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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1935
¬Das¬ Burggrafenamt im Altertum.- (Schlern-Schriften ; 28)
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Seite 56 von 127
Autor: Heuberger, Richard / von Richard Heuberger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VIII, 112, [2] S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Burggrafenamt <Landschaft> ; z.Geschichte Anfänge-500
Signatur: II Z 92/28
Intern-ID: 104629
Scherma (Schermali) von manchen auf ein lateinisches Scenianum (von Scenius) zurückgeführt 147 ). Derartige, nach der herrschenden Meinung an Landgüter römischer Grundherren erinnernde Örtlichkeitsbezeichnungen, die im Süden des alpinen Flußgebietes der Etsch und noch in der Gegend von Bozen häufig vorkommen, sind indes im Burggrafenamt und in dessen nächster Nachbarschaft nur selten der Name Merans selbst scheidet hier natürlich aus — und die Eigennamen, von denen man sie abzuleiten

hat, klingen hier meist nicht lateinisch 148 ). Der Ackerbau an sich erlangte jedoch zweifellos in römischer Zeit im Mündungsgebiet der Passer eine weit höhere Bedeutung, als er sie vorher besessen hatte, die Viehzucht gewann vielleicht in dieser Gegend durch clie Einführung hochwertiger Schläge von Groß- und Kleinvieh und wahrscheinlich nützte man hier jetzt auch die Bergwiesen in weitergehendem Maße als früher als sommerliche Weiden 149 ). Mit Bestimmtheit darf ferner angenommen

werden, daß sich in der näheren und weiteren Umgebung von Meran, wie auch in jener von Bozen, in den Tagen der Römerherrschaft der hier wohl schon vorher betriebene Weinbau (s. o, S. 12) auf eine höhere Stufe und zu größerer Wichtigkeit erhob. Die Römer mögen ein vervollkommnetes Verfahren bei der Verarbeitung des Traubensaftes und etwa auch hochwertige Rebenarten im Mündungsgebiet der Passer, wie auch in der Bozner Gegend, eingeführt haben. Hier konnte sich die Weinerzeugung früher, als in dem nicht mehr zu Venetien

gehörigen Eisacktal, frei entfalten. Verboten doch die Kaiser der früheren Zeit öfters den Weinbau in den außeritalischen Teilen ihres Staates 160 ). Außer den Obstbäumen ist endlich vielleicht auch die Edelkastanie schon während des Altertums im Burg graf enamt heimisch geworden 151 ). Auch in Glaubeiissachen entwickelten sich die Verhältnisse in der Meraner Gegend begreiflicherweise ähnlich, wie in anderen Landstrichen des römischen Reiches. Daß auch hier die alten Gottheiten jetzt Gestalten

der römisch-griechischen Götterwelt gleichgesetzt und unter dementsprechenden lateinischen Benennungen verehrt wurden, lehrt vielleicht der Zieltaler Dianaaltar (s. o. S. 15). Auch auf dem Segenbüchel mag man nunmehr den himmlischen Wesen, an die die Vorfahren geglaubt hatten, unter den Namen römisch-griechischer Götter geopfert haben, ebenso wie man jetzt im Nonsberg sowie in der Gegend von Tridentum einem Sa- turnus diente, der in Wahrheit der höchste einst hier verehrte Gott war (s. o. S. 14). Daneben

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1935
¬Das¬ Burggrafenamt im Altertum.- (Schlern-Schriften ; 28)
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Seite 57 von 127
Autor: Heuberger, Richard / von Richard Heuberger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VIII, 112, [2] S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Burggrafenamt <Landschaft> ; z.Geschichte Anfänge-500
Signatur: II Z 92/28
Intern-ID: 104629
kam, deren Angehörige das stets für sich selbst beanspruchte Recht auf Glaubens- und Gewissensfreiheit anderen versagten und von nun an jedermann unter hemmungsloser Heranziehung der staatlichen Machtmittel zum Eintritt in ihre Gemeinschaft, ja sogar zum Glauben an ihre Dogmen in der jeweils vorgeschrie benen Fassung zu zwingen, suchten 153 ). Zeugnis von der Verehrung einer griechisch römischen Gottheit in unserer Gegend legt das eherne Merkurbild ab, das in Mais entdeckt wurde 164 ), sofern

