¬Der¬ Kulturkampf in Tirol.- (Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstitutes ; 6)
, wie sie die klerika le Bewegung im 19. Jahrhundert betrieb, ist aus der josephinischen Zeit nichts bekannt. 41) Vgl. Journal des offenen Tiroler Landtags zu Innsbruck 1790 (Hg. v. Franz von Goldegg). Bozen 1861. 42) Stolz, Otto: Die Ausbreitung des Deutschtums in Südtärol im Lichte der Urkunden. Bd. III. Teil 1. München und Berlin 1932. S, 324. 43) Ein Gleichklang läßt sich auch in den Klagen über die Schule fest stellen. So sei nach Franz von Unterrichter die Religion in der Schule in ihrer Ausübung behindert
, der Unterricht der Jugend gesunken, über haupt alles am Rande des Untergangs. Die Lehrer seien so beschaffen, daß sie gekommen zu sein schienen, die Religion und die Sittlichkeit zu begraben (Journal des Landtags 1790, S. 51—52). Die Konservativen werden achtzig Jahre später das gleiche sagen. 44) Zit. nach Stolz, Geschichte Tirols, S. 577. 45) Stolz, Geschichte Tirols, S, 576—577. «) Hofer, a.a.O., S. 516. 47) Wopfner, Hermann: Von der Ehre und Freiheit des Tiroler Bauernstan des. Teil 1. Innsbruck 1934
. S. 67. 48) Franz II. als römisch-deutscher Kaiser 1792—1806, Franz I, als Kaiser von Österreich 1804—1335. 49) Stolz, Bestätigungen der Tiroler Freiheiten, S. 324. 50) Die Viertelsvertreter des Pustertales und der Welschen Konfincn hatten die Eingabe nicht unterzeichnet. 51) Hofer, a .a .O., S. 518. 52) Dieses Gelöbnis, seit 1848 als Bund bezeichnet, ist aus biblisch-barocken Vorstellungen hervorgegangen. Sowohl das Verhältnis zwischen dem aus erwählten Volk und Gott als auch der Bund Abrahams, Noahs und Moses
' mit Gott spielen hier herein. Vgl. Dörrer, Anton: Hochreligion und Volksglaube. Der Tiroler Herz-Jesu-Bund (1796 bis 1946) volks kundlich gesehen. In: Festschrift für Hermann Wopfner. Bd. I. Inns bruck 1947. S. 70—100. — Bei Kriegsgefahr, an Höhepunkten religiös- weltanschaulicher Auseinandersetzungen und an Jubiläumstagen wurde dieses Gelöbnis immer wieder erneuert. Es blieb allerdings primär eine deutschtirolische Angelegenheit. Der Adel Italienischtirols hatte sich schon 1796 bei der Gelobung
zum Leitgedanken ihres politischen Handelns. Die „Tiroler Stimmen', das Hauptorgan der klerikalen Bewegung, tragen diese Worte an der Vorderseite. Flug- und Propagandaschriften der Konservativen beginnen oder enden häufig mit der Aufforderung: „Für Gott, Kaiser und Vaterland!' 54) Die religiöse Motivation der Kämpfe von 1797 kommt — außer in den damaligen Aufrufen und Kampfliedern — gut zum Ausdruck im Sing spiel „Das äußerst gestürmte, doch wundersam gerettete Tyrol', in dem „Madame Aufklärung und Unglaub