¬Die¬ Brennerstraße : deutscher Schicksalsweg von Innsbruck nach Bozen.- (Jahrbuch des Südtiroler Kulturinstitutes ; 1)
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Autor:
Südtiroler Kulturinstitut <Bozen> / hrsg. vom Südtiroler Kulturinstitut
Ort:
Bozen
Verlag:
Athesia-Druck
Umfang:
372 S. : Ill., Kt.
Sprache:
Deutsch
Anmerkungen:
<br />Steub, Ludwig: Bozen / Ludwig Steub. - 1961 - In: ¬Die¬ Brennerstraße ; S. 298 302. - Sign.: II Z 647/1 + D II Z 647/1 <br />Geizkofler, Lucas: Kindheit in Sterzing / Lukas Geizkofler. - 1961 - In: ¬Die¬ Brennerstraße ; S. 127 139- Sign.: II Z 647/1 + D II Z 647/1 <br />Montaigne, Michel Eyquem ¬de¬: Reise über den Brenner im Jahre 1580 / Michel de Montaigne. - 1961 - In: ¬Die¬ Brennerstraße ; S. 166 - 175. - Sign.: II Z 647/1 + D II Z 647/1 <br />Riehl, Berthold: Gossensaß und Sterzing / Berthold Riehl. - 1961 - In: ¬Die¬ Brennerstraße ; S. 40 - 65. - Sign.: II Z 647/1 + D II Z 647/1
Signatur:
II Z 647/1
Intern-ID:
141836
Das Carmen, das der Schüler sang, Träumt noch im Felsenwiderklang. Gewieher und Drommetenhall Träumt und verdröhnt im Wogenschwall. Du warst nach Rom der arge Weg, Der Kaiser ritt auf deinem Steg, Und Parricida, frevelblaß, Ward hier vom Staub der Welle naß! Du brachtest nordwärts manchen Brief, Drin römische Verleumdung schlief, Auf dir mit Söldnern beuteschwer Schlich Pest und Schwarzer Tod daher! Vorbei! Vorüber ohne Spur! Du fielest heim an die Natur, Die dich umwildert, dich umgrünt
, Vom Tritt des Menschen dich entsühnt! C. F, Meyer apostrophiert hier den Septimer-Pass als „nach Rom der arge Weg'. In dem folgenden Gedichte: „Der Kaisei und das Fräulein', heißt es: „Hoch am Septimer, dem Kaiser passe — Denn die Kaiser pflegten nach Italien über dieses Bergesjoch zu reiten.' Aber nicht der Septimer war der „Kaiserpaß', sondern der Brenner. Er allein verdient als von den Kaisern meist began gener Paß diesen Beinamen. In einer allerdings negativ gefühlsbetonten Vision sieht der Dichter
, wer und was über den Alpenpaß gezogen ist: Scho laren, fahrende Sänger, Kaiser, ein Mörder, böse Nachrichten, Seuchen, Tod. Die Düsterheit des Bildes der Passanten des Passes erhält einiges Licht durch die Vaganten. Der Dichter vergißt in seinem Pessimismus die friedlichen Kaufleute, die durch ihren Handel eine Besserung des Lebensstandards brach ten, die Pilger, alle die Kleriker, die nach Rom, ad limina apo- stolorum zogen — ihre Zahl war sicher nicht gering — und die Landstreicher und Räuber