tafel würdig. Dieser sollte den Absichten des Wirtes zu Gevatter stehen. Fugger war einsilbig und verstimmt. Er fühlte, daß er nicht in ein edles gastliches Haus, sondern in eine Schlinge geraten sei. Darum verschmähte er auch, so gern er sich sonst aus dem Weine frohe Lebensfunken trank, die zudringliche Gastfreundschaft des Benetianers. Er begnügte sich, nur Zu nippen, wenn jener Glas um Glas fieberhaft erregt in die Kehle goß. „Fugger,' begann Massei, nachdem das ziemlich karge Mahl beendet
war, und seine Tochter etwas ab- seits vom Tische Platz genommen hatte, „Fugger, ich habe Euch aufrichtig lieb; vielleicht bin ich der einzige in der ganzen großen Stadt, der es gilt und aufrichtig mit Euch meint.' Er sah forschend aus seinen Gast, dessen Miene un beweglich blieb. „Ihr seid ein prächtiger Mann!' fuhr er mit er heuchelter Wärme fort. „Was man von Eueren groß artigen Geschäften und von Euerem Reichtume erzählt, setzt selbst das stolze Venedig in Erstaunen. Euch fehlt zu Euerem Glücke
nichts als ein Weib !' Fugger erhob überrascht den Blick, der fest, fast vorwurfsvoll auf dem Watschen haftete. Er durchschaute mit einem Male den Plan desselben und schon wollte er sich, seinem verletzten Gefühle folgend, erheben und das Haus verlassen, als sein Blick unwillkürlich auf das Mädchen fiel, welches das bleiche Antlitz tief aus die Brust herab neigte. „Was wollt Ihr mit Euerer Rede?' fragte Fugger etwas spitzig. 'Euch zu einem Weibe verHelsen, das Euer würdig ist!' antwortete Massei mit bedeutsamem