des Hermes-Merkur trug (s. u. S. 66—68), daß es aber trotzdem besonders nahe lag, einen in der Gegend dieses Ortes verehrten Gott als den Sohn der Maia aufzufassen. Da man nachweislich bei manchen römischen Zollämtern, z. B. zu St. Maurice im Wallis, zu einem genius stationis betete 157 ), so könnte auch in der statio Maiensis quadragesimae Oalliarum ein solcher Schutzgeist verehrt worden sein:-Daß der von amtswegen geförderte Kaiserkult — an die Gött lichkeit der Herrscher zu glauben, wurde

nicht verlangt 158 ) — auch für das Burg graf enamt Bedeutung gewann und hier ebenso, wie anderwärts, z. B. in der gallischen Schweiz 159 ) der altheimischen Religion mehr Abbruch tat, als die Verehrung der römisch-griechischen Gottheiten, steht außer Frage, wenn auch die in der Inschrift des Zieltaler Dianaaltars erscheinende Wendung in honorem domus divinae vor allem als Ausdruck einer staatstreuen Gesinnung aufzufassen ist 160 ). Bei Nals, also in der Nachbarschaft der Meraner Gegend, lag vielleicht

ein Träger des munizipalen Kaiser kults begraben (s. o. S. 31). Gewiß bürgerten sich während der Kaiserzeit, namentlich seit dem 2. Jahrhundert, im Zusammenhang mit der steigenden Notlage, der inneren Auflösung und der Orientalisierung der römisch-griechischen Welt, wie in anderen Landstrichen des Reiches, so auch in der Meraner Gegend die teil- 1W ) Stähelin, Schweiz 2 , S. 485—498. 159) überall dies vgl. z. B. R. v. Poehlmann in Ullsteins Weltgeschichte 1 (1909), S. 606—628. 1M ) Stampfer, Programm

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1935
¬Das¬ Burggrafenamt im Altertum.- (Schlern-Schriften ; 28)
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Seite 123 von 127
Autor: Heuberger, Richard / von Richard Heuberger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VIII, 112, [2] S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Burggrafenamt <Landschaft> ; z.Geschichte Anfänge-500
Signatur: II Z 92/28
Intern-ID: 104629
und in nicht viel niedriger stehenden Formen abgespielt haben, als zur Zeit, da man an der Passer römischen Beamten gehorcht hatte. Mag also die Zugehörigkeit zum Kaiserreich des Altertums in der Meraner Gegend auch einen gewissen Fortschritt in der Gesittung herbeigeführt haben, der in der Folge wieder einigermaßen rückgängig gemacht wurde, so war damit doch kein tiefgreifender Einschnitt in der Gesamtentwicklung dieses Landstriches von der Urzeit zum Mittelalter gegeben. In einem anderen Licht stellen sich die Dinge

dar, wenn man den Blick auf das jeweilige Verhältnis der Meraner Gegend zu den größeren räumlichen Einheiten des geschichtlichen Lebens richtet. Die Kömer hatten diese Gegend allem Anschein nach verwaltungsmäßig an die oberitalienische Ebene und damit an die Apenninen- halbinsel, also an das Kernland ihres Reiches, sowie an die Mittelmeerwelt an geschlossen und dieser Zustand war bis zum 6. Jahrhundert unserer Zeitrechnung in Geltung geblieben. Das Ergebnis der frühmittelalterlichen Entwicklung

. So angesehen, brachte mithin der Eintritt ins Mittelalter für die Meraner Gegend tatsächlich einen völligen Umschwung von größter, alle Zukunft bestimmender Tragweite. Indes auch diese Wandlung der Verhältnisse darf in ihrer Bedeutung nicht überschätzt werden. Denn die rätisch- italische Grenze des Altertums hatte bloß zwei Verwaltungsgebiete eines streng einheitlich regierten Staates von einander geschieden und die dem militärischen Nachschubdienst, dem Reiseverkehr und dem Handel dienende via Claudia

