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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 11.01.1877
Umfang: 4
können, als Otto den ersten Kuß aus der Gelieblen Lippen drückte. Sie sprachen nichl, aber ihre Blicke schwammen in lichihellem Glänze, eine Welt der Wonne that sich vor ihnen ans. Und Hand in Hand verschlungen standen sie eine Stunde später vor den Eltern nnd baten nm den Segen zu ihrem Bunde; diese waren nicht minder glücklich als die Kinder. Hatten sie doch weit früher als die Geben den selbst gewußt, wie es mit deren Herzen stand. Wem und gerichtlichem Behörden durchgeführt. Zum Com mandanten

er dem griechischen Bischof, ^griechische Unterthanen zu wühle» und ei» Jude ivuede in ähnlicher Weise »'.emahlt — ^dian Esseudi ist mit den weitgehendsten Vollinackiten nach London geschickt worden, um wegeu einer '.'lnleihe zu unterhandel». Er briugt eiu genauem Erpos4 mit über die Einnahmen und Ausgaben des türlischen Reiches im Jahre 187«!. hätte auch dic Müller ihr Kind liehcr anvertraut, als Otto, den ihr Mann so lieb halte, nnd Bcrncr hcgte leine Besorgnis!, daß Oliv seine Hertha nicht glücklich

machen würde. So wie er einst an dem Knaben die Geistcssähiglcüen erlnnni hatte, io war cr gewiß, daß des MamieS fester l>haracter sich eine Eristciiz schassen würde, die cin liebendes Weib mil ihm theilen könne. Es kam ihncn auch kein Schallen von Besorgnis;, als Otto bat, seine Verlobung niä» össciitlich zn machen, bis er Baron Holm persönlich gesprochen, denn was köimlc dieser gegen die Verbindung mit Hertha Brrner huben, nnd gern bewilligten sie daher Otto's Bitte. Die Liebenden schwammen in einem Meere vo» Wonne. Fast

immer waren sie zusammen, und nnmte Otto, ge zwungen durch sein Stndinm. von der Geliebten fern bleiben, so war ihm sein Ziinnier ein Kerker ohne Luft und Licht; selbst die Sonne war sür ihn mir da, wenn Hcrlhn's Blick in ihr sich ihm zurückspiegelte. So schwand die Zeit in wolkenlosen Tagen ihnen dahin, als plötzlich das mahnende Wort „Trennung' erscholl. Sie halten das voraussehen müssen, aber es war so schön, sich die Zeit noch fern zu denken; jetzt war sie da. Otto hatte sein letztes Ernmen

hat sich die Krankheit des in Eannes darniederliegenden Erzherzogs Joses verschlimmert. — Prinz Leopold von worden war; die Liebe fesselte ihn an die Stätte, wo Hertha weilte. Die lelitc Nacht ging Otto im Hause der ihm so theu re» Menschen schlaflos vorüber. Die Stunde des Ab schieds kam, er snrchtete Hertha's Anblick, dach sie erschien gcsaßi. Mit der dem Weibe angeborenen Verleugnung, den Schmerz nicht zu zeigen, wenn es innerlich auch noch w stürmt, reichte sie ihm ihre» Mund zum letzten Kuß, ertrug

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 05.02.1877
Umfang: 4
Starte von 36 Mitgliedern in das Parlament zurückkehrt. SSSWSSSS»SS?SW«>»S»»»»W>M»!>»S^WSMMN« DIein lieber Otto! Der Schlag'ist gefallen, jetzt kannst Du Alles erfah ren. Berner ist todt und Hertha nicht mehr zu retten — sie ist Kronau's Weib — der Bösewicht! O, daß ich den Mann meines Kindes so nennen muß; — er hat Berner mit Schlangenkünsten an den Rand des Abgrun» des geführt. Daß ich Dir damals Alles hätte schreiben können, als noch Rettung möglich war — dach Berner verbot es, der Stolz liest ilm

