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Kategorie:
Religion, Theologie
Jahr:
1910
¬Die¬ deutschen Seelsorgen in den italienischen Dekanaten und Landesteilen der Diözese Trient
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Seite 31 von 158
Autor: Schatz, Adelgott / hrsg. von Adelgott Schatz und Karl Atz
Ort: Bozen
Verlag: Auer
Umfang: III, 152 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Der deutsche Anteil des Bistums Trient ; 5. - In Fraktur
Schlagwort: g.Trient <Diözese> ; s.Dekanat ; s.Sprachinsel ; g.Deutsch
Signatur: II 102.967
Intern-ID: 118126
auch jetzt noch ein starkes Band sein, das den „italienischen' und „deutschen Anteil' umschlingt. Seit dem fünfzehnten und sechzehnten Jahrhundert treten in Südtirol bedeutend mehr italienische Priester auf, auch in deutschen Seelsorgen. Die Ursachen dieser Erscheinung liegen in der Einwanderung der damals rührigen Venetianer, welche ihre Macht immer weiter auszubreiten suchten, und in der Re formation. Die Kirche war, um die Reinheit des Glaubens zu erhalten, genötigt, verdächtige deutsche Priester srene zu halten

und dafür italienische anzustellen. Der Mangel deutscher Widerstands- sähigkeit, das energische Vordringen der Italiener und die Refor- mation haben das Deutsche in Südtirol bis auf wenige Enklaven vernichtet. Der genügsame Italiener, der keine Arbeit und Mühe i) Diese Forschungsresultate bietet: Patigler. Die deutschen Sprach inseln in Welschtirol einst und jetzt. Progr. der deutsch, k. k. Staats-Realschule in Budweis 1886. Die Literàv über diesen Gegenstand ist überaus reiH

Die deutschen Seelsörgen. Z? zerstreute Spuren deutscher Wohnsitze unter der Masse von Italienern. Ebenso gab es aus dem Nonsberge, dessen vier deutsche Ortschaften bereits damals bestanden, neben den Romanen zahlreiche Deutsche. Dieses nachweisbar von der Etsch bis zur Adria massenhast ausgebreitete Element kann unmöglich bloß durch kleinere deutsche Besie delungen entstanden sein, ähnlich denen, welche sich im Lause des Mittelalters in Oberungarn und Siebenbürgen gebildet haben.') Die ersten

Bischöse mit deutschen Namen auf, ohne vorerst eine bedeutende Rolle zu spielen. Die späteren Fürstbischöfe l1V27) zogen deutsche Kolonisten nach Südtirol und zeigten sich dem Deutschen fast durchaus gewogen.^) Allmählich mußte das deutsche Element, zumal beim Niedergange des deutschen Kaisertums, dem drückenden Gewichte der italienischen Nation unterliegen. Aber die enge Blutsverwandt schaft zwischen italienischen und deutschen Südtirolern der Diözese Trient soll außer dem religiösen Beweggrund

, wenn auch von verschiedenem Werte. Wir nennen noch folgende Werke, in denen die weitere Literatur verzeichnet ist: Schneller, Deutsche und Romane in Südtirol und Venetien (Petermann, Geogr. Mitteilungen. 1877, 36d ff).; Bacher, Die deutsche Sprachinsel Lusern. Jnnsbr. 1895 (vorzügliches Werk). Teilweise ergänzend: Baß A., Deutsche Sprachinseln in Südtirol und Ober italien. Lpzg. 1801. Umfangreicher „Schriftennachweis' S. 101 ff. ^ ') Vgl. Huber, Gesch. Österreichs I, 463 ff. — 3) Vgl. Kirchenlexikon, Freiburg, Herder XII

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Kategorie:
Religion, Theologie
Jahr:
1910
¬Die¬ deutschen Seelsorgen in den italienischen Dekanaten und Landesteilen der Diözese Trient
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Seite 30 von 158
Autor: Schatz, Adelgott / hrsg. von Adelgott Schatz und Karl Atz
Ort: Bozen
Verlag: Auer
Umfang: III, 152 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Der deutsche Anteil des Bistums Trient ; 5. - In Fraktur
Schlagwort: g.Trient <Diözese> ; s.Dekanat ; s.Sprachinsel ; g.Deutsch
Signatur: II 102.967
Intern-ID: 118126
26 Die deutschen Seelsorgen. Z. Aie deutsche» Zeelsorge» in Welschtirol. Durch die Klause vom Sal urn überschreitet der Wanderer die deut sch-italienische Sprachgrenze Tirols und verläßt damit den letzten Ort, der noch mit dem deutschen Sprachgebiete halbwegs in geschlossenem Zusammenhange steht. Von Salurn führt der Weg durch das prächtige Etschtal, das bis Trient zumeist von hochragenden steilen Felswänden eingerahmt ist. Unterhalb Trient durchbricht die Etsch das Kalksteingebirge und tritt

endlich, bereits aus italienischem Boden, durch die geschichtlich berühmte Veroneser Klause, einem Engpasse zwischen hohen und steilen Felsen, in die heiteren Fluren Oberitaliens ein. Hier sowie in den vielen Seitentälern der unteren Etsch hört man sast nur die italienische Zunge. Jedoch haben sich auch hier, in dem sonst größtenteils italie- mischen Südtirol, in den Städten Trient und Rovereto, sowie in einigen Teilen des linken Etschgebietes R e st e deutscher Zunge erhalten. 'Dazu gehören

, abgesehen von den Deutschen in Trient, Rovereto, Arco usw.? die deutsche Sprachinsel Luserna an der venetianischen Grenze, die deutschen Ortschaften, welche von den „Mocheni' im Fersinatale, nordöstlich von Pergine, bewohnt werden, dann die dem Fleimstale angehörigen Grenzorte Truden und Alt rei. welche zum Dekanate und zur Pfarre Cavalese gehörend) Früher war das deutsche Element in Südtirol viel weiter ausgebreitet. Historische Untersuchungen haben den Beweis erbracht

