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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 29.04.1902
Umfang: 8
also keine der bisherigen Meldungen zu enthalten. Sicher ist aber, daß mit den Italienern atsächlich verhandelt wird.' K. H. Wolf wieder vor dem Sturze. Nach den Enthüllungen aus der Geschichte Wolf-Seidel glaubte man, K. H. Wolf sei ivlitisch tot, die Tragikomödie, welche dieser Mann seit fünf Jahren aufgeführt, sei zu Ende. — Wolf weigerte sich aber, vom politischen Schauplatz abzutreten; er ließ sich von seinen hypnotisierten Verehrern, die ihn, den „Unent behrlichen', von aller Makel reinwuschen, neuer dings

auf den Schild heben und bald drohte er sogar seinem ehemaligen Gönner und Gebieter, dem Schloßherrn von Rosenau, gefährlich zu werden. Es schien, als ob nicht nur in Ost-, ondern bald auch in Westböhmen die schöne- rerianischen Abgeordneten ohne Wähler seien. Wolfs Stern begann also von neuem zu chimmern; Wolf wurde, nachdem er im Parla ment zuerst längere Zeit sehr „dasig' gewesen, wieder kühner; er brach in Schönerers Wahl kreis ein und verlangte Sitz und Stimme in den Delegationen. Es drohte

also wirklich sür Schönerer elbst Gefahr. — Da erwachte in diesem der >zaß gegen den zu früh tot geglaubten Rivalen aufs neue und trieb ihn zum Entschlüsse, diesen ganz zu zerschmettern. Es scheinen dem Alten von Rosenau auch gefährliche Waffen zugebote zu stehen. Man forderte zuerst Wolf, nachdem man hn für ehrlos und satisfaktionsunfähig erklärt zatte, vor das Ehrengericht. Wolf — kniff aus. Nun kommen neue Enthüllungen: Wolf wird als käuflicher Volksbetrüger entlarvt. Ein früherer Beamter

des Zuckerkartells, jener Gesellschaft, die den Wucher mit Hilfe der Steuergelder der armen Volksschichten betrieb, mit Namen Hlawitschka, hat veröffentlicht, daß das Wolf- Blatt „Ostdeutsche Rundschau' vom Zucker kartell sich bestechen ließ. Tatsächlich hatte das Blatt im Mai 1901 angekündigt, es werde «die Angelegenheit der Erneuerung des Zuckerkartells genau verfolgen und hierüber ein gehend berichten'; die Berichterstattung., ist aber nie erfolgt. — Wolf hat seinen Ärger zunächst am Verwalter seines Blattes

ausge lassen, der seine Stelle niederlegen mußte. Dann erklärte Wolf, es sei weder von ihm noch mit seinem Wissen sür sein Blatt vom Zuckerkartell Geld oder Geldeswert angenommen worden. Wie konnte aber dem Herausgeber des Blattes die dem Kartell versprochene und tatsächlich ein gehaltene Gegenleistung unbekannt bleiben? Der Kassettenmann Wolf wird also mit feiner Er klärung wenig Glauben finden. Schönerer und die Turner. Am 21. April nahm Schönerer

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Seite 5 von 8
Datum: 16.01.1902
Umfang: 8
„Honorigkett'. Die Geschichte dieses Mannes wird täglich durch neue Beiträge vermehrt, welche seine „Honorigkeit' in volleres Licht stellen. Dr. Seidl hält im „Trautenauer Wochenblatt- olls Mit theilungen der vorher veröffentlichten Denkschrift über K. H. Wolf aufrecht, trotzdem dieser die peinlichsten Sachen ableugnet. Professor Seidl erklärt: Wolf suche durch Beschimpfung und Ver leumdung de> jenigen, bis er ins Unglück gebracht, sich reinzuwaschen. Wolf habe seinen Schwieger vater Dr. Tschan

unter Ehrenwort belogen. Das Duell habe nicht der. That Wolfs gegolten, wie das Protokoll bezeugt, könnte also schon darum nicht als „ritterliche Sühne' ausgegeben werden. „Ist Ehe, Treue und Unschuld denn gar nichts? Was muss man denn nach Woiss Auffassung thun, um unhonorig zu sein?' fragt Dr. Seidl. Er nennt die neue Candidatur WoZfs «eins herausfordernde Unverfrorenheit' und schließt: „Wolf kann niemanden mehr beleidigen' (weil ehrlos). — An die „Bohemia' sandte Dr. Seidl folgendes Telegramm

