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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 16
Datum: 16.12.1923
Umfang: 16
Millionen Dollar aus Ame rika bekomme und ich weiß nicht wieviel Millionen aus Holland und England. Wir haben dazumal die Nachricht sofort bezweifelt. Wie sollte auch Deutschland heute bei seiner zerrütteten Volkswirtschaft gleich hunderte von Millionen bekommen, das Deutschland, das vor einem Jahre trotz bedeutend günstigerer Wirtschaftslage nicht einmal eine Anleihe von 70 Millionen Dollar in Amerika auszubringen imstande war. Es handelte sich um ein regelrechtes Börsenmanöver, um die Mark

, die, zur Sanierung notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, ohne das Parlament zu befragen. Damit die Regierung aber doch nicht tun kann, was sie will, wurde ihr ein 15gliedriger Ausschuß aus allen Parteien beige geben, ganz wie in Oesterreich der unglückselige Staats rat. Run kanns losgehen — es fehlt nur noch eine Klei nigkeit, nämlich das Geld. Nebenbei sei bemerkt. daß man durch die Not gezwungen, vom Acht? zum Neunftnndentag übergegangen ist. Neuwahlen in England. Englands wirtschaftliche Lage

Besitzungen nach Australien, Neuseeland u. a. nach Kräften gefördert. Es war aber alles nur ein Tropfen auf einen heißen Stein, der Krieg, und noch mehr die unglücklichen Friedens schlüsse haben das europäische Wirtschaftsleben fast ganz zerrüttet. England ist hauptsächlich Industriestaat. Es bezog die Rohprodukte von auswärts, verarbeitete sie und versandte die Fabrikate in alle Welt; seine großen Koh lenbergwerke befähigten es ja dazu. Daran hat alles ver dient, die Schiffahrt, die Kaufleute und Händler

zu bekommen war, sich selbst die notwendigen Fabriken gebaut. Die Folgen machen sich für England immer mehr bemerkbar. Dazu kommt noch ein schwer wiegender Umstand: England sieht in der Landwirt schaft nicht hoch. Seine Getreideproduktion war vor dem Kriege viel geringer als die Oesterreichs ohne Ungarn und das bei einer Einwohnerzahl von insgesamt 45 Mil lionen Seelen. Dementsprechend ist auch die Zahl der in der Landwirtschaft beschäftigten Bevölkerung verhältnis mäßig klein, dagegen wird das Abströmen

in die Städte und Fabriksorte immer größer. Ein Hauptgrund hiefür ist wohl der, daß in England bisher Aus- und Einfuhr aller Waren und auch die landwirtschaftlichen Produkte und Lebensmittel zollfrei war und ist. Es erwies sich da her nur die Viehzucht, die verhältnismäßig wenig Kräfte 1 KRIPPEN KAMEN 1 mm AnsstitncifSen. gjg Bachlechners Krippenkartcn sind eine künst W Hl lerische Leistung! Wenn da Figilrchen, sau- M ggf ber ausgeschnitten auf dem grünen Moos- |fj Hg Untergründe nebeneinander stehen

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 20
Datum: 24.10.1924
Umfang: 20
und Wiederaufbau, von denen Staatsmänner und Zeitungen überfließen, ist die Welt erfüllt von poli tischen und sozialen Spannungen. Die politischen Gegen sätze und ungelösten Fragen sind heute trotz aller gegen teiligen Beteuerungen schärfer und zahlreicher vor dem Kriege. Zwischen Deutschland und Frankreich gähnt ein Abgrund von Haß, der schon in absehbarer Zeit zu nichts Gutem führen kann. England ist an der Arbeit, dem deutschen Volke so weit Luft zu machen, daß Deutsch land wieder ein wirksames

, daß heute der französische Staat dem ganzen englischen Volk und allen dortigen Parteien viel zu mächtig erscheint, und daß deswegen jede englische Regierung unentwegt auf die Schwächung dieses " übermächtig gewordenen Neben buhlers hmarbeitet. Frankreich wollte das Ruhrgebiet behalten, aber England hat es nicht zugegeben. Frank reich wollte die Rheinlande vom Deutschen Reiche los reißen und daraus einen unter französischer Oberhoheit stehenden Pufferstaat machen, und wieder war es Eng land

, welches diese Pläne zum Scheitern gebracht hat. Frankreich wollte das deutsche Bol? der ewigen Ver armung überantworten und zu diesem Zwecke unerbitt lich die Kriegsentschädigungen eintreiben und gleichzeitig dR. MMbesetzung. jAe MMliAkeit zu Weiteren Zahlungen unterbinden, und abermals war es Eng land, das im Bunde mit Amerika durch das Dawes- Abkommen die Franzosen zum Rückzug gezwungen hat. Diese .Haltung Hat England nicht aus irgend einem Gerechtigkeitsgefühle gegenüber Deutschland eingenom men

, sondern ausschließlich nur aus Eifersucht auf den franzöfischen Bundesgenossen. Gegenwärtig scheinen England und Amerika ein Herz und eine Seele zu sein. Sie waren Bundesgenossen im Weltkrieg und haben aus dem Kriege die größten Vorteile eingcheimst. Nach dem Kriege haben sie ge treulich zusammengeyolfen, um Frankreich nicht allzu mächtig werden zu lassen. Beide Völker sind stamm verwandt und beherrschen heute durch ihre ReichtÜmer das gesamte Geschäftsleben der Welt. Aber auch diese Freundschaft ist nicht ehrlich

und aufrichtig. In ge schäftlicher Beziehung kennt England keinen Freund und keinen Bundesgenossen und keinen Blutsverwandten. In London wird es schon längst überaus schmerzlich emp- fmrden, daß der Schwerpunkt des Geldverkehres und des Welthandels sich mehr und. mehr nach Amerika verschiebt. Auch die Engländer mußten während des Krieges schwere Mengen ihres Goldes nach 'Amerika verschicken und dort große Summen aufnehmen. Ebenso mußte sich England während der Not des.Krieges zum Aufgeber: seines Bündnisses

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 24.04.1922
Umfang: 8
. Ein flußreiche Kammerabgeordnete forderten von der französischen Regierung nicht mehr und nicht weniger, als die Abberufung der französischen Delegation, also praktisch die Sprengung der Konferenz von Genua. Der französische Mini sterpräsident überbot die rabiat gewordenen Kammermitglieder an Mltschnaübenden Redens arten. Allein die Macht der Tatsachen war dies mal stärker als die Unversöhnlichen von Paris. Die ungeheuere Arbeitslosigkeit in England zwingt die englische Regierung mit allen Mit teln

für die wirtschaftliche Wiederherstellung der furchtbar zerrütteten europäischen Volkswirt schaft, im besonderen der russischen, zu wirken. Und Wenn Lloyd EZeorge gestattet hätte, daß die französischen Chauvinisten die .Konferenz erschla gen, aus die man gerade in England die größten Hoffnungen seht, dann wäre er in England po litisch erledigt. Lloyd George wirkte also in Ge nua dämpfend. Am Freitag, wo Poincare seine Drohungell aussprach, erklärte der englische Pre mierminister in Genua öffentlich, für ihn sei

der Zwischenfall erledigt. Mit dieser Erklärung, die eilte klare, eindeutige Festlegung der englischen Politik war, sah sich Frankreich vor die Mahl ge stellt, entweder dem englischen Standpunkt Rech nung zu tragen oder sich zu England in Gegen satz zu stellen und sich damit zu isolieren. Frank reich wählte einen Mittelweg. Es gab seine An sicht, die Konferenz zu sprengen, aus, bemühte sich aber, bei seinen Verbündeten durchzusetzen, eine neue Note an Deutschland zu richten, in der die Ueberprüfuug des deutsch

