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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 3 von 16
Datum: 16.06.1906
Umfang: 16
sein irr sinniger Bruder Otto aus den: Thron, über dem gleichfalls die Regentschaft des Prinzen Luitpold waltet. Es waren trübe Tage, über die jetzt zwanzig Jahre hinweggegangen sind. König Ludwig II war irrsinnig schon bei seiner Thronbesteigung. Die Gutachten und Mit teilungen, die dem bayerischen Landtag bei den Verhandlungen über die Entmündigung des Königs von fachmännischer Seite unterbreitet worden sind, weisen es nach. Es sind auch noch andere Dinge bekannt, die unwiderleglich dartun, daß König

hatte, und den man weiter regieren lassen wollte, wenn sich ein Ausweg aus der Finanzsrage gefunden hätte, welche den direkten Anlaß zur Entmündigung gab. Es war damals eine schwere Zeit. Man denke sich die Lage des Prinzregenten Luitpold, des ältesten der Agnaten des Thrones. Er sollte die Regentschaft und Herr schergewalt übernehmen, die nun an seine eigene Linie überging, da die Linie Ludwigs II. nur noch eine Fortsetzung im irrsinnigen Prinzen Otto hatte. Ja, wenn König Ludwig oder sein Bruder Otto sukzessionssähige Erben

gehabt hätten, da wäre der Schritt den Prinzregent Luitpold unternehmen mußte, nicht schwer gefallen. So aber setzte Prinz Luitpold seine Linie an die Stelle seines Bruders, die in den beiden Söhnen Ludwig und Otto er losch. Prinz Luitpold kam dadurch in den Wider streit mit dem Volke, dem obendrein das Verständ nis fehlte, daß überhaupt eine Regentschaft nötig. Prinzregent Luitpold hat dennoch den schweren Schritt, unternommen, weil die zwingende staatliche Notwendigkeit dazu gegeben

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