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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 14.10.1938
Umfang: 6
für sich hat. Sie erklärt die >!t gänzlich unverständliche Tatsache, gerade im Schiefer von Holzmaoen unzählige Skelette von Jchthyosau- .n eingeschlossen finden. Das auffal le ist, daß diese Stelette meist völlig nkt sind, das heißt, in ihrem natürli- n Zusammenhang wie beim lebenden r geblieben sind. Wären die Tiere mal gestorben und ihre Leichen nor- ll von anderen Meerestieren vertilgt àn, dann wären die einzelnen' Ske- leile verstreut und eben nur einzelne oLen vorhanden. So'aber sieht man Schiefer

, das er künst lich hergestellt hatte, existierte lediglich 13 Minuten und ging dann ebenso wie an- dere radioaktive Elemente in eine Uran Verbindung über. Fermi konnte iber trotz der Kürze der Zeit angeben, welche Li- nien im Spektrum diesem neuen Element entsprechen mußten. Die Spektralanalyse auf der Suche nach diesem unbekannten, obwohl schon ein mal im.Laboratorium vorhandenen Stoff blieb aber völlig erfolglos. Erst jetzt ist ein ultra-empsindliches Spektroskop kon struiert worden

: es ist das Lichtjahr. Ein Lichtjahr ist die Distanz, die ein Licht strahl innerhalb eines Jahres zurückle gen würde. Da sich das Licht mit einer Geschwindigkeit von 3W.<M Kilometern jn der Sekunde fortpflanzt, kann man sich einen Begriff davon machen, wie viele Nullen aneinandergereiht notwendig wä ren, um die Kilometerzahl eines Licht jahres auszudrücken. Ein Lichtjahr ent spricht etwa 63.290 astronomischen^ Ein heiten, also ebensoviel mal der Entser nung der Sonne von der Erde. Einige Beispiele zur Illustration

. Dieser letztere, ein Sterin, der mit blo ßem Lluge kaum sichtbar ist, scheint nach den neuesten Untersuchungen der Stern warte Derkes (Universität Chicago) der uns .nächste zu sein. Seine Entfernung beträgt „nur' 3.67 Lichtj<chre, das heißt er ist etwa 230.VW mal so weit wie die Sonne von der Erde entfernt, also 5.550 mal so .weit von der Sonne entfernt, wie der Planet Pluto. Bis 1917 galt Alpha Centauri wie de? sonnennächste Stern. Dann entdeckte Prof. Jnnes ganz in dessen Nähe einen sehr lichtschwachen

, daß der nach te außerplanetarische Stern S.S5V mal o weit von uns entfernt ist wie der wei- este Planet Pluto. Der nächste Spiral nebel aber ist von unserem Milchstraßen system, das wohl auch einen solchen Spi ralnebel darstellt, noch ungeheuer viel Das Fernsehen in Curopa unà in Amerika Das Fernsehen wird immer mehr eine Sache der Oeffentlichkeit und es mag in dieser Hinsicht interessant erscheinen, ei nen Vergleich zwischen dem Stande der Fernsehtechnik Europas und Amerikas zu ziehen. Die Wege, die das Fernsehen in USA

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 16.12.1934
Umfang: 8
schickt die Stenotypistin hin aus, zieht noch einmal, zweimal an seiner Zigarre und verkündet dann Erika und Paul, die verdat tert in der Mitte des Zimmers stehen, folgendes Urteil: „Leugnen Sie nicht: Sie lieben sich beide, Sie lieben sich schon eine ganze Zeit. Dagegen will ich nichts sagen, durchaus nicht, im Gegenteil. Aber bei zwei Angestellten meines Hauses, die sozusagen Braut und Bräutigam sind, handelt es sich nicht mehr um eine rein private Angelegenheit. So et was wird dann — sagen wir mal

: halbamtlich. Und darum muß ich Sie beide vor folgende Ent scheidung stellen: Entweder in absehbarer Zeit hei raten, dann können Sie beide noch bis dahin blei ben. Oder Sie heiraten nicht, dann muß einer voi» Ihnen schnellstens gehen. Entscheidnngssrist bis morgen um die gleiche Zeit. Auf Wiedersehen!' Paul und Erika gehen an diesem Abend aus dem Paradies: Was soll nun werden? Sie be schließen, nicht gleich die Eltern damit zu über fallen, sondern erst mal in aller Ruhe dieses phan tastische Erlebnis

über Ihre Personalkenntnisse!' „Danke für die Anerkennung, lieber Kompag non!' erwidert Friedheuvel überlegen. „Schließ lich bearbeite ich ja die Personalangelegenheiten. Und was den ausgeregteren Teil Ihrer Morgen- ansprache anbelangt... Als Ihr seliger Vater noch mein Kompagnon war, hatten wir mal streng eingeführt: Liebe ist erwünscht, aber wer sich ver liebt, muß raus und soll heiraten. Wir waren so gar stolz darauf, aus unserem Hause recht viele Iiinge Ehen ins Leben zu schicken. Das ist schon lange her

