so aus. als wäre die Erkenntnis selbst in Paris eingekehrt. Und nur die eine Frage bleibt sHen. ob sie sich nicht zu lange Zeit gelassen hat. Deutschösterreich hat durch die Wahlen die provisorischen Vorkehrungen der letzten Monate seit jenem 12. November gutgchei- ßen, das heißt, seiner Regierung einen neuen politischen Kredit gewährt. Als das neue .Abgeordnetenhaus, die „konstituierende Na tionalversammlung', zusammentrat, zeigte es sich, daß nach den Wahlergebnissen wie der nur eine Koalition
, der ihr diese Sicherung und wohl auch die Sicherung ihrer Führung zu gewährleisten scheint. Die sast gleich starke Mitregierungspartei ist eigentlich Opposi tion. Die Christlichsozialen sind klug genug, ihre eigentlichen Absichten nicht zu zeigen- sie müssen das auch nicht. Sie haben der Austreibung der Habsburger nicht zuge stimmt, sich aber auch nicht dagegen gekehrt. Sie taten desgleichen bei der wohl reichlich deklamatorischen Abschaffung des Adels. Nun, die Habsburger sind dort, wo sie von unserer Regierung
ist, daß die Regierung sich in diesem Zwiespalt mit Fassadenerfolgen zu frieden geben muß. an Fähigkeit nicht ge winnt, an Autorität einbüßt. Die Länder werden immer kühner. Eben hat ihnen der Staatskanzler (früher ungefähr Minister präsident) in Erinnerung gösracht, daß ihre Macht Grenzen hat,, daß sie sich nicht heraus nehmen dürfen, sich bezirks-, ja dorfweise abzusurren und daß sogar in der freien Re publik das Staatsgrundgesetz der unfreien. Monarchie noch gilt, das so etwas wie eine Freizügigkeit
hat. Die Regierung kann nichts tun. So werden jetzt für ein Kilogramm Butter 150 (hundertfünfzig) Kronen gefor dert und bezahlt, für einen Liter Milch zehn Kronen, für ein Kilogramm Fleisch 50 bis 60 Kronen usw. Spenden sind nur Tropfen auf einen vertrockneten Stein. Die Masse bis ganz hinauf zu den Kriegsgewinnern aus „hohen' und niederen Kreisen hungert ent setzlich. einige Schlemmer und ihre Magazine wurden von der Volkswehr ausgehoben, aber das konnte auch niemand helfen und vermehrte, da es aus Mißtrauen
gegen die Regierung geschah, nur die Unsicherheit. Es sieht ohnehin so aus. als geschähe alles, was - zur Regelung der Beziehungen zwischen den Nationalstaaten-dient, und was die nötigen Steuern, die hoch und hart sein werden, auch wirklich sichern soll, als geschähe dies alles weniger um des Endzwecks als den Schika nen zuliebe. Pässewirtschast. Vidierungen,, Untersuchungen. Erschwernisse jeder Art nur zur Verhinderung oft dringend nötiger Rei sen in die nächste Umgebung! Man stelle sich doch vor. daß etwa