¬Der¬ Kunstfreund ; N.F., 18 - 21. 1902 - 1905
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Autor:
Verein für Kirchenkunst und Kunstgewerbe in Tirol und Vorarlberg
Ort:
Innsbruck
Verlag:
Verein für Kirchenkunst und Gewerbe in Tirol und Vorarlberg
Umfang:
Getr. Zählung
Sprache:
Deutsch
Anmerkungen:
Abschlussaufnahme von: 1902,1-12 ; 1903,1-12 ; 1904,1-12 ; 1905,1-12
In Fraktur
Schlagwort:
g.Tirol;s.Christliche Kunst;f.Zeitschrift
g.Vorarlberg;s.Christliche Kunst;f.Zeitschrift
Signatur:
III Z 294/N.F.,18-21(1902-05)
Intern-ID:
483812
— 10k — Ein Beitrag zur Biographie des Malers Karl Blaas. von Friedrich R. von Lama, Rom. cnn auch unser Wissen über Ereignisse und Personen, soweit diese der neueren Zeit an gehören, der Hauptsache nach meist als abgeschlossen angesehen werden darf, so tritt immerhin im Verlaufe der Zeiten noch manches zutage, was das bisher gewonnene Bild zu vervollständigen, Licht- oder Schattenseiten zu verstärken oder abzuschwächen imstande ist, oder uns den Schiusici zu Handlungen und Ereignissen bietet
und nur an der Hand des Gedächtnisses seine Erinnerungen niedergeschrieben hat. Hier in manchen Punkten Ergänzen des und Erweiterndes bieten zu können, verdanke ich den mir gütigst zur Verfügung gestellten Notizen meines Freundes Dr. I. PH, Dengel vom k. k. österr. Institute in Rom, die derselbe bei Ordnung des österreichischen Botschaftsarchivs im 6i Venssà einem dort befindlichen Akte, einem Kompetenzgesuche Karl Blaas', zu entnehmen in der Lage war. Nachdem im Jahre 1850 von der k. k. österr. Gesandtschaft
in Rom auch an den dortigen deutschen Künstlerverein die Einladung ergangen war, sich am Konkurse um die erledigte Professur der Gcschichtsmalerei an der damals in Mailand bestehenden k. k. Akademie der bildenden Künste zu beteiligen, bewarb sich um diese Stelle neben den beiden Malern Filippo Bigioli und Natale Carta auch Karl Blaas unter Darstellung seines Studienganges, unter Vorlage von Empfehlungen Overbecks und Tmerams, sowie seiner an der k. k. Akademie zu Venedig erworbenen Diplome
. In diesem von Blaas am 21. März 1350 in Rom niedergeschriebenen Gesuche an die k. k. Statthaltern in Mailand beginnt er mit einem Ourriouiurn Vitas, das des Neuen nichts bietet. Seinen Lebensgang streifend, weist er als auf einen Beweis seiner Befähigung auf die ihm von obgenannter I. àslls delle arti In Vsnsà ausgestellten Prämienzeugnisse hin^), von denen er Abschristen beilegt. Die beiden ersten aus dem Jahre 1334 bestätigen einen ?rimc> ?rczmio per la LIsZss Dissono risila 8tatù.g, àslìa, Lt^mpg, und einew
seinen Mitschülern vorausgeeilt, wagte er sich an sein erstes historisches Gemälde, dessen Ausstellung in Wien erfolgte. Aus seiner Selbstbiographie^) kennen wir den Erfolg: die Ver leihung eines römischen Stipendiums von jährlich 800 Gulden. „In Rom angekommen', fährt das Gesuch weiter, „lernte ich das eigentliche Feld meiner Kunst erkennen. Unter den großen alten Meistern, so wie vor den hier lebenden großen Künstlern stehend und von ihnen freundlich aufgenommen, mit gutem Willen und dem regsamsten Fleiße