, daß, je weiter wir in die Vergangenheit zurück greifen, diese südlichen Gebiete Tirols in Stadt und Land eine immer dichtere Masse deutscher Bevölkerung verraten. Um das Jahr 1500 war nicht nur im westlichen Balsugana, im Tale sowohl als ganz vorzugsweise aus den Bergabhängen, eine starke deutsche Bevölkerung. Die verbürgten Nachrichten, daß in früheren Jahrhunderten bei manchen Kirchen, wie Telve, Borgo, Castelnuovo zwei Seelsorger, ein deutscher und ein italienischer^ waren, lassen schließen, daß auch im östlichen Valsugana

eine nicht geringe Zahl Deutscher ansässig war. Das geschlossene deutsche Sprach gebiet reichte bis zum Avisio. Die Deutschen waren im ganzen Talgebiete der Etsch bis zur Veroneser Klause, besonders aber aus den Bergen östlich der Etsch bei Ala und Rovereto, ausgebreitet. Roch im Jahre 1475 konnte Bischof Johann IV. Hinderbach be haupten, daß die Bewohner von Folg ari a nur deutsch sprechen. In Trient, dem Mittelpunkt des ganzen südlichen Landesteiles, war damals ^15W) fast die Hälfte der Bewohner deutschen

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Kategorie:
Religion, Theologie
Jahr:
1910
¬Die¬ deutschen Seelsorgen in den italienischen Dekanaten und Landesteilen der Diözese Trient
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Seite 66 von 158
Autor: Schatz, Adelgott / hrsg. von Adelgott Schatz und Karl Atz
Ort: Bozen
Verlag: Auer
Umfang: III, 152 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Der deutsche Anteil des Bistums Trient ; 5. - In Fraktur
Schlagwort: g.Trient <Diözese> ; s.Dekanat ; s.Sprachinsel ; g.Deutsch
Signatur: II 102.967
Intern-ID: 118126
und auch in Zukunft darnach leben wollten. Durch diesen tatkräftigen Beschluß, über dessen Ausführung nichts Näheres bekannt ist, führten sich die Perginesen in die Landes- geschichte ein. Die Urkunde zeigt uns deutlich, daß dieser nun sast ganz italienische Bezirk Zum großen Teile von Deutschen bewohnt war. Das beweisen uns nicht nur die hierin vor kommenden deutschen Orts- und Personennamen, sondern auch der Hinweis auf die deutschen Rechtsverhältnisse, in welche selbst die romanische Bevölkerung hineingezogen

wurde. Abgesehen von den Ureinwohnern, über die sich nichts Be stimmtes sagen läßt, ist Pergine samt seiner weiteren Umgebung vorzugsweise und zwar noch in vorchristlicher Zeit von Jtalikern besiedelt worden. Das beweisen die überwiegend romanischen Orts und Flurnamen. In der Zeit der Völkerwanderung kamen Ost goten, besonders aber Langobarden, die sich später mit den von Westen vordringenden Bayern vermischten. Es ist möglich, daß das deutsche Volkselement durch längere Zeit nicht bloß

das herrschende, sondern auch das zahlreichere war. Selbst italienische Schriftsteller geben zu, daß in srüheren Jahrhunderten die meisten Bewohner von Valsugana deutsch gesprochen habend) Daß die selben sehr zahlreich waren, beweisen außer den bekannten geschicht lichen Tatsachen^) die noch heute sehr zahlreichen deutschen, wenn auch vielfach entstellten Geschlechtsnamen in Valsugana, auf die wir noch vielfach zurückkommen werden. Aber in der Folge erwies sich, wie bereits bemerkt, das Italienische stärker

als das Deutsche. Dieses konnte sich nur in abgelegenen Ortschaften erhalten, wo sich die deutsche Bevölkerung durch neuen Nachschub ergänzen konnte. Dies geschah namentlich infolge des Bergbaues, zu dessen Be trieb 1500 Kaiser Maximilian in Pergine ein Bergamt einsetzte. Daher ist die „Eindeutschung' rein italienischer Namen wie Gableß — Cavalese, Glanetfch — Caldonazzo, Löweck Lovico, Rund-- schein Roncegno geschmacklos, selbst wenn diese Namen von den Insular- Deutschen so gesprochen werden sollten

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Kategorie:
Religion, Theologie
Jahr:
1910
¬Die¬ deutschen Seelsorgen in den italienischen Dekanaten und Landesteilen der Diözese Trient
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Seite 132 von 158
Autor: Schatz, Adelgott / hrsg. von Adelgott Schatz und Karl Atz
Ort: Bozen
Verlag: Auer
Umfang: III, 152 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Der deutsche Anteil des Bistums Trient ; 5. - In Fraktur
Schlagwort: g.Trient <Diözese> ; s.Dekanat ; s.Sprachinsel ; g.Deutsch
Signatur: II 102.967
Intern-ID: 118126
wuchs die Gemeinde sortwährend und erhielt von den stammverwandten sieben deutschen Vizentiner Gemeinden reichen Zufluß. Schon um 1285 war die Zahl derjenigen, welche deutsche Namen trugen, bedeutend und vermehrte sich in der Folgezeit.^) Allmählich fand in Folgaria neben der deutschen Sprache auch der italienische Dialekt Eingang, wie er im Etschtale üblich war, mit dem Folgaria in geschäftlichem Verkehre stand. Schon um die Mitte des 15. Jahrhunderts wurden öffentliche Aktenstücke in rohem

128 Die deutschen Seelsorgen. in Caldonazzo alle Rechte und Erträgnisse des Berges Ooà Oar- àra M eoà'à I'olKg.rw und verlieh im folgenden Jahre diesen Berg, czui teuàit s Z?ulAAriäa ug^us aä eovalum (Kofel) deute, dem Ulrich und Heinrich von Bozen, die dort wenigstens 2V neue Höfe gründen, das Gebiet urbar machen und gegen einen dem Bischof zu leistenden Zins aufteilen sollten.^) Diese Ansiedler aus der Etschgegend waren zweifellos Deutsche, aber sicher nicht die ersten und einzigen

Italienisch abgefaßt und seit 1560 wurde auch italienisch in der Kirche gepredigt. Auch öffentliche Gerichtsverhandlungen vollzogen sich in dieser Sprache. Für den Hausgebrauch jedoch bediente man sich des alten deutschen Dialektes, weil er dem Volke geläufiger war als die italienische Schriftsprache. Nun wurde diese Sprache auch in der Schule gebraucht und so gelangte das Italie nische zuerst in der Villa, dann aber auch in den einzelnen Frak tionen vollständig zum Siege. Die Regierung hatte es versäumt

, für eine deutsche Schule Sorge zu tragen. Die unmittelbaren Herren der Bewohner von Folgaria waren die Inhaber des Schlosses „Pisem' oder Beseno, welche vom Bischöfe von Trient damit belehnt wurden. Bereits seit 1270 bis 1456 waren die Herren von Castelbarco die belehnten Herren des Schlosses und übten auch die Gerichtsbarkeit über Folgaria aus, deren Bewohner sich 1315 mit Erlaubnis ihres Herrn eine eigene Gemeindeordnung gaben, deren Text leider verloren gegangen ist. Gegen 1430 kam Vielgereut

