nur eine normalspurige, dcm Gcsanimtverkchr dienende Bahn subventionieren wird, licgt auf dcr Hand. Feuilleton. Der Gräfin Mache. Von H. Waldemar. (17. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) Daher mochte cs auch kommen, dass sie höchst selten nur die Warmhäuser besuchte, und dass der Gärtner wohl Ursache hatte, zu klagen und zu sagen: „Für wen arbeite ich daS ganze Jahr hindurch? Für wen mühe ich mich ab, die seltensten Pflanzen zu ziehen und zu erhalten, die Häuser immer mehr mit dem Auserlesensten zu füllen? Die Frau
Gräfin sitzt kei nen Fuß in mein Reich, kein anerkennendes Wort kommt von ihren Lippen, kaum dass sie den Dust einer dcr vielen Rosen einathmct, die ich täglich in die Villa schicken muss.' Der Mann hatte Recht. Die Gräfin liebte eS Wohl, wenn ihre Gäste bewundernd über ihren Reich thum an südlicher Flora sprachen, sie freute sich, dass man sie deswegen beneidete, abcr trotzdem vermochte sie ihnen nicht mehr Geschmack abzugewinnen. Dagegen streifte sie stundenlang in dcm einsamen Tannenwald umher
an der Landstraße. In jenen guten, einsichts vollen Momenten beklagte sie es tief, dass sie selbst in jugendlichem Uebermuthe sich alles fernere Familien- glück verscherzte. Niemand ahnte, dass die stolze Gräfin, deren regelmäßige, schöne Züge oftmals wie ans Mar mor gehauen erschienen, deren graue, kaltblitzeude Augen so hohnvoll auf ihre Umgebung blickten, in bitterem Schmerze unaufhaltsam schluchzte, wenn jene Momente innerer Einkchr bei ihr eintraten. In dcr Welt draußen war sie die sclbstbewusste, vornehme
genommen, ihr Hand und Nanicn bot, schlug sie ohne langes Be sinnen sofort ein. So ward sie Besitzerin dieses Schlösschens. Als der Wagen dcr jungen Gräfin hielt und dcr Diener geschäftig herzueilte, um ihr behilflich zu sein, blickten ,wci Augenpaare mit schr gemischtem Ausdruck auf die lichtvolle, reizende Erscheinung MilliS, welche in dcm dustigcn, weißen Kleide wie eine Fee den» Wagen entstieg. Das eine Augenpaar gehörte Gräfin Wilma, welche in diesem Augenblicke wenig durch ihre sauste Stinimung
dauert cS mich, das ahnungslose Vögclchcn, daS völlig schuldlos ist, aber — bah — was gilt sie mir? Die anderen Blicke lagen weit friedlicher auf Milli; in anbetender Bewunderung, in völliger Er kenntnis ihrer Reize, hiengcn sie an den, jugcnd- srischen Gesichtchcn, uud so kurz auch dcr Augenblick gcwcscn, musste sich dcr Besitzer dieser beobachtenden Augcu sagen, dass cr selten etwas Lieblicheres ge sehen. — Gräfin Milli trat in den Salon, woselbst sie lebhaft und freundlich von dcr HauShcrcin