-russischen Vertra ges in Aussicht gestellt und der Botschafterkonfe renz das Recht reklamiert wird, jene Bestimmun gen des deutsch-russischen Vertrages, die zu den Friedensverträgen im Widerspruch stehen, zu annullieren. Lloyd George hat, wie oft früher, vor den Franzosen kapituliert. Er gab allerdings unzweideutig zu erkennen, daß es England nie zulasten würde, daß das der Botschafterkonserenz reklamierte Recht, den deutsch-russischen Vertrag zu überprüfen, zu neuen Streitigkeiten führe. Lloyd George

Präzisierte bei der Beratung der Note an Deutschland den Standpunkt Englands dahin: England sei bereit, mit den Alliierten zusam- menzuarbeiten, aber dieser Bund dürfe nicht zum Zerwürfnis mit den anderen Mächten führen, mit denen Großbritan nien herzliche Beziehungen wieder aus zunehmen wünsche. Wenn England zu der Ueber- zeugung gelangen sollte, daß einzelne seiner Freunde den Frieden in Europa zu stören su chen, so würde es vorziehen, eine Verständigung zu suchen, unter welchen! Himmelsstriche immer

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 09.05.1922
Umfang: 8
Frankreichs gegeißelt und den Bruch mit dem bisherigen Verbündeten' unoer- holen angekündigt. Und wenn wicht e.iiie über raschende Weniöung — durch Einlenken Frank reichs — eintritt, Dann wird in wenigen Tagen die Konferenz von Genna scheitern und mit ihr o-as Mindnis der Grotzstaaten, die durch Blut und Sieg scheinbar für die Ewigkeit gekittete Entente zerfallen. Der Gegensatz Mischen England und Frank reich, der sich in so unerwarteter Weise au-Ävirkt, lvirrzelt scheinbar in der verschiedenen Auffassung

der Regierungen dieser beiden Staaten über die Mittel, die zur Wiederaufrichtung der zerstörten europäischen Volkswirtschaft angewendet werden müssen. England fordert eine neue Festsetzung der Neparaiionsverpffichtu'ngen Deutschlands, in 0er richtigen Erkenntnis, dag an den WiedevArt- machungsbestimmungen des Friedensvertrages von Versailles nicht nur Deirtschtand, sondern alle Industriestaaten zugrunde gshen. England will Rußland anerkennen und mit der 'Sowjet republik wieder in wirtschaftliche Beziehungen

treten. Die Forderungen, die England au Ruß land stellt, sind milde, erfüllbar. Frankreich halt an dem Frieden von Versailles fest und fordert von seinen Verbündeten die Mitwirkung bei den Sanktionen, die die französische Regievimg uner bittlich verhängen will, wenn Deutschland die Reparationsleistungen nicht restlos erfüllk. Frankreich erhebt gegen Rußland weitgehende Forderungen. Wer genauer zu sieht, findet, daß der Gsgensatz viel tiefer fitzt. Der Streit zwischen England und Frankreich

, um seine Industrie wie- . der in den Gang zu bringen, ausländisches Kapi tal und ausländische Produktionsmittel in das Land rufen. Nun haben die Belgier und Fran zosen Verlangt, daß jede von den Bolschewiki na tionalisierte Fabrik, jedes Bergrverk dem frühe ren Besitzer zurückerstattet werde. England hin gegen fordert nur die Entschädigung der frühe ren Besitzer; die russische Regierung soll nur die Pflicht haben, Schäden gut zu machen, aber die seinerzeit beschlagnahmten Fabriken und Berg- lverke soll sie wem

immer zuschlagen können- denn die russische Regierung hat über die russi schen Bodenschätze zu gebieten. Ein Zwang ver letze die Souveränität. Rußlands. Nicht aus Achtung vor der Souveränität Ruß lands, nein, aus weit realeren Erwägungen nimmt England diese Haltung ein. Belgische und französische Kapitalisten haben nämlich in Ruß land große Pe trole um grub en und viele Berg- tverke besessen. Diese Gruben will jetzt die Schell- kompagnie, die aus englischen und holländischen Kapitalisten gebildet

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 17.08.1920
Umfang: 4
. Manuskripte, auch mit Rückporto, werden nur ohne Gewähr Lbernomme». AMelgen werden zu den festgesetzten Preise» berechnet. Bei m«-r> maliger Einschaltung entsprechender Rachlah. Mi« Sy AM« m llnigeftiig Sei Mt MWM Mm einer tm «MW. — «stufig Mm nls unn&Dönoige staut Das Ende -er Entente un- -es VSlkerbun-e§> Das Abrücke« Amerikas und Frankreichs von England. KB. Paris, 16. August. (Funkfpruch.) Dem „Echo de Paris" wird aus Washington gemeldet, daß angesichts, der aniidolschewistischen französischen

, und amerikanischen Noten tu den diplomatischen Kreisen in Washington die Meinung verbreitet sei, daß das Ende des Völker bundes und eine Umgestaltung der Entente bevorsiehq. Der Völkerbund nnd die Entente könnten die politischen Meinungsverschiedenheiten zwischen England nnd Frans ich nicht überleben. Die Absicht Eng lands, d e Tvw jetregierung a«znerk ennen, bevor ein Lagerhafter Friede in Osteuropa hergestellt sei, köunis Al/- ita nnd Frankreich auf die eine Seite und England auf die andere Seite führen

. Die amerikanische Regierern werde gleichfalls General Wrangel nicht anerkenne«, aber man glaube,^ -atz Frankreich und Amerika sich in dem Widerstand gegen die Zerstückelung Polens vereinige« werden. Man spreche deshalb von einer neuen Mächte^ g r n p p e, die S p a n i e », F r a n k r e i ch nnd die 8 ä n- der Amerikas umfassen werde. Trotz der Beunruhigung, die durch die wahrscheinliche AnflÄsnng der Entente hervorgernfen würde, habe man in Amerika allgemein das Gestthl, daH Frankreich nnd England

Zeitungen begrüßen diese Annähe rung in lommentievenöen Ausführungen. Sie geben da bei der Hoffnung Ausdruck, daß die Haltung Frankreichs und Amerikas nunmehr auch England bestimmen werde, an die Seite seiner Verbündeten zurückzukehren. Das „Petit Journal" schreibt, die Intervention Mille rands ändere die Lage beträchtlich. Frankreich stehe mit seiner Auffassung nicht wehr allein da, wie behauptet wor den fei. England werde dieser Tatsache Rechnung tragen und die Berechtigung der Gründe

aus- scheiden. Die Anerkennung dieser selbständigen Staaten müßte von einer Erklärung begleitet werden, die den er wähnten Ländern verbietet, die ihnen gesteckten Grenzen zu überschreiten oder zu erweitern. Es war in England bekannt, daß in Washington wie derholt betont worden ist, daß man dort die englische Zerstückelungsvolitik gegenüber Rußland nicht billige. Trotzdem hat der scharfe Ton der Note und ihre deutliche Tendenz gegen die Pläne Lloyd Georges in London peinliches Aufsehen erregt. Man glaubt