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Kategorie:
Religion, Theologie
Jahr:
1910
¬Die¬ deutschen Seelsorgen in den italienischen Dekanaten und Landesteilen der Diözese Trient
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Seite 128 von 158
Autor: Schatz, Adelgott / hrsg. von Adelgott Schatz und Karl Atz
Ort: Bozen
Verlag: Auer
Umfang: III, 152 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Der deutsche Anteil des Bistums Trient ; 5. - In Fraktur
Schlagwort: g.Trient <Diözese> ; s.Dekanat ; s.Sprachinsel ; g.Deutsch
Signatur: II 102.967
Intern-ID: 118126
in die Kirche, aus einer niederen Terrasse, wurde 1897 durch Kurat Kaserer angelegt und vom àvixrà von Cava- lese eingeweiht. Einige ehemals deutsche, nun italienische Zeelsorgen. Die bisher angeführten Seelsorgen in deutschen Sprachinseln oder Grenzgebieten umfassen mehrere tausend Einwohner. Aber srüher hatte die deutsche Seelsorge, wie wir zum Teil gesehen haben,') in Südtirol eine viel größere Ausdehnung als heutzutage. Noch im Beginne des 19. Jahrhunderts gab es deutsche Einschlußgebiete, in denen

zum Teil scharfen Windungen, streckenweise unter brüchigen Felswänden, den rauhen Berg hinan. Östlich davon erhebt sich der Cimone, einst samt seinen Abhängen um Lavarone Hochleite genannt.b) Westlich gegenüber liegt jenseits der tiefen Felsenschlucht, welche ein reißender Gießbach ausgenagt hatte, die mit diesem gleichnamige, ehemals zum Teil deutsche Gemeinde Centa, aus vielen zerstreuten Häuser- gruppen bestehend. Nach etwa dreistündiger Wanderung, die uns entzückende Rückblicke in das mittlere

Valsugana gewährt, gelangen wir nach Lavarone (Lasraun 1175 m)/) einem herrlichen Sommerfrischorte mit einem herrlichen von Wald umgebenen See in einer Mulde.^) Lavarone ist eine ausgedehnte große Gemeinde von nahezu 2000 Einwohnern und besteht aus einer Anzahl von Gehöften und Weilern, zu denen politisch ehemals auch Luserna gehörtet) Ihre und der Bewohner Namen sind größtenteils italie- Ob. S. 26. — 2) Vgl. Patigler, Deutsche Sprachinseln. Prvgr. Bud- weis 1886, S. 7 ss. — °) z. B. in der bekannten

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Kategorie:
Religion, Theologie
Jahr:
1910
¬Die¬ deutschen Seelsorgen in den italienischen Dekanaten und Landesteilen der Diözese Trient
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Seite 102 von 158
Autor: Schatz, Adelgott / hrsg. von Adelgott Schatz und Karl Atz
Ort: Bozen
Verlag: Auer
Umfang: III, 152 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Der deutsche Anteil des Bistums Trient ; 5. - In Fraktur
Schlagwort: g.Trient <Diözese> ; s.Dekanat ; s.Sprachinsel ; g.Deutsch
Signatur: II 102.967
Intern-ID: 118126
98 Die deutschen Seelsorgen. 431 Bewohner. Bis in das neunzehnte Jahrhundert gehörte die Ortschaft nicht zur Gerichtsbarkeit von Pergine, sondern von Caldo- nazzo,^) deren Herren in jener Gegend deutsche Leute angesiedelt haben sollen. Die Bewohner von Palai sprechen auch das beste Deutsch des Fersentales, während in Florutz und weiter aus wärts die Sprache viele italienische Laute und Klangsarben ange nommen hat. Man kann sich deshalb mit den Leuten, besonders mit jüngeren, sehr gut

verständigen und erhält überall ein freund liches „Grüß' Gott' als Gegengruß. Die Schreib na men lauten: Avoskan, Battisti, Bort, Casagrande, Hoser, Lenzi, Longo, Maier, Moar, Morgen, Neti, Nose, Petri, Petri Änderte, Petri Schüler, Petri Zoret, Petregger, Prix, Sodo (Anderle), Steffam, Taseiner, Toller, Zoro (Guntsch). -) Diese Namen weisen aus eine ursprünglich gemischte Bevölkerung, Deutsche und Italiener, hin. — Da die Erzeugnisse des Bodens ihren Bedürsnissen seit langer Zeit nicht mehr genügen

, so müssen die Männer oft in die Fremde ziehen, um sich den nötigen Unterhalt zu verschaffen. Trotz der ärmlichen Verhältnisse sind die Bewohner heiter und sreuen sich ihres Daseins. Die Schule versah bis in die neunziger Jahre des vorigen Jahrhunders der Ortsseelsorger, der in italienischer oder höch stens Mocheni-Sprache unterrichtete. Erst mit dem Kuraten Thaler begann der deutsche Unterricht, der gegenwärtig von einem Lehrer und einer Lehrerin an beiläufig 100 Kinder erteilt wird. „Die Regierung

hat deutsche Schulen eingerichtet; das wird sür die Erhaltung der deutschen Sprache hier gut sein, aber der alte einheimische Palaier-D'mlekt wird verschwinden.^) Die Entwicklung der Seelsorge ist kurz folgendes) In ältester Zeit scheint Palu Zur uralten Pfarre Calceranica am Caldonazzo-See gehört zu haben; selbst die Toten habe man aus den Friedhos der 10 Wegstunden entfernten Mutterkirche tragen müssend) Soweit geschichtliche Belege Zurückreichen, stand Palu unter der Dekanalpfarre Pergine und wurde