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1935
¬Das¬ Burggrafenamt im Altertum.- (Schlern-Schriften ; 28)
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Seite 107 von 127
Autor: Heuberger, Richard / von Richard Heuberger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VIII, 112, [2] S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Burggrafenamt <Landschaft> ; z.Geschichte Anfänge-500
Signatur: II Z 92/28
Intern-ID: 104629
Arbeitsweise verzichtet und über das hier in Betracht kommende Stück der claudischen Straße nur gesagt werden, was sich ohne Heranziehung unzuverlässiger Erkenntnisquellen ermitteln oder vermuten läßt. Daß die via Clandia Augusta von der Bozner Gegend aus, die Etsch links lassend, nach Maies gelangte, darf als sicher betrachtet werden (s. u. S. 102). Als gewiß gilt es auch, daß dieser Heerweg gleich der römischen Brennerstraße Endidae berührte 374 ), das in der früheren Kai serzeit an einer bisher

noch nicht er mi ttelten Stelle hart nördlich oder südlich des Burghügels von Castelfeder lag und im 3. Jahrhundert auf diese nunmehr mit Wehranlagen versehene Höhe selbst verlegt wurde, um dann im 5. Jahrhundert unterzugehen 375 ). Der hier noch einheitliche Römerweg dürfte von der Neumarkter Gegend aus über Yill auf den linksseitigen Talhängen dahin gezogen sein, eine Einsattelung östlich des mittelalterlichen Schlosses Castelfeder überschritten und die Talsohle selbst erst wieder in der Nähe von Auer erreicht

haben 376 ). Auf dem Burgberg von Castelfeder kamen zwei ihrer heutigen Beschriftung nach dem 4. Jahrhundert angehörige Meilensteine zutage (s.o. S.30f.).Wie gelangte nun aber die claudische Straße von Endidae aus, dessen Entfernung von Tridentum im Itinerarium Antonini mit 24 römischen Meilen (35, 52 km) richtig angegeben ist, in die Bozner Gegend und wo trennte sie sich von dem Brennerweg des Alter tums? Hierüber wurden verschiedene Ansichten geäußert. Mornm sen ließ beide Verkehrsadern vereinigt

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1935
¬Das¬ Burggrafenamt im Altertum.- (Schlern-Schriften ; 28)
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Seite 18 von 127
Autor: Heuberger, Richard / von Richard Heuberger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VIII, 112, [2] S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Burggrafenamt <Landschaft> ; z.Geschichte Anfänge-500
Signatur: II Z 92/28
Intern-ID: 104629
, die zwischen diesem Gewässer und dem Quellgebiet der Donau, in der Gegend von Comum (Como) und Verona sowie in den diesen Städten danach barten Talschaften der südlichen Alpen, so in der Valle Lagarina und um Tridentum (Trient) ansässig waren (Th. 5, 1932, 38-47). Eine gleichartige Folgerung ergibt sich anscheinend auch aus der Tatsache, daß der Verwaltungssprengel Bastia der begin nenden Kaiserzeit nicht bis ins Etschtal hineinreichte (s, u. S. 29). Indes von der Ansicht der Alten über die Ausdehnung des rätischen

Siedlungsraumes gibt lediglich eine dürftige und lückenhafte schriftliche Überlieferung Kunde und jenes früh- kaiserzeitliche Verwaltungsgebiet erstreckte sich, da es z. B. die Gegend von Comum, Verona und Tridentum nicht in sich schloß (s. u, S. 29) keineswegs über alle Land striche, in denen rätische Stämme wohnten. Unter diesen Umständen wäre also auch die Möglichkeit in Erwägung zu ziehen, daß Griechen und Römer auch die Leute, die im Burggrafenamt hausten, noch als Räter aufgefaßt hätten. Zwar darf

man gewiß nicht der Meinung zustimmen, der Rätername habe ursprünglich bloß an der Bevölkerung des Bozner Beckens (mit Einschluß der Meraner Gegend?) gehaftet und sei in der Folge deshalb in erweiterter Bedeutung gebraucht worden, weil diese Leute bei dem von Drusus und Tiberius geleiteten Feldzug des Jahres 15 v. Chr. zuerst von den Römern unterworfen worden seien 10 a). Denn Cassius Dio, der (54, 22) Drusus bei seinem Vorstoß nach Norden in den Tridentinischen Alpen einen Sieg über die Räter gewinnen

