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Volksbote
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Seite 3 von 16
Datum: 10.12.1925
Umfang: 16
des Gründonnerstages im sein «genes Gebet versunken bleiben? Während Mutier Se-veviens zum hell erleuchteten Altar aufschaut, strömt ihr zum erstenmal seit ihrer gestrigen Ermüdung die Freude durchs Herz: „Julius kommt'. Und in den Jubel des Gloria mischt sich der ihre. Daim zerfließt sie in sinnendes Beten: „Ich danke dir, Gott; nun schenkst du mir doch am Ende noch das Glück.' Die quälende Sorge weg. Dia uud Lluis zufrieden und hoffnungs- froh. Und Julius! Ach wenn sie am Oster morgen mit ihm aus dem Hochamt

zur dritten Station. Sie fühlt sein Kreuz auch auf ihrer Schulter lasten, fällt mit dem Kreuz zu Boden wie cr. Dann weiter: I „Jesus, begegnet feiner betrübten Mutter', i Sie erwägt verrichtet die Gebete, denkt aber zwischenhinein doch auch an Julius und wie das Medersehen mit ihm sein wird. Mer zwischen dieser vierten und der fünf ten Station scheiirt eine Nebetmauer zu stehen. Sie will voran und kann nicht; die Mauer drückt gegen ihre Brust und die Schultern, macht sic blind und benimmt ihr den Atem

nur den Kopf: „Ich kann nicht inchr.' „Gatt sei Dank, daß ich euch finde. Ich wollte gerade den Kreuzweg beten. Aber es geht schon besser? Ich fühle eure Hände wärmer werden.' „Es muß ja, weil du da bist.' Das zitternde Haupt findet Ruhe an Thsreses Brust. So bleiben sie eine Weile. Therese wagt nicht sich zu rühren, und blickt init Tränen in den Augen nach denn entblößten Mar. Und immer wärmer werden die , Hände von Julius' Mutter in den ihren. „Ich will jemand um Tila schicken', sagt sie schliehiich

Klang seiner festen Stimme schüttelt Mutter Seve riens abwehrend den Kopf. „Hinaus!' be müht sie sich zu sagen. Therese versteht. „Es wird wirklich das beste fein, wenn sie sich niederlegen kann. Versuchen wir, sie htuwuszubringen'. „Du bist, mir scheint, stärker als ich', sagt Öuis verwundert, als sie schließlich mit Stützen und Tragen die Kraule in Julius' Zimmerchen haben. „Ich bin an Kranke gewöhnt', antwortet Therese. Und da sie ihn unschlüssig warten steht, sagt sie: „Weißt du was Luis? Sag

?' In der Küche bei Tila und den Kindern erzählt sie von dem drän genden Wunsch der Kranken. „Sie wird nicht zufrireden sein, bevor wir es tun, denn sie sagt immer: Doli kommt.' „Das ist der Vater, aber sie meint natür lich Julius. Er kommt vielleicht zu Ostern und das geht ihr nun im Kopf herum', er klärt Tila, ein wenig verlegen, daß sie mit Therese von ihrem Bruder sprechen muß. Therese nickt verstehend. „Das wird ihr gut tun.' Dann neigt sie sich zu Dolsi und spielt ein wenig

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