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Der Burggräfler
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Seite 6 von 12
Datum: 17.10.1885
Umfang: 12
von Lehrmitteln für die Volks schule von B a n d a n s eine Unterstützung von 50 fl. aus Privatmitteln gespendet. Kardinal Kergenröther. Am 12. d. M. war. wie die „Allg. Ztg.' schreibt, Se. Exz Msgr. di Pietro, apostolischer Nuntius in München, in Begleitung von Msgr. Aiuti, Auditor der Nuntiatur. in Aibling anwesend und stattete Sr. Eminenz Kardinal Hergenröther einen langen Besuch ab. Das Befinden des Kar dinals nach dem letzten Anfalle ist ein sehr be friedigendes und es sind keinerlei Folgen ge blieben

Wunden, durch ein Stilet beigebracht, erhielt. Ein Stich drang in die Lungengegend und einer in die Lenden, und es wird am Auf kommen des Verwundeten gezweifelt. Er ist 24 Jahre alt und war bisher-die Stütze seiner hoch betagten Eltern und ein unbescholtener Mann. Der Thäter sitzt bereits hinter Schloß und Riegel. Schutzeitung. Eltern und Schule. Bon einem Seelsorger. II. Schule muß sein! „Lust und Lieb' zu einem Ding Macht jede Müu und Arbeit gering.' Nicht blos das Schulhalten ist, wie wohl

noch zu Hause fein fleißig ihre Aufgabe lernen oder schreiben — wahrhaft eine strenge Arbeit für Kinder von 6 bis 14 Jahren! Trotzdem geht diese Arbeit unschwer von statten, wenn das Kind Lust und Liebe zur Schule hat. Aber da fehlt es, und zwar oft. Ist auch nicht zu verwundern. Die Liebe zur Schule, d. h. die Liebe zu geistiger Anstrengung, zu Ordnung und Zucht, steckt dem Kinde keineswegs von Natur aus im Herzen; eher das Gegentheil, die Trägheit, die Flatterhaftigkeit, das ungebundene Wesen

. Wenn nun die Eltern und die Lehrer es nicht verstehen, dem Jungen Liebe zur Schule einzuflößen, so wird das Schulgehen eine erzwungene Sache und was das werth ist, weiß Jedermann. Da schleichen sie dann daher, schwerfällig, langweilig, verdroffen und je näher sie dem Schulhaus kommen, desto härter ziehen sie die Füße nach sich; da hocken sie dann in den Schulbänken wie Mehlsäcke, stieren gedankenlos durch's Fenster, zählen gähnend die Minuten, geben schläftige Antworten, sudeln mechanisch ihr Zeug zusammen

, und nehmen erst dann wieder Leben an, wenn die Glocke den Schluß des Unter richtes ausruft. „Die armen Kinder,' sagte einmal eine weichherzige unerfahrene Seele bei solchem Anblicke, „die armen Kinder sind wohl recht kränk lich, oder haben Hunger.' Der Lehrer gab keine Antwort. Als aber die Schule aus war, -da wies er auf diese „Kranken' und „Hungerigen' hin. Hei, da ging's! Da war Leben darinnen, und Lust und Kraft und Wohlsein! Da hättest meinen mögen, es seien nicht mehr die gleichen Kinder

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Volksblatt
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Seite 6 von 8
Datum: 28.12.1892
Umfang: 8
solcher Beweise mag sein, weil bis zum Ende des '14. Jahr hunderts wenigstens in Obervinstgau noch die romanische Sprache neben der deutschen gesprochen wurde Indessen fehlen diese Beweise sür die Schulen nicht gänzlich Wer sollte-es glauben, daß in dem unbedeutenden Weiler Castelbell, freilich damals der Sitz eines Gerichtes, 1542 eine Schule bestanden hätte. Eine Urkunde aus der Karthause Allerengel in Schnall) nennt vom 13. Juni dieses Jahres einen H am ns Beck, „derzeit Schul meister inCastelbell

.' In dem nahen Dorfe Latsch finde ich erst im bi schöflichen Visitationsprötokoll vom Jahre 1638 einen Schulmeister. Dieser, zugleich Meßner daselbst, war ver pflichtet, 'den Schülern Bescheidenheit und gutes Wissen (mogestiam et memoriam) beizubringend) Die Schule in Matsch, einem Seitenthale Ober vinstgau'«, reicht in ein hohes Alter hinauf. Im Jahre 1586 hatte der dortige Schulmeister 16 Mutt Roggen und'im Jahre 1606 bezog er von der Kirche 8 Gl. (Beschr. der Diöz. Brixen IV, S. 777.) Im Jahre 1606