, wenn man mal eine halbe Woche auf Einkaufs reisen ist! Sa einen Einfall zu haben, Herr Fried heuvel!' „Den schönsten Einfall kennen Sie noch gar nicht,' wirft Friedheuvel dazwischen. „Sie werden staunen. Ich habe nämlich noch ein Pärchen ent deckt, damit ist dann das halbe Hochzeitdutzend voll. Ich werde die beiden gleich mal herholen.' „Machen Sie kurzen Prozeß', entgegnete Ehmke scharf. „Mischen Sie sich nicht in solche Dinge!' „Von der Mitarbeiterin möchte ich mich aber aus keinen Fall

er. Ihr Geplauder beim Tee war so mizend. Das Hab ich mal wieder ver säumt. Nach c-er Ankunft in fàem Zimmer rief er sie an. Sie war sehr böse. Böse Ms.ihn, auf das schlecht« Wotà und die eirdlofo Sitzung. Si>b hatte fich so auf ihn gefreut, und aàs so nett vorbereitet. ,Mie lang sind Sie noch hier?' meint>s sie. „Nur bis Morgen früh. Mit dem erstwn Zvlg muß ick) wiàr zurück» Hab. àmr TeMà.' „Sie haben immer Termine', sagte ihre Siiimme. „Ihr ganzes Leben besticht nur >wch cnls Terminen und Sitzungen. Wann

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 18.02.1934
Umfang: 8
nur das Aushalten. Nachts ballert man sich die Ohren voll, wickelt zwei Schals um den Kopf, zieht die Decke über den Schopf. Wenn man genug getrunken hat, schläft man sogar eine Stunde. Dann heult einen der Bulle wieder wach. Und man schreckt auf mit zuckenden Schläfen, wirren Gedanken. So vier Tage Nebelhoni, Herr, die machen den Junten mürbe. Im Kriege hat mal eine Ersatzmannschaft, die den Schwindel noch nicht kannte, zebn Tage und zehn Nächte an einem Stück Nebel gehabt. Zweie von den Männern sind verrückt

vor dem Platzen unter dn Haaren sirren. Wenn man glaubt, da süße einem ein Heinzelmännchen im Gehirn mit einem niedlichen Hämmerchen, poch, poch, poch, siebzehn Stunden lang. — Da trinkt man am besten einen Grog und noch einen und den dritten in einem Zug herunter, ganz heiß. Sofort hinterher ein kleines Waffer- 'las mit eiskaltem Kognak, das ist das beste gegen Nebel, wenn Sie sich das mal merken wollen. Wir haben das oft genug ausprobiert. Nur mich der Kognak ganz kalt sein, das ist der Witz

. Man kann seinen Gedanken zuletzt keine Gewalt mehr an tun Die machen dann, was sie wollen. Mal fällt einem die Mutter ein, mal so ein Mädchen von St, Pauli. Auf eins hat dann das Mädchen eine Schürze von der Mutter an. Und die Mutter grinst, wie sonst das Mädchen. Wenn die Sache so weit ist. dann wird es Zeit, daß man wieder einen heißen Grog trinkt, noch einen, und dann kalten Kognak! Tja. das soll man wohl nicht sagen, wenn man so im Sommer auf einem dicken Paflagiervott längs fährt, an so einem Feuerschiff vorbei

. Und alle laufen mit Annen herum, gluh. dicke Ränder drum. U td man denkt, habe ich das auch? Aber man hat lei ne Lust, in den Spiegel zu sehen, können Sie glau ben! Und vor vier Jahren, im Oktober Neunund- ^wanzig, da kam der Mist mal mitten in der 'lacht angerutscht. Um die Hundewache. Die an deren laaen in ihren Kosen aeschlafen haben sie 'iM nicht, ?ch tnnne nn Deck herum, duck» den Kopf zwischen die Schultern, damit mir der Bulle nicht mit eins den Schädel einbrüllt, denke ich so. Draußen tutet

auch ein Schiff. Von Westen her. Und mich gruselt das schon, weiß nicht warum. Der Kerl tutet mir nämlich mal hier und mal da. Daß ich zuletzt denke, der kann mich mal. Ich werde aber immer zappeliger und klettere ^uf die Brücke und wieder herunter und auf die Back und da auch wieder herunter. Und steh Deck und überlege, wohin ich jetzt soll. Da rauscht das an Steuerbord, und ich springe herum und mir ist, als schnappe mir einer den 5als zìi. von hinten her mit einer langen Zange. Ehe mich die Zange ganz