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Alpenland
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Seite 1 von 8
Datum: 07.01.1922
Umfang: 8
einer Allianz mit Frankreich. „W e st m i n st e r Ga zette" will von einer Militärallianz mit Frankreich nichts wissen. Cannes, 5. Jänner-. (Reuter.) Bri-and im to Lloyd George hatten heute eine zweistündige Besprechung. Briands Defensivbündnis. TT». Cannes, 6. Jänner. Eigendraht. Gerüchtweise verlautet, daß B r i a n d immer noch ein Tefensivbündnis' mit England abzuschließen wünsche. England wird zur Vorbedingung eines solchen Bündnisies machen, daß Frankreich zu Lande teilweise und zur See vollständig

abrüste und insbesondere die U-Boot- waffe aufgebe. Amerikanische Einflüsse sollen in Cannes am Werke sein, um England und Frankreich zu einem Abkom men auf dieser Grundlage zu veranlassen. Nar das NorwsndWe mied dehrmdett. Paris,.«. Jänner. Aufnahme der eigene« Funkenstatto«. Pertinax teilt im „Echo de Paris" mit, daß daS prinzipielle Einverständnis Briands zur internationalen Konferenz, an der Deutschland und Rußland teil nehmen solle, gesichert scheine. Die Verwirklichung des Pla nes aber setze

es Frankreich zum äußersten, zu einem gänzlichen Bruch mn England kommen lassen werde und ob nicht im letzten Mo mente doch noch ein Ausweg gesucht werde, den >Ausga- ben der Konferenz, Positives zur Sanierung der allgemei» neu Wirtschaftslage zu leisten, näher zu kommen. E n g l a n d hat nicht allein ein lebhaftes Interesse an de, Besserung der weltwirtschaftlichen Lage, die sich in der gro- ßen Arbeitslosenzahl Englands selbst am drückendsten äußerte, sondern auch ein starkes Interesse daran

, a m K o n> tinent Europas eine gewifse Gleich g e xd i ch ts- läge ausrecht zu erhallen. Schon aus der Geschichte ergibt sich, daß sich England jeweils gegen den Stärksten am Konti- nente gewendet hat, weshalb es auch im gegenwärtigen Augenblicke das Ueberwuchern des gallischen Einflusses in Europa und die gänzliche Niederdrückung aller nicht unter französischem Einflüsse stehenden Staaten nicht dulden wird. Frankreich hat durch das A b'k o m m en v o n A n- gora gezeigt daß es nicht allein am Kontinent

die führende Rolle spielen will, sondern daß sich die französische Machtgier auch in der O r i e n t p o l i t i k zeigt, die sich in ihren Bestrebungen gerade im Angoravertrage direkt gegen Eng land wendet. Hinsichtlich der Vorherrschaft des Siegerstaa tes Frankreich wirst der Ausgang der Washingtoner Kon ferenz seine Schatten auf die beginnenden Beratungen von Cannes. Es mußte in England Erregung und Mißmut im* der Frankreich Hervorrufen, daß dieses in der N-Booffrage unnachgiebig blieb

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Alpenland
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Seite 2 von 14
Datum: 04.08.1920
Umfang: 14
um Zeitgewinn handelt, entzieht sich noch unserer Beurteilung. Darüber kann erst der Verlauf der am 30. Juli eingelekteten. bis jetzt aber noch nicht zur Tatsache gewordenen, russisch- polnische WafftngillMndsrech n'l mgen eir'g rmaßrn Klärung bringen Die Unentschlossenheit und schwankende Haltung, die für Englands russische Politik besonders seit dem Frie densverhandlungen mit den Mit'elmächtrn kennzeichnend ist, hät ihre Ursache darin, daß in England zwei Parteien mit entgegengesetzten Anschauungen

Gründen das nationale Mo ment in den Vordergrund schoben. England zog sich daher von seinen Schützlingen nach und nach zurück und kündete den „gegenrrvolutionären Generalen" die weitere Unterstützung. Der nächste Schritt war dann, die Einlei tung wirtschaftlicher Verhandlungen mit den Sowjets', die letzten Endes den Zweck verfolgen sollten, die veti schen Beziehungen wieder anzubahnen. Englands Int"r- effe an einem friedlichen Auskommen mit der Räte- regierung wurde umso dringender

bereitete das vollständige Mißlingen der polnischen Machtprobe auch Lloyd George eine unerwar tete Ueberraschung. doch zog er aus der Veränderten Sachlage ohne Zögern die Konsequenzen, als er in offenen Verhandlungen mit den Sowjets den einzigen Ausweg aus der kritischen Situation sah«. Man muß sich stets vor Augen halten, daß England seine Hauptaufgabe nunmehr darin sieht, eine gemeinsame Grenze zwischen Deutschland und Rußland um keinen Preis zuzulassen. Alle vonseiten Lloyd Georges in den letzten

Wischen gefal lenen Aeußerungen sprachen diesen Gedanken klar aus, deu ten aber auch die Wege an, wie die Lösung dieser Aufgabe gedacht ist. England kommt den Sowjets in allen Fragen entgegen, die auf die deutsch-russischen Beziehungen keinen Einfluß ausüben. Daher wurde Wrangel fallen gelaffen und den Polen in Spaa bedeutet, sich im Osten mit den ethnographischen Grenzen zu begnügen und auf Ostga lizien und die ukrainischen Gebiete Wolhyniens zu verzichten. Die wirtschaftlichen Beratungen

soll dann aber durch diese selbständigen Randstaaten bewerkstelligt werden, über die England un behindert die Kontrolle ausüben kann. Von hier aus hofft England die in Innerrußland verloren gegangene Position und Sympathie wirderzugewinnen, was sich durch die mit der Ausschaltung Deutschlands bedingte Zwangslage, in der fick das auf ausländische Industrieerzeugnisse angewie sene Rußland befindet, — gewissermaßen von selbst er geben muß. In Moskau gibt man sich über die selbstlosen Ziele der englischen Politik schon lange

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 12
Datum: 29.10.1922
Umfang: 12
. war seine Haltung in der Türkenfrage, wo er das Ansehen Englands grob schädigte. Das Bestreben der Großmächte, England, Frankreich und Ruß lands, die Türkei aufzuteilen, ist bekanntlich mehr als ein halbes Jahrhundert alt. Neuestens hat sich auch der Welsche nste ein Fuchs diesen großen Raubtieren und Allerweltsräubern angeschlossen, da er aus Erfahrung weiß, daß bei großen Raub- zügen auch für kleinere Räuber ein Knochen ab- zufallen pflegt. Die Türkei hat es einzig der Eifer sucht der obgenannten Mächte

. England verstand es dabei wie immer, sich den Löwenanteil zu sichern, was um so leich ter ging, als Rußland gar nicht mehr in Betracht kam. Den Franzosen wurde darob förmlich un heimlich. Nun begann das geheime Gegenspiel. Mit Geld und Kriegsmaterial gelang es dem armseli gen Rest der ehemaligen türkischen Herrlichkeit neues Leben einzublasen. Das Weitere haben wir soeben vor unseren Augen sich abspielen sehen. Das griechische Heer wurde aus Kleinasien förm lich hinausgeworfen. England

hat Griechenland zwar gegen die Türken gehetzt, es aber in seiner krämerhaften Sparsamkeit zu wenig unterstützt. Die Niederlage Griechenlands war eigentlich die Englands; so hat es die ganze Welt aufgefatzt. Noch schlimmer war es für Englands Ansehen, daß Lloyd George Griechenland samt seinen König nicht bloß im Unglück stecken ließ, sondern förm lich verleugnete, obwohl Griechenland ja nichts anderes war als der Soldat und Vorkämpfer Eng lands. Schritt für Schritt wich dann England vor den türkisch

-französischen Forderungen zurück, ob- Lloyd George jedesmal versicherte, ein Zu rückweichen gebe es nicht. Heute steht die Sache so. daß die Türkei ihre Hand nach Westthrazien, Mesopotamien und Arabien wieder ausstreckt. In England ist man darob natürlich wenig erbaut. Man sägte sich dort, die Politik Lloyd Georges ist schuld, daß es soweit gekommen ist. Entweder er hätte sollen schon von Anfang an fest bleiben und vor der Türkei keinen Schritt zurückweichen, auch auf die Gefahr hin, daß es mit der Türkei

zu einem Krieg und mit Frankreich zum Bruch ge kommen wäre, oder er hätte sollen sich mit Frank reich über das eine oder andere Gebiet, auf das Frankreich ein Auge geworfen hatte, abfinden und so nicht dessen Feindschaft herausfordern. Lloyd George merkte wohl die Unzufriedenheit, er sah das Wetter kommen, aber gutwillig wollte er nicht seine Stelle verlassen. Er tat, was er sonst ge tan. Er hielt in der Stadt Manchester eine große Versammlung ab, um dabei seine Politik vor ganz England darzulegen

