nahm eine unbefangene Miene an, als Warschauer eintrat, den er sehr herablassend begrüßte. Der alte Wucherer gab seiner Tochter einen Wink, worauf diese verschwand. Dann näherte er sich seinem Kunden unter tiefen Bücklingen. „Was befehlen der Herr Gras?' fragte er, sich die dürren Finger reibend. „Natürlich Geld, alter Filz!' herrschte Georg ihn an. „Aber schnell, ich habe keine Zeit.' „Wo soll der arme Warschauer das viele Geld herkriegen, welches so ein feiner junger Graf für die Pferde und Damen
,' erwiderte Georg kaltblütig. „Acht — achthundert Rubel!' rief Warschauer. „So viel Geld habe ich ja gar nicht! Ich bin doch nur ein armer Händler — was glauben Sie denn, Herr Graf?' Es gehörte zu Warschauers Eigentümlichkeiten, seinen Kunden stets einen höheren Titel beizulegen, um sich dadurch einzuschmeicheln. „Nun gut — du hast sie nicht — also gehe ich zu Eisenhauer,' sagte Georg und griff nach seiner Mütze. „Gott, sind Sie aber hitzig! Warten Sie doch ein bißchen — ich will mal sehen
auf und klopfte ungeduldig an die verschlossene Tür, hinter welcher der Geldverleiher verschwunden war. „Na, schnell — sonst gehe ich!' rief er ungeduldig. Gleich darauf erschien der Alte, in der Hand eine schmutzige lederne Brieftasche hallend, der er eine Handvoll Scheine entnahm, die er auf den Tisch ausbreitete. „Hier, Herr Graf,' sagte er. „Es ist gut.' Damit raffte Georg das unsaubere Geld achtlos zusammen, ohne es genau zu zählen. Er steckte die Scheine in die Tasche seines Waffen rockes, dabei fiel
, ohne daß er es merkte, eine der Banknoten zu Boden. Die scharfen, gierigen Augen des Wucherers bemerkten es sofort und er setzte schnell dm einen Fuß darauf. „Bitte, wenden der Herr Graf sich wieder an mich,' sagte er kriechend. „Ich bin jederzeit bereit, dem Herrn Grafen gefällig zu sein.' „Ja, das glaube ich,' lachte Georg und wollte gehen. . „Bitte, noch die Unterschrist — hier tst der Wechsel.' „Ach so, ich vergaß.' ^ Schnell warf der iunge OW-r Kam«» hin und verließ oüne Abschied km Warschauer blMe chm