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 04.02.1934
Umfang: 8
Sonntag, den 4. Februar 1334, XU »A! „ e a 1 ? < t a n Seite 3 UttterlMltttttqsb Leiermann ge!^t c>u^ c!en ^eim ^ Tierskizze von Max Geißler Der Kater Fritz und der Dackel Petermann so hieb er wohl der Kürze halber — waren zwar Eulsnachbarn. aber, wie das bei Nachbarn manch mal vorkommen soll, nicht die besten Freunde. Das las, mehr an Petermann als an dem Kater, denn wenn der Hund nicht besonders guter Laune war und Fritz sinnierend durchs Dackels Anwesen strich, dann gebürdete

nicht, we» der neue ^?t'^i», jsj ?sh?r die d>'int s»!n»r> s?i„ Aussehen seine Tätigkeit bereits feit vier Wochen.' ab... Eine Fliegererinnerung von Reinhold Otte Ich weiß es noch wie heute: es war ein wind stiller, armier Nachmittaa und ich war gam allein in der Luft, damals 1S13, über dem sonst so be lebten Flugplatz Johannisthal. Es war mein sechster Alleinslug. Ich wollte mal hoch hinaus — nicht immer nur so in Zeppeliiihnl^ lenhöhe um de» Platz kreisen. Aber was war denn heute nur los! Meine Taube flog

ja miserabel. Eine ganze Weile schon ziehe ich am Höhensteuer, ziehe und ziehe, aber die Kisie will durchaus nicht steigen, Sie reagiert auch nicht mehr so richtig auf das Leitensteuer, der Motor läszt langsam nach — wie eine reife Pflaume hänge ich schließlich am Himmel, Mir wird immer unbehaglicher zu Mute. 300 Meter war ich schon mal hoch — et>t sind es nur noch 200, also sinke ich bei voll laufendem Moivr — da stimmt doch etwas nicht! Wenn ich nur wüßte, was! Mitten über dem Platz, wo Ich eigentlich

hatte. Ein zweites Mal wird mir das nicht wieder passieren. Mein Selbstvertrauen war wieder da, alle Zweifel endgültig beseitigt. Am Schumien angelangt, wallte ich mich in eine andere Maschine sehen, wollte sowohl meine wie die Ehre meines Fluglehrers wieder herstellen. Mein Lehrer aber nahm mich am Schlafittchen und meinte: „Nee. mein Lieber Für heute genügt der Bruch von vorhin. Seien Sie froh, daß wir keinen Kran? zu k'ufen brauchen!' — Und damit hatte er ja schließlich auch recht. Skizze von Käte Heydler

, schaut durchs niedrige Fenster. Nebel geben die Teiche frei. Gänse schnat tern ani Bach. Der Knecht rasselt mit der Egge aus dem Tor. Oben am Waldessaum öffnet Anne mie mit der Magd Buchten und Ställe, ein Strom weißer Hühner quillt über die Tristen. Die Kinder poltern die Treppe hinab, rufen nach ihrem Früh stück. Man sitzt am runden Tisch. Köstliches Schwarz brot, Butter und Eier — köstlicher die Frage der Kleinen: „Mutti, hör doch mal her, Mui. frag mal den Onkel, ob er auch Prinzen spielen

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 15.05.1925
Umfang: 4
w,». «M a«. wv« UÄ-nMsWmmrni m« ve? Vaßmpvlitik de, Dr. Lutber uud ZZr. Stresemann« KMnett «Mvmmen sei. Vte Aufwerwngsfrage. Veetln. tS. Mal. sTeleph. Eigenbericht.) Zn der An« der Austoierkung. hl« vor dem «bfchluss« steht. ist zwischen d«r Regierung «nd den Parteien eine »inigang dahin zustand« ge kommen, über den Enlwurf ekwa» hinan,,», gehen, an dem bestehenden sah für Hypotheken kstzuhalten. aber den Forderungen der durch di« Inflation Gefchädiglia etwa» nachzugeben. Ver preußische Landtag

sich bezieht. Sicherhettsfrage. Verl In, IS. Mai. (Teleph. Eigenbericht.) Die Note über den Sicherheit,^«?! sog noch im Mal abgesandt Verden. E» gilt al» stcher. dah vriand den herrlot'schen Enwmrf abgeändert hat. Serriot wollte nur auf Lücken im deutschen Angebot aufmeryam machen, wahrend Lriand ein eigene» Gebäude errichtet hat. Er begrüßt die deutschen Vorschläge, aber er will vorher mit England eine Einigung über die Artikel 4S bis 44 de» Verfailker Vertrage» erzielen, wo nach eine Verletzung

gegen eine solche IKonfevenz und aanz besonders gegen die Zuziehung Deutsch- lau« zu derselben sei. Vor der Entscheidung der Botschafter- Konferenz. Verlln, IZ. Mal. (Telspy. Eigenbericht.) von der heutigen votfchasterkonferenz erwarlel man. dah sie. fall» nicht noch im letzten Augen blick ein Zwischenfall eintreten sollte, dl« end gültige Entscheidung in der MMlürkoalrollfrage stillen wird. Ein endgültiger Termin für die Räumung kl!lno wird auch heule nicht genannt. Jür die Erfüllung der Forderungen wird eine Zeit