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Alpenland
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Seite 1 von 12
Datum: 28.04.1922
Umfang: 12
" erscheint, ab. Vanderlip erwartet von „ xrmö eine Politische Neugruppievung Europas in zwei -sger. Erstens England, Deutschland, Skandinavien, Velg ren, Italien, die Tschechoslowakei wie alle Länder die etm der xlgWMUeberillduMaMWllg druigenÄ spuchx Markte brauchen, zweitens von Frankreich gesührt Polen, Jugoslawien und Rumänien mit ausschließlich imperialisti schen und militärischen Tendenzen. Lloyd George bleibt in Genua. Rauen, 27. April. Aufnahme der eigene« Funke rrstatrou. ,(,ach einer Londoner

, da ein Teil der selben auf dem amerikanischen Markt aufgelegt werden soll. Zur Frage der interakrierten Schulden. Genna, 27. April. (Korrbüro.) Eine englische offiziöse Bcitteilung stellt bezüglich der Lage der Genueser Konferenz fest, daß die Diskussion über die Frage der interalliierten Schulden sich verdichte. England, das sich verpflichtet habe. Amerika die Schulden zurückzuzahlen, sei nicht in der Lage, seinerseits die Schul den zu annullieren, welche ihm gezahlt werden sollen. Es wäre für England

unmöglich, aus die russischen Kriegsschulden zu verzichten und so Sowjetrußland eine Vorzugsbehandlung angedeihen zu lassen, auf welche Frankreich und die anderen Schuldner zumindest ein glei ches Anrecht hätten. Die Anerkennung der Kriegsschulden an England und an die anderen Staaten von Seiten Ruß lands ist ein wesentlicher Grundsatz, obwohl ein Morato rium auch die spätere Zahlung ermöglichen würde. Es ist dabei zu bedenken, daß sechs Siebentel der Kriegsschaldm Rußlands von seiten Englands gegeben

eordiale gefährdeten. „Pall Mall Gazette" schreibt, Poincare irre im Glau ben, die wenigen Beisallsäußerungen in England, die sich für ihn Wiedergaben, seien ein beachtenswerter Teil der engli schen Meinung. ? tS°K^ng d«,W,M°chMtm ftitf Sjite.p;- Frankreichs drchende Gchen. ■ i v Von besonderer Seite. -- Die rechtliche HaMosiMt der Drohmgen Wöincares. MnisterPräDent Poincare hat in seiner letzter: Rede in Bar le Duc für Frankreich das Recht in Anspruch genommen, in gewissen Fällen allein

. Es könnte sonst sich sogar der Widersinn ergeben, daß ein Staat Ansprüche be werben könnte, die ihm allein gar nicht zuftchen. Einlenkeu Frarrtteichs? Die Äußerungen, die Poincare zu Vertretern der französi schen Presse in Paris getan hat, muten wie ein Rückzug an. Man darf sich aber dadurch nicht täuschen lassen, solange man nicht die Beweggründe kennt, die zu diesen Aeußerun- gen geführt haben. Es ist möglich, daß Poincare durch das Echo, das seine Rede in Bar le Duc in der ganzen Welt vor allem aber in England

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Alpenland
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Seite 9 von 12
Datum: 17.08.1921
Umfang: 12
1921 her. Für die englische Regierung erklärt der Mimsterpräfi- deat, daß England den Wunsch hege, bis zur äußersten Trenze zu gphen, damit jeder Irländer künftig rn der Lage sei, mit den anderen Staaten des Weltreiches zusammenzuar- beiten- Lloyd George erinnert daran, daß die Völker, die das erwlische Weltreich bilden, aus verschiedenen Rassen bestehen, eine durchaus verschiedene Geschichte, verschiedene Leber lieserungen und verschiedene Ideale haben. Tr ladet Irland ein. seiner, Platz

in der großen englrschen Zslkersamilre unter dem Zepter des Königs von England eirr- zunehmen und das vollkommene Statut der Dominions mit Men Rechten und Privilegien anzunchme», namentlich Steuerautonomie, die Möglichkeit, eigene Gesetze zn geben, die vor den irischen Gerichten und irischen Richtern angewen det werden können, ferner das Recht, eine eigens Armee für die innere Verteidigung Irlands zu remitieren, die Kon trolle der irischen Gendarmerie und Polizei, der Post, Tele graphie, des Ackerbaues

, des Unterrichts usw. Lloyd George machte folgende sechs Vorbehalte. 1. Die englische Marine hat die Kontrolle über die Meere, die Irland umgeben, ihr muffen in den irischen Hasen und an den Küsten alle Erleichterungen gewahrt werden 2. Irland mutz seine Armee im Verhältnis zur starke der malischen einschranken. * 3. England bekommt alle Erleichterungen P« Enttmcklung der LuftfahrLverbmdungen und zur Verteidigung des König reiches in der Lust. „ __ _ . 4. England hofft, daß Irland in gleicher Weffe

aller sckner Rechte bleiben solle. Auf di^en Vries erwiderte de Valera, daß Irland das Acht habe, den Weg zu wählen, der ibm gefällt, und daß es auch ans keines der ihm zuftebenden Rechte verzichten wolle. 3h« di- volle politische Unabhängigkeit könne die Ideale des irischen Volkes verwirklichen. Diese Unabhängigkeit sei das einzige Mittel, um herzliche Beziehungen zwischen England Md Irland sicherzustellen. Irland werde niemals als Basis skr einen Angriff gegen England dienen, vollkommene Ga rantien

. Das Sowjetblatt „WestiM" kündigt die Absicht Rußvands an, eine Konferenz über die Fragen des stillen Ozeans emp« berufen. Wstna. die Mongolei und die Republik eiferten Men hiezu eingeladen werden, damit durch "diese Tagung die Mpervalistrschen Pläne, d er an der Abrü stung § kons e renz m “ beteiligten Staaten, bloßgelegt werden sollen. lems. aber vor allem müsse England danach tra^wn, der Konflikt endlich aus der Welt geschasst werde. , Die englische Regirrung gab arrs diesen Brief eme Ant wort, worin

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Alpenland
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Seite 1 von 12
Datum: 11.05.1922
Umfang: 12
können. Damit sei eine schwierige Frage für England und Frankreich gegeben. Lloyd George wolle auf jede Art zu einer Lösung kommen, sehnlich drücke sich auch der Unterschied zwischen Litwinows Md Tschitfcherins Auffassung aus., Litwinow ziehe wie Barthou eine entschiedene, wenn auch gewaltsame Lösung vor. Tschitscherin aber möchte sich mit einer provisorischen, wmr auch unsicheren Lösung begnügen. Gegenwärtig sei da? System Lloyd George-Tschitscherins in der Oberhand. Die mUche Anwort. Genua, 9. Mai. (Korrbüro

sind, die dem Memorandum zustimmen. Genehmigen Sie usw. ..... 1 Tschitscherin. Bisher hat die russische Delegation keine Antwort ans die sen Brief erhalten. Hierauf wurde heute nachmittags der Wortlaut veröffentlicht. Wie nun verlautet, werde Schänder heute abends der russischen Delegation mitteilcn, daß bischet Leine Verständigung eiugelangt Ein „Gegensatz der Methoden". GJ. Innsbruck, 10. Mai 1922. Noch niemals im Laufe seiner Geschichte hat England feinst Sieg durch völliges Zertreten des Gegners „gefrönt

gilt es für England, die Kriegs gruppierung abzuwickeln, weil sie einen an Chauvinismus und Militarismus überstarken Mitsieger zurückgelafsen hat, dessen Selbstgefühl und Ziele ins Uferlose schweifen. Daher fiel bereits in Washington seitens des englischen Wortführers der warnende Wink: „Die große, gefährlich. Macht im Herzen Eur. die immer nur mit dem Schwert«- rasselt, darf nicht wieL gestehen" — ein Sah, der gewiß nicht auf Das entwaffnete Deutsche Reich gemünzt wart Außenpolitisch gilt

es weiter für England, diese. Warnung in die Tat umzusetzen, kurz, dieser „Macht in schimmernoee Wehr" etwas gleichwertiges entgegensetzen, ' ohne daß England die Kosten auf die Taschen seiner Steuerträger zn überwalzen braucht. Dafür hat England ein seit Jahrhunderten bewährtes Rezept, das mit dem einzigen Wort: „Koalition", neuzeit» lich „Einkreisung" oder „Isolierung" be nannt,zu kenn zeichnen wäre. An diesem bewähr ten Plan beginnt England mit der Emsigkeit einer Ameise zu arbeiten — dazu diente „Washington

