ihn persönlich nicht; schon 1911 wurde er bei den Wahlen ausge stellt, siel jedoch durch. Mussolini begann im glei chen Jahre seine politische Karriere auf andere Weise: Italien war damals in den Tripoliskrieg verstrickt, und Mussolini war einer der leiden schaftlichsten Gegner dieses Kolonialkrieges. Im nächsten Jahre übernahm er das Zentralorgan der sozialistischen Partei Italiens, den „Avanti'. Der Beginn des Krieges fand beide Männer in den linken Parteien. Der „Avanti', scharf sozia listisch; wetterte
gegen den imperialistischen Krieg, und Laval seinerseits war Gegner dieses imperia listischen Krieges und stand unter dem Einfluß von Jaurös. Die große Wende, die hellte aus beiden Män nern überzeugte Nationalisten gemacht hat, be gann bei Mussolini sehr viel früher als bei Laval. Aber trotz seines Nationalismus blieb auch Musso lini bis 1S18 Sozialist, und Laoal blieb es sogar noch bis 1924. Als 1921 die französische sozialistische Partei sich in einen rechten und einen linken Flü gel spaltete, schloß sich Laval
. Das Wahlergebnis von Danzig erweist sich als ein Mißerfolg der nationalsozialistischen Partei, da der Wahlzweck nicht erreicht worden ist. Die Nationalsozialisten verfügten im vorausge gangenen Parlament bereits über eine Mehrheit von über 50 Prozent. Von ihnen wurde aber die Neuwahl provoziert, um eine Zweidrittelmehrheit zu erreichen, d. h. die Möglichkeit, die Verfassung der Freren Stadt Danzig zu reformieren und die anderen Parteien auszuschalten. Zur Erreichung dieses Zweckes war der gesamte riesige Propa
gandaarbeit der nationalsozialistischen Partei mobi lisiert worden. Aus den Wahlresultaten geht nun aber klar her vor daß trotz des Stimmenzuwachses, den die na tionalsozialistische Partei auf Kosten fast aller an deren Parteien zu verzeichnen hatte, das gesetzte Ziel — die Zweidrittelmehrheit — nicht erreicht hat. Obwohl die nationalsozialistische Partei alle nur denkbaren Anstrengungen gemacht und auch Gö- ring, Göbbels und Heß nach Danzig zur Entflam mung der Hakenkreuz-Begeisterung entsandt
der Wahlen zum Volkstag sind folgende: Gesamtheit der abge gebenen Stimmen rund 247.000; davon National sozialisten 148272. Sozialdemokraten 39.779, Kom munisten 8268,-Zentrum 32.936, Deutschnationale 10.671 Polnischer Block 8751. D'e nationalsozia listische Partei hat rund 6V Prozent der Stimmen erhalten. Die Sitze im Voklstag verteilen sich folgender maßen:^ Nationalsozialisten, 12 Sozialdemo kraten,^ Zentrum, 2 Kommunisten 2 Polen und 3 Deutschnationale. ' Paris, 8. April. Der „Paris Soir