oder dessen wirtschaftliche Inter essen gerichtet sind oder den Gesetzen der öffent lichen Orbmmg oder Sittlichkeit widerspricht, von der Beförderung ausschriebt. (I) Dle französische Offensive gegen Avdel Krim. pari», !S. Mal. (RadioMgendienst.) Nach einer »Yavas'-Meldnng begann die französische Offensive gegen Abdel Srim zunächst gegen den Gebirgsskock von Vibaa. Der Angrlff soll sich günstig entwickeln. pari». 1». MÄ. sTelevh. Mgettbericht.) Eine wichtige Rolle fplell hier die marokka nische Avage. In Marokko

wird ln den nächsten Tagen die entscheidende Offensiv« einsetzen, die mil Zuhilfenahme von Flugzeugen und schwer ster Artillerie geplant ist, nachdem die notwen digen Verstärkungen h«angezogen worden find. Polens Rüsknngswahnsinn. Warschau, IS. Mal. <Tel«ch. Eigenbericht.) Der nallonaldemokratlfche Abgeordnete Za- l«»ka sagte ln der gestrigen Sitzung de» pol nischen Landtage» nach einigen dummen Be merkungen «gen Hindenbnrg. dah die mill- lärischen Rüstungen Polen» bedeutend vermehrt würden. So hätte

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Bozner Tagblatt
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Seite 3 von 4
Datum: 03.01.1944
Umfang: 4
Siemenwelt Von Alwin Dressier Der grünsich schlmmernde Uranus Nach einmal so weit entfernt wie Sa turn — der Sonne zwanzig mal weiter im Abstand als die Erde — durchläuft Uranus seine träge Bahn. Mit bloßem Auge kaum sichtbar, erkennt man ihn im Fernrohr als grünlich-schimmernde Scheibe. Dieser Planet ist zwar viel kleiner als Jupiter und Saturn, aber immerhin noch weit größer als die Erde. Mit seinem Durchmesser von über 50.000 Kilometern übertrifft er den Rauminhalt der Erde 02 mal. Unser Erdenstern

wäre von dort aus gar nicht mehr zu sehen, denn rund 2700 Millionen Kilometer trennen uns von ihm. wenn er uns am nächsten steht. Kälte und ewige Finsternis dürften die Kennzeichen jener fernen Erde sein, an dercm Horizont die Sonne nur noch als Stern ohne erkennbare Scheibe sichtbar ist. 370 mal kleiner als von uns gesehen. Auf seinem Wege um die Sonne legt Uranus in jeder Sekunde etwa 7 Kilo meter zurück: er läuft also mehr als vier mal langsamer als die Erde, und da er außerdem

, ob die Slnstren- gungen, die sein Vater zur Besserung ihrer Lebensverhältnisse machte, größer oder geringer waren als die anderer Vä ter, auch war ihm bereits klar, daß nicht alle Väter Beamte, Osfiziere, Doktoren und Professoren sein kannten, es mußte auch Kunstdrechsler geben, die mit Hobel und Drehbank hantierten. Damit war Ferdinand ausgelöhnt. Er verlangte da für nur, wenn auch vorläufig im versteck testen Winkel seines Herzens, daß er ein- mal leinen eigenen Wea' gehen durfte. Dag war die unerläßliche

Bedingung, wenn er alles andere mit so schönen An stand ertrug. Seit er die bessere Schule besuchte und sein Dasein in Gegenwart und Vergangenheit kritisch wahrnahm, hatte er nie aek'agt oder die Eltern durch unzeitgemäße Wünsche in Verlegenheit gebracht. Sie boten ihm. was sie konnten, und er war damit zufrieden. Seine Schwester batte da viel öfter und unbe» denkticher Forderungen gestellt. Cr hatte sich immer beschieden. „Unser kleiner Ka valier' hatte die Mutter von ihm ein- mal gesagt

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 01.05.1941
Umfang: 8
: „Na ja, dann wollen wir mal!' Mehr sagte èr nicht nach fünf Jahren Krieg. Und er krempelte die Aermel aus und ging un verzüglich daran, die Bestände an Ähließ- material, Farben, Walzen und Ersatztei len zu prüfen. Und es begann nun ein Großreinemachen. Der Meister verlangte, daß die Maschinen.von oben bis unten gründlich gereinigt wurden. Vierzehn Tage lang schruppten, wuschen und ölten wir. Kein Schräubchen blieb unberührt. Wir sahen aus u»e die Schornsteinfeger. Die AfllegerZnnen grollten. „Was fällt ein!' sagten

sie. „Er hätte mal sei nen Feldwebelton draußen lassen sol len!' Aber Berthold stand mit gerunzel ter Stirn zwischen ihnen, eine Walze ge gen seinen Lederschurz gestemmt. „Das ist nicht sauber, Elise', sagte er. „Die müssen Sie noch einmal waschen'. Elise folgte unwirsch der Anordnung des Heimkehrers. Den alten Wallner hatten sie oft übers Ohr gehauen, ober hier, das spürten sie, gab es keinen Widerspruch. Nach zwei Wochen war unsere Drucke rei blitzblank. Auch die ersten Aufträge kamen, tatsächlich

