. Hier waren alle Ritter versammelt, um über das Schicksal der Unglücklichen zu entscheiden. Raimund, jetzt Komthur, stand an der Seite des Großmeisters und ließ gedankenvoll seine Augen auf die Gefangenen ruhen; denn ihm trat der Augen blick vor die Seele, wo er einst in gleicher Lage zu Algier gestanden hatte. Da begegneten seine Blicke bekannten Zügen und er täuschte sich nicht, Cid-Muley war unter den Ge fangenen. Der stolze, kühne Mann stand von .der Last seines Schicksales niedergebeugt und wagte nicht vom Boden
, in Händen, unsere Sklaven zu bezwingen, als ihr.' den Renegaten zu Boden. Furchtbar, mit flammensprühenden Blicken stand der christliche Ritter da und mit den Worten: „Fort, ihr Verwegenen! Durch Mord'und Verrat darf kein Christ seine Freiheit erkaufen!' trieb er die erschrockenen, jedoch unbewaffneten Empörer zur Türe hinaus. Muley hatte sich unterdessen wieder erholt. Er sah Raimunds heldenmütige Tat, hörte den blutenden, hart getroffenen Renegaten im Todeskampfe neben sich röcheln und überschaute
leicht das Ganze. Zitternd richtete er sich vom Boden auf und mit den Worten; „O du großmütiger Retter meines Lebens!' sank er an die Brust seinesSklavens. Doch Raimund wies jeden Dank, jede Belohnung stolz und kalt von sich ab. „Im offenen Kampfe,' sprach er ernst, „würde ich dich gerne erlegt haben, aber gegen Verrat und Meuchelmord schützt der christliche Ritter selbst seinen Feind.' Muley war von Raimund's edlen großherzigen Ge sinnungen tief ergriffen. Er führte ihn in seinen Palast