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Kategorie:
Religion, Theologie
Jahr:
1910
¬Die¬ deutschen Seelsorgen in den italienischen Dekanaten und Landesteilen der Diözese Trient
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Seite 32 von 158
Autor: Schatz, Adelgott / hrsg. von Adelgott Schatz und Karl Atz
Ort: Bozen
Verlag: Auer
Umfang: III, 152 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Der deutsche Anteil des Bistums Trient ; 5. - In Fraktur
Schlagwort: g.Trient <Diözese> ; s.Dekanat ; s.Sprachinsel ; g.Deutsch
Signatur: II 102.967
Intern-ID: 118126
28 Die deutschen Seelsorgen. scheut, drängt immer siegreicher nach Norden vor. Seit einigen Jahrzehnten ist man bemüht, den noch übrigen germanischen Resten in Südtirol deutsche Priester und Schulen zu gebend) Gehen wir nun aus die einzelnen Seelsorgen über ! I. Die deutsche Kaplaner in Trient. Die Stadt Trient (197 m), an der bereits schiffbaren Etsch gelegen und ringsum von großartigen Gebirgen eingeschlossen, bildet einen großartigen Knotenpunkt. Westlich hängt

der Stadt und Umgebung von Trient deutsch war und daß diese Stadt seit fast zwei Jahrtausenden der kirchliche Mittelpunkt auch des nun deutschen Etschtales ist, so wird man im vornherein erwarten können, daß hier auch die deutsche Nation vertreten sei. Nach der letzten Volkszählung waren in Trient gegen 3000 Deutsche.') Die deutsche Staatsvolksschule für Knaben und Mädchen samt Kindergarten wird von 650 Kindern besucht) Die 1881 er richtete deutsche Abteilung des Staatsgymnasiums zählt jähr lich

, Das Deutschtum in Tirol. München 1901. — 2) Im Jahre 1890 meldeten sich 2339 Deutsche. 18.151 Italiener, gegenüber 1352 Deutschen und 16.906 Italienern i. I. 1880. Der Schematismus v. 1307 zählt in: ganzen 18.813 Seelen. — ^ Knaben schule mit süns Klassen zählt 1W8 224 Schüler; die Mädchenschule mit sechs Klassen, IV. ,V u, L 272 Mädchen; der Kindergarten, 2 Abteilungen, mit zu sammen 155 Zöglingen. Summe der Lehrpersonen inklus. Leiter 17. (Nach Bericht des Leiters, Th. Schlenz). — Religionsprofessoren

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Kategorie:
Religion, Theologie
Jahr:
1910
¬Die¬ deutschen Seelsorgen in den italienischen Dekanaten und Landesteilen der Diözese Trient
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Seite 34 von 158
Autor: Schatz, Adelgott / hrsg. von Adelgott Schatz und Karl Atz
Ort: Bozen
Verlag: Auer
Umfang: III, 152 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Der deutsche Anteil des Bistums Trient ; 5. - In Fraktur
Schlagwort: g.Trient <Diözese> ; s.Dekanat ; s.Sprachinsel ; g.Deutsch
Signatur: II 102.967
Intern-ID: 118126
3V Die deutschen Seelsorgen. Jedoch mit der Rückkehr Tirols zu Österreich kamen für die deutsche Seelsorge in Trient wieder bessere Tage.^) Im Be ginne des neunzehnten Jahrhunderts wurde die deutsche Seelsorge gar nicht mehr ausgeübt; nur einzelne eisrige deutsche Priester^ welche in Trient ein Amt bekleideten, oder gar Italiener, welche der deutschen Sprache kundig waren, hielten deutsche Predigten. Auch das deutsche Spital, an welchem früher ein eigener Kaplan angestellt war, wurde

mit dem italienischen vereinigt. Es ward den Deutschen nur soviel Rechnung getragen, daß jeder Spitalkaplan auch der deutschen Sprache mächtig sem muß. Die deutschen Pre digten besorgten damals Graf Franz Hendls) der 1821 Pfarrer von Deutschmetz wurde, und Georg Putzer, Katechet an der Volksschule und Theologieprofessor, nachher Kanonikus in Trient (-s 1853). Der deutsche Gottesdienst wurde entweder in St. Peter oder in der Seminarkirche abgehalten. St. Marco, welche Kirche zum (181V) aufgehobenen Augustiner

unermüdlichen Eifer, Wohltäter zu finden, mit deren Hilfe das nötige Stiftungskapital für den Unterhalt eines deutschen Kaplans zusammenkam. Da Profch'or Rigler durch Berufsarbeiten verschiedener Art vollauf in Anspruch genommen war, so mußten den deutschen Gottesdienst andere Priester verfehen, die Rigler werktätig unter stützte. Es folgten der Reihe nach: Josef Penz von Bozen Das Folgende meist nach Pat tis: „Die deutsche Seelsorge und Kirche in Trient' (Manuskript in der deutschen Kaplanei). — 2) Geb

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Religion, Theologie
Jahr:
1910
¬Die¬ deutschen Seelsorgen in den italienischen Dekanaten und Landesteilen der Diözese Trient
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Seite 59 von 158
Autor: Schatz, Adelgott / hrsg. von Adelgott Schatz und Karl Atz
Ort: Bozen
Verlag: Auer
Umfang: III, 152 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Der deutsche Anteil des Bistums Trient ; 5. - In Fraktur
Schlagwort: g.Trient <Diözese> ; s.Dekanat ; s.Sprachinsel ; g.Deutsch
Signatur: II 102.967
Intern-ID: 118126
Die deutsche Sprachinsel und Kuratie Luserna. 55 1769, „Kurat und Schulmeister' 1823—1827. Dann folgten Giuseppe Jsvtti von Nago bei Arco, bis er starb (24. November an der Cholera), 1835; Georg Laner von Frassilongo, 1836; Domenico Cagliari von Volano, 1839; Giovanni Matteo Bertoldi, geboren 1824 in Lavarone, 1855—1862; derselbe wurde 1863 Pfarrer in feiner Heimaisgemeinde und starb am 10. Juni 1906. Endlich kam 1862 in der Person des Franz Zuchristian (geb. 5. Oktober 1818 in Eppan

) ein deutscher Priester nach Luserna. Mit ihm begann für Luserna eine nene Periode. Der neue Kurat wunderte sich, als er hier mitten unter italienischen Ortschaften eine deutsche Mundart vorfand, und veröffentlichte diese Entdeckung in den Zeitungen. Daraufhin machten mehrere gelehrte, einflußreiche Männer/) welche die abgelegene deutsche Sprachinsel besuchten und studierten, die Regierung auf Luserna und andere deutsche Gemeinden in Welschtirol aufmerksam. So erhielten nun die Luserner mit ihrem Seelsorger

auch (1866) einen deutschen Lehrer und deutsche Schulbücher. In der Unterklasse unterstützte den Kuraten teils seine Wirtschafterin Elisabeth Spieß aus dem Burggrafenamte, teils ein sähiger Schüler der Oberklasse. Auch das Volk- und die Gemeindevertretung war damit vollkommen ein verstanden. Freilich dauerte dieser friedliche Zustand nicht lange. Im Sommer 1878 kam Angelo Zanetti, ein Modenese, als Hilssgeistlicher ohne Dekret nach Lusern und bekämpste im ge heimen die deutsche Schule, die inzwischen

sehr leidenschaftlich bekämpften und selbst jetzt noch nicht Völlig versöhnt haben. Im allgemeinen trug die deutsche Schule den Sieg davon. ^) Während dieser Wirren errichtete (1882) Kurat Zuchristian für die arme Be völkerung, ähnlich wie Kurat Mitterer in Proveis (-f 1899) eine Spitzenklöppelschule, durch welche derselben einö neue Erwerbs quelle eröffnet und zugleich die Seelsorge gefördert wurde. Zu Hause drohen den Leuten weniger religiös-sittliche Gefahren als in der Fremde. Aber auch dieser wohltätigen