Prüfung vorlegte, dann hielt er das Blatt bedächtig gegen Has Licht, blies ein paar Züge Pfeifen rauch drüberweg, sah mich bekümmert an und grollte: „Die Zurichtung machst du noch mal, Hermann! Sieh dir das an! Das wird doch Makulatur!' Mehr sagte er nicht. Aber es saß. Zähneknir schend schusterte ich die Zurichtung noch mals, von einem zornigen Ehrgeiz be seelt, mich nicht wieder zu blamieren. Wenn aber Berthold dann hinterher sag te: „Na also, mein Junge ,es geht doch!', da wurde ich rot vor Stolz

, war für mich ein harter Schlaf Eine heißgelaufene Walze schmolz mir wie Butter weg. Der Meister sah mich nur bekümmert an. Er ließ die Walze aus wechseln, und ich gab mir doppelte Mühe. — Wider Erwarten erzielte ich aus der Fachschule die besten Zensuren. Der Mei ster kam mit dem Fachschulbericht an meine Maschine. Er machte ein ernstes Gesicht und zauste mich am Ohr- Ich be fürchtete schon, ich hätte wieder was ous- gesresfen. Dann aber lächelte er: »Säg' mal, du hast da sogar Bine Rede gehal ten in der Fachschule

sie interessiert. „Wie viel macht es >', ' , Vpr mir betrachtete Fred seine Stiefel- spitzen, wahrend Feodoras Augen groß und fragend und auf jeden Fall bezau bernd mich anstrahlten „Schade', anwortete ich „wie viel Hek tar Himmel es sind, ist nur leider nicht gegenwärtig, aber ich werde Ihnen die Zahl morgen mitbringen. Im übrigen', fügte ich schell hinzu, „halten wir genau an der Stelle, wo der Rathausturm dey der Nikolaikirche verdeckt. Bitte, sehen Sie mal mehr von dieser Seite aus Hin über.' So geschah

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 24.02.1935
Umfang: 8
Kind in der alten Wiege. Aus meinem Leben: Beim Propheten Die Sekte Joseph'Weißenbergs ist verboàn. Man las es. Damit ist ein großer Humbug, der dem Lan» und der Zeit nicht/zum Ruhm diente, zer stört. . Ich habe den Unfug .'der Versammlungen, Gesänge, Massensuggestionen und Trance-Reden dieser verdehten Zeitgenossen hinter dem psissigen Propheten me mitgemacht. Aber ich habe den Spiritus regens mal kennen gelernt und gespro chen. Und das. kam so: Als ich vor einer Reihe von Jahr

stecken beim Schlafen. Aber nicht öfter. Si« müssen Ihre Blase in acht nehmen. Das ist bei Ihnen das Gefährliche. Aber wenn Sie tun, was ich Ihnen sag«' (das wied«rholte er mindestens zehn mal). „haben Sie nichts zu befürchten. Denn Ihr« Konstitution ist gut. Sie werden auch wieder ganz in Ordnung kommen, denn — das spür' ich deut lich — Ihre Lebenskraft ist noch lange nicht der braucht. Sie sind aber jetzt melancholisch. Die Aerzte haben Ihnen nicht geholfen. Viele Aerzte. Und deshalb kommen

, was Herr Weißenberg dem Kaiser geschrieben hat. ° „Geantwortet hat der Kaiser nicht?' „Nein', sagt er, „aber er wird an mich gedacht haben. Später.' Daraus nimmt er wieder Paradestellung ein und sagt: „Durch und durch bin ich Soldat. Und die Republik wird aushören, und wir bekommen wie der Monarchie. Aber noch nicht so bald.' Mit diesen prophetischen Worten bin ich ent lassen. Er macht die Tür auf. Ich sage: „Herr Weißenberg, ich würde gern mal einv Ihrer Ver sammlungen besuchen.' Er > hakt sofort

, ich sei der Sohn seines Bootleggers, ich hatte nie erfahren, was eigentlich in aller Welt das nun wjeder is>, die „Safeti, First Corporation of New Orleans'. Erfuhr es also von Jeffer, steckte auch eine Ge schäftskarte ein, ein blutrot gedrucktes Ticket, „Safety First Corporation of New O-rleans', Twentieth Street... Ich bin ein paar Mal da gewesen, hall einen Schluck mit Jeffer genommen und ihm ein bißchen bei seiner Arbeit zugesehen. Bestand in der Hauptsache aus Beinen, diese Ar beit