Bruderschaft Maria Reinigung war im 15. und anfangs des 16. Jahrhunderts reich und hielt einen eigenen Kaplan. Ein solcher, Herr Nikolaus, er scheint 1450. Diese Kapläne treten öfters als Schul meister auf. Die Bruderschaft leistete an die Schule in Sillian Beiträge; im Jahre 1590 baute sie sogar ein Schulhaus. Da die Bruderschaft in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts keinen Kaplan hatte, so besoldete sie den Schulmeister zum Theile. Bei der bischöflichen Visitation 1577 gab der Schullehrer in Sillian

an, daß er in Hall studirt habe, jetzt bei 30 Knaben unterrichte und auch lateinische Sprache lehre (Beschr. d. D. Br. I, 520—521). Im abgelegenen Thale Gsies geschieht in St. Martin der Schule Erwähnung 1566, und bei Er richtung der dortigen Curatie (1589) wird der Curat ums Schulhalten ersucht (Flugblatt, 187», Nr. 3). In Niederdorf, westlich von Toblach bestand sicher 1524 eine Schule; sie kann als alte Psarrschule bezeichnet werden. Von ihr geschieht auch 1572 Erwäh nung (das., S. 506). In St. Lorenzen

habe (das., S. 396). In der Stiftungsurkunde des Johann von Füeger vom Jahre 1587 werden für den Schulmeister daselbst, „wenn einer ist', 10 Krz. bestimmt (das., S. 396). Die Bauern dieses Thales zeigten damals ein reges Interesse für die Schule. Nicht zufrieden mit dem Einen Lehrer, welchen ihnen der Pfleger auf dem Schlosse hielt, hatten sie noch einen zweiten bestellt, damit ein Theil der Kinder nicht einen allzu weiten Weg machen müßte. Der Richter hatte ihn aber aus dem Thale gewiesen, mit der etwas rohen

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 29.05.1883
Umfang: 8
Gxtra-Beil<?ke zum „Boten für Tirol und Vorarlberg' Nr. ÄS«. Nichtamtlicher Theil. Vergleich zwischen den» alten nnd dem neuen BolLsschulgesetz. X. Seit dem Bestände des Volksschulgesetzes war, wie wir nachgewiesen, die Norm, welche der neue Z 43 aufstellt, allgemein anerkannt und befolgt. Niemand fand darin eine Unterordnung der Schule unter die Kirche. Jetzt, weil das, was 13 Jahre laug alle gewollt und gethan, Gesetz geworden, jetzt soll das plötzlich eine PreiZgebung der Schule an d'e

Kirche bedeuten! Aber diese Auffassung hat selbst Ritter v. Hasner in der mehrerwähnten Generaldebatte des Herrenhauses entschieden zurückgewiesen, indem er sagt: „Nun meine Herren, ich glaube, ma» könnte das nur aus dem Z 6 üder das Berhältnis der Kirche zu d r Schule folgern, wo es heißt, dass niemand als Religionslehrer angestellt werden dais, der nicht von der kirchlichen Oberbehörde dazu für befähigt erklärt ist. „Hier aber ist eben eine solche Ausdehnung ganz falsch'; denn derjenige

, der als Lehrer angestellt wird mit einem Befähigungszeug nisse auch aushilfsweise Religion zu lehren, der wird nicht als Neligionslehrer bestellt, und selbst wenn er den Religionsunterricht ertheilen sollte,so fungiert er nicht alsReligionslehrer im eigentlichen Sinn«.'*) In der That ist es unmöglich, für die Behauptung, dass die Schule der Kirche untergeordnet worden sei, auch nur einen halbwegs stichhältigen Grund vorzubringen. Im Gesetze vom 25. Mai 1868, welches die Beziehungen der Schule zur Kirche

stehen nach wie vor unange tastet aufrecht. Z 5 des alten Volksschulgesetzes ver fügt: „Die dem Religionsunterrichte zuzuweisende Anzahl von Stunden bestimmt der Lehrplan. Die Religionslehrer, die Kirchenbehörden und Religions genossenschaften haben den Schulgesetzen und den innerhalb derselben erlassenen Anordnungen der Schulbehörden nachzukommen. Die Verfügungen der Kirchenbehörden über den Religionsunterricht und die religiösen Uebungen sind dem Leiter der Schule durch die Bezirksschulaufsicht

zu verkünden. Ver fügungen, welche mit der allgemeinen Schulordnung unvereinbar sind, wird die Verkündigung versagt.' Dieser Paragraph enthält also die wesentlichsten Merkmale der Unab hängigkeit der Schule gegenüber der Kirche und dieser Paragraph steht unverändert im neuen Volks schulgesetze, wie er im alten gestanden. Grundfalsch, wie die eben zurückgewiesene Behauptung ist ferner auch der Vorwurf, dass der Z 48 gegen das Staats grundgesetz, gegen die Gleichberechtigung der Con- fessionen verstoße

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 6 von 10
Datum: 05.11.1920
Umfang: 10
Aull. A Seils fl. Aus CeiferS berichtet man uns weiter-: Mt 3. Noverw- far beginn: die Winterschule. Daher ist daK Hausieren der italienischen Lehrerin begreiflich. Bald kein Haus ist mehr sicher vor dieser Agitatorin für die welsche Schule. Ver sprechungen werden gegeben, z. B. die Armen bekommen Kleider und Wäsche. Rechenbeispiele werden den Eltern vor- ecmachi was in der deutschen Schule die Bücher, Schulgelder nsw. kosten. In der italienischen Schule sei dies alles kosten los. Den Mürre.n

