Dorfbuch der Gemeinde Partschins : mit den Ortsteilen Partschins, Rabland, Töll, Quadrat, Vertigen, Tabland, Sonnenberg ; [Natur ; Geschichte ; Kultur]
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Autor:
Lassnig, Ewald / Ewald Lassnig
Ort:
Partschins
Verlag:
Gemeinde Partschins
Umfang:
576 S. : zahlr. Ill., Kt.
Sprache:
Deutsch
Anmerkungen:
1. Aufl.
Literaturverz. S. 576
Schlagwort:
g.Partschins ; s.Heimatkunde
Signatur:
II 317.218
Intern-ID:
572359
musste aber zuvor einen regelrechten Vertrag vor den Ver tretern der vier Stände von Tirol unterzeichnen, in dem die alten Rechte der Tiroler bestätigt wurden. Dieser „Freiheitsbrief“, vom 28. Jänner 1342, wendet sich an alle, an die Geistlichkeit und an den Adel, die Stadt-, Markt- und Dorfgemeinschaft, an edel und unedel, an reich und arm, wie immer sie heißen und wo immer sie wohnen. Der Vertrag enthält bereits die drei wichtigsten Merkmale einer Volksvertretung, nämlich die Steuerbewilligung, Gesetzgebung
und Kontrolle der Regierung. Markgraf Ludwig gab dem Land Tirol auch noch andere Gesetze, hielt sich aber nicht lange an die Abmachung, die wichtigsten Ämter und Burgen nur mit inländischem Adel zu besetzen. Seine Regierungszeit war von zahlreichen Schicksalsschlägen für das Land gekennzeichnet. Es gab große Feuersbrünste und Überschwemmungen, Wanderheu schrecken fraßen den Süden des Landes kahl, und zu all dem Elend wütete noch die Pest. Außerdem lastete auf dem Tiroler Fürstenpaar und seinem Land
vergaß. Verschwörung des Tiroler Adels gegen den Landesfürsten Ludwig von Brandenburg Der Tiroler Adel hatte bald Ursache, die Vertreibung Johanns von Böhmen zu be reuen, da er dadurch seine Lage teilweise nur verschlechtert hatte. Der Markgraf Lud wig war ein sehr energischer Fürst, und die Tiroler wurden vielfach bei der Vergebung der hohen Regierungsämter zurückgesetzt. Ausländern wurde bei der Regierung gro ßer Einfluss eingeräumt und selbst das Amt des Landeshauptmannes, der damals
bei der häufigen Abwesenheit des Landesfürsten dessen Stadthalter war, wurde mehrmals Fremden übertragen. In aller Stille bildete sich so unter dem Tiroler Adel eine Verschwörung, die von den Bischöfen von Trient und Chur geleitet wurde. Der unzufriedene Adel wollte dem Brandenburger dasselbe Schicksal bereiten wie vor Jahren seinem Vorgänger Johann von Böhmen. Die Verschwörer traten in Verbindung mit Karl IV., Bruder Johanns des Böhmen und seit 1347 König von Böhmen. Sie luden ihn ein, mit einem Heer