lieber umergehen. In feinen letzten Stunden jedoch flehte er mich an, Dir die volle Wahrheit zu bekennen, feine Schuld grell zu be schreiben. Schuld? — mein armer, mein theurer Mann, wie konnte er, der beste, der edelste Mann eine Schuld begehen, ohne durch die Intrigue eines Elenden, der ihn zum Mittel feiner Zwecke auSerfehen. Otto, Du weißt nicht, daß Kronau schon damals, als Du ihn als Deinen Freund zu uns schicktest, in Liebe für Deine damalige Braut, das heißt, foweit dieses Wort

für ihn gemißbraucht werden kann, aufflammte, als er unsere Hertha sah, die ahnungslos voller Freuden den Freund ihres Otto so traulich empfing, als sei er ihr Bruder. Harmlos und rein wie sie war, hatte sie keine Ahnung davon, daß ein Freund es wagen würde, der Braut deS Freundes nach zustellen. Doch klug und falsch wie Kronau sonst war, ging er, beherrscht von seiner Leidenschaft, zu offen vor. Hertha mußte endlich doch seine Absicht erkannt haben, denn eine? Tages kam sie aufgeregt zu mir und sagte: „Mutter

habe in einem zu Constautinopel ab gehaltenen Kriegsrathe betont, die Pforte sei tractat- mäßig verpflichtet, Rumänien gegen auswärtige Feinde sein, die Dir den Freund verdäa.iigic, ehe Du selbst Be weise seiner Falschheit hattest. „Mein Otto wird selbst zur Erkenntniß kommen,' sagte sie oft. Auf Berner hatte Kronau ebenfalls wie auf mich, keinen vortheilhaften Ein druck gemacht. Wir hielten ihn indeß für einen Hof» mann, dessen glattes Wesen lästig, aber nicht verderblich werden konnte. So reiste der Kammerherr das erste

zu sein und unglücklich zu machen. — Als Kronau abreiste, hatte er bei Beruer einen Eindruck hinterlassen, der mich bei meinem sonst so scharf blicktnden Mann in Erstaunen setzte. Die'Zeit ging hin. Du schriebst ununterbrochen, aber Deine Briefe ent hielte» nur Fragen nach unserem Leben, gistiffentlich miedest Du Alles, was sich auf Dich selbst bezog. Kronau kam jeden Sommer zu uns, immer mehr näherte er sich Berner.. Otto, Du weißt nicht, daß mein unglücklicher Mann eine Leidenschaft hatte, die er jedoch, ehe Kronau

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Seite 1 von 4
Datum: 28.12.1870
Umfang: 4
ein glückliches Geschöpf, und der arme betrogene Mann wäre nicht auf dem Schaf- fotie gestorben. Sie haben ihn, Sie haben mich ge mordet!' rief sie in einer furchtbaren Aufregung. „Und nun verlassen Sie mich, daß ich ruhig ster ben kann!' „Jetzt begreife ich Alles!' murmelte Otto erschüt tert vor sich hin. Henriette hatte die Hände gefaltet, und bewegte wie bebend die Lippen. Zwischen den kleinen weißen Hän den, die heftig zitterten / hielt sie daS Medaillon mit der verwelkten Rose. Dem Kommerzienrath schien

eS, als ob sie, trotz der erschrecklichen Leichenblässe, so schön fei, wie sie noch nie gewesen. Die rothe Came- lie, das schwarze üppige Haar, die Blässe des Gesichts und daS Tranerlleid bildeten schneidende Kontraste. Otto ward von Befürchtungen und Mitleiden er griffen. DaS schöne Geschöpf, an dessen Seite e». glänzen und sich beneiden lassen wollte, war rasch wie eine Blume vergangen^ Der Arzt erschien. Henriette sah ihn mit einem schmerzlicheu Lächeln an, als wollte sie sagen: jede menschliche Hilfe

ist vergebens; sie entzog sich jedoch einem Examen nicht, und antwortete auf alle an sie gerichtete Fragen. Der Doctor forderie, daß die Kranke zu Bett ginge und schrieb ein Recept. Ich. komme morgen früh wieder!' sagte er. Dann entfernte er sich. Otto begleitete ihn bis in das Bor zimmer, wo er ihm die letzten Vorgänge mittheilte. Dann forderte er einm unumwundenen Ausspruch des Doktors. „Madame ist sehr krank!' antwortete er. „Es ver bindet sich ein moralisches Leiden mit einem physi schen, die. Beide

