Sie werden diesem ihrem Versprechen um so sicherer bald untreu werden, als dieselben italienischen Schandblätter, die zur gewaltsamen Hinwegnahme RomS gedrängt haben, nun schon offen bekennen, ein friedlicher Besitz Roms werde dem italienischen Volke so lange nicht gesichert sein, als die geistliche Herrschaft des Papstes besteht; erst die Vernichtung der geistlichen Herrschaft des PapsteS werde auch seiner weltlichen Herrschaft ein Ende machen. So stehen die Dinge in Rom und mit Rom
, und betete den Bußpsalm Urban deS Vlll., wobei er mit tiefster Bewegung die Worte sprach: „Ewiger Hirt verlaß deine Herde nicht.' Alles Volk antwortete: „Sondern behalte sie durch deine hl. Apostel in deiner immerwährenden Obhut.' Diesem Beispiele nachkommend wollen wir uns oft an die Gräber der Apostelfürsten und in die Peterskirche zu Rom im Geiste ver setzen. und Gott durch die Fürbitte derselben die Sache der Kirche und des Papstes empfehlen. Vielleicht erbitten wir es, daß bald das in Er füllung
geht, was in dem erwähnten Gebete Urban des VIII. alS göttliche Verheißung geschrieben steht, wo Gott sagt: „Wenn ich Priesterthum und Königthum in Thränen sehe, dann bin ich gleich wie von Theilnahme bewegt, zum Erbarmen geneigt.' (Schluß s.) Eine Komödie in Rom. Von der Etsch, 6. Oktober. Die Volksabstimmung, die in Rom vorgenommen wurde, ist eine wahre Komödie; so schreibt eine italienische Zeitung. Sie ist eine Komödie wegen der Art und Weise, womit sie ausgeführt wurde. Die Zeitungen sagten
, so wird doch dieS die Gerechtigkeit GotteS nicht zurückhalten können. Vor kurzem sagte das „Giornale di Padua', kein klerikales Blatt, daß'es eben nicht schwer sei, nach Rom zugehen, wohl aber sehr schwer dort zu bleiben. Und die Zukunft wird es zeigen. Am 2. Oktober ist nun in Rom die Volksabstimmung erfolgt, und der Telegraf der italienischen Regierung (andern gibts da keinen) sagt, daß in Rom 40,835 mit „Ja,' und 46 mit „Nein' stimmten* ein Resultat, das jeder vernünftige Mensch voraussah. O welch eine herrliche Komödie