¬Die¬ Bozener Märkte bis zum Dreißigjährigen Kriege.- (Staats- und sozialwissenschaftliche Forschungen ; 124)
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Autor:
Bückling, Gerhard / von Gerhard Bückling
Ort:
Leipzig
Verlag:
Gerold
Umfang:
VIII, 124 S. : Kt.
Sprache:
Deutsch
Anmerkungen:
Literaturverz. S. 122 - 124
Signatur:
II 102.244 ; II 107.475 ; II 64.506
Intern-ID:
144261
14 124. rufung ein landesherrliches Hoheitsreeht sei, und als solches allein der K. M. als Landesfürsten zukomme 1 , dafs anderseits aber der Richter gehalten sein solle, der Berufung himzu- zufügen, dafs ein jeder die Freiheiten und Satzungen der Stadt Bozen zu respektieren habe 2 . Wenn die Berufung auch faktisches Hoheitsrecht der Regierung geblieben sein mag, so wurde sie doch später vom Rate aus besorgt 3 . Die Handelsfreiheit auf den Messen und Märkten im Ver gleiche zur übrigen Zeit
), auch auf den Jahresmärkten unbequeme Nebenbuhler zu verdrängen 6 . Solche Versuche schlugen stets fehl. Immerhin unterlagen die so gefafsten Bestimmungen ge wissen Beschränkungen. 1635 wurde der Markt durch das Privileg der Erzherzogin Claudia zu einer geschlossenen Körper schaft, zu der neue Mitglieder nur mit Zustimmung von zwei Dritteln der in die Marktmatrikel aufgenommenen Kaufleute zugelassen wurden. Schon 1566 beklagte sich die Regierung beim Rat 7 , dafs die Kaufleute nicht mehr die „Marktgerechtig keiten
“ erkauften; das sei den alten Freiheiten zuwider. Direkte Verbote gegen Marktbesucher ergingen im 16, Jahr hundert wohl nur gegen Savoyarden und Hausierer 8 *, es ging damals wie heute. Das Landvolk besonders, durch das bunte und gefällige Aufsere der dargebotenen Gegenstände angelockt, 1 Tiroler Kopialbücher, causa domini 1558 Sept. 15. 8 Tiroler Kopialbücher, causa domini 1558 Okt. 24. 3 Tiroler Kopialbücher, Buch Tirol 1592 Dez. 2. Befehl der Inns brucker Regierung an den Rat, trotz Seuchengefahr