Partei, der frühere Präsident des Deutschen Reichstages, Paul Lobe, teil nahm. Gabriele P r o f t, die die Gedenkrede auf Karl Renner hielt, sagte unter anderem: Jung an Jahren und reich an Frohsinn kam Karl Renner in das Parlamentsgebäude und in die sozialistische Bewegung. Als junger Bibliotheksbeamter sah er, daß es in dieser Bücherei alles gab, was wissenswert erschien, nur nichts über den Kampf der Klasse, die zum Licht emporsteigen wollte. Und so setzte er sich hin und schrieb im Dienste
dieser Klasse. 1907 wurde Renner Abgeordneter und seither ist ihm dieses Haus zur* Heimat und zur Werkstatt geworden. Hier erinnert al les an das Wirken des Mannes, der zweimal (SK.) Bei der Trauerfeier auf dem Zen tralfriedhof sprach Vizekanzler Doktor Schärf: Nun nehmen wir, so sagte er, Abschied von dem, was an Karl Renner vergänglich ist. Seine Bedeutung als Gelehrter, als Poli tiker, als Staatsmann, als Baumeister Oesterreichs ist oft gewürdigt worden. Einer der Größten Oesterreichs ist Karl Renner
. Nun, da er von uns geht, brennt Trauer in unseren Her zen. Geloben wir am letzten Tage unseres Beisammenseins mit seiner sterblichen Hülle, daß wir in seinem Geiste fortfahren werden, für den Frieden, die Freiheit und den Fortschritt, für den Sozialismus, zu wir ken. Der GruB der deutschen Sozialisten Dann sprach Paul Lobe: Nächst den Wienern und den Oesterreichern waren wir in Deutschland die ersten, die die Früchte seiner Arbeit genießen durften. Karl Renner war uns oft ein lieber und gern gesehener Gast
und hat unserer Bewegung unendlich viel an geistigem Gut geschenkt. Es wäre ver messen, würde man es unternehmen, sein Le ben in wenigen Worten zu würdigen. Was man an ihm rühmen darf, das war sein Fleiß, sein weltumfassendes Wissen, die Fruchtbar keit seines Schöpfertums. Karl Renner war unser: Laßt uns in seinem Geist unser Werk unermüdlich fortsetzen. reich feierlich begangen worden und an sei ner Bahre trauert alles, was sich zu diesem Staat bekennt. Es kann nicht überraschen, daß die Freunde seiner Ideen
zwischen Gegen sätzen zu finden, Brücken über Abgründe zu schlagen, die das Volk, seine Klassen und seine Parteien voneinander getrennt hiel ten. Das Werk der Wiederaufrichtung Oester reichs wäre nicht gelungen, wenn es Doktor Renner nicht geglückt wäre, zuerst zu den militärischen Befreiern des Landes, zur Ro ten Armee, und dann zu allen Oesterreichern, die den Staat bejahten, Brücken zu errich ten. Wenn wir Karl Renner für sein Lebens werk danken, verbinden wir damit auch den Dank an seine Familie, seine Frau