¬Die¬ Blütezeit der Landstände Tirols : von dem Tode des Herzogs Friedrich mit der leeren Tasche 1439 bis zum Tode Kaisers Maximilian I. 1549.- (Geschichte der landständischen Verfassung Tirols ; Bd. 2, T. 2)
des Xnterdietes und der Geistlichkeit 2 ). Während aber die Dinge im Innthale einigermassen beruhigt zu werden schienen, gediehen die Sonnenburger Händel bis zum blutigen Zusammenstosse. Im Stifte erschien Hans Kripp, um die Abtissin Verena zur Abdankung und Annahme einer Pension zu bewegen. Mit schwerem Herzen erklärte endlich Verena: „Ich will ab danken, wenn mir meine Gelder bezahlt, die Absolution nicht er schwert, eine Pension von 200 Gulden gegeben, und für meine Seele und Ehre gesorgt wird.“ Kripp
hinterbrachte diese Erklärung dem Cardinal; dieser fand sie nicht befriedigend; „ Ich habe, sprach er, verlangt, Verena und die andern Frauen sollten demüthig um Absolu tion und Wiederaufnahme bitten, und nun vernehme ich nur die Worte, Verena wolle abdanken, wenn man für ihre Seele, ihre Ehre und ihre Pension sorge; da sie und die anderen Frauen der Auf forderung um Absolution von dem Banne und um Wiederaufnahme zu bitten, nicht nachkommen, so müsse den Prozessen nachgegangen werden. “ Mit dieser Erklärung