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Jahr:
1910
¬Die¬ deutschen Seelsorgen in den italienischen Dekanaten und Landesteilen der Diözese Trient
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Seite 39 von 158
Autor: Schatz, Adelgott / hrsg. von Adelgott Schatz und Karl Atz
Ort: Bozen
Verlag: Auer
Umfang: III, 152 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Der deutsche Anteil des Bistums Trient ; 5. - In Fraktur
Schlagwort: g.Trient <Diözese> ; s.Dekanat ; s.Sprachinsel ; g.Deutsch
Signatur: II 102.967
Intern-ID: 118126
Die deutsche Kap/anei in Trient. 35 reiches Streben, ernste, würdige Kirchenmusik zu üben und aufzu führend) Neben Mühlberger widmeten auch Alois David Schenk^) und Johann Ratschigler, seit 1887 Katechet und nachher Direk tor der deutschen Volksschule in Trient, seine Kräste dem Musik chore von St. Marco. Ratschigler hatte bereits den Plan gefaßt, die Kirchenorgel durch die Gebrüder Mayer in Feldkirch nach der neuesten pneumatischen Einrichtung umbauen zu lassend) Da raffte ihn der Äod hinweg

mittelte und damit erwies er auch den Herrschaften gute Dienste. Um diese Zeit gelangte die deutsche Volksschule zu glänzender Entwicklung. Ihr eigentlicher Gründer ist Kaplan Pattis, der zuerst in der Religionslehre, und ab und zu auch in anderen Gegenständen, Privatunterricht erteilte und allmählich, da sich die Zahl der Schüler vermehrte, eine kleine deutsche „Privat- fchule' errichtete, die es auf zwei Klassen brachte. Diese deutsche Privatvolksschule sür Knaben und Mädchen wurde gewöhn- lich

des Schuljahres 1678—79 wurde sie als dreiklassige deutsche Staatsvolksschule sür Knaben und Mädchen in Verbindnng mit einem Kindergarten eröffnet. Den Religionsunterricht erteilte Kaplan Wörndle. Wenige Jahre nachher (1884—85) erweiterte sich die Anstalt zu einer vierklassigen Doppelschule, sür die eine eigene Katechetenstelle errichtet werden mußte, da der deutsche Kaplan der neuen Arbeits- Vgl. die Berichte in: „Fliegende Blätter' f. kath. Kirchenmusik, 1870, S.^41; 1875, S. 57; bes. ,Màa. Saora', 1873

, S. 70. David Schenk wurde 1874 Divzesanpräses des „Cäcilienvereines' und starb als Dekan von Klausen 1901. — Vgl. den Nekrolog: „Fliegende Blätter' 1837, S. 33 und 1901, S. 38. — s) Nach einem Briefe ä. à. Feldkirch, 4. Juli 1901. — Seit 1870 so genannt in den Schematismen. — 2) Vgl. die Schrift: Das deutsche Schul wesen in Jtalienisch-Tirol. Innsbruck, Gaßner, 1886, S. 17- Z5

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Jahr:
1910
¬Die¬ deutschen Seelsorgen in den italienischen Dekanaten und Landesteilen der Diözese Trient
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Seite 147 von 158
Autor: Schatz, Adelgott / hrsg. von Adelgott Schatz und Karl Atz
Ort: Bozen
Verlag: Auer
Umfang: III, 152 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Der deutsche Anteil des Bistums Trient ; 5. - In Fraktur
Schlagwort: g.Trient <Diözese> ; s.Dekanat ; s.Sprachinsel ; g.Deutsch
Signatur: II 102.967
Intern-ID: 118126
eine Kirche zum hl. Florian bauten, die 1878 konsekriert wurde. Gehen wir der Hauptstraße nach, so ge langen wir von Piève in verschiedenen Windungen zuletzt an dem Haufe alla Kirsnva Vorbei auf die Paßhöhe von äi (1282 m) an die italienische Grenze. Von hier kann der Wanderer in jäh abfallenden Windungen durch das Leogra-Tal nach dem noch zwanzig Kilometer entfernten Schio gelangend) Über die Geschichte von Vallarsa wissen wir aus alter Zeit sehr wenig. Erst im 13. Jahrhunderte fällt etwas Licht

in dieses Tal. Um diese Zeit (1234) erfahren wir, daß der Wald und Berg von Vallarsa, das ist der vordere und innere Teil des Tales, zur Hälfte dem Bischof von Trient, Zur Hälfte dem Herrn Jàkob von Lizzana gehörte. Dieser hatte hier durch deutsche Ansiedler gegen einen bestimmten Grundzins 12 Höfe angelegt, aus denen später Dörfer und Weiler entstanden.^) Diese Siedlungen gehörten kirchlich zur altehrwürdigen Pfarre Lizzana. Da sich die Be völkerung bald vermehrte, so schritt man allmählich zur Errichtung

einer Kirche und eines Benesiziums. Wir wissen aber nur, daß hier vor 1499 Lambertus Alemannus und Stephan Lin- denberger (s 1517) Kapläne waren. Tiefer letztere hinterließ ein Testament, bei dem vier deutsche Nachbarpriester zugegen waren. Achaz Rinner, Pfarrer von Besenello, Johann Gaustur, Kaplan von Trambileno, Urban Straßer, Kaplan von Terragnolo und Peter Balnrat, Kaplan von NorigUo.^) Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß der mittlere und innere Teil des Tales bis ins achtzehnte Jahrhundert

zum großen Teil deutsch war. ahnlich wie in Folgaria und Terragnolo.^) Die Jtalienisierung hat sich all mählich und ohne besondere Störung vollzogen. Die Leute erhielten, zumal seit dem 16. Jahrhunderte insolge der Reformation italie nische Priester, welche das Volk in ihrer Sprache unterrichteten. Ebenso war die Amtssprache italienisch. Auch mögen einzelne ältere Familien ausgestorben oder sortgezogen, andere italienische zugezogen sein. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts wirkte 1) Von Rovereto