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 24
Datum: 27.09.1928
Umfang: 24
zwischen England und Nordamerika ernstliche Meinungsverschie denheiten betreffend die Flottenrüstungen. Die Verei nigten Staaten wollen die bisherige unbedingte Seeherr schäft Englands nicht mehr weiter dulden, sondern sie wollen auf den Meeren gleich stark sein 'wie England. Dieses hat es bisher nicht gewagt, dem Standpunkt der Amerikaner ebenso gereizt und entschieden zu wider- sprechen, wie es vor dem Kriege einem viel bescheideneren Standpunkte Deutschlands widersprochen hat. Damals hat es geheißen

: Für jedes Kriegsschiff, das Deutschland auf Stapel legt, wird England wenigstens zwei Krieg' schiffe bauen! Eine solche Sprache wagt England Ame- rika gegenüber nicht. Dafür sucht es auf Schleichwegen feine Pläne zu fördern und diese gehen auf nichts Ge- ringeres, als die Vereinigten Staaten vorerst nach de- währtem Muster einzukreisen und bei günstiger Gelegen- heit mit ihnen ähnlich abzurechnen, wie es bei Deutsch land so glänzend gelungen ist. Auf diesen Wegen der englischen Politik war der Flottenbund

mit Frankreich der erste sichtbare Schritt. Nordamerika will sich aber so etwas nicht bieten lassen. 'Es schlägt vielmehr auf seine gefüllten Geldsäcke und läßt seine Gegenspieler wissen, daß es imstande fei, sich eine Kriegsflotte zu schaffen, welche es mit einer Welt von Feinden aufzunehmen ver mag. Es ist noch nicht klar ersichtlich, wie sich England und Frankreich gegenüber dieser Stellungnähme Nord- amerikas verhalten wollen. Nicht wenige Anzeichen sprechen dafür, daß sie vor den nordamerikanischen

nicht traut, daß es mit den bestehenden Verhältnissen unzufrieden ist und daß es bei guter Ge legenheit auf einen Eroberungskrieg denkt. Zu solcher Offenheit und Aufrichtigkeit hat sich Frankreich niemals bekannt, sondern es beteuerte bei feinen ungeheuren Rüstungen fortgesetzt, daß es einzig und allein den Welt frieden erhalten wolle. Auch England und Amerika haben feit dem Welt kriege nicht abgerüstet, sondern mit allem Eifer aufge rüstet. Sie haben zwar die Rekrutierung auf Grund der allgemeinen

, welches die Erfüllung eines bindenden Ver sprechens mit einem fast spöttischen Achselzucken abtun 6466 (mit. Knüpfteppiche in prachtvollen persischen Dessins 230/300 cm und größer S 200 -— Boucleteppiche für Strapaz, moderne Dessins 150/200 cm S 62-- 175/250 cm S 66 - 200/300 cm S 125-— Teppichhaus Fohringer Innsbruck:, Meranerstraße 5 will, ist empörend. Auch in Völkerbundkreisen ist diese Stimmung bei 'kleineren Staaten unverhohlen zum Aus- druck gekommen. In England vertritt der Wortführer der liberalen Partei

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 25.03.1926
Umfang: 16
haben das Aeußerste getan, um die bisherige ganz verfehlte Zollpolitik in bessere Bahnen zu lenken und sie haben unter den schwierigsten Verhältnissen be reits bedeutende Erfolge erzielt. reich haben ihren Teil an der Schuld. Deutschland wäre im Recht, wenn es diesen Mächten den Vorwurf machen wollte, man habe hinterhältig an ihm gehandelt und die Treue nicht gehalten. Denn Deutschland war ge flissentlich die wichtige Tatsache verschwiegen worden, daß England und Frankreich an Polen einen Ratssttz ver sprochen

auf die Regierung. Den willkommenen Anlaß dazu bietet der Mißerfolg in Genf. Solche Versuche auf Ministersturz werden aus Schweden, England, Deutschland und Frankreich ge meldet. Man macht den Vorwurf, daß die Vertreter in Genf ihre Pflicht nicht getan und jedenfalls eine höchst ungeschickte Politik gemacht haben. Namentlich in Eng land zeigt sich ein Teil der öffentlichen Meinung höchst aufgebracht über die Politik des englischen Außen ministers Chamberlain. Man wirft dem Minister vor, seine Politik

ein Teil der englischen Staatsmänner von der notwendigen Noblesse in der eng lischen Auslandspolitik zu reden anfängt. Denn kein Staat hat von jeher eine so wenig noble Auslandspolitik getrieben wie England, das immer und überall ausschließ lich nur seinen Vorteil gesucht und auch gefunden hat. Es ist nur zu wahr, was Kaiser Wilhelm II. von der eng lischen Außenpolitik gesagt hat: Sie befindet sich jenseits von Gut und Böse, das heißt sie hält sich weder an gött- liches, noch an menschliches Recht

gegen über handelt, halten in England alle Parteien fest zu sammen und verteilen unter sich für das aufzuführende Theaterstück die Rollen. Ein solcher Fall scheint wieder vorzuliegen. Man hat Deutschland tüchtig betrogen, ein Teil der Engländer spielt darob Entrüstung, aber es bleibt beim gelungenen Geschäft. Neugierig mag man sein, was nun die d e u t s ch e n Parteien machen werden. Die Regierung verlangt vom Reichstage die ausdrückliche Billigung ihres Ver haltens in Genf. Sollte der Reichstag

Blamage für Chamberlain und Briand und ebenso auch für Dr. Stresemann und Luther angesehen. Die Stellung dieser Staatsmänner gilt als ernstlich er schüttert. In England und Deutschland haben die aus Genf heimkehrenden Vertreter die schwersten Angriffe von Seite der parlamentarischen Opposition zu gewärtigen. In England heißt es heute schon, man sei gegen Deutschland unehrlich gewesen und in Deutschland wird es heißen, unsere Vertreter sind nicht klug genug gewesen, diese Unehrlichkeit rechtzeitig

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 17.08.1922
Umfang: 4
, sich in Aegypten auszuhalten und dergl. Der Leser folgert wohl daraus, daß die Aegypter die Fremden hassen, ihnerr Schwierigkeiten in den Weg legen, wenn sie zu ihnen ihre Zuflucht nehmen und so ihren von den Pharaonen er erbten Gewohnheiten zuwiderhandeln. Obwohl sie ihre Freiheit wahrten, ehrten sie stets fremde Gäste. Wir ge. den den Wahrheitsfreundeu aller Länder diese kurze Er» kkltrung, auf daß sie wahrhaftig und richtig erfahren, was inr Niltale vor sich geht, wie England fortwährend Minke spinnt