licher Weise Agitation betreibt, um die Kinher von der deutsche» Schule weg in die italienische hinüber zu ziehen. „Tie deutsche Schule sei nichts wert — die Kinder lernen dort nichts — diese und jene Familie schickt ihre Kinder schon zu mir in die Schule' (wenn dies auch gar nicht der Fall W sind die Redensarten, welche das Fräulein gebraucht, um euch zu bewegen, die Kinder in die italientische Schule zu schicken. Mip liegt es fern, euch in der Wahl der Schule irgendwie beeinflussen

zu wollen; ihr allein habt zu be stimmen, ob ihr eure Kinder in der deutschen oder italie nischen Schule unterrichten lassen wollt, aber gegen diese mit Verleumdung und Lüge betriebene Agitation sehe ich mich im Jnte'vsse der Schule und eurer Kinder veranlaßt, Stellung zu nehmen, weil es mir verwerflich erscheint, den nationalen Stte't auch noch in die Schicke und unter die Kinder tragen zu lassen und hoffe, daß ihr bei der Entscheij- dring, ob für diese oder jene Schule, nur das Wohl eurer Kinder und das bessere

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 26.04.1940
Umfang: 4
werden bei den bestehenden Gymnasien, technischen Instituten uno Lehrerbildungsanstalten in den beiden Prüfungssektionen des laufenden Schul jahres nach den bestehenden Normen und Lehrprogrammen abgehalten. Zu den Prüfungen werden jene Schüler zu gelassen, die bis zum 31. Dezember 1940 das 9. Altersjahr vollenden. Dereiàigung àer Schüler des ersten Kurses der Mechaniker-Schule der Sgl. Marine Venezia, 25. — Heute morgens fand im Hofe des Palazzo Ducale die Vereidung der Schüler des ersten Kurses der Mechanikerschule

des 56. Infanterieregimentes rich tete der Kommandà der Schule eine Ansprache an die Schüler. Nach der Schwurformel wurden die nationalen Hymnen gesungen, denen kur ze Worte an die Schüler von feiten des befehlshabenden Admirals der oberen Adria folgten. Die Feier wurde mit dem Gruß an den König Kaiser und an den Duce abgeschlossen. Mackensen in Berlin Berlin, 25. — In den politischen Bezirken hat die Nachricht einige Auf merksamkeit erregt, daß der deutsche Ouirinal-Botfchafter v. Mackensen aus Roma in Berlin

behandelt: 1. Ueber das Lesen in der Schule; 2. die Arbeit in der Schule : 3. Schule und Familie; 4. das Radio in der Schule. Ueber das erste Thema sprach einge hend der erste Schulinspektor, außerdem die Lehrerin Elda Zadra von Ortisei. Das zweite Thema „Arbeit in der Schule' behandelten die beiden Lehrer Sil vestri von Ortisei und Manfredi von Chiusa. Ersterer zeigte auch mehrere von seinen Schülern prächtig ausgeführte Holz-Einlegarbeiten, während letzterer ein praktisches Verwaltungssystem

eines kleinen landwirtschaftlichen Betriebes mit Fuhrung von Inventar, Kassabuch. Buch für Arbeitsspefen Verkaufsbuch, Bilanz usw. vorführte. Lehrer Trotter, der auch zum gleichen Thema sprach, behandelte insbesondere die Buchbinderei. Ueber das Thema „Schule und Fami lie' sprachen die beiden Lehrerinnen Fer- rarini von Ortisei und Trötter von Chiu sa. Sie sprachen von der großen Bedeu tung der Zusammenarbeit zwischen Schu le und Haus. Ueber das letzte Thema endlich sprachen die Lehrer Pini von Ortisei

und Longhi von Chiusa, welche auf die große unter richtende und erzieherische Bedeutung des Radio in der Schule hinwiesen. Es folgte eine eingehende Diskussion über die vier bedeutungsvollen Themen, welche schließlich der erste Schulinspektor zusammenfaßte und dann fein Schluß wort zu den einzelnen Themen sprach. Alle Lehrkräfte schieden hochbefriedigt, mit der festen Ueberzeugung, eingehend über die gegenwärtig aktuellsten Themen an der Elementarschule unterrichtet wor den zu sein. Hard«»»«» Trauungen

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 26.08.1902
Umfang: 8
, dazu ist dem Ultramontanismus das beste Werkzeug die Schule. Daß die Schule, um mit Maria Theresia zu sprechen, ein Politikum, das heißt, Sache des Staates sei. will der Ultramonta nismus nie und nimmer anerkennen und der mo derne Staat oder vielmehr die Leiter desselben sind oft kurzsichtig genng, nicht einzusehen, daß eS im eminentesten Interesse des Staates liegt, die Jugend zu tüchtigen, brauchbaren, rüstig vorwärts strebenden Staatsbürgern heranzuziehen, daß dazu aber natur gemäß niemand ungeeigneter

sein kann als ein Mönch oder eine Nonne oder selbst ein Weltgeistlicher, weil alle diese einem streng abgeschlossenen Stande ange hören, der ganz andere Interessen als die staatlichen vertritt. Man hört so oft klagen darüber, daß der reli giöse Zwiespalt in Deutschland heute noch sich oft empfindlich bemerkbar macht, aber statt daß die deut schen Staaten dafür sorgten, daß die Schule, die Volkserziehung endlich im besten Sinne des Wortes national werde, kennen' sie keine angelegen^ lichere Sorge