: „Wir erklären, dass der Brief der Frau Tschan nichts anderes als Un wahrheiten und Entstellungen enthält. Professor Seidl und Frau.' Also die Tochter gegen die Mutter und umgekehrt. Wolf hat im Wahlbezirke Trautenau mehrere Versammlungen gehalten und an die Wähler die Drohung gerichtet: Wählt mich, oder ich erschieße mich! War's Mitleid oder alldeutsche Moral? Wolf erhielt mehrmals Vertrauenskundgebungen. Heute, Mittwoch, ist die Wahl. — Auch von katholischen Blättern, z. B. „Das Volk' in Leitmeritz, wurde

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Seite 4 von 8
Datum: 17.02.1900
Umfang: 8
Hinsicht und ebenso an Zahl stärkeren Volkes'. Wie ein Wolf die Czechen als „minderwertig' bezeichnet, so ein Dr. Baxa die Deutschen. Und dann führt letzterer noch als Grund, warum er an der Conferenz nicht theilnehme, an, dass auch die Demschradicalen fernbleiben. Der Radicalis- mus verwickelt sich nothwendig hüben und drüben in Widersprüche und vergisst aus lauter „Con- sequenz' die natürliche Logik. Ganz im radiealen Fahrwasser scheinen die Czechen in Wien zu schwimmen. Am 11. Febr

Mitglieder in die Aus gleichscommission. In Wien rüsten sich alle Parteien für die bevorstehenden Gemeinderathswahlen, welche aus dem II. Wahl körper neu vorzunehmen, aus dem I. und III. Ergänzungswahlen sind. Große Anstrengungen machen die Radicalnationalen, welche sich mit den Liberalen verbünden, um die Christlich socialen zu verdrängen. Wolf erklärt allsrdings, dass seine Leute unter keinen Umständen für einen Juden stimmen werden. Man wird fehen, ob sich das bestätigt; jedenfalls ziehen die Patent

-Antisemiten, was Wolf und Schönerer doch sein wollen, bei einer Stichwahl den Juden einem Christlichsocialen oder „Neu-Clericalen' vor, weil sie letzteren mehr fürchten und weit grimmiger hassen als ersteren. Der deutsche Kaiser hat seinem Bruder Prinzen Heinrich am 13. Februar ein Festmahl veranstaltet und ihn mit einem politischen Trinkspruch begrüßt, in welchem er sagte: „Vor zwei Jahren sandte ich Dich hinaus, um Deine Aufgabe im fernen Osten zu lösen, und konnte nur Gott anheimstellen, dass

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Seite 6 von 8
Datum: 18.01.1902
Umfang: 8
Seite 6. M. 7. Samstag, „Brixener Chronik.' 18. Jänner 1902. Jahrg. XV. legte den Kindern nahe, sie mögen sich stets j dankbar erweisen und daS Beispiel duser Wohl- - thäter, wenn sie einmal in eine glückliche Lebens lage kommen, nachahmen. Bregenz, 14. Jänner. Der Aufruf für die Wiederwahl deS K. H. Wolf wurde auch hier von IIAlldentschen unterfertigt. — Der Stickerei, industrieverein hielt snne Generalversammlung, die einen animierten Verlauf nahm. Die Stickerei ist ein Lebensnerv fürs

die Sanction ertheilt. Andreas Hoför«Doeumente. Herr Haller. der gegenwärtige Besitzer dieser Dokumente, will dieselben um einen ganz mäßigen Preis verkaufen und räumt den österreichischen Berbern, esterig Mribas, den Vorzug em. Hoffen wir. dass dieser historische Schatz im Lande bleibt. Mit dem Verkauf ist der Kunsthändler Plant in M-ran betraut, der auch das Verzeichnis der 210 Siück zählenden Sammlung zur Ver fügn»« stellt. Die Bozner Alldeutschen für R. H. Wolf. Die „Traut. Ztg.' veröffentlicht

nachstehendes Telegramm: »Bozen, 14. Jänner. Heute nach mittags nahmen die Bozner alldeutsch gesinnten ReichsrathZwähler eine Entschliißmg an, in welcher sie ihren Trautenaner Brüdern Heil- grüße entbieten und den Wunsch aussprechen, dass Wolf wiedergewählt werden möge.' Abgelehntes Duell. In Arco kam eS dieser Tage auf einer Versammlung fremder Aerzte, die dort als Gäste weilen, zwischen den beiden Aerzten Dr. Kuntzs und Dr. Gerks zu einem heftigen Wortstreite, wobei seitens deS ersteren beleidigende Worte

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