¬Das¬ Bistum Sabiona in seiner geschichtlichen Entwicklung
größerte. Diese Güter lagen teils im Bistum selbst, nämlich im Isarco-, Rienza- und Inntal, teils in Kärnten, Krain, Bayern. AI-- buin machte selbst zeitlebens seiner Kirche aus Eigenem mehrere Schenkungen, z. B. die schon angeführte Herrschaft „Stein' im .Jauntal-, ebenso verhielt er dazu seine reichen Verwandten. 349 ) Am freigebigsten zeigten sich ihm gegenüber die Kaiser Otto II. (973—983) und Heinrich II. (1002-—1024), deren Gunst er sich durch treue Anhänglichkeit und verschiedene Dienste
erwarb. Albuin beteiligte sich nämlich vielfach an den wichtigen Unter nehmungen und Feldzügen dieser Herrscher. Zunächst erschien er im Lager Otto II. im September 977 vor Passau, wo dieser ihm den erwähnten Hof Reifnitz (heute Ribnitz) am Wörthersee verlieh, dessen bisheriger Besitzer Ascuin sich der Verschwörung des bayrischen Herzogs Heinrich des Zänkers gegen Otto II. angeschlossen und infolgedessen Güter und Leben verwirkt hatte. Im Mai des nächsten Jahres 978 hielt sich Albuin am Hofe
des Kaisers zu Solingen in Sachsen auf, wo ihm dieser die Immuni tätsprivilegien früherer Herrscher mit Erweiterung der bi schöflichen Rechte erneuerte. 350 ) Im Oktober 979 verweilte er bei Otto II. zu Saalfeld' in Thüringen, wo ihm dieser den Besitz des Hofes und der Burg Villach in Kärnten mit allen dazu ge hörigen Gütern (samt Salzquellen). Rechten und Einkünften auf Lebenszeit des Kaisers übertrug. 351 ) Als Lehen hatte Albuin diesen Besitz schon vorher kurze Zeit inne. Nach Ottos Hin scheiden 983
mußte er ihn dem früheren Besitzer, dem Herzog Heinrich von Kärnten, der sich ebenfalls gegen den Kaiser empört hatte, zurückerstatten, weil dieser begnadigt wurde. Dafür erhielt er von diesem Heinrich zwischen 985 und 989 als teilweise Ent schädigung einige Güter 352 ) bei Brunioo. Auch der Reil'nitzer Hof ging dem Bistum bald verloren. Man kann fast mit Sicherheit annehmen, daß Albuin den Zug 353 ) Otto II. nach Italien 981—983 teilweise mitmachte, wenigstens am Hoftage zu Verona, Mitte Mai 983
war unser Bi schof anwesend. Der Kaiser starb dann zu Rom und wurde in den Grüften der Peterskirehe beigesetzt. Während der Regierung Otto III. (983—1002) hielt sidh Albuin vom königliojhen Hofe fern. Erst als der Leichenzug dieses Herrschers im März 1002, von Italien kommend, bei Polling in Bayern eintraf, fand er sich 1 ein und begleitete 354 ) ihn ein Stück. Zum Nachfolger Hein- Siehe Redlich, Die Traditionsbücher Nr. 28, 30, 31, 34, 35, 36, 44, (58, 59); vgl. Jäger, Verfass. Tir. 1. S. 264. 35QX i Siehe