, als daß die Volksschule, wohl auch die höheren Schulen, streng konfessionell bleiben und ja nicht durch die Schule der konfessionelle Zwiespalt überbrückt werde. Nein, der Staat selbst hilst die konfessionelle Kluft vertiefen und erweitern. Die echte, gesunde Religiosität kann gewiß nicht darunter lei den, daß das Kind in dem Menschen zuerst den Menschen sieht, den Nebenmenschen, sei er welcher Konfession immer, als Menschen achten und lieben lernt. Sind denn die Unterscheidungslehren der christlichen Konfessionen

das Wichtigste und Wesent lichste, die Grundlage aller Sittlichkeit, oder jene Grundlehren des Christentums, die allen Konfessionen gemeinsam sind? Die Schweiz und Holland kennen nur eine öffentliche konfessionslose Schule. Steht etwa dort die allgemeine Sittlichkeit auf einer nie deren Stufe oder haben auch nur die verschiedenen Kirchen darüber zu klagen, daß die Zahl der wahr hast Gläubigen weit geringer sei als ander wärts? Es ist eine traurige Tatsache, daß die An schauungen über das konfessionelle

Schulwesen auf protestantischer Seite geradeso vorurteilsooll und be schränkt sind wie auf katholischer, oder richtiger ge sprochen, ultramontaner Seite. Nur ein Beispiel hiervon. In einem Orte Rord- böhmenS leben nun schon seit mehr als einer Gene ration Katholiken und Protestanten friedlich und ver träglich nebeneinander, die Kinder besuchten gemein sam dieselbe Schule, nur der Religionsunterricht wurde getrennt erteilt; es ist nie die geringste Klage laut geworden, daß die Lehrer nicht den protestan

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 18
Datum: 20.12.1924
Umfang: 18
Offenheit den Grund arrgegebei?: die Schule bei den Minder heiten verfolgt vor allem einen politischen Zweck, und dieser politische Zweck, das geht aus Ihren Erklärungen klar hervor, ist jener der Entnatio nalisierung, das ist also, nachdem kein Volk -das istch seiner völkisch«» Eigenart bewußt ist. sich entnationalisieren läßt, die nationale Unter- drückuug. Und wenn die Schills in erster Linie ein Werkzeug der Nationen Unterdrückung wird, und der Ilnterrlchtszweck erst nachher kommt, be greift

sich lediglich auf Einrichtungen bezieht, welche den Zweck eines vorbereitenden Unterrichtes Kr die Schule haben, verbietet man auch, die Kinder einfach ohne Unterricht zu sammeln und zu überwachen und manche von Klosterfrauen ge leiteten Kinlderhorte haben zum großen Schmerz der Bevölkerung ihre Pforten schließen müssen. gm Unterland, in jenem meistgequälten und verfolgten Teile unseres Gebietes, ist es ver boten, in den Schulen deutsch zu beten, in einer Gemeinde suchte man mit Drohungen das deut sche

ausrecht, indem es den vor vi«? Monaten eingebrachten Relkurs einfach nicht erledigt. Bei allem begreift es sich auch leicht, daß die ^ Schulverwallung, vollauf beschäftigt mit der polltischen Funktion der Schule, das heißt der! Entnationalisierung, nicht dle nötige Zeit findet, um auf jenen regelmäßigen Gang der ganzen Schultätigkeit zu sehen, welcher die unerläßliche Voraussetzung für jeden Erfolg wäre. Äch will nicht vom vergangenen Jahre sprechen, wo In vielen Gemeinden der «Unterricht erst

und Mehrheit ungefähr «dasselbe Ist, wie in Italien und wo es sich ebenfalls um Minder heiten handelt, welche im Grenzgebiete wohnen. Aber dort hoben in den Städten >der Deutschen oder gemischtsprachigen Zonen alle Schulen zwei Abteilungen, eine deutsche und ein« dänische, und die Eltern haben die freie Wahl, in welch« sie ihre Kinder schicken wollen. In den Landge meinden wind eine deutsche Schule überall dort errichtet, wo die Eltern von wenigstens zwa-nzig Kindern es verlangen. Das ist eine liberale

, «daß man uns die Schule in der Muttersprache zurückgebe, daß man nicht diesen Abgrund öffne zwischen der Erziehung in> «der Familie und jener in der Schule, daß man «nicht in «dieser Weise «die Kin der von den Eltern trenne. Es ist immer und immer wieder beteuert worden, daß die Nütz lichkeit. ja die Notwendigkeit für die neue Ge neration. italienisch zu lernen, von allen aner- lovvt ward«, aber dich dieser Uutsrrichl sich vor auf d»r Slundta« de? Kenntnis der «tyevm» Muttersprache aufbauen

