Seite 2 — A. 36 .Volk rboke' _ ... Donnerstag, denS. September 1932 Rundschau in der Well Znnerpolittfche Atempause Mit dem Zusammentritt de« neugewäblten Reichstags am 80. August schien die politische Entwicklung in Deutschland raschen und drama- tischen Entscheidungen entgegemureifen. Man war darauf gefaßt, vah innerkalb weniger Tage die Auflösung de« Parlaments erfolgen werde; denn das Kabinett Papen-Schleicher hatte der Oeffentlichkeit leinen Zweifel darüber gelassen
, Deutschland, Oesterreich, Belgien, Bulgarien, Frankreich, Großbritannien, Griechenland, Un garn, Holland. Polen, Rumänien, Schweiz, Tschechoslowakei, Jugoslawien) teil. Der Standpunkt der Großmächte. Man hat unmittelbar vor Beginn der Kon ferenz eine gewisse Klärung wenigstens in den Hauptfragen des Programmes herbeizuführen gesucht. Der bereits bestellte Vorsitzende. der frühere französtsche Minister Georges Bonnetz ist in London gewesen und er hat dort auf Grund eines von Coulondre, dem stellvertreten
so wenig geändert haben wie der Besuch, den Minister Dr. Benesch acht Tage vor der Konferenz in London abgestättet hat. Heber die Auffassungen, die in Berlin und in Wien herrschen, ist der Vorsitzende der Kon ferenz zweifellos durch den Abgeordneten Fri bourg unterrichtet, der der französischen Ab ordnung zwar nicht angehört, aber tm Auf träge des Außenausschusses der französischen Kammer in Wien und. mit dem Reichskanzler v. Paven sowie den Bertretern Deutschland« für Stresa, Ministerialdirektor Bosse
, um auch auf der kommenden Welt- wirtskbastskonserenz aesSlossen aufzutreten. Deutlich zeichnet sich hier innerhalb der Teil», nehmer an der Konferenz von Stresa «ine neue Front ab. Aber auch die Aufnahme der Ervortüberschüsse dieser Länder kann nicht ohne Mitwirkung Deutschlands eriolgei». Mag di« neue Reichsregierung die Sicherstellung der Ernäbrung im Binnenland« als da« Ziel einer beschränkten Autarkie verkündet haben, so ist doch Deutschland noch auf Jahre hinaus der einzige Märst in Mitteleuropa
und an die damals ver kündete „Stahlhelm'-Botschaft, die jetzt in weit- Ö endem Matze das Programm der deutschen lchsregiernng geworden fei. Die alte deutsche Anne« sei nicht mehr, aber der Geist der Dis ziplin, der Geist des Dienens am Ganzen, dieser Geist der alten Armee stehe heute wieder auf dem historischen Temvelhofer Felde. Der .Stahl helm' sti keine Partei, er kämpfe nicht für sich, sondern für Deutschland. Er wolle nicht die Ge» wall, sondern das Gesetz. Er fordere nicht die staatliche Macht