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1. Mittagsausgaben
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Seite 3 von 12
Datum: 21.07.1915
Umfang: 12
mit den Arbeitgebern und Arbeitern wur¬ den heute die Bedingungen von den Gruben¬ besitzern schriftlich niedergelegt und den Arbeitern unterbreitet. Lloyd George bemerkte dabei, nun werden wir nicht mehr lange zu verhandeln brau¬ chen. Ein spateres Telegramm besagt, daß, ob¬ wohl noch keine amtliche Verlautbarung vorliegt, doch bereits ein Abkommen erzielt sein soll, das erst sechs Monate nach Friedensschluß ablaufen wird. Eine Frauenkundgebung in London. London

, 20. Juli. (K.-B.) Ein großer Zug von Frauen aller Klassen, die sich bereit erklär¬ ten, in den Munitionsfabriken zu arbeiten, zog Samstag durch die Straßen. Eine Abordnung, an deren . Spitze, sich die Frauenrechtlerin Pank¬ hurst befand, wurde vom Munitionsminister Lloyd George empfangen. Der Minister begrüßte die arbeitswilligen Frauen und führte aus, daß 50.000 Arbeitskräfte in den englischen Muni¬ tionswerken arbeiten gegen 500.000 in Deutsch

¬ land. Es sei notwendig, die ganze Nation, ein¬ schließlich der Frauen, zu organisieren. Die Regierung plane, alle Werkzeugfabriken zu über¬ nehmen. Darauf hielt Lloyd George an die auf dem Platze versammelte Menge eine Ansprache, worin er sagte : Im Osten steigt eine dunkle Wolke Mrrsvruaer macyrreyreu aus; aber ich betrachte sie voller. Zuversicht. Das unbezwingliche Rußland wird den Sturm über¬ winden, wie es manchen Orkan zuvor überwun

¬ den hat. Der Gegner wird zerstreut werden. Ru߬ land wird sich erneut und furchtbar erheben und den großen demokratischen Völkern im Westen den großen Sieg für die Freiheit Europas errin¬ gen helfen. (Eine Frau rief dazwischen: Wie. steht es mit dem Wahlrecht?) Lloyd George er¬ klärte weiter : Wir sind um 12 Monate zurück ; aber wir sind bemüht den Feind einzuholen, der schon jahrelang Vorbereitungen getroffen hat. Und wir werden es auch tun. London

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Zeitungen & Zeitschriften
1. Mittagsausgaben
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Seite 9 von 24
Datum: 19.06.1915
Umfang: 24
entstand, för¬ derte zunächst allerdings die Werbungen für die Armee, allein diese verminderten wieder die Zahl ' gelernter Arbeiter. Nun kam Lloyd George mit der Idee,- eine Art allgemeiner Arbeits- pflicht einzuführen, ein rein mechanisches Mittel, da man mit dem Zwange noch nicht die Fähig¬ keit, Munition zu erzeugen, schaffen kann. Wenn« Londoner Blätter melden, daß Advokaten, Geist¬ liche und Frauen in ihren Feierstunden

zu den Munitionswerkstätten eilen, so sind das Kinde¬ reien. Dilettanten erhöhen nicht nur Nicht die Leistungen einer Fabrik, sondern vermindern sie, weil sie stören. Lloyd George will aber den Arbeitszwang durchsetzen und kommt damit als Vertreter einer gewissen sozialistischen Richtung in geraden Gegensatz zur sozialistischen Arbeiter¬ schaft selbst, die jeden Arbeitszwang grundsätz¬ lich ablehnt. Aber auch dem bürgerlichen Eng¬ länder erscheint jeder staatliche Zwang

als etwas unerträgliches, und so ist zur ersten allgemeinen Wehrpflichtskrise im neuen englischen Kabinett einelzweite Arbeitszwangskrise getreten, in deren Mittelpunkt Lloyd George steht. Es tauchen auch bereits Gerüchte von neuen Verschiebungen im Kabinett, ja von Neuwahlen auf, die beson¬ ders von den Konservativen angestrebt werden. Nach dem offensichtlichen Zusammenbruche der liberalen Regierung hoffen die Konservativen bei Neuwahlen die Mehrheit zu erlangen

, vor allem wollen sie die Regierungsgewalt wieder völlig in die Hand bekommen, um erstens gegen Irland schärfere Saiten aufzuziehm, zweitens die in der liberalen Aera gegen das konserva¬ tive Oberhaus geschaffenen Verfassungsresormen rückgängig zu machen und drittens endlich den sozialreformatorischen Zug, den Lloyd George in die Wirtschaftsgesetzgebung gebracht hat, wieder vollständig auszutilgen. '■ — All dies ist den Kon¬ servativen wichtiger als der Ktieg

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