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 23.09.1922
Umfang: 8
. ' Wir bitten nun, uns Salurnern noch einmal Ge legenheit zu geben, uns zu den Behauptungen der „Libertä' zu äußern, dann mag sich jeder selbst seine Meinung darüber bilden, wessen Darstellung einer Richtigstellung „per amore della veritä e della a-u- stizia' bedarf. Die „Libertä' bestreitet, daß Kinder, die von der Kommission als deutsch bestimmt wurden, der ita lienischen Schule zugeteilt wurden; die Kommission habe nur die Tatsachen festzustellen, auf Grund de ren nach Vornahme anderer Erhebungen

die poli. tische Behörde die Zuteilung, zu der einen oder an- deren Schule vornehme. Wir haben nun nie daran gezweifelt, daß die Zuteilung durch die politische Behörde ersolgt; wohl aberhaben wir selbstverständ lich und mit Recht angenommen, daß diese Zuteilung durch das Zivilkommissariat auf Grund des Kom missionsergebnisses und nicht im Widerspruch demselben erfolgen müsse. Denn, da es sich darum handelt — wie der Artikel ja selbst zugibt — die Sprache der einzelnen Familien festzustellen

nach den eigenen Angaben als in der Familie vorwiegend gebrauchte Sprache zu Protokoll festge stellt. Das hinderte aber die Behörde nicht, von den 26 Deutschen noch 11 abzukommandieren und der italienischen Schule zuzuteilen mit der 'vahrhaft un glaublichen Begründung:... aus dem aufgenomme-- nen Protokoll gehe hervor, daß die in der Familie des Betroffenen vorwiegend gebrauste Sprache die italienische ... sei. Diese Behauptung ist zwar be züglich der oben erwähnten 11 Parteien eine glatte Unwahrheit; davon

^ holt werden müsse, so berufen wir uns auf die Wi' Verlegung, die dieser Gedanke in den letzten Jahren seitens unserer Blätter immer wieder erfahren hat. Uns berührt im vorliegenden Falle diese Auffas sung nur insoferne, als man von oben anscheinend die nationale Zugehörigkeit nicht nur nach der F a. Milien spräche, sondern dort, wo es für die italienische Schule günstiger erscheint, auch nach der Endsilbe des Schreibnamens und nach der Herkunft der Familie bestimmen will. Davon weiß das De kret

der in die italienische Schule gezwungen werden. Richtig ist, daß sowohl im Vergangeilen als auch in diesein Jahre nicht nur bei uns, sondern auch in unseren Nachbargemeinden Deutsche auf diese Weise ihrer Schule gewaltsam entzogen wurden. Oder sind der Behörde, um nur einige anzuführen, die Fälle der Familien Maier und Mattivi in Salurn und Putttscher in Margreid wirklich unbekannt? Es sind dies Fälle, die so klar sind, daß selbst die Beamten, die in Schulangelegenheiten zu uns kä mmen, dies zugeben mußten

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 28.06.1921
Umfang: 8
einen Augenblick einhalten und zurückblicken auf unser vergangenes Leben, Augenblicke, an denen wir Einkehr halten in uns, in denen wir uns Rechenschaft geben über Tun und Lassen in der Vergangenheit. Wohl uns, wenn das Resultat positiv und befriedigend ausfiel. Und wie es im individuellen Leben des einzelnen geschieht, so wollen auch wir heute einen kurzen Rückblick tun, nicht auf unser eigenes Leben, sondern aus das der Schule. Wir wollen in die Zeit zurückschauen, da sie nach in den Anfängen stand und sehen

, wie sie sich zur heutigen Blüte Blüte entwickelt hat. Das Motto des ersten Jahresberichtes, den der leider früh verstorbene Direktor Schulrat Jos. Amman heräusgab, lautete: „Mit vereinter Kräfte Walten wird das Schwerste leicht voll bracht.' Dieser Spruch ist gewissermaßen das Schicksalswort unserer Schule geworden. Schulrat Ammon füht uns in jenem Jahresbericht die Beweggründe aus, die zur Gründung der Anstalt führten. Das Bedürfnis nach einer realistischen Mittel schule war besonders fühlbar geworden, feit Meran

, die Schule aus Gemeinde mittel zu gründen. Die Gemeinden Meran, Untermais, Ober mais und Grätsch waren darin einig und schon im Herbst 1911 konnte die erste Klasse eröffnet werden. 72 Schüler hatten sich zur Aufnahme gemeldet, so daß schon im ersten Jahre eine Teilung in zwei Parallelklassen notwendig wurde. Die ver dienstvollen, weitsichtigen Männer, deren Energie wir das Zu standekommen der Schule zu verdanken haben, Weinberger, Baumgartner, Dr. Felderer, Gemaßmer, Hortung, Schenk, Amman, Dr. Seb

. Huber, arbeiten zum großen Teil heute noch im Realschulkomitee. Gleich in den ersten Jahren erlitt die Schule tüten schweren Verlust durch den Tod ihres Direktors Ammatt,, der durch Met Jahre als Leiter und eifriger Förderer ge wirkt hatte. Die nun folgende Kriegszeit brachte dem Schul- und Htudienbetrieb großen Schaden, viele Lehrer waren ein gerückt, >oie Schule war noch juitg, über sie hat den schweren Sturm glücklich überwunden. Besonders seit der Lehrkörper, der in Den ersten Jahren

des Bestattdes einem starkeit Wechsel ausgesetzt war, mehr stabil geworden ist, und seit dadurch der Kontakt zwischen Schüler und Lehrer ein viel iuntgerer ge- woiiden, da die Schüler ihre Lehrer von der ersten Klasse an kennen/ ist ein bedeutender Aufschwuitg der Schule fest- zustellst. ' i Unsere Schule ist heute die eittzige deutsche Realschule in Italien, und ist dadurch unentbehrlich für uns geworden. -Lütten wir diese Anstalt nicht, wäre das ein großer Nachteil für unsere Heimat, da die jungen Leute

