die dem deutschen Kaiser gehörige Villa Archil- l e i o n auf Korfu zu Lazarettzwecken zu beschlagnah men, mit. Bulgarien und Griechenland. Sofia, 3. Jänner. Der griechische Gesandte Raum erklärte gegenüber dem Ministerpräsidenten Rado- slawow, Griechenland habe energisch gegen die Fest nahme