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Schlagwort: g.Tirol ; s.Kulturkampf ; z.Geschichte 1861-1892

Sie konnte mit gutem Grund annehmen, daß sie in Hinkunft von massiven Vorstößen in Sachen Schule im Reichsrat ver schont bleiben werde. Dank und Anerkennung folgten auf denti Fuß. Kaiser Franz Joseph verlieh Paul Freiherr Gautsch von Frankenthurn, Minister für Kultus und Unterricht, das Großkreuz des Leopoldordens, Franz Graf Merveldt, Statthalter für Tirol und Vorarlberg, das Großkreuz des Franz-Joseph-Ordens, Alexander Freiherr von Reden , Schulreferent für administrative Angelegenheiten

, den Titel und Charakter eines Hofrates, Dr. Johann Hausotter , Landesschuünspektor, den Orden der Eisernen Krone dritter Klasse, Anion Graf Brandis , Landeshauptmann von Tirol, die Würde eines Geheimen Kämmerers, Dr. Tobias Wildauer von Wild hausen , Universitätsprofessor, den Titel und Charakter eines Hofrates, Dr. Friedrieh Ritter Graf von Gaderthurn, Mitglied des Landes ausschusses, das Ritterkreuz des Leopoldordens, Dr. Theodor Kathrein , Landtags- und Reichsratsabgeordneter, das Komturkreuz

des Franz-Joseph-Ordens mit Stern 452 ). „Interessant für uns ist', schrieben die „Neuen Tiroler Stim men', „daß sich unter den mit hohen Orden Ausgezeichneten zwei ehemalige Redakteure der ,Neuen Tiroler Stimmen 5 befin den, welche seinerzeit die Annehmlichkeiten des Redaktions lebens im Kräuterhause verkosteten. So ändern sich die Zei ten' 453 )! Das Blatt meinte Dr, Graf und Dr. Kathrein. Dr. Graf hatte im Jahre 1869 26 Tage 454 ), Dr. Kathrein im Jahre 1870 14 Tage 455 ) im Gefängnis verbracht

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Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater

Jahr:

1978

¬Der¬ Kulturkampf in Tirol.- (Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstitutes ; 6)

Seite 204 von 532

Schlagwort: g.Tirol ; s.Kulturkampf ; z.Geschichte 1861-1892

leisten. Aber auch Di Pauli fand sich nicht in Stimmung, eine Reise in die Goldene Stadt zu machen. Er führte in seinein Ant wortschreiben eine Reihe von Gründen an, die seine Anwesenheit in Kaltem unabdingbar machten, und bat Giovanelli, Dr. Fried rich Graf nach Prag zu schicken. Giovanelli findet jedoch, daß Graf die entsprechende Stellung fehle, um mit den böhmischen Nob ili täten zu verkehren. Er bringt schließlich Josef G reu ter dazu, zur Konferenz zu fahren 447 ). Giovanellis Verhalten

ist sonderbar. Wenn Dr. Graf 1870 repräsentativ genug war, mit den böhmischen Feudalen zu verhandeln, dann hätte er es auch 1871 sein müssen. Dazu kam, daß Dr. Graf der ständischen Rechtspartei bedingungslos ergeben war, während G reu ter demo kratische Ansichten vertrat und den staatsrechtlich-oppositionel len Kurs seiner aristokratischen Parteigenossen nur widerwillig mitmachte. G reu ter hat allem Anschein nach die Böhmen auch gründlich enttäuscht. Clam-Marlinitz konnte nicht umhin, Di Pauli zu schreiben

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Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater

Jahr:

1978

¬Der¬ Kulturkampf in Tirol.- (Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstitutes ; 6)

Seite 405 von 532

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und Politiker (Johann Klotz und Dr. Friedrich Graf) in Brixen den „Katholischen Lehrerverein' aus der Taufe 424 ). Das Organ des neuen Vereins wurde die vom Priester Friedrich Maurer re digierte „Katholische Volksschule'. Der „Katholische Lehrer verein' hatte sich über Mangel an Zulauf nicht zu beklagen. Der „Schulfreund' schrieb resigniert: „Vor allem müssen wir erklä ren, daß wir nach dein, was in diesem Jahr alles erfolgt ist, von der Gründung des katholischen Lehrervereins weder überrascht

zur Regelung der Rechtsverhältnisse der Lehrer in Angriff zu nehmen. Hiezu wurde aber nicht die vorjährige Regierungsvorlage, sondern ein von Dr. Graf ausgearbeiteter Ent wurf herangezogen. Es stellte sich aber bald heraus, daß eine Aussprache mit dem Unterrichtsminister unumgänglich war. Dr. Friedrich Graf und Dr. Theodor Kathrein fuhren daher am 18. Marz 1892 nach Wien, um mit Gautsch die offenen Punkte zu besprechen. In Sachen öffentliche Volksschulen kam es rasch zu einer Einigung. Schwieriger

