Über die Jöcher : Natur und Kultur in Gsies und Villgraten
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Autor:
Draxl, Anton / Anton Draxl
Ort:
Innsbruck [u.a.]
Verlag:
Deltagrafik
Umfang:
480 S. : zahlr. Ill.
Sprache:
Deutsch
Anmerkungen:
Literaturverz. S. 477 - 480</br>Beil. u.d.T.: Draxl, Anton: Orts- und Flurnamen zwischen Gsies und Villgraten : Kurzfassung
Schlagwort:
g.Gsies ; s.Heimatkunde<br>g.Villgratental ; s.Heimatkunde
Signatur:
III A-26.546
Intern-ID:
301230
mit „gelblich, fahl“ (das lateinische albus wurde gelegent lich für „grau; blaß, bleich“ gebraucht). Im Lauf der Zeit entstanden aus den „Weißen“ durch Züchtung auch andersfarbige Schaf rassen, es gibt ja auch schwarze Schafe (nicht nur im übertragenen Sinn!). Villgrater sprechen Eiplan eher hart aus, also mit p. - loch bedeutet laut Schatz als häufiger Flurname eine „Enge im Gelände“ - also eine Engstelle beim Schaftrieb oder ein Unterschlupf für Schafe? - Vergleiche „Lueg“ (laut Wanderkarten, die Einheimi
schen sagen „Im Luig“ für die Gegend, wo das alte Sillianer Kraftwerk neben dem Villgratenbach stand, es wurde 1999 abge tragen): Das althochdeutsche loh bedeutet „Verschluß, Höhle, Loch“, es stammt vom indoeuropäischen lug- „biegen“ im Sinn von Verschließen einer Öffnung, einer Lücke im geflochtenen Zaun durch biegsame Äste oder Zweige. Schmeller erklärt der oder das Lueg - alt hochdeutsch luog - mit Höhle und erwähnt den Paß Lueg im Salzburgischen. Auch bei Gries am Brenner heißt eine Talenge
so. Luig ist also - sehr einleuchtend - die Klamm als „Verschluß“ des Villgraten gegen das Pustertal, „im Loch“ sozusagen. Hintner zitiert für Gsies: „Wiese in Versell- perg - das Loch“ (1749); ein „hof ze Loche“ wird 1288 erwähnt, „Jeclin aus dem Loch“ 1367, „Fritz im Loche“ 1398. - Im Sinn von Höhle oder Loch gibt es in Kalkstein etwas außerhalb der Stoanknotte über dem Graben den Flurnamen Remmeloch (einen Schafleger, der durch einen Felsüberhang geschützt ist, daneben die Remmeplatte). Laut Schatz