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 16.05.1889
Umfang: 10
. die Nothwendigkeit, das kostbare Gut unsere/Schule gegen die ihr drohende Gefahr zu schützen. Mit Be friedigung constatire er, daß die Demonstration ge lungen sei. (Lebhafter Beifall.) Nach dem Bortrage des Finales aus „LohengM^ durch die Curcapelle nahm Dr. Stainer nochmals das Wort, um den erste» Toast auszubringen, des jenigen zu gedenken, welcher heute vor 2V Jahren de» Schlußstein zu dem stolzen und lichten Baue unserer Schule gefügt hat. „Auf ihn wolle» wir schauen und vertrauen, daß er das Gesetz

. Ei» Jubel durchbrauste die ganze freiheitlich und fortschrittlich gesinnte Bevölkerung Oesterreichs, insbesondere in den oeutschen Län dern; hatten doch die Regierung und sämmtliche gesetzgebende Factoren auf glänzende Weise jene Grundsätze verwirklicht, welche gerade ein Jahr vorher das Gesetz vom 25. Mai 186Ü über das Verhältniß der Schule zur Kirche als leuchtende Marksteine den Völkern Oesterreichs gesetzt hat. Dieser Jubel gab nicht nur Zeugniß von dem idealen Feuereiser, mit welchem das Volk

vom Jahre 1855, der uns unter dem Namen Concordat leider nur zu sehr bekannt ist, stellte die Volksschule geradezu unter die Polizei aussicht des Clerus. Der Lehrer war nicht nur bezüglich der Lehr thätigkeit in der Schule, sondern auch in seinem Verhalten außerhalb derselben vollständig der Oberaussicht der geist lichen Behörde unterworfen. Denn der 8. Artikel des ConcordateS bestimmte lakonisch und streng: Wer vom richtigen Psade abweicht, der wird von seiner Stelle entsernt. Aus dieseWeise mußte

der Volksschullehrer nur ein treugehorsamer Unterthan des Pfar rers >ein oder werden; denn von ihm war ja seine Existenz vollkommen abhängig. Der Einfluß des Volkes, des Bürgers, eine Theilnahme desselben an der Aussicht, der Verwaltung der mit seinem Gelde bezahlten Schule war vollkommen ausgeschlossen, den» in kirchlichen Dingen, und als eine kirchliche Angele genheit war die Volksschule erklärt, hat der Laie zu schweigen. Von dieser Schule galt allerdings das ge flügelte Wort eines der Koryphäen unseres

Landtags: D e r schafft, zahlt nicht, und der zahlt, schafft nicht. (Lebhafter Beifall.) Diesen Zuständen machte mit einem Schlage unser heute gefeiertes Volksschulgesetz und sei» Vorläufer vom 25. Mai 1868 ein Ende. Die Schule wurde, was sie Ihrem wahren Wesen nach ist, eine bürgerlicheIustitution; der bürgerlichen Behörde, das i st dem Staate, wurde die oberste Leitung und Aufsicht über die Schule gegeben. Zur Aussicht über die einzelnen Schnlen und zur Mitwirkung bei Verwaltung derselben wurde

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Volksbote
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Seite 1 von 12
Datum: 25.10.1923
Umfang: 12
. Cs ist, als wollte man das Deutschtum über- i Haupt vertilgen. Ganz heid^üsche^uird gottlose; Wege und Mittel werden angewendet, ym also ungefähr ein Achtel von der Einwoh nerzahl Unseres Landes — und-dennoch wer den sie von ihrem Wirtvolle respektiert. So sucht man in anderen Staaten den Deutschen gegenüber doch halbwegs nicht das allerletzt« Recht wcgzuftreichen, wenn man «s auch auf einen traurigen Rest zustützt. Aber soll denn allein in Italien das Eigenleben einer Minderheit bereits im Keime jn der Schule erstickt

werden'' Müßten nicht all die Staaten, die wir oben genannt, müßte nicht ganz Europa, ja die Welt als Ankläger aufstehen gegen solches Vorhaben? Es geht ums Leben. Und es zu erhalten, beseelt uns eiserner Lebenswille. Wird die öffentliche 'deutsche Schule, versperrt, dann ' werden wir nach anderen Möglich keiten suchen müssen, um unseren Kindexn deutschen Unterricht .angedeihen zu lassen. Auch. . das italienische Schulgesetz . bietet mehr zu erfüllen, weil es.-Frankreich:: so ge wollt

nach auf- unsere deutschen Volksschulen abgesehen ist. Die schwerste Sorge, die augenblicklich un- str Volk bedrückt, ist die Sorge um seine Schule. Will man sie wirklich erdrosseln — und dies fräst wenn den in Ostiem Jabre: in Schule Neueintretenden di« deutsch« Schule nicht gewährt wüidc — dann greift man uns an die Kehle. Hier handelt cs sich um unsex nacktes Leben. Nur wenn man als eigenen' Volksstamm uns nicht mehr weiter leben lassen will, kann man solches uns an tun. So etwas Furchtbares wäre

