¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums im Vintschgau und im Eisacktal und Pustertal.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 4)
anderen Eingabe betonten die Vertreter der Gemeinde wieder, der Bischof könne nur mit deren Vorwissen und Willen einen Pfarrer ernennen, und zwar nur einen solchen, „der unserer Sprach oder der teutschen und kainer andern Nation sey". Die Regierung ließ sich aber auch von anderen Seiten darüber berichten, so von dem abgelehnten Geistlichen selbst, Peter de Rubels, der nun behaup tete : Es sei zu Täufers „bey Mentschen Gedenken kain teutscher Pfarherr nit gewesen, sondern yederzeyt und alweg
, il proprio suo parlare e Ro- monzo, che e lingua Italiana corrotta (die dem Münstertal, wo Täufers liegt, eigene Sprache ist das Romaunsch, das eine verderbte ita lienische Mundart ist). Balthasar Fröhlich von Glums, der auch von der Regierung zur Berichterstattung aufgefordert wurde, erklärte, es seien seit langem italienische Priester zu Täufers Pfarrer gewesen. „Wann diser Herr de Rubels aus Wurms ain Jar lang in Täufers bleiben sollte, werden sie (die dortigen Bewohner) ihn auch genuegsam versteen
, dann diese italianische Sprach (von Täufers) der andern fast gleich, sundern etwas corruptiert.“ Die landesfürstliche Regierung hat schließlich verfügt, die Gemeinde Täufers solle sich mit der Bestellung des Rubels zufrieden geben. Für uns ist aber aus diesem Schriftwechsel bedeutsam, daß einerseits die Romanen des Münstertales die italienische Sprache eines Veltliners nicht verstanden und sich den Angehörigen dieser gegenüber als etwas eigenes fühlten und lieber einen deutschen Priester wollten