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Jahr:
1910
¬Die¬ deutschen Seelsorgen in den italienischen Dekanaten und Landesteilen der Diözese Trient
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SID/SID_4_object_3921080.png
Seite 4 von 158
Autor: Schatz, Adelgott / hrsg. von Adelgott Schatz und Karl Atz
Ort: Bozen
Verlag: Auer
Umfang: III, 152 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Der deutsche Anteil des Bistums Trient ; 5. - In Fraktur
Schlagwort: g.Trient <Diözese> ; s.Dekanat ; s.Sprachinsel ; g.Deutsch
Signatur: II 102.967
Intern-ID: 118126
Vorrede. ei t mehreren Jahrzehnten ist das deutsche, ladinische und italienische Südtirol bei den Tirolern und Ausländern zu Ehren gekommen. Die anmutigen Täler, die zum Himmel starren den Berge, die zahlreichen Kurorte und Sommersrischen, die duften den Nadelwälder, die kernigen Bewohner dieser Gegend laden jährlich viele Fremde Zu einem kürzeren oder längeren Besuche ein. Diese Touristen, auch Priester, durchwandern die Alpenregwn der Dolo miten, die Mendelgruppe mit dem herrlichen Ronsberge

. Einen bescheidenen Beitrag zum Studium des deutschen Süd tirol bietet doch auch die vor einem Jahre erschienene „Kunst geschichte' von Atz und der zum größten Teile von demselben Autor verfaßte und nun vollendete „Deutsche Anteil des Bistums Trient'.^) Diese Bücher weisen den Wanderer zu den nicht unbedeutenden Werken südtirolischer Kunst und Geschichte. Freilich läßt der „Deutsche Anteil' noch vieles zu wünschen übrig. Aber ein Spatenstich ist es immerhin zu weiterem emsigen Schaffen. Die „Deutschen Seelsorgen

in den italienischen Dekanaten und Landesteilen der Diözese Trient', die heutzutage ein ganz be sonderes Interesse für sich in Anspruch nehmen, wurden bisher, y Atz, „Kunstgeschichte von Tirol und Vorarlberg', Innsbruck, Wagner, 1W9. — Atz-Schatz, „Der deutsche Auteil' u. st w. 5 Bände. Bozen, Alois Auer & Comp., 1902—191(1.

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Bücher
Kategorie:
Religion, Theologie
Jahr:
1910
¬Die¬ deutschen Seelsorgen in den italienischen Dekanaten und Landesteilen der Diözese Trient
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Seite 44 von 158
Autor: Schatz, Adelgott / hrsg. von Adelgott Schatz und Karl Atz
Ort: Bozen
Verlag: Auer
Umfang: III, 152 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Der deutsche Anteil des Bistums Trient ; 5. - In Fraktur
Schlagwort: g.Trient <Diözese> ; s.Dekanat ; s.Sprachinsel ; g.Deutsch
Signatur: II 102.967
Intern-ID: 118126
das deutsche Element, das unter venetianischer Herrschast fast ganz unterging, wieder zur Geltung und wurde durch italienische Feinheit und Grazie geläutert und vergeistigt.^) Diese Entwicklung Verfolgung ausbrack). 7. 1559 Jakob Campanella von Rovereto. K. 1565 Bar tolomeo Meneghetti von Volano; Campanella wurde Pfarrer in Lizzana. 9.1570 Franz Rosmini von Rovereto. 10.1573 Andrea Monticolo von Verona; unter ihm kamen die Kapuziner nach Rovereto. — >) In der Nähe ist die Gedenktafel und Kapelle

zu machen. Um dieselbe Zeit legte Ferdinand Orefici, ein Priester aus Rovereto, damals Kanonikus in Salzburg, mit nachahmungswürdiger Freigebigkeit den Grund zu einem Gymnasium in seiner Vaterstadt und übertrug dessen Leitung fünf Priestern, an deren Spitze der Erzpriester stand. Unter habsburgis ch er Verwaltung (seit 1509) kamen wieder mehr deutsche nach Rovereto und gewannen auch allmählich Einfluß in das öffentliche Leben. Sogar Kaufleute von Nürnberg kamen im Interesse des neubegründeten Seidenhandels dahin. So kam

, welche an den Mord erinnert, der am 8. März 1177 an Bischof Adalpret II. verübt wurde <durch Aldriget von Castelbarco). — 2) Vgl. B. Weber, Johanna M. v. Kreuze und ihre Zeit. Rgsbg., 1877. — Vgl. das Schriftchen: ?roZpotto ài Ratti più importanti rslstivi kà Okissa «sverà». Rovereto 1904, S. 16 f. — <) B. Weber, Land Tirol II, 587. Unter den Wohltätern des Gymnasiums erscheint auch ein Paul „Balter' (Walter?). Mitunter mögen manche Deutsche ihre Namen auch verwelscht haben, z. B. Pizzini aus Prag (I'i'vsvvtw

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Bücher
Kategorie:
Religion, Theologie
Jahr:
1910
¬Die¬ deutschen Seelsorgen in den italienischen Dekanaten und Landesteilen der Diözese Trient
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Seite 33 von 158
Autor: Schatz, Adelgott / hrsg. von Adelgott Schatz und Karl Atz
Ort: Bozen
Verlag: Auer
Umfang: III, 152 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Der deutsche Anteil des Bistums Trient ; 5. - In Fraktur
Schlagwort: g.Trient <Diözese> ; s.Dekanat ; s.Sprachinsel ; g.Deutsch
Signatur: II 102.967
Intern-ID: 118126
Die deutsche Kaplans! in Trient. 29 Ib. Ordinariate eine hervorragende Stelle einnimmt und von noch anderen deutschen Priestern höheren und niederen Ranges unter stützt wird. Im Domkapitel, das drei Dignitäten und Kanoniker zählt, sind auch drei deutsche Priester. Die deutsche Seelsorge wurde ehemals in der Kirche St. Peter ausgeübt. Zur Zeit des Konzils wenig stens (1545) schrieb ein Beobachter folgendes: „Die Stadt Trient hat 1050 Häuser. Sie ist von Italienern und Deutschen derart bewohnt