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1935
¬Das¬ Burggrafenamt im Altertum.- (Schlern-Schriften ; 28)
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Seite 53 von 127
Autor: Heuberger, Richard / von Richard Heuberger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VIII, 112, [2] S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Burggrafenamt <Landschaft> ; z.Geschichte Anfänge-500
Signatur: II Z 92/28
Intern-ID: 104629
Bischof des rätischen Flachlandes namens Valentin in der Meraner Gegend Schutz gesucht hat (s. u. S. 53). Ob sich in diesem Landstrich bereits im Altertum oder in den Tagen der Ostgotenherrschaft über Italien einzelne Germanen angesiedelt haben, entzieht sich unserer Kenntnis. Möglich ist es zweifellos. Denn die römischen Heere setzten sich im Lauf der späteren Kaiserzeit immer mehr aus Angehörigen germanischer Stämme zusammen, damals wurden auch Teilen auswärtiger, vor allem germanischer

, an germanischen Vorstößen in die Apenninenhalbinsel beteiligte und nach der Heimkehr oder Vernichtung ihrer Genossen im Süden zurückgebliebene Leute oder ostgotische Heermänner ihren Aufenthalt im Mündungsgebiet der Passer genommen haben. Quellenmäßige Aussagen hierüber liegen indes nicht vor, spätrömische oder ostgotische Befesti gungen lassen sich in der Gegend von Meran nicht mit Bestimmtheit bzw. überhaupt nicht nachweisen (s. u. S. 72—74) und die Ansicht, mittelbare Erwägungen gestatteten

— Churrätien in ihre Gewalt brachten 139 ), daß sie sich 539 ansehnlicher Teile Nordwestitaliens bemächtigten und daß sie um 545 das bereits 537 durch die Alamannen heimgesuchte Venetien mit Ausnahme einiger Küstenstriche besetzten 140 ). Diese Vorgänge zogen — gleichviel, ob der Vinsch- gau schon anläßlich der Erwerbung des übrigen Chuirätien durch jenen Mero winger oder erst um 545 fränkisch geworden ist — auch die Meraner Gegend in Mitleiden schaft und führten gewiß gelegentlich vorrückende austrasische

6
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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1935
¬Das¬ Burggrafenamt im Altertum.- (Schlern-Schriften ; 28)
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Seite 120 von 127
Autor: Heuberger, Richard / von Richard Heuberger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VIII, 112, [2] S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Burggrafenamt <Landschaft> ; z.Geschichte Anfänge-500
Signatur: II Z 92/28
Intern-ID: 104629
in dem sich neben den Baiern viele Schwaben und manche Franken niederließen 449 ), im Lauf dieses Zeitraums aneli in 'völkischer Hinsicht zu einer deutschen Binnen landschalt. Seit dem 12. und besonders seit dem 13. Jahrhundert gewann lerner der Verkehr über das Reschenseheideck und daneben auch der über den Jaufen an Bedeutung 450 ) und dadurch wurde die Meraner Gegend, die, wie im Bereich der Kunst erkennbar, gleich dem Vinschgau schon während der Frankenzeit von Schwaben aus beeinflußt

, einer das Mündungsgebiet der Passer in zwei Hälften teilenden kirchlichen Scheidelinie und weltlicher Landmarken, die das Tal der Etsch innerhalb oder südlich der Meraner Gegend querten, war Trient für das Burggrafenamt jetzt nicht mehr das, was es für diesen Landstrich in der Römer- und noch in der Frankenzeit gewesen war. Weiters wurde auch Meran im 13. Jahrhundert zu einer Stadt, entwickelte sich dank des Verkehrs auf der Resehenscheideckstraße und auf dem Jaufenweg rasch und nahm auch deshalb eine bedeutende

. Churrätien und dem zu Italien gehörigen Teil der Meraner Gegend bestanden hatten. Dies kam z. B. darin zum Ausdruck, daß die rätoromanische Urkunde im 12. Jahrhundert im Mündungsgebiet der Passer dem durch das Siegel und dem durch die Unterschrift des öffentlichen Notars beglaubigten Schriftstück wich 454 ). So wurde das im Meraner Landgericht zu einer Einheit zusammengefaßte Burggrafenamt, dessen Zugehörigkeit zu zwei verschie denen Bistumssprengeln nur mehr für die kirchliche Verwaltung belangreich

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