und Zamjlag, Abend» >/,? Uhr. » Nr. 148. Me Politik der Ktreinigte» jiiille». Meran, L6. Juli. Das „Neue Wiener Tagblatt' bespricht in einem bemerkenswerthen Aufsatze die Politik der Vereinigten Deutschen Linken im letzten Sessions abschnitte und findet, daß die Partei nicht nur ihre Positionen energisch vertheidigt, sondern sogar auch neues Terrain gewonnen habe. Niemand, sagt das genannte Blatt, wird zu bestreiten vermögen, daß weder irgend Jemand im Abgeordnetenhaus?, noch die Regierung
, ohne die werkthätige Mithilfe der Deutschliberalen zu einem erheblichen Resultate in irgend einer Angelegenheit gekommen wäre. Es hat Momente gegeben, wo die liberale Linke Grund hatte, anzunehmen, daß die mit ihr getroffenen Stipulationen ein todter Buchstabe zu bleiben drohten, und es waren innerhalb der Partei Dränger genug, welche von ihr eine energische Abkehr von ihrer bis dahin beobachteten Haltung begehrten. Allein die Führung der Linken zog es vor, mit Klugheit und Vorsicht die Vortheile
und die Nachtheile ihrer Position zu erwägen, und nach dieser Prüfung entschloß sie sich, mit Zähigkeit und Geduld die einmal beschrittene Bahn weiter zu verfolgen. Und die Deutschliberalen haben gut daran gethan. Es giebt keine einzige Partei in Oesterreich, die trinmphirend aus dem Parlamente heraustreten und auf immense Erfolge hinweisen könnte. Dazu ist unsere parlamentarische Situation überhaupt nicht angethan; aber man kann sagen: waS unter den gegebenen schwierigen Verhältnissen erreicht werden konnte
, hat die liberale Partei eben durch ihr staatsmännifches Verhalten erreicht. Und selbst ihre ärgsten Gegner werden ihr zugeben müssen, daß sie diesmal viel geeinigter, kräftiger und politisch consolidirter aus dem Hause gehe, als sie hinein gegangen ist. Dieses befriedigende Bewußtsein redlich erfüllter Arbeit drückte sich in den Reden aus, die bei dem kürzlichen Abschiedsbanket der Deutschen Linken gehalten wurden, Reden, die sich über das Niveau Aus Tiroler Soulluerflischell. Ferialplauderei von Robert Pohl
, daß die Einigkeit inner halb dieser größten Partei im Hause ungeachtet mancher wohlgemeinten gegentheiligen Rathschläge nicht nur erhalten, sondern gefestigt werden konnte Die Einigkeit und Stärke der deutschliberalen Partei betonte sowohl der bewährte Vertreter des Groß grundbesitzes, Graf Dubsky, als auch der feine politische Beobachter Baron Duinreicher, der in knappen und markanten Zügen das nationale Interesse der Alpenländer hervorhob, das seinen wirksamsten Schutz im Verbände mit der großen Partei findet