¬Das¬ Kapuziner-Kloster zu Innsbruck : das erste dieses Ordens in Deutschland
Die Ankunft der Kapuziner. 5 dern auch der Residenzstadt, ja dem ganzen Land Tirol den Weg des wahren Christenthums, den Weg zur inneren Zufriedenheit und der einstigen Seligkeit weisen. Mit geneigtem Ohre hörte Ferdinand auf ihre Borstellungen und wurde durch die mit Weisheit und Überzeugung dargelegten Gründe von einer Begeisterung für den Kapuziner-Orden erfüllt, > die keine Mühe, kein Opfer, keine Zeit auslöschte oder erkalten machte; von einer Begeisterung, welche von Tag zu Tag
sich steigerte und am letzten seiner irdischen Laufbahn den höchsten Grad erreichte. Schon im Jahre 1589 scheint der Landesfürst in Rom die ersten Schritte gethan zu haben, welche die Übersendung eines Kapnziner-Conventes nach Inns bruck bezweckten. Die Entscheidung dieser wichtigen Angelegenheit wurde aber dem künftigen General-Capitel vorbehalten. Als daher dasselbe auf den 4. Juni 1593 nach Rom einberufen war, reichte Ferdinand II. sofort das Gesuch ein, es möchte das General- Capitel die Niederlassung
, welche ebensosehr die brüderliche Liebe, wie die Strenge des Lebens gewahrt wissen wollten: gerade solche Ordensleute wünschten Anna Katharina und Erzherzog Ferdinand. Deshalb wandte sich der edle Fürst ungesäumt an den damals regierenden Papst Clemens VIII. ; legte ihm dar, welch großen Nutzen und Bortheil, welch herrliche Früchte es hervorbringen würde, wenn ein Kapuziner-Convent in Innsbruck sich ansie delte, und bat ihn endlich, durch seine höchste Autorität die Väter Kapuziner zu bewegen, einen Convent