, daß der eine Teil der Stadt den Deutschen, der andere den Italienern zum Wohnen bestimmt ist. Die Deutschen, sowohl Männer wie Frauen, kleiden sich nach deutscher Art; die Italiener nach italienischer. Sie haben ihre eigenen Gewohnheiten, gebrauchen ihre Sprache und bewahren ihre Sitten, besuchen ihr eigenen Kirchen und jeder Teil hört die Predigten in seiner Sprache. Weil diese Stadt an der Grenze Deutschlands liegt, hat sie teils italie nische, teils deutsche Gebräuche; unter anderem wurde dieser Tage

durch Bischof Johann IV. Hinderbach, unter dem 1475 der Knabe Simon Unverdorben, also ein Kind deutscher Eltern, ge martert wurde, von Grund aus neu aufgebaut. In ihr werden noch heute die irdischen Überreste des hochverehrten heiligen Mär tyrer-Kindes aufbewahrt.') Mit dem allmählichen Abnehmen des deutschen und der Zunahme des italienischen Elementes ging Sankt Peter als deutsche Pfarre von selbst ein. Dafür wurde an derselben ein deutsch er Priester als Prediger und Beichtvater angestellt. Um 1789 finden

wir in Trient Josef N e b e l von Vinschgau als deutschen Spitalkaplan und gleichzeitig Josef Ober hofer von Eppan als deutschen Prediger?) Während der großen Umwälzungen im Be ginne des neunzehnten Jahrhunderts, unter denen Südtirol zeit weilig vollends zu Italien geschlagen wurde, war die deutsche Seelsorge in Trient in höchster Gefahr, ganz aufgelassen zu werden. 1) Die Beobachtung geschah also am Karsomsiag. Nasa.i'slli, viaàm nach Patigler a. a. O. ZK. Die alte Pfarrkirche der Deutschen

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Bücher
Kategorie:
Religion, Theologie
Jahr:
1910
¬Die¬ deutschen Seelsorgen in den italienischen Dekanaten und Landesteilen der Diözese Trient
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Seite 5 von 158
Autor: Schatz, Adelgott / hrsg. von Adelgott Schatz und Karl Atz
Ort: Bozen
Verlag: Auer
Umfang: III, 152 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Der deutsche Anteil des Bistums Trient ; 5. - In Fraktur
Schlagwort: g.Trient <Diözese> ; s.Dekanat ; s.Sprachinsel ; g.Deutsch
Signatur: II 102.967
Intern-ID: 118126
archivalische Studien nicht anstellen, sondern mußte sich größtenteils aus Bearbeitungen beschränken, wie es an Ort und Stelle angegeben ist. Eine urkund liche Untersuchung würde sicher zu weiteren Ergebnissen^ führen und etwaige Zweifel an der Wahrheit mancher Angaben entfernend) Besonders wäre eine ausgiebige Benützung des Aktenmaterials über die ehemals größtenteils deutsche Psarre Folgaria, bei der man vielleicht noch deutsche Urkunden finden könnte, sehr wünschens wert. Freilich ist zu fürchten

, daß viele solcher alter Dokumente verloren gegangen sind. An dieser Stelle sei auch einem längst gehegten Wunsche Aus druck verliehen. Da nun die Beschreibung des „deutschen Anteiles' der Diözese Trient vollendet ist, sollte wohl auch der „italienische Anteil' dieses altehrwürdigen Bistums bearbeitet werden. Es liegen zwar über einige Pfarreien, wie: Folgaria, Pergine, Male (von Bottöa), S. Michael an der Etsch, Mezolombardo u. s. w. Ab handlungen vor; auch einige andere treffliche Monographien

tilgte in den Jahren 1800—1820 in der Gemeinde Terragnollo die bis dahin fast allgemein gebräuchliche deutsche Sprache aus, indem er den nicht in italienischer Sprache Beichtenden die Abso lution verweigerte.' Ist in dieser Fassung doch etwas stark und nicht nach weisbar. An derselben Stelle bemerkt Nabert: „Im Jahre 1810 mißfielen der französischen Regierung die vielen deutschen Priester im Augustiner-Chorherren stifte Zu St. Michael fo sehr, daß sie den Konvent auflöste.' Ist nicht wahr

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Bücher
Kategorie:
Religion, Theologie
Jahr:
1910
¬Die¬ deutschen Seelsorgen in den italienischen Dekanaten und Landesteilen der Diözese Trient
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Seite 76 von 158
Autor: Schatz, Adelgott / hrsg. von Adelgott Schatz und Karl Atz
Ort: Bozen
Verlag: Auer
Umfang: III, 152 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Der deutsche Anteil des Bistums Trient ; 5. - In Fraktur
Schlagwort: g.Trient <Diözese> ; s.Dekanat ; s.Sprachinsel ; g.Deutsch
Signatur: II 102.967
Intern-ID: 118126
72 Die deutschen Seelsorgen. noch Vieles aus der schwäbischen Minnezeit lebt und blüht und nach dem Vaterland deutet, woher sie gekommen. Bis in die neueste Zeit besaß das deutsche Fersental keine geordneten Schulverhältnisse. Ein meist ebenerdiges Zimmer im Widum, wie das in der Diözese Trient früher häufig vorkam, wurde als Unterrichtsraum benützt.^) Die Kuraten, häufig Italiener, waren oftmals zugleich Lehrer und benützten eine gemischte oder wohl gar die italienische Unterrichtssprache

. Endlich wurde die Regierung aus die deutschen Gemeinden in Welschtirol, namentlich in Luserna und Palai, ausmerksam gemacht. Nun erhielten diese Gemeinden seit den siebenziger Jahren des vorigen Jahrhunderts, aus ihren eigenen Wunsch deutsche Lehrer und neue Schul häuser. Durch das Eingreisen der Landesregierung und durch die bereitwillige Unterstützung verschiedener Vereine, serner aus Grund des Tiroler Landesschulgesetzes vom 30. April 1892 besitzt auch im Fersental gegenwärtig jede der süns

deutschen Ortschaften ihre wohl-- organisierte Schule mit durchaus deutscher Unterrichtssprache. Es ist eine wahre Freude, wie diese neugebildeten Kinder das Deutsche schön und rein aussprechend) Die Seelsorge im deutschen Fersentale war, wahrscheinlich aus Mangel an deutschen Priestern, fast durchgängig italienisch, wie man aus den Reihen der Kuraten selbst entnehmen kann. Man muß nur staunen, wie diese „Schwaben' trotz italienischer Schule und Seelsorge so lange und zähe an ihrer deutschen Mund art