dies, daß kein anderer Staat Europas folches der von ihm beherrschten nationalen Minderheit zuzufügen wagte. - Unsere Brüder in der Tsch«cho slow a- k e f leiden schwer unter dem Joche ihrer Zwingherren: vieles hat man ihnen genom men, aber die deutsche Schule nicht. Noch schwerer drückt das Joch der Fremdherrschaft unsere Stammesgenossen in P n ie n. Alles geschieht, um möglichst viele. ihrer Kinder den deutschen Schulen zu entziehen., Aber ihnen die Schule völlig' zu nehmen, davor scheut man selbst dort zurück. Hart

bedrängt sind die .Schwaben und Sachsen in J u g ö» . s I-.fi.o-i e n und R u m a n i e n. ' Dennoch .'haben die letzten Tatze uns'die Meldung ge bracht, daß die Jugoflavische Regierung ist, Parlamente ; Versicherungen ' abgegeben W über die Förderung des deutschen Schul wesens im Serbenreich. Und auch die Deut schen in Rumänien halten' — wenn, auch unter . schweren Bedrängnissen — ihre , deutsche Schule. U n g a rn hat den Deutschen wje. den anderen Minderheiten ihre eigene nationale Schule gegeben

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 07.09.1891
Umfang: 8
, der aber mit dem Ent wurf des Ministers Ladenberg übereingestimmt und nur die Schule gewollt habe, mit der Preußen groß geworden sei. (Beifall.) Nachdem der neue Goßlersche Volksschulgesetzentwurf zurückgezogen worden und der neue Kultusminister erneute Prüfung versprochen habe, stehe man gleichsam zwischen den Schlachten, und da gebe es keine wichtigere Aufgabe für die Katholikenversammlung, als zur Schulfrage Stellung zu nehmen. Zum Glück seien viele Andersgläubige wohlwollender gesinnt, als es nach gewissen

Schulwesens, niemand könne sie pietätlos aus der Schule weisen. (Beifall.) Das Ober aufsichtsrecht des Staates werde willig anerkannt, aber es besage nicht, dass nun die Beziehungen der Kirche zur Schule gelöst seien. Es müsse ein Weg gefunden werden, auf dem sowohl Kirche als Staat zu ihrem Rechte auf die Schule kommen. Auf das Vorrecht, ihre Kinder in der göttlichen Offenbarung zu unterrichten, könne die Arche nie verzichten. Die Würde des Staates werde da durch ebensowenig beeinträchtigt

auch erziehen für die Ewigkeit. Deshalb könne diese Erziehung nicht stattfinden, ohne die Mitwirkung der von Gott gewollten Heilsanstalt. Die Schule müsse confessionell ein gerichtet sein . . . Gäbe der Staat Unterrichts- reiheit, würden die Katholiken selbst für die kon fessionelle Schule sorgen. Der Staat wolle aber das Monopol behalten, deshalb sei er verpflichtet, dafür zu sorgen, dass der cvnfessivnelle Unterricht garantiert sei. (Beifall.) Um eine gedeihliche Lösung der Schulfrage zu erzielen, dürfe

kein Opfer zu groß, kein Kampf zu schwer sein. Werde die Schulfrage nicht so gelöst, dass alle Bedenken der Katholiken schwinden, würden wir einen neuen schweren Culturkampf haben. (Zu stimmung.) Jeder Tag zeige, wie wichtig die religiöse Erziehung sei. wenn nicht die ganze Cultur vernichtet werden solle. Zu sagen, die Katholiken wollten die Herrschaft der Kirche über die Schule, sei eine leere Redensart. Wir wollen mcht die Herrschaft der Kirche über die Schule, aber wir wollen, dass die Schule

gesetzlich so eingerichtet sei, dass alle katholischen Eltern derselben ihre Kinder getrost anvertrauen können. Die Gestaltung der Schule, wie wir sie wollen, soll nicht der Macht der Kirche oder des Staates, sondern der Ehre Gottes und dem Wohle des Vaterlandes dienen. (Lebhafter Beifall.) (Forschung folgt.) Von der Trierer Mallfahrt. Aus Trier wird geschrieben: Der Zudrang der Pilger zur Verehrung des hl. Rockes ist immer gleich großartig. Täglich ziehen mindestens 30.000 Pilger an der hl. Reliquie

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 11.08.1888
Umfang: 8
aus, als ich das in einem politischen Blatte thun würde. Es wird übrigens auch da noch die Zeit kommen, in welcher mehr über die Sache zu sprechen sein wird. Vorläufig obliegt mir nur, zu Protokolliren, daß der Sturm der Katholiken auf die confefsiönslose Schule abgeschlagen worden ist, und daß die Gegner je nach dem Bildungsgrade die bekannten Fußtritte an den unterlegenen Löwen austheilen. Die Petitionen für und gegen die confessionelle Schule haben Oesterreichs Völkern Gelegenheit gegeben, die Kräfte zu messen. Ich habe schon

das letzte Mal be merkt, aus welcher Ursache die Katholiken es schwieriger hatten als die Gegner. Wäre einfach eine Petition vor liegen, um die confessionelle Schule, ohne daß man dabei auf die I,ex-Liechtenstein reflectirt hätte, so wären die vereinigten Christen wohl mit größerer Verve ein getreten. Es sind übrigens nichb zu verachtende Re sultate erzielt worden. Ich glaube nicht irre zu gehen, wenn ich annehme, daß unsere Gegner durch das große Heerlager auf unserer Seite überrascht worden