, uw die fremden und ägyptischen Interessen zu schädigen nrrd feine eigenen zu fördern. England hat am 28. Februar 1922 erklärt, Aegypten sei ein unabhängiges Land und souveränes Land geworden unter folgenden Vorbehalten: Die Verteidigung Aegyp tens gegen jeden fremden Angriff, der Schutz der auslän dischen Interessen und der Minderheiten in Aegypten und dem Sudan bleiben den Briten Vorbehalten. Dieses Manifest enthalt keine Unabhängigkeit, sondern erklärt ein handgreifliches Protektorat itttö bildet

mit aus- wärtigen Mächten nur mit Eirrwilligung der Schntznracht stattfinöen. Jeder Versuch dazu wird als eine feindselige Handlung der unter Protektorat stehenden Macht sowie der betreffenden auswärtigen Macht betrachtet. England erließ bald darauf ein anderes- Manifest, wonach jede Einmischung in das Verhältnis zwischen Erlgland und Aegypten von seiten irgend einer Ntacht als eine feindliche Hanölrmg gegen Großbritannien betrachtet werden würde. Nach diesem handgreiflichen Beweis können wir die inraginäre

Erzeugnisse ohne fremden Mitbewerb beizube halten. Weil unser Land ein Agrarland ist, liegt es iw eigenen Interesse, unsere Märkte dem gesamten Auslands- handel zn öffnen, somit 'die Preise infolge des großen An gebots und der geringen Nachfrage sinken zu lassen und dadurch die finanzielle Krise zu erleichtern. Aber England trägt keine Bedenken, die fremden Interessen und damit auch die ägyptischen zugunsten der eigenen Handels- tntereffen zu opfern. In der Zeitschrift „Econowtfte Francais

nur auf 16% von der Einfuhr und 13% von der Ausfuhr geschätzt wird. Frankreich nahm im Jahre 1882 die erste Stelle ein." Daraus geht klar hervor, was England tut und was es von Aegypten will, nämlich die Ausschaltung des fremden Handels. England will Aegypten und den Sudan verschlingen, und wirft arrs diesem Grunde' die ägyptischen Eingebo renen aus dem Sudan hinaus, wie es vielen Aegyptern und Ausländern das Betreten dieses Landes verbietet, das doch nach Kaiserlichen Fermanen von 1841,1865, 1873, 1879 und wiederholten

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 11.12.1921
Umfang: 6
Sie EkkigMe der Mi Das Ergebnis öer Washingtoner Konferenz. — Morato rium oder Kredithilfe für Dentschland? — Der Freistaat Irland. — Zwei bedeutungsvolle Kundgebungen. Alle Meldungen aus Washington weisen darauf hin, Saß als Hauptergebnis der Verhandlungen an Stelle des englisch-japanischen Bündnisses ein Vierbund zwi schen England, Japan, den Vereinigten Staaten und Frankreich zur Vermeidung jeder Kriegsgefahr im Stillen Ozean treten soll.-Die Interessen ten hoffen seine Verwirklichung

dadurch zu erreichen, Latz die Inseln im Stillen Ozean nicht mehr b e f e st i g t wer den dürfen. Unter dieser Bedingung wäre, gleich den übrigen Mächten, auch Japan bereit, seine bisherige Flottenforöerung aufzugeben und sich der von Hughes vorgeschlagenen Rüstungsverhältniszahl von 5:5:3 anzuschließen. England hält vorläufig noch mit seiner Zustimmung zu rück. Es will ein seit zwanzig Jahren bestehendes Bünd nis, das ihm große Vorteile gebracht hat, nicht ohne wei- teres aufgeben

. Es will auch Sicherungen und Garan tien haben, bevor es dem Begehren öer Vereinigten Staa ten und einiger Dominions, die von dem Vorhandensein einer japanischen Gefahr überzeugt sind, nachgibt. Es ist auch nicht ersichtlich, aus welchen tieferen Gründen öer ursprünglich auf der Konferenz vertretene Gedanke eines Dreibundes zwischen Amerika, England und Japan auf- gegeben und durch den eines Vierbundes, mit Einbezie hung Frankreichs, ersetzt worden ist. Frankreich ist am Stillen Ozean nicht so unmittelbar und stark

interessiert, wie die drei anderen Mächte. Vielleicht ist es aber gerade deshalb mit einbezogen worden und ist ihm die Rolle eines Regulators zugeöacht. .Den einzigen strittigen Punkt auf der Konferenz bilden noch die Fragen, die mit öer territorialen Inte- gritätChinas Zusammenhängen. Es scheint aber, daß Haröing, um den Erfolg der Konferenz nicht zu ge fährden, diese Frage offen lassen wird. * Wir haben schon erwähnt, daß neben den Verhandlun gen Deutschlands mit England

des Moratoriums in den Vorder- grund treten, denn es gilt als offenes Ge-heimniS, daß Deutschland ohne Kredit die Reparationen nickt zah len kann. Die Berichte über Sie Kreditverhanölungen in London lauteten bisher ungünstig. Gleichwohl gilt es >m Augenblick noch als verfrüht, von einem Scheitern des Kreditplanes zu sprechen,- und wir möchten aber die in Berliner Wirtschaftskreisen bestehende Ansicht verzeichnen, wonach Dr. R a t h e n a u bei seiner heute zu erwarten den Rückkehr aus England Überhaupt

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 10
Datum: 30.10.1927
Umfang: 10
, sondern auch Opfer der Petlsuraschen Pogrome selbst, nämlich von den Kosaken verstümmelte jüdische Kinder. Ehamberlam über die Grenzen des Völkerbundes. Polemik gegen Lloyd George. London, 29. Okt. Auf einem Frühstück des Akdwychklübs verteidigte Chamberlain die Politik der englischen Regierung auf der letzten Bölkerbundversammlung, die angesichts des Fehlschlages der Dreimächte-Seeab- rüsLungskonferenz in England mit gewisser Besorgnis ver folgt worden sei. Er sagte unter anderm: „Das Haupergebnis der letzten

Völkerbundkonferenz besteht darin, daß man sich mehr mit der praktischen Seite der Probleme, denen man sich heute gegen übersieht, beschäftigte. Es hat keinen Zweck, sich vorzu täuschen, daß die englische Politik in allen Ländern be liebt sei. Es wäre töricht, eine solche Popularität für die englische Politik zu erwarten. Was England zu tun hat, ist, jene Achtung aufrechtzuerhalten, die die englische Politik immer in den Augen der Welt gehabt hat. Ich hoffe, daß man in England oder in anderen Ländern

, außerordentlich er mutigend gewesen. Auf die Rede Lloyd Georges vor der englischen Völkerbunöliga eingehend, sagte Chamberlain: Ich kann das t r ü b e Z u k u n f t s b i l d, das Lloyd George gemalt hat, nicht gut heißen. Die Welt ist voll Unruhe, doch ist sie eine Welt des guten Willens, die versucht, alle Probleme auf friedlichem Wege zu lösen. England ist be reit, im Rahmen seiner Fähigkeit an dem Fortschritt und der Verstärkung des Gefühls der Sicherheit in Europa und der Welt mitzuarbeiten. Es gibt

, an der England interessiert ist, gegeben hat, auf andere Grenzen auszudehnen. Zu gleicher Zeit soll England Schritte in der weiteren Entwaffnung unternehmen. England mutz in den Grenzen seiner Fähigkeiten unter gewissen Umständen angreisende Staaten zur Ruhe zwin gen oder Besiegten helfen. Aber wenn man verlangt, daß ein Land s e i ne gesamten Einnahmen, das Leben seiner Bürger und jedes eigene Interesse in den Dienst einer Körperschaft stelle, die in jedem einzelnen Streitfälle einzugreifen hätte