vereint, rasche Fortschritte gemacht haben.' „Ist sie noch zw retten? Wa« ist zu thnn?' Der Arzt zuckte die Achseln. . „Lassen Sie diejenigen meiner Eollegen kommen, denen Sie das meiste Vertrauen schenken — ich kann mich irren. Madame ist jung und scheint eine große Nervenstärke zu besitzen.' Nachdem der Doktor dringend Ruhe anempfohlen, entfernte er sich mit dem Versprechen, am nächsten Morgen zwn Eollegen zu einer Gerathung mitzu bringen. Otto kehrte zu seiner Frau zurück, und bat sie, zu Bett

zu gehen; sie weigerte sich, blieb in dem Lehn- stuhle am Fenster sitzen, und fuhr fort, andächtig den Sonnenuntergang zu beobachten. Die Berge jenseits de» See'S glühten im ersten Abendrothe. Die abend liche Stille des Gartens unter dem Fenster ward nvr durch den Gesang einzelner Vögel unterbrochen. Otto war unschlüssig, was er beginnen sollte. Die Kranke schien sich semev Anwesenheit nicht bewußt zu sein, sie richtete leinen Blick auf ihn. Die Sonne verschwand hinter den Bergen, und das Zimmer

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Seite 1 von 4
Datum: 21.12.1870
Umfang: 4
einer jeden Eisenbahn gesungen und das in Bozen gewiß in noch weniger grellen Disso nanzen als anderswo verklingen wird, wenn einmal Hettriette.. Novelle.»«» Augnst Schröder. (Fortsetzung.) Otto neigte lächelnd den Kopf. „Und was denken Sie nun zn beginnen?' fragte kr. ' .Ich njerde iN . Geduld die Strafe büßend die ich verdient habe. Das Herz fordert feine Rechte, und ich muß sie ihm gewähren. 'Gönnen Sie mir. Zeit zur Trauer — hat der Schmerz ausgetobt, kann ich Jhnen viellcicht eme bessere Gattin fei

», als ich bis her gewesen bin: ' Verzeihung, Adolf,' rief sie, in Thränen auSbrechend, „ich kann nicht anders! Mein Verstand» liegt5mit dem Herzen im Kampfe — —' Otto Winter verließ rasch seinen Platz. - „Madame,' rief er, „Sie sind einoi überspanntet Närrin^ 'Ich habe Nachficht mit Ihnen gehabt, so' lange es mir die Chre- des ManneS.erlaubte, und. weiyM Hoffte, daß^ die Zeit? Sie eines besseren be lehren werde. Jetzt vermag: ich es. nicht mehr. Wenn, der Verstand- und-das.Ehrgefühl Sie ^ nicht veranlassen

empfinden ließ, weil sie Dein Unglück ward. O, ich hegreife die Verblen dung,!, Und habe ich nicht ebenfalls ein Verbrechen begangen, um reich zu werden, um in der Welt zu glänzen? Du hast einen, reichen- Verwandten ver giftet, — ich habe Dein Leben vergiftet, ich habe Dich in den Zustand versetzt, der Dich zu dem sähig machte, wa« Du gethan. Verzeihe mir, verzeihe mir, mein armer Freund! Ich büße meine Verirrung durch die fürchterlichsten^ Qualen. Otto hat mich nicht aus Liebe

nach Gefallen, Lisa; das einfachste ist mir das liebste!' Lisa erschien wieder mit einem eleganten Kleide von hellgelber Seide, das reich mit weißen brüsseler Spitzen verziert war. Henriette erinnerte sich, daß Otto oft gesagt hatte, diese Farbe stände ihr vorzüglich. Sie konnte nicht zweifeln, daß Lisa nach seinem Befehle handelte. Schweigend ließ sie sich ankleiden. AtS die Toilette vollendet war, ging sie in den Saal. Otto erwartete sie zum Frühstück. Bewundernd sah er seine Frau an. denn sie war trotz

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