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Bücher
Kategorie:
Kunst, Archäologie
Jahr:
(1914)
¬Der¬ Kunstfreund ; N.F., 30. 1914
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Seite 18 von 108
Autor: Verein für Kirchenkunst und Kunstgewerbe in Tirol und Vorarlberg
Ort: Innsbruck
Verlag: Verein für Kirchenkunst und Gewerbe in Tirol und Vorarlberg
Umfang: Getr. Zählung
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Abschlussaufnahme von: 1914,1-12
Schlagwort: g.Tirol;s.Christliche Kunst;f.Zeitschrift g.Vorarlberg;s.Christliche Kunst;f.Zeitschrift
Signatur: III Z 294/N.F.,30(1914)
Intern-ID: 474320
eine bunte Reihe von Leidenschaften und Affekten vor Augen, wie sie die Welt, folglich auch die Bauern seiner Heimat, beherrschen. Das ist Egger- scher Geist und spezifisch Eggerscher Stil. Derselbe ist durchdrungen von dem ganzen Fatalismus, der dem Bauernvolke überall nahe liegt und der im tatsächlichen Leben glücklicherweise dadurch gebannt wird, daß diesem Volke noch immer eine tiefe Reli giosität zuteil ist. Egger schreibt irgendwo mit Emphase : „Mein Reich ist nicht von dieser Welt der Zivilisation

, es ist das Reich der Natur.' Wehe dem Künstler, der anders denkt, der nicht die Natur allein als Ausgangs punkt und Endziel seines Strebens ansieht. — Wie der Bergmann aus tiefen Schächten das Golderz hebt, so findet der Künstler in der Natur dasjenige, was seine Seele in dunkler Ahnung erfüllt, — das Schöne! Das Schöne, welches den Menschen, von allem Widerstreite loslösend, hoch über das Alltagsleben emporhebt und in ihm die Empfindung höchster Befriedigung, reinster Freude erregt. Da wollen wir nun fragen

: Hat Egger- Lienz wirklich mit offenen Augen sein Reich, wie er es nennt, durchdrungen ? Hat er das Schöne, welches sich dem Künstlerauge in der Natur darbietet, bereits vollkommen erfaßt? Die Welt ist kein Jammertal allein, sie ist auch schön und herrlich, selbst dann, wenn Sturm und Wetter brausen. Das muß sich jeder Künstler für immerwährend vor Augen halten, und wenn er auch in seinen Gestaltungen von des Lebens Not, von des Lebens Mühsal nicht gleichgiltig vorüber gehen kann, ja diese trüben

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