und nekas bei jeder Gelegenheit aufgezogen und gehänselt werden. Ja Ein zelne konnten sich nicht enthalten in ihrer großen Ent täuschung zu schreiben: Einmal und nicht wieder. Nun habe ich gleich eingangs gesagt^ daß ich selbst auch tief betrübt bin, aber ich müßte es doch beklagen, wenn jemand nach abgeschlagenem Sturme den Muth verloren haben sollte. Die confefsionslose Schule ist ein ^ Bollwerk des Liberalismus,, es ist eigentlich selbstver ständlich, daß man dieses nicht so leicht fahren läßt

, aber ebenso selbstverständlich muß es sein, daß wir darauf nicht verzichten. Gerade im Verhalten nach der Niederlage liegt der Glanzpunkt einer guten Truppe. Daß ich hiemit recht habe, daß man die katholische Schule nicht aufgeben darf, selbst dann nicht, wenn die z künftige Regierungsvorlage unseren Anforderungen nicht entsprechen sollte, beweisen mir zwei bischöfliche Enuu- tiationen unmittelbar nach der Zurückziehung oder Zu rücksetzung der I^sx-Liechtenstein. Die Hochw. Bischöfe von Leitmeritz

und Linz haben Anlaß genommen, ihre Nichtverzichtleistung ausdrücklich vor ihren Diöcesanen und wohl auch vor der ganzen Welt zu dokumentiren. Der Hochw. Bischof Dr. Müller erklärte, daß es Pflicht eines jeden Katholiken sei, für die con fessionelle d. i. kathol. Schule einzutreten. Er widerlegt die liberalen Befürchtungen von der klerikalen Herrschast in der Schule und von der Herabdrückung des Bildungs niveau's, und fordert schließlich Priester und Volk aus, sich um die Schule zu wehren

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Volksblatt
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Seite 5 von 41
Datum: 23.12.1893
Umfang: 41
der Umgebung versäumen die Ver sammlung. zu besuchen. Wom Zwße des Kreuzkofek^ 18. Dec. (Con ferenz). Am 14. ds. Mts. wurde in St. Martin a. d. Gader eine Lehrer- und Katechetenconferenz ab gehalten, an welcher 17 Personen theilnahmen. Einen besonders guten Eindruck auf die Conferenzmitglieder machte die Anwesenheit eines Ortsschulaufsehers, der eine 3 i/z stündige Reise nicht gescheut hatte. Nach ahmenswert. Wom Inn, 16. Dec. (Mehr Raum für die Noth schule.) Bei der heutigen finanziellen Nothlage

der Bauern lässt sich voraussehen, dass der Sturm erst eintreten wird, sobald die Zahlungen für die Schulen recht eigentlich beginnen. Wir haben jetzt in den Gemeinden mit systemisierten Schulen eine selten dagewesene Aufregung, die fortan bei jeder Zahlung wiederkehren wird und — den Sinn für Schule und Unterricht offenbar zerstört. So bekommt ein Lehrer einen traurigen Wirkungskreis, zumal er anderseits auch vom Jnspector getrieben wird. Der weitere Sturm wird erst wieder recht losbrechen

, wenn solche Schulen durch 46 Wochen dauern. Eine mir benachbarte arme Gemeinde hatte im 5jährigen Durchschnitte 40 und einen Bruch theil darüber Pflichtiger Schüler und wurde als systemisierte Schule klassificiert. Sie machte wegen Unerschwinglichst der Zahlung bittliche Vorstellungen und wollte eine Nothschule. Der Herr Bezirks hauptmann habe, heißt es, die Bitte dahin beschieden: „Wenn es von mir abhienge, würden in meinem Bezirk entschieden wenige Nothschulen entstanden sein.' (Was soviel

ist als: ich würde ein anderes nothschulseindliches Gesetz machen, oder das bestehende nicht befolgen.) — Wegen der Nothschulen theile ich folgende Erfahrung mit. Die benachbarte Schule K. in der Gemeinde K., allher besucht theils von Thal, theils von Berg, wollte der Landesschulrath anfangs ganz auflassen und so den Seelsorger und die Seelsorge ohne Schule hinstellen, welches Vorhaben nur wegen Unmöglichkeit der weiten gefahrvollen Gänge zu einer anderen Schule aufgegeben werden musste. Nun ist diese Schule als Nothschule klassificiert

. Die Schulgemeinde bewog einen der Ihrigen, einen zum Orgelspiel und Meßnerdienst brauchbaren Jüngling, dass er sich auch für die Schule vorbereite, um diesen vereinigten Dienst zu übernehmen. Er musste nachher am Sitz der Bezirkshauptmannschaft vor dem Bezirksschulinspector sich einer mehrstündigen Prüfung unterziehen. Die Schulbehörde hingegen dekretierte nach K.. eine Lehrerin. Der Ortsschulrath erhob nach § 8 des Schulges. Vorstellungen dawider, weil sie so auch einen Meßner und Organisten zu bezahlen hätte

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