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Der Bote für Tirol
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Datum: 20.04.1881
Umfang: 8
und die juridische Facultät in Wirksamkeit treten. Damit wäre also eine Frage glücklich gelöst, die durch viele Jahre alle Kreise, insbesondere in Böh men, lebhaft bewegte. Die Lösung ist eine derartige, dass sowohl die deutschen, wie die Czechen mit ihr zufrieden sein können. Die Deutschen behalten ihre bisherige Universität, die Czechen bekommen die ihre, beide Nationalitäten erfreuen sich sohin des Besitzes' einer Pflegstätte der Wissenschaften, wo sie diesen völlig unabhängig von einander obliegen

können. Damit, dass beide Nationalitäten in wissenschaftlicher Beziehung gänzlich unabhängig von einander ge macht werden, wird auch ein ewiger Zankapfel zwi schen ihnen beseitigt, und damit geschieht jedenfalls ein kräftiger Schritt auf der Bahn, welche sich die Regierung vorgezeichnet hat: die Aussöhnung der Nationalitäten. Ob der Allerhöchsten Verordnung über die Zweitheilung der Prager Universität auch eine diesbezügliche Vorlage an den Reichsrath folgen wird, ist bis nun nicht bekannt. In Betreff der ent

, und auch dasjenige sei, welches den Wünschen der Deutschen am meisten Rechnung trage. Auch das „Illustrierte Wr. Extrablatt' ist mit dieser Lösung zufrieden und sagt, dass die ganze Angelegenheit da mit vom Boden nationalen Parteihaders auf den rein finanziellen gestellt erscheine. Um diese Frage dürfte sich kanm ein ernster Streit entspinnen. Da die Deutschen bereit waren, die bedeutenderen Mittel für eine selbständige czechische Universität zu be willigen, so werden sie sich auch nicht sträuben, die Innsbruck

. Mittwoch SV. April tSSR. geringeren auszuwerfen, welche die neue Organisation erfordern wird. Die oppositionellen Journale wissen gegen das Meritorifche der getroffenen Entscheidung nichts vorzubringen und wenden sich bloß dagegen, dass diese Maßnahmen im administrativen Wege verfügt worden sind. — Nach den czechifchen Blättern anerkennt die kaiserliche Entschließung die Rechtsansprüche beider Nationalitäten auf die Güter der bisherigen Universität und ordnet an, dass bei den administrativen

Und judiciellen Prüfungen an der czechischen Universität diejkenntnis der deutschen Sprache sichergestellt werde. Im Oktober 1382 soll auch die medicinische und die theologische Facultät an der czechischen Universität ins Leben treten. Die czechischen Abgeordneten und Professoren seien nun mehr mit der vollständigen Trennung einverstanden; es sei ihnen nachgerade klar geworden, dass gerade dieser Modus für die czechische Nation und die freie Entwicklung der czechischen Sprache und Literatur vortheilhaftest

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