.- (Studientagung der Südtiroler Hochschülerschaft ; 1 - 11. 1957 - 1967).- (¬Der¬ Fahrende Skolast : Sondernummer)
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Ort:
Bozen
Verlag:
Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Umfang:
getr. Zählung
Sprache:
Deutsch
Anmerkungen:
Volkstum und Kultur in Südtirol : Studientagung der Südtiroler Hochschülerschaft 1960 / hrsg. von der Südtiroler Hochschülerschaft. [Schriftleiter: Hans Wielander]. - 1962<br />Zelger, Anton: Ziele und Möglichkeiten einer Kulturpolitik für Südtirol : X. Studientagung der Südtiroler Hochschülerschaft / [Anton Zelger]. - 1967<br />Südtirol im Wandel : zur Problematik des Übergangs von der Agrar- zur Industriegesellschaft ; XI. Studientagung der Südtiroler Hochschülerschaft 1967 / hrsg. von der Südtiroler Hochschülerschaft. - 1968<br />Jugend, Volk und Staat : Studientagung der Südtiroler Hochschülerschaft 1959 / hrsg. von der Südtiroler Hochschülerschaft. [Schriftleiter: Alfred Pichler]. - 1960<br />¬Die¬ soziale und wirtschaftliche Struktur Südtirols : Studientagung der Südtiroler Hochschülerschaft 1958 / hrsg. von der Südtiroler Hochschülerschaft. [Schriftleiter: Alfred Pichler]. - 1960<br />¬Die¬ Stellung des Südtiroler Akademikers im öffentlichen Leben : Studientagung der Südtiroler Hochschülerschaft 1961 / hrsg. von der Südtiroler Hochschülerschaft. - 1961
Schlagwort:
g.Südtirol ; s.Student ; f.Zeitschrift
Signatur:
III Z 343/1-11(1957-67)
Intern-ID:
215972
KARL MITTERDORFER: DER SÜDTIROLER AKADEMIKER GEGENÜBER TRADITION UND ERBE Bei der Ausführung dieses Themas ergibt sich sogleich die Notwendigkeit einer Gliederung, die ich folgendermaßen vornehmen möchte: 1. Teil: Tradition und Erbe in der Pro blematik der Gegenwart, 2. Teil: die Position des Akademi kers in der gegenwärtigen abendländischen Gesellschaft und seine Aufgabe, 3. Teil: der Südtiroler Akademiker in seiner durch die konkrete Situation seiner Heimat und seines Vol kes bedingten
Sonderstellung. Tradition und Erbe Dem ersten Teil möchte ich als Motto das Wort von Karl Jaspers voransetzen: „Der europäische Mensch ruht auf seiner Vergangenheit, aber er kann sie nicht bewahren als Wirk lichkeit, denn sie ist unwiederholbar“. Wenn Eduard Spran- ger einmal feststellt, daß die Menschen den Zeitabschnitt, der für sie Gegenwart bedeutet, immer als Krisis erleben, diese Gegenwart für sie immer etwas von der Unheimlich keit der Schwelle hat, so ist das zwar voll begründet, aber wir müssen
tur und Zivilisation, scheinen sich endgültig vom Mutter raum zu trennen und eigene Wege zu gehen, nachdem sie von Europa die entscheidende Befruchtung erhalten haben. „Europa ist auf dem Wege, einen Ort einzunehmen, wie Grie chenland im Orbis Terrarum der Antike“, sagt Karl Jaspers. Aber hier erhebt sich die entscheidende Frage: Ist diese Ent wicklung naturnotwendig? Ist das Dilemma entweder Be wahrung und Behütung des Gewesenen oder Neubeginn, unausweichlich? (Es mag in diesem Zusammenhang
interes sant sein festzustellen, wieviele Beginne „vom Nullpunkt“ nach diesem zweiten Weltkriege gemacht wurden.) Kann unsere Aufgabe nur „Bildung durch das Gewesene“, „Gegen wart im Wissen und Schauen der Vergangenheit“ (Karl Jaspers) sein oder auf der anderen Seite „bewegen wir uns nicht in romantischen Illusionen, wenn wir einen Natur schutzpark alter Kenntnisse, Sprachen, Werke, Gedanken in Europa konservieren?“ Diese Formulierung stammt von Karl Jaspers. Wäre es nicht sinnvoller, alles über Bord