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Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater

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1978

¬Der¬ Kulturkampf in Tirol.- (Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstitutes ; 6)

Seite 30 von 532

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Linke in Wien erneut auf die Barrikaden. Der kaiserliche Hof, der am 8. August in die Reichshauptstadt zurückgekehrt war, floh nach Olmiitz. Die Re gierung hatte die Herrschaft über die Lage verloren. Landes hauptmann Graf Leopold Wolkenstein berief im Einverständnis mit dem Landesausschuß auf den 26. Oktober den Landtag unter Beiziehung von 24 stimmberechtigten Vertrauensmännern aus den Landgemeinden ein, um Ruhe und Ordnung im Lande auf recht erhalten zu können. In Tirol waren, wenn schon, Unruhen

von seiten der Rechten, nicht der Linken zu befürchten. Die kirchenpolitischen Maßnahmen der Wiener Regierung hatten im Lande eine gefährliche Stimmung aufkommen lassen. Am 7. Mai hatte das Ministerium die Aufhebung der Jesuiten- und Redemp- toristenorden verfügt. Gouverneur Graf Brandis, der mit der Durchführung dieser Maßnahmen gezögert hatte, war am 17. Juli in den Ruhestand versetzt worden 112 ). Am 27. September be-

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1978

¬Der¬ Kulturkampf in Tirol.- (Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstitutes ; 6)

Seite 428 von 532

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und zweiter Instanz, da Graf krank war; der Oberste Gerichtshof erkennt die Schuld Grafs, nimmt aber aus formalen Gründen von der Verurteilung Abstand. Friedrich Graf wurde schon früher zu 25 Gulden Geldstrafe verurteilt, der Grund hiefür ist nicht feststellbar. 1864: Prozeß: Tiroler Stimmen Nr. 173 v. 1. 8.: Korrespondenz aus Sterzing über einen Streit der Gemeinderäte Alois Obexer und Johann Häusler in Sterzi ng mit einem Forstbeamten und einem Bezirksrat bei Verhandlungen

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1978

¬Der¬ Kulturkampf in Tirol.- (Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstitutes ; 6)

Seite 130 von 532

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und erteilte dem Klerus seiner Diözese Weisungen zu den „religionslosen' Schu len 120 ). Der Bischof von Brünn, Graf Johann Schaffgotsche, hieß die Seelsorger bei der Matrikelführung die „Zivilehe' wie Kon kubinate behandeln m ) . Der Bischof von Linz, Franz Josef Ru-

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1978

¬Der¬ Kulturkampf in Tirol.- (Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstitutes ; 6)

Seite 226 von 532

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daß man in konservativen Kreisen das schonende Vorgehen der Regierung dem Landtag gegenüber auf die Huld des Kaisers zurückführte. Über die Rolle, die Erzherzog Karl Ludwig in die ser Komödie gespielt haben soll, findet sich nirgends ein Hinweis, geschweige denn ein Beweis 562 ). Völlig zu Unrecht bezieht der Schreiber Statthalter Taaffe in den Kreis der „Verschwörung' ein. Graf Taaffe hatte sich genau an die Weisungen der Regie rung gehalten. Die Akten lassen hier keinen Zweifel offen 563

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1978

¬Der¬ Kulturkampf in Tirol.- (Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstitutes ; 6)

Seite 199 von 532

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der Landtage gefallen. Böhmen hätte eine ähn liche staatsrechtliche Stellung wie Ungarn erhalten sollen 428 ). Unterdessen war auch die konservative Mehrheit im Tiroler Landtag ans Werk geschritten. Das in der Sitzung vom 27. Sep tember gewählte Verfassungskomitee 429 ) arbeitete eine Adresse aus, die sich im wesentlichen an die böhmischen „Fundamental artikel' anlehnte. Die Tiroler Konservativen wünschten vor al lem, daß sich der Kaiser als Graf von Tirol huldigen lasse, „so wie ... von allen erlauchten

