, ja wenn sie überhaupt im Hause eine dritte Person dulden sollte? — Es ist besser, ich bleibe bei irgend einer anderen Familie — das heißt vorderhand. Später findet sich das alles, nicht wahr.' Julius erröthete, wie ein ertappter Schulknabe. Und dieses Mädchen nannte Elisabeth ohne Weiteres eine Betrügerin! „Wie Sie wollen, Fraulein, Herbst,' antwor tete er gerührt, außer Stande, sie in sein häus liches Elend hineinsehen zu lassen. «Ich sage mit Ihnen: später findet sich das Alles. Die polizeiliche Erlaubniß
— sie mußten sich beeilen, noch Plätze zu erhalten. Gerade als Julius das junge Mädchen ins Koupee hob, pfiff die Lokomotive, und er fühlte, wie sie in seinen Armen zusammenschauerte. Das kindlich reizende Gesichtchen war schneeweiß geworden - sie zitterte heftig. Neben ihr sitzend behielt er sie noch in seine Arme geschmiegt; ihr Herz pochte wie mit Ham merschlägen. . . „Es war der Schreck,' flüsterte sie ent, Huldi gend, „die Erinnerung an das plötzliche Unglück von damals! — O es ist doch schauerlich
allein zu sein in der grauenhaften, gespenstischen Nacht!' Julius zog voll Erbarmen die zarte Gestalt fester an seine Brust: er that es ohne Berech nung, unwillkürlich aus innerstem Herzen heraus. „Sie sind nicht allein, Fräulein Herbst — ich bin bei Ihnen und werde sie beschützen, soweit es in eines Mannes Kräften steht.' Um den kleinen, blassen Mund zuckte es, als kämpfe das arme Kind mit verhaltenem Weülen. „Ich möchte Ihnen nicht gern wie eine Thörin erscheinen Herr Doktor — bitte halten