, so ist das eine Verpflichtung, die, wenn sie von irgendeinem Lande übernommen werden sollte, nicht e i n g e ff a l t e n werden würde. England hat seinen An teil durch die Garantie, die es in Locarno gab, erfüllt. Es ist ferner bemüht, durch seinen Einfluß den Geist der Versöhnung in anderen Ländern zu verbreiten. Ich bin der festen Ueberzeugung, daß durch diese Politik am besten nicht nur den Interessen Englands und des Empire, son dern auch dem Frieden und der Wohlfahrt der ganzen Welt gedient wird. Der Welt

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 03.11.1927
Umfang: 16
hat sich um die Inter* essen dieser Kleinbauern schon jahrzehntelang gekümmert, und zwar zu einer Zeit, wo die Sozialdemokraten auch für 'die Kleinbauern nur Hohn und 'Spott und Perfol- gung übtig hatten. Darum lassen wir unseren Bauern bund durch solche Taschenspieler nicht spalten. Was gibt es Neues in der Wett? In England und in ganz 'Europa hat eine Rede großes Aufsehen gemacht, welche iber frühere englische Mi nisterpräsident L loy «dGeor y -e s kürzlich gehalten hat. Lloyd Georges war während des Krieges

genommen, daß 'weniger glückliche Bestim mungen der aufgozw ungenen Friedensverträge in der Folgezeit geändert werden können und sollen! Lloyd Georges erteilt an Deutschland in seiner Rede Ratschläge, wie es eine Aenderung der Friedensbestimmungen m Fluß bringen könnte. Ueber eine solche Rede eines ehe maligen englischen Ministerpräsidenten und derzeitigen Parteiführers, der schon in naher Zukunft wieder zur Macht zu kommen hofft, war man selbstverständlich nicht bloß in England, sondern in der ganzen

ist, und daß er sich erst jetzt daran erinnert, wo er die 'kom- menden englischen Wühlen für feine Partei vorbereiten will. In dieser Beleuchtung ist all «das Unheil, «das 'Lloyd Georges durch den Zwangsfrieden Äber die unterlegenen Länder und auch über Tirol gebracht hat, gerade gut genug, um bei englischen Wahlen als Auftrieb zu dienen und Lloyd Georges politische Suppen schneller zum Sieden zu bringen. Uebrigens scheint sich in England ein großer Um- schwung vorzubereiten. Die Konservativen, welche im Parlament

- wendet. Die englische Arbeiterpartei sucht jeden Schein einer weiteren Verbindung mit dem Bolschewismus oder auch nur mit dem radikalen Sozialismus abzuftreifen und damit jenes Moment zu beseitigen, das dieser Partei bei den letzten Wahlen «den 'Mißerfolg hauptsächlich gebracht hat. Die Liberalen endlich entfalten eine energische Tätig- keit, der konservativen Regierung Verlegenheiten zu be reiten und die öffentliche Meinung für sich zu gewinnen. Es ist also in England von mehreren Seiten

T a n g e r st e t s g a n z e i g e n s b e h a n- d e l t w o r d e n. Diese Etüdt ist wichtig «durch ihre Lage. Denn sie beherrscht den westlichen Eingang zum Mittel- meere kaum weniger als «die im Besitze Englands befind liche Festung Gibraltar. Wegen dieses Umstandes wurde die Etüdt Tanger nicht wie «das übrige Marokko den Spa niern und Franzosen überlassen, sondern es haben über das Schicksal dieser Stadt auch England und seinerzeit auch Deutschland mitgeredet. Dagegen ist Italien diesen Verhandlungen nicht beigezogen worden. Großes Auf sehen hat es erregt, als Kaiser

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Alpenland
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Seite 1 von 10
Datum: 06.05.1922
Umfang: 10
durch nichts gestört sind und der Versuch, zwischen Seiden Ländern eine Verstimmung zu schaffen, mißlungen ist. ... Echt italienisch? — Italien weiß, daß England heute die Rücken deckung in Rom braucht, um jeden Preis, und darum konnte es sich den kleinen Seitenspruna rasch noch leisten, sein Schäflein in der Türkei ins Trocken« zu bringen! Sacro egoismo! .... Amerikas Friedeasgelte. Washington, 5. Mai. (Funkspruch.) Der amerikanische Marinerat legte betreffs Verwendung der unter die Washing toner

tatsächlich erlosckM sind, fällt sonach die p o li ti s ch e U r s a che, so hat für die wirtschaft liche Auswirkung der Anfang vom Ende begonnen. Daß die alte Gruppierung aber die Spannung des Zer reißens bereits erreicht hat, haben bisher zwei Ereignisse iu Genua bewiesen: Der deutsch--rnsfische Staatsvertrag und die französisch-japanische Militärkonventiou. Mag daher »Genua" nochmals mit einem Kompromiß (vielleicht sogar. Deutschlands Lasten) enden, mögen England und Frankreich

der russischen Intelligenz nicht über gehen, selbst sene nicht, die innerpolitisch Tschitscherin bassen, weil der Russe,, gleichgültig, welcher Partei er angehört, zu- erst einmal wieder Russe, daher Nationalist für sein allrussi- sches Vaterland wurde. Daß aber jene weißhaarigen Weiß gardisten nicht mehr daran rütteln werden, die heute noch die Pariser Boulevards bevölkern, dafür wird England sorgen, das nicht nur trotz der zur Schau getragenen »Ent rüstung" Lloyd Georges dem deutschen Durchbruchs- sieg

Pate stand, sondern diesen durch ein ähnliches Ab kommen sogar verbreitern und vertiefen wird. Sonach bedeutet das deutsch-russische Abkommen nicht mehr, wie einst eine einseitige >Entscheidung des Deutschen Reiches für Rußland, sonach gegen England, sondern eine Wegrichtung, auf der sich die deutschen und englischen Interessen in Moskau treffen und vereinen. Erst unter diesen Gesichtspunkten gewinnt die Meldung vom Abschluß einer französisch-japanischen Militärkonvention Leben und Bedeutung

werden — was hätte Japan nach Kündigung des zwanzigjährigen Bündmsses durch England tun sollen? Aber den Vertrag halten — die durchwegs gefechtsgerüsteten. siegreichen Schlachtschiffe von Tsushima kampflos zu vernichten, daran denkt kein Japaner, ohne blut- und schamrot in den Schläfen zu werden. Da streckte Joffte, der Sieger im Marnewunder, die Hand namens seiner „ebenfalls bckrogenen" grande nation ent gegen, die von dem gleichen englisch-amerikanischen Zweck verband verhalten werden sollte, die »glorreiche

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Alpenland
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Seite 1 von 10
Datum: 08.04.1922
Umfang: 10
Versamm lung anbetreffe, sei England der Ansicht, daß in dieser nur die Derhandlungsprozedur behandelt werden könne. Der französische Vorschlag eines Obersten Rates wird als ein Versuch angesehen, einen Teil Europas gegen den an deren auszuspielen. Der Vorschlag, die Kleine Entente in Iden Obersten Rat eintreten zu lasten, wird damit erklärt, daß Frankreich mit deren Hilfe die Konferenz streng auf po litischem Boden zu halten versuchen will. Es scheint aber immer weniger gewiß, daß Benesch

die französische Politik unterstützen wird. Lloyd Georges Waffen m Genua. Rauen. 8. April. Aufnahme der eigenen ^unkcnstatiov. Nach dem Londoner Korrespondenten eines amerikanischen Blattes wird Lloyd George mit Kvei mächtigen Waffen m y Genua gehen: 1. mit der Erklärung, daß der Wiederaufbau Europas ohne die Vereinigten Staaten unmöglich sei, deren bestimmte Be dingungen England anzunehmen bereit ist; 2., mit, der Er klärung. daß auch ohne Teilnahme Englands die Wieder-inf- richtung der europäischen