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¬Der¬ Kulturkampf in Tirol.- (Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstitutes ; 6)

Seite 232 von 532

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gesprochen zu haben 5 ® 2 ), Graf Taaffe schickte dem Magistrat eine Abschrift vom Protokoll, das die Statthaltcreikommission von der Unterredung mit der Angelini gemacht hatte. Gleichzeitig forderte er den Bürgermei ster auf, die mit dem Bericht der Magistratsbeamten in Wider spruch stehenden neuesten Angaben der Angel ini zu klären. Bürgermeister Dr. Johann Tschurtschenthaler war aufs tiefste em pört, daß der Statthalter den Aussagen der Angelini wenigstens den gleichen Glauben beimaß

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1978

¬Der¬ Kulturkampf in Tirol.- (Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstitutes ; 6)

Seite 352 von 532

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wiedereinzuführen 132 ). 6, Differenzen in der klerikalen Partei: Jungkonservativ gegen Altkonservativ Die Auseinandersetzungen zwischen Jungkonservativen und Altkonservativen in der klerikalen Partei Tirols waren kein Ge nerationenkonflikt, sondern in erster Linie ein Kampf um die Taktik, die der Regierung und den Bundesgenossen in Wien ge genüber einzuschlagen war, wenn grundsätzliche Zugeständnisse erreicht werden sollten. Ignaz Giovanelli Josef Greuter und Fried rich Graf wollten zuerst

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1978

¬Der¬ Kulturkampf in Tirol.- (Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstitutes ; 6)

Seite 93 von 532

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und Leonardi verlangten daher in der Landtagssitzung vorn 11. April 1864 in Form einer Interpellation Aufschluß über den Stand der Dinge 191 ). Dem Statthalter kam diese Anfrage alles eher als gelegen. Fürs erste war er sich über die Absichten der Regierung selbst nicht klar, fürs zweite wollte er nicht, daß um diese Sache viel Staub aufgewirbelt werde. Er überließ es dem Re gierungskommissar Graf Karl Coronini, den Interpellanten lako nisch zu erklären, daß die kaiserliche Entschließung

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1978

¬Der¬ Kulturkampf in Tirol.- (Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstitutes ; 6)

Seite 407 von 532

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im Orts- beziehungsweise Bezirksschulrat jederzeit über den Stand der sittlich-religiösen Erziehung der Kinder Kennt nis verschaffen könne. Offensichtlich wollten die Konservativen hier noch einen Rest von der alten kirchlichen Schulaufsicht ret ten. Graf Merveldt meinte, ihr entschiedener Widerstand in die sem Punkt habe seinen Grund in dem Bestreben, die ohnehin auf eine schwere Probe gesetzten Bedenken der Bischöfe von Salz-

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1978

¬Der¬ Kulturkampf in Tirol.- (Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstitutes ; 6)

Seite 242 von 532

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Am 2. und 3. November 1873 trafen sich die Föderalisten wieder in Wien. Von den Tirolern erschienen Anton Di Pauli, Ignaz Giovanelli, Friedrich Graf und Hans Rapp. Die Tiroler, durch den Ausgang der Wahlen ziemlich vorsichtig geworden, waren weniger denn je bereit, den Böhmen in der Abstinenz politik zu folgen. Die Steirer und die Oberösterreicher traten ebenfalls für die Beschickung ein 644 ). Man fand schließlich eine Formel, die jeder Richtung gerecht wurde: „Die Frage

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1978

¬Der¬ Kulturkampf in Tirol.- (Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstitutes ; 6)

Seite 176 von 532

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verheimlicht, um nicht der Packelei mit den „Hussiten' und „Vaterlandsverrätern' geziehen zu wer den, so machten sie jetzt aus ihrer Allianz kein Geheimnis mehr. „Festgegliedert wie ein Mann' , verkündeten die „Neuen Tiroler Stimmen', „steht diese Opposition da, das ist das große Ereig nis, das jeder Patriot freudig begrüßt, weil es die Rettung Öster reichs bedeutet' 301 ). Privat äußerte Dr. Friedrich Graf, der vor malige Redakteur der „Neuen Tiroler Stimmen', leichte Zweifel an der gesamtösterreichisch

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1978

¬Der¬ Kulturkampf in Tirol.- (Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstitutes ; 6)

Seite 44 von 532

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