Südtirol im Jahre 1951 ; T. 2
in der Regionalregierung bekräftigen wollten. Der Rücktritt Benedikters hatte vornehmlich unter den Regionalräten der Linksparteien und des MSI grosses Aufsehen und Enttäuschung über die ausgebliebene Krise hervorgerufen* Während der Debatte fiel es auf, dass nicht nur Vertreter der Trentiner Tiroler Partei, sondern auch Regionalratsvizepräsident. lenapace der Person Benedikters warme Worte widmeten, wobei ins besondere Menapace darauf verwies, dass sich einst bei der Wahl Dr. Magnagos
zum Regionalratspräsidenten ein ähnlicher Sturm erhoben habe, der sich nunmehr längst als völlig unge rechtfertigt erwiesen habe, da Magnago sein Amt mit seltener aUS £R*DT?ä£ u 611 Objektivität und einem 7 Sinn für Gerechtigkeit und Würde führe. Diese Ansicht teilte auch der Saragat-Sozialist Paris, Die Christi.-demokratische Partei zeigte sich über den Ausgang der Wahl ausserordentlich zufrieden. Selbst das 'Alto Adige' musste feststellen, dass die SVP mit ihrer Haltung einen be merkenswerten Sinn für Verantwortung bezeigt
und einen Beweis des guten Willens abgegeben habe, Der Rücktritt Benedikters sei nicht auf dessen eigenen Entschluss zurückzuführen, sondern auf einen starken Druck der gemässigten Gruppe innerhalb seiner eigenen Partei. Es sei dies ein Beweis, dass die radikale (l) s.S. (283), Monatsübersicht September 1951