Forschungen und Mitteilungen zur Geschichte Tirols und Vorarlbergs ; 11. 1914
eine historisch -kritische Geschichte dieser religiösen Genossenschaft verfaßt werde. Ein so großes Werk setzt notwendig die Erforschung der Kapuziner-Provinzgeschichte voraus. Dieses kirchenhistorische Gebiet war aber bisher fast überall, also auch in deutschen •Ländern, sehr vernachlässigt worden. Nur die Schweizer Provinz hatte ihre Geschichte auf quellenmäßiger Gründlage veröffentlicht. Ihr folgte (1902) die Provinzgeschichte der bayerischen Kapuziner, die zum Teil auch -aus dem Archivsehatze
Archive von Chur und Augsburg, sowie das Stadtarchiv in Innsbruck, dazu besonders die Archive von Vorarlberg, Oberösteireich, Werfen, Radstadt und Kitzbühel und meh rerer auswärtiger Klöster und noch manch andere Archive, in denen eine Ausbeute zu hoffen war. Mehrere Mitbrüder besorgten dem Verfasser Aus züge aus tirolischen und anderen Klosterarehiven. So ist denn dieses Werk auf mühevollen und umfassenden Quellenstudien aufgebaut und ver dient alle Anerkennung, wenn in demselben auch die Lichtseiten
stärker •als die Schattenseiten hervorgehoben x erscheinen. Da sich die tirolische mit der bayerischen Provinzgeschichte bis zur Teilung 1668 deckt und später noch vielfach berührt, hielt es der Ver fasser für angezeigt, auch die bayerische Provinzgeschichte zu streifen, be ziehungsweise das Werk des P. Angelikus Eberle zu ergänzen und zu ver bessern. Darauf wurde auch bei der Wahl der Illustrationen Rücksicht genommen, Hohenegger und Zierler begnügten ,sich nicht, bloß die äußeren Vorfälle
