— für zwei Wochen gemietet; aber durch einen Un glücksfall M der Familie oder sonst durch ein Ereignis waren sie gezwungen ...' „Durch einen Unglücksfall? Was ist denn geschehen?' fiel ihm der Student in die Rede. „Ich weiß nicht, das heißt, ich weiß Mchts Bestimmtes, ich vermute nur. Borgestern Nachmittag kamen zwei feingekleidet« Her ren, die allem Anscheine nach enge Bezie hungen zum Grasen hatten, auf Besuch. Eine Viertelstunde später ließ mich der Graf rufen, und bat, ihm die Rechnung auf's Zimmer
zu bringen, da er wegen eines unvorherge sehenen Ereignisses schnell abreisen müsse. Jedenfalls wird es sich um ein Unglück han deln; denn der Graf war sehr verstört, und die signorina contessa hat viele Tränen ver gossen.' „Und sie sind, noch am selben Abend ge reist?' „Ja, sogleich — in Gesellschaft der zwei Herren. Der Graf hat das Logis für vier zehn Tage bezahlt und ein fürsüiches Trink geld gegeben.' „Sie kehren also hieher zurück?' „Nein. Der Graf erklärte aus meine Fra ge, daß es ihnen ganz
Konrad Aigner- Nach kurzem Sinnen sprach er: „Jetzt hätte ich noch eine letzte, aber große Bitte. Wären Sie nicht so gütig, meine Adresse zu notieren, und wenn der Herr Graf oder die Komtesse sich brieflich oder sonst nach mir erkundigen sollten, ihnen mei nen Aufenthaltsort mitzuteilen? Ich habe Grund zu vermuten, daß der Graf einigen Wert auf die Auskunft legen und sich dafür dankbar erweisen wird.' „Ich stehe Ihnen zu Diensten, sehr gern, sehr gern,' spmdelte das Männlein, und wiederum spielte
in de»» Albergo „Cavaletto' zurück. Mit einiger Gewalt, die er sich antat, gelang es ihm, eine ruhigere Mie;»e aufzusetzen, so daß die Kameraden über seine Stimmung ge täuscht wurden. Nur die Bläffe seines Ge sichtes fiel ihnen auf. — Ohne eine Frage ab- zuwarten, erzählte ihnen Aigner, daß der Graf und seine Tochter plötzlich hätten ab reisen Müssen, rvell die Nachricht von einem Unglück in der Fanrilie eingetroffen sei. „Und der arine Don Juan bleibt verlassen zurück,' sagte Ulix mit einem spitzbübischen