... Aus Ieffers eigenen Beinen, die er auf den Tisch legte, nach einer halben Stunde einmal herunter nahm, um sie dann wieder auf den Tisch M legen,' der Verdauung wegen, müssen Sic wissen... „Ihre Gesundheit, Iefser!' „Also, my Boyl' Und dann tat Jeffer zwischendurch eine Kleinig keit. Nahm das Telephon vor sein quadratisches Gesicht und rief jemanden an, der sein Kunde wer den sollte. „Hallo, Miß Goonl Seien Sie mal einen Augen- blick recht tapfer, Miß Goon! Handelt sich um dw Entführungsseuche in unserem

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 22.08.1941
Umfang: 4
dieser alle seine treiben wie das letzte Mal. Mein Publi kym ist nun mal ay Mine eiserne Ruhe und sparsamen Gesten gewöhnt. Deshalb darf er auf keinen F?ll wieder so wild Mit den Armen herWfuchtelnt? Hollegger schob jetzt seine Strohhutrut- ne ins Genick, krempelte — zum hun dertsten Male an diesem Tage — die Aer ine! seines Overalls hoch uisd stand ge bückt — beide Hände auf penc-Knien — hinter der Kamera Bordmüllers, um die Bildeinstellung zu kontrollieren. Dann nahm er ein Blauglas aus der Tasche und sah

Sie schon endlich Ihren Text!' rief Hollegger. ..... wie lange wollt ihr denn da noch Suppe kochen?' Der Schauspieler, der den Anführer der Banditen spielte, fing an feine Rolle her zusagen. „Mehr Ausdruck!... Nicht markieren! Noch mal den Satz!' . „Und da? sage ich euch...', jetzt spielte sich der Mann die Seele aus dem Lejbe — „wenn wir kein Lösegeld für das Mä del kriegen...' „Gut!' rief Hollegger ermunternd, aber jetzt nicht übertreiben!... Weniger „Still!.. . Habt ihr nichts gehört?' fuhr

des Ge räuschmeisters, der drüben neben einem abmontierten Flugzeugmotor stand. „Noch mal von vorn!... Panje, geben Sie mein Zeichen weiter! Und'nun auf gepaßt!' Endlich klapvte die Szene. Das Pro- vellergeräusch setzte zur rechten Zeit ein, vie Banditen flüchteten vor dem anschei nend näherkommenden Aiigzeug, und dann kam der Augenblick, in dem bei der Aufnahme später das Flugzeug notlan den sollte. „So!'... Und das übrige können wir nicht' probieren... das muß auf Anhieb klappen.' Hollegger kletterte

auf sein Podest und nahm einen Schalltrichter zur Hand. „Alles an Ort und Stelle?... Die Mi- Bruljnenvergjfter und mehr innere Wut! krophone noch etwas tiefer lassen... Wie Weiter!' ' steht's mit der Sonne?... Sie wird gleich weg sein... also schleunigst los!' Der Hilfsregisseur trat vor einen der beiden Apparate, schlug knallend zwei mal eine Holzpritsche zusammen, hielt ei ne Tafel vor das Objektiv und las laut ab, was drauf stand: „Szene 34ö.b, Totale.' Drei schrille Pseifenjignale. „An die Plätze

!' brüllte Hollegger durch lein Megaphon. „Ich wiederhole noch ein mal: wenn ich die Hand hebe, fährt der Kran an, wenn ich die Land herunter nehme. schwenkt der Kran so schnell wie möglich, damit er Schwunq kriegt und dann: Auslöser los, runter mit dem Flug zeug. Verstanden?' Die beiden Arbeiter, die den Kran be dienten, nickten eifrig. „Windmaschine los!..! Achtung, Auf nahme!' Die Banditen hatten sich um das Feu er gelagert. Die Windmaschine fegte dich te Schneewolken über die Szenerie. Auf geregt

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 23.01.1900
Umfang: 6
—Santnerpaß— Rosengartenspitz, Seiseralpe—Fedaja-Mar- molata—Cima di Nossi-r-Sasso capello—Por- doialpe—Pordsijoch — Bainbergerhütte—Mei- sulesplateau—Grödnerjoch. Mahlknecht Joses: Rittnerhorn— Cassianspitz—Schalderrejoch—Schiern (3 mal, 1 mal im W.), Kesselkogel—Tschaminspitz, Rosengartenscharte — Santnerpaß —Rosengar tenspitz, Seiseralpe—Fedaja- Marmolata Cima di Rossi—Sasso Capello—Pordoialpe— Pordoijoch — Pordoispitz—Boespitz—Bainber gerhütte — Meisulesplateau — Grödnerjoch, Santnerspitz