Wirtschaftslage unmöglich sei. und England deshalb auch das Recht habe, ferne Bedingungen zu stellen. Die Anerkennung Rußlands. EP. Rom. 6. April. Ei genbericht. „Jl Mondo" berichtet, Lloyd George habe Schaut» z e r die St n e r k e n n u n g Rußlands als bereits v o l!- zogene Tatsache vorgeschlagen, nachdem die italie nische Kammer schon ihren Willen zugunsten der Wieder aufnahme der politischen Beziehungen mit Rußland ge äußert habe. Schanker habe jedoch Einwendungen ge macht und betont, am Vorabend

- lassen wurden. Politisch spielt der Wunsch Frankreichs mit durch Schaffung eines alle slawischen Völker nn, Süden an Osten Europas umfassenden Staatenblock ein nicht zu un terschätzendes Gegengewicht gegen die Sowjets zn erhaben- Ganz anders denkt man in England, wo, Besorgnise un Vordergründe der Erwägungen stehen. Befurchtet nmn doch tat der City, ein gewaltsam herbergesuhrter ^wschwung könnte erst recht zum Feuer werden, das alle russischen p a - teien fester denn je zusammenschweißt was natürlich

wus >das russische Verhältnis zum Westen nicht ohne Folgen blei ben würde. England möchte eben nicht gern die an und strr sich kärglichen und dünnen Mühen, die sich eben erst dam rastloser Bemühungen Krischen London imd Moskau cmge- sponnen haben, gefährden. Trotz alledem, der französische Aktionismus läßt England keine Wahl. WB es mcht ms Hintertreffen konrmen, mnß es mittun. Man hat sicher vorerst in London bedeutende Kapitalien simstg gemacht, um sie den in Polen. Ungarn. Rumänien

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Alpenland
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Seite 2 von 12
Datum: 29.12.1921
Umfang: 12
vor dem englischen Bot schafter eine Demonstration gegen die englische Herrschaft in Aegypten. Polizeilicher Schutz war ausgeboten, brauchte aber angesichts des ruhigen Verlaufes der Demonstration nicht einzuschreiten. ^ w Gewiß kann gerade bei uns die Freiheitsbewegung der Äegypter ein gewisses Interesse und Synrpathie erregen. doch scheint es von Haus aus klar zu sein, daß man daran keinerlei Schlüße knüpfen darf, daß dieselben euren günstigen Erfolg zeitigen werden. England findet diejenigen Mittel

vollkonrmen entnervten ägyptischen Fella chen für England daher bei weitem nicht die Gefahr beinhaltet wie dies beim irischen und beim Kamps der Buren der Fall war, ist da- her klar. Noch nie in der Geschichte Englands aber ist ein Fall zu finden, wo England ohne besondere Gründe einen: seiner Dominions Freiheiten gewährte. Kmsereaz m Cannes. Die Ankunft der Vertreter. EP. Cannes, 23. Dezember. Eigcndraht. Alle Delegationen werben im gleichen Hotel absteigen, wo ihnen zwei Stochverke zur Verfügung

, schrieb der „Temps" 'in einem Leitarttkel, der Washington und London miteinan der vergleicht, diese Worte: „Man muß, so sehr man es auch bedauern mag, freimütig Kenntnis nehmen von 'der neuen Tatasche, die sich seit einigen Tagen zeigt: gewisse Engländer und keine geringen, da man sie bis ins Krieg samt hinein tra fen kann, bilden sich ein imd sprechen es aus, daß ein mach-- tiges Frankreich eine Gefahr für England sein könne mt-b suchen Sicherheiten gegen diese Gefahr." Besser als alle lan gen

über diesen Wan klang inaner der Gedanke, kraß m.m dem englischen Staatslenker den Willen tun und aus feinen Plan eingehen müsie, aber auch ein mißtrauisches Unbehagen über diesen Plan mit, «der mit seiner ins Uferlose gehenden Weite dein zugleich kürzer greifenden und klareren fvanzösi» schen Denken gar nicht stMpathisch sein kann. Und je länger, je mehr, rückte für die französische Betrachtung der Gedanke in den Mittelpunkt, daß England ja diesen Wiedenrufbau Europas begründen wolle auf einem Verzicht

nicht gescheut hat, nämlich auf bis Ernräßigung der Rüstungen. Es liegt auch ganz zweifellos ein Mißverhältnis vor zwif^n der Waffenlast Frankreichs und der Tragfähig keit seines Volkskörpers: die Zahlen des Budgets zeigen es. Und die eingangs erwähnte Aeußerung des „Tewchs". zehrt deutlich, daß man in England sich von der täglich wieder holten Beteuerung, das große Heer nur wegen der durch Deutschland bedrohten Sicherheit zu unterhalten, nicht mehr betören läßt und daß man in Frankreich das weiß. In Frank

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Seite 2 von 6
Datum: 19.11.1922
Umfang: 6
" aus Newyork verlautet aus Pektng, daß der chinesischen Regierung von den Bereinigten Staaten, England, Frankreich und Italien ein Ultimatum ge stellt worden sei, worin die Freilassung von zehn durch eine chinesische Bande festgehaltenen Auslän dern binnen einer Woche verlangt wird, widrigenfalls die Mächte C h i n a öffentlich als eine von Räubern beherrschte unverantwortliche Nation brandmarken würden. Dsmobilisiernng in der Türkei. Kmrstarttinoyel, 18. November. (Priv.) Die Angora- Regiierung

hat beschlossen, mehrere Jahrgänge in Anato lien zu demobilisieren und durch Nekvuten aus Thrazien zu ersehen.. Sobald in Lausamre eine Verständigung er zielt wird, soll das Heer auf den Friedensstand gebracht werden. M inißi in fnalBüD. Der Sturz Lloyd Georges, letzten Endes hervor gerufen durch die krisenhaften Ereignisse im Orient, hat mit dem Zerfall der alten Regierungskoalition England vor die Notwendigkeit gestellt, Neuwahlen für das Unterhaus — der wichtigsten parlamentarischen Körper schaft der Welt

— vorzunehmen. Diese Wahlen sind an: 1Z. -. M. durchgeführt worden,- ste haben mtt einem aus gesprochenen Sieg -er Konservativen unter Bonar Law und mit einer Niederlage der Lloyd George-Partei geendet. Recht gut hat die Arbei terpartei abgejchnitten. Die letzten Wahlen fanden in England unmittelbar nach dem Kriege, im Fahre 1918, statt,- Lloyd George er hielt damals eine ungeheure Majorität. Die ihm gefü gige Koalition verfügte üher 507 Stimmen in einirrn Haufe von 707 Mitgliedern. Die Kandidaten der Koali

, nicht zu dulden, daß das Gleichgewicht auf dem Festlande gänzlich zerstört und die Oberherrschaft einer Macht auf- gewichtet werde, dürfte auch nach den Wahlen in England wieder festgefügte Ueberzeugung werdem In den wich- " en Fragen, und besonders in der Reparationsfrage, wird die Politik von Bonar Law sich von der Lloyd Georges kaum unterscheiden, weil England wirbchiMiH den Frieden und die Beruhigung braucht und weil der Wiederaufbau des Festlandes, die Medererholung vor: Deutschland

und auch von Oesterreich eine der wich^sien Voraussetzungen dafür ist. daß auch England selbst die Folgen des Krieges und die Schwierigkeiten der Nach kriegsjahre m übenvinden vermag. Lagesneuigkeiien. Me Vorgänge an der Prager Anioersiläk. KB- Prag, 17. November. Wie die „Bohernia" erfährt, hat Unterrichtsminister Bechyne auf Grund eines aus führlichen Berichtes des Rektors Steinherz den Zeitpunkt! für die Wieöeraufrmhnre der Vorlesungen auf Attttwoch ! den 22. d. M. verschoben. Sollte bis zu diesem Tage

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