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Bücher
Kategorie:
Religion, Theologie
Jahr:
1910
¬Die¬ deutschen Seelsorgen in den italienischen Dekanaten und Landesteilen der Diözese Trient
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Seite 7 von 158
Autor: Schatz, Adelgott / hrsg. von Adelgott Schatz und Karl Atz
Ort: Bozen
Verlag: Auer
Umfang: III, 152 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Der deutsche Anteil des Bistums Trient ; 5. - In Fraktur
Schlagwort: g.Trient <Diözese> ; s.Dekanat ; s.Sprachinsel ; g.Deutsch
Signatur: II 102.967
Intern-ID: 118126
- und Gail- tales. Das zwar zum Gebiete der Etsch gehörige, aber sehr ab gelegene Dorf Truden und die Kuratie Alt rei, deren Wasser bereits dem Avisio zufließt, sind deutsch, während die zwei ladini- schen Täler, Gröden und das Gadertal (Enneberg und Abtei) zungenartig in das deutsche Gebiet dieser Wasserscheide hineinragen. Das deutsche Element schiebt sich demnach keilförmig nach dem Süden vor, während im Westen und im Osten Tirols das roma nische Element sehr stark vertreten ist?) Außer den deutschen

Grenzorten jenseits der genannten Sprachlinie gibt es noch in den eigentlichen italienischen Landesteilen Tirols „deutsche Sprachinseln', von denen besonders Luserna im Asticotale und fünf Ortschaften im Fersentale hinter Pergine bemerkens wert sind. Dazu gibt es in den italienischen Städten Südtirols, in Trient, Rovereto, Arco und Riva viele Deutsche, die zum Teil auch eine eigene Seelsorge haben. Wir wählen folgende Ein teilung: Vgl. die Sprachenkarte Tirols bei Schneller, Deutsche und Romanen

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Bücher
Kategorie:
Religion, Theologie
Jahr:
1910
¬Die¬ deutschen Seelsorgen in den italienischen Dekanaten und Landesteilen der Diözese Trient
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Seite 53 von 158
Autor: Schatz, Adelgott / hrsg. von Adelgott Schatz und Karl Atz
Ort: Bozen
Verlag: Auer
Umfang: III, 152 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Der deutsche Anteil des Bistums Trient ; 5. - In Fraktur
Schlagwort: g.Trient <Diözese> ; s.Dekanat ; s.Sprachinsel ; g.Deutsch
Signatur: II 102.967
Intern-ID: 118126
Die deutsche. Kaplanei in Rovereto. 49 Redemptoristen vom 27. März angefangen durch acht Tage eine hl. Mission ab, an der sich die Deutschen eifrig beteiligten. Der Kaplan erscheint in seinem Verhältnisse zum Pfarrer . von Rovereto als Expositus oder Hilfsseelsorger; Taufen, Ehen, und Begräbnisse werden von der Pfarre aus besorgt. Im übrigen ist der deutsche Kaplan zugleich aushilfsweise Militärseelsorger, vom Pfarrer-Erzpriester unabhängig. Derselbe bezieht vom Religions- fonde

für das Benestzium 840 X. Das Patronat besitzt die Statt halters. Der Kaplan hat die Katechese für die deutsche Volksschule und den Kindergarten zu halten und wird hiefür wie für die Militärseelsorge eigens bezahlt, so daß er eine ganz gute Existenz hat. — So ungefähr wurden die Verhältnisse durch Kaplan Lindner geordnet. Leider mußte derselbe seinen Posten wegen Kränklichkeit aufgeben; er kam zuerst (1900) als Pfarrer nach Martell, dann aber, weil ihm das Klima zu rauh war, nach Kuens bei Meran (1901

. Nun folgte der jugendliche Priester Vigil Porteli. Derselbe war geboren am 15. Dezember 1869 zu Sfruzzo bei Coredo am Nonsberge, maturierte am Gymnasium von Meran 1891 mit Aus zeichnung; bei seiner durchaus deutschen Bildung ist Porteli ein äußerst liebenswürdiger Charakter, von dem sich sicher erwarten läßt, daß er auch den Deutschen gerecht sein wird. Gegenwärtig sind samt dem Militär ungefähr 400 Deutsche in Rovereto. Aber sie halten in Rovereto wenig zusammen, mit tvenigen Ausnahmen sprechen

sie meist italienisch, sind Beamte oder Kaufleute, die unter dem gegenwärtigen nationalen Hochdrucke mit den Italienern rechnen müssen. Die deutsche Volksschule So besonders die geachtete Familie Broger. — 2) Der Verfasser dieser Schrift ist ihm für seine Mithilfe und BeisteLung von Akten zu Dank verpflichtet. Dr. ?. Schatz u. Atz, Die deutschen Seelsorgen in den ital. Dekanaten à

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Kategorie:
Religion, Theologie
Jahr:
1910
¬Die¬ deutschen Seelsorgen in den italienischen Dekanaten und Landesteilen der Diözese Trient
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Seite 78 von 158
Autor: Schatz, Adelgott / hrsg. von Adelgott Schatz und Karl Atz
Ort: Bozen
Verlag: Auer
Umfang: III, 152 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Der deutsche Anteil des Bistums Trient ; 5. - In Fraktur
Schlagwort: g.Trient <Diözese> ; s.Dekanat ; s.Sprachinsel ; g.Deutsch
Signatur: II 102.967
Intern-ID: 118126
wie im ganzen Tale den Bergbau; denn man trifft daselbst noch viele Knappen löcher an. Die unteren Höfe waren früher bewohnt als die oberen und nahmen am „Tingerle' (— Ding, Oeding) teil; die später nach rückenden Besiedler waren Dienstleute (Fron- und Frunthof) und besetzten die obere Berglehne. Auf italienische Bestedelung weisen der Walschenhos und der Rame Pàoli. Der deutsche Name Eich, leit scheint sich nur im Munde des Volkes gebildet und erhalten zu haben; urkundlich erscheint nur der romanische Name

^) Roveda. Die Bevölkerung ist sehr arm und vermehrte sich trotz der oft drückenden Not außerordentlich rasch. Bor ungefähr 100 Jahren zählte sie ungefähr etwas über 200 Einwohner und heute über 400°) mit beiläufig 70 Familien. Die Männer gehen, zumal seit Einführung der deutschen Schule (1869), über den Sommer auf Verdienst in deutsche Gegenden, besonders zu Wildbachverbau- ungen; andere wandern auch im Winter in die Fremde als sogen. Hausierer oder. „Klamer'. Seit der Einführung der deutschen Schule

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