, Winklerthurm, Stabelerthurm (2 mal). Ney Georg: Tschaminspitz. Oberrauch Toni: Plattkosel von der Ostwand. PacherFranz: Sarnthein—Kirchsteiger alm—Jfinger—Gsteir, Laugenspitze—Ulten, Grasleitenhütte—Kesselkogel—Antermgasee — Duronthal—Mahlknechtjoch—Seiseralm, Köl nerhütte—Tschagerjoch—Rothwand—Karersee- paß, Schlern. Pfeiffersberg Max Ritter von: Wildekreuzspitz, Joch in der Eng, Rothewand- spik (Zillerlhaler Alpen)> Mendel—Penegal, Tschaminspitz, Grasleitenhütte N. W. Molignon —Rotherdspitz—Schlern

, Rosengartenscharte—Santnerspitz—Ro sengarten spitz, Schlüterhütte—Peitlerkofel, Tosahütte—Eima Tofa, Eima Brenta altcr, Langkofelhütte—Zahntofel. Rottensteiner Franz: Westliche Tschaminspitze. Rosengartenscharte, Santner paß—Rosengartenspitz—Grasleitenpaß, Köl nerhütte—Tschagerjoch— —Karersee- paß, Grasleitenhütte—Kesselkogel (W.-T.), Regensburgerhütte—Saß Rigais, Molignon- paß—Oestliche Grasleitenspitze, Rittnerhorn, Schlern (3 mal), Regensburgerhütte—Asch- gler (W.-T.). Santner Johann: Schlüterhütte

— Kreuzkoseljoch — Campillerjoch — Gaderthal— Grödnerjoch (W.-T.), Wangen—Rittnerhorn, Seiseralpe—Mahlknecht, Puflatsch, Schlüter hütte—Kreuzkoset—MadoldeS Alpe—Forcella della Roa, Regensburgerhütte—Mittagschartv und zurück zur Schlüterhütte, Schlern über VSls (4 mal)> über Jungbrunnthal (1 mal), überPletschenthal (1 mal), Gantkofel—Penegal —Mendel, CisleK Alpe—Regensburgerhütte — Der heutigen Rummer liegt die illustrirte Frauenzeitung „Mode und Heim' Nr» T bei. ---- Deutsche, verlanget überall in Tirol

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 4
Datum: 08.05.1923
Umfang: 4
. „Das ist ja unerhört, hören Sie mal!' „Ja. da ist eben nichts zu mache». Aufs Land will keiner. Das ist ebeu das Unglück, gnädiger Herr. Es muß eben Weller mit den Polen versucht werden. Ich tue schon Schritte, eS soll gleich geschehen.' „Ja. das wird aber auch Zell, hören Sie mal. Ru mal vorwärts!' Der Herr Inspektor war eutlasseu. Lässig lehnte sich der junge Herr Kohlömauu im Sessel zurück. Eeregt fiel sein Blick aus seine Lackschuhe, deren mangelhafter Sitz ihn schon immer geärgert und wurde dadurch

wie viel d« auf der Liste halte, der Herr Hirse korn. 84 Rittergüter und- 110 Baunusitze,' warf Wald» trand hin, „denke mal, da hetßt'r drauhallev.' „Na, daun meiuetwegeu, da schreibt dem Herrn Hirsekorn, daß er kommrn kan», da wollen wir nun endlich der Sache ein Ende machen, mir soll'S recht fein!' lenkte Frau KohlS» manu schließlich gereizt ein. „Ja daS finde ich auch,' sagte Edrlgarde mit leisem Seufzer. Neuntes Kapitel. Die Frldarbeiter uud Kuechte käme» heute zrllkger heim vom Felde als sonst. Die Ackrrarbelt

er nicht viel, die machte» gern leicht darüber hin. Und morgen ist Allerseelen. Wieder mal ei» Feiertag für die Pollacke» l Da mußte n schon mal selbst hin nach den Rechte» sehe», da der Lehnhard nicht mit dabet war. Die letzte» Woche» warm schöne, sonnige gewesen i» diesem Herbst. Daher hatte die Arbeit gekleckt. Dt» Luft trocken uud klar, so recht zum Ernten und Berge», wie seltm sonst. Auch heute lag solch' ei» Hrrbstzaubn iu dn Natur. Et» leiser Wind streicht vom Abend hn. In satter, rot braun« Wärme ruht

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Bozner Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 11.08.1903
Umfang: 8
sehr wenig am Essen gelegen war, that er der alte» Frau gern den Ge fallen, seinen Lieblingsspeisen auch zuzusprechen. Dazwischen goß sie ihm aus einer dickbäuchigen Kanne, unter der ein Spiritusflämmchen bräunte, fortwährend frischen Thee ein: .um der Erkältung vorzubeugen, die er zweifellos auf der Bahn weggekriegt hatte— kein Wunder, wenn man wie ein leichtsinniges Kind ohne Fußsack und Neisedecke sich auf den weiten Weg macht.' Lachend legte er ihr die Hand auf den Arm, als sie zum fünften Mal

hier!' Georg sprang heftig auf. .Ja nun — Du brauchst deshalb nicht gleich »u erschrecken. Sieh mal. der Rath hatte eigeuilich schon lange keine Rnhe mehr bei uns hier oben. Die Anna hat mir's oft erzählt, und er selber, wenn er mal so gelegentlich vorsprach, konnte auch nicht genug davon reden, wie eng und Nein und beschränkt hier alles sei und daß, wenn man verdammten, hier in Nenrode sitzen zu bleiben, es mit der Carriere und mit der Gehaltsaufbesserung ein für alle Mal- aus und vorbei sei

, und daß man alles dazu thun mii»e, seine Konnexionen zu beuützen, schon der Kinder wegen, die einem hier versauerten und verbauerten. Hatte man die Versetzung nach Berlin nur erst durchgesetzt, — ei, da saude sich dann schon alles Andere von selbst. Das Geld läge ja in Berlin so zu sage» aus der Straße, während hier eigentlich Jeder ganz erbärmlich gestellt wäre — ich sollte doch nur mal an meinen Seligen, Deinen Vater denken der, obwohl er der erste Tischler hier am Ort gewesen, doch auch nicht gerade als Krösus

» sie nicht — und das hätte die Anna auch nicht gelitten.' .Glaubst?' Du, Mutter fragte er beinahe feierlich. .Ja', gab sie ihm einfach zurück und reichte ihm die große, knochige Hand über den Tisch hinüber. .Und waren sie alle mit diesem plötzlichen Lebens wechsel einverstanden?' .Sie zogen aus wie zu einem Fest — alle — nur die Anna nicht. S»e konnte sich nicht freuen. Wir haben uns ja nicht mehr oft gesehen, dazu kam die Sache zu schnell und brachte zu viel Arbeit mit, ober wenn sie mal aus eiu Biertelstündchen

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Alpenzeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 02.05.1943
Umfang: 4
um uns. Als ich ihn gestern traf, tat er sehr erfreut: ,Tag, Ermelinchen, wie geht's, was ma chen die Kinderchen?' Und als ich ihm nun unsere Not schilderte, winkt mit der Standarte und murmelt: ,Ia, ja, scheuß liche Zeiten jetzt! Versuch's doch mal beim Mühlbauer.' Und weg war er. Beim Mühlbauer? Ob ich's wirklich mal ver suche? Heranzukommen wäre leicht, und Hühner und Enten hat er ja auch genug. Was kann dn alles helfen, ich muß es eben mal riskieren!' Damit schnürte sie los, der Mühle zu, die dicht am Waldrande lag

und jetzt dem reichlichen Fraß ist sie dazu nicht imstande., Erst mal ausruhen. So rollt sie sich denn auf einem sonnigen Fleckchen in der hohen Heide zusammen und schläft, träumt von vergangenen schönen Zeiten, von guter Beute und lustigem Liebesle ben. Träumt auch von Reineke, ihrem Manne. Ist doch ein verdammt hübscher Kerl und schneidig! Was der nicht schon alles erlebt und durchgemacht hat! War doch auch lange in Gefangenschaft gewe sen bei den Zweibeinen... Böhl Böhl Böhl... Entsetzt fährt Frau Ermeline

. Andererseits aber hatte er das Bedürfnis, die beiden möglichst wenig allein zu lassen. So ging er denn mit ihnen. Albert schob das Motorrad bis hinters Dorf. Hertha ging neben ihm ein her. Sie war sehr gesprächig, doch was sie sprach, betraf meìft den Motor, und dieser war Franz jetzt nicht nur gleichgül tig, er haßte ihn fast. »Also. Franz, zeig mal dem Fräulein Hertha, wie man aufsitzt', sagte Albert, als das Dorf hinter ihnen lag. Obgleich Franz durchaus keine Lust hatte, Hertha irgendwelchen Unterricht

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 12.09.1935
Umfang: 6
! Und diese köstliche probe einer echt Schèffelschen Wortdeutung Mßt: loch jenen Tages ward im Wald bei Suessulae ersten Mal., seit daß die Welt geschaffen stand «in Held von einem andern Helden — angepumpt IDer gleiche Stoff kehrt bei Georg Bötticher ^ den „Alfanzereien' wieder im Liede von iPump, auf Pumpenstein', wo von einem Ritter Ind dessen Lieblingsbeschäftigung erzählt wird: Der Ritter Pump auf Pumpenstein Silvesters saß im Krug beim Wein Und sog wie eine Biene. Herr Wirt vor seiner Tafel stand

, ! Besaufen kann fichs nie! ' ^ > Ritter Pump von Pumpenstein endet am Gal» zen, nachdem er noch vorher es v«rschmäht, «in làs buckliges Weib zu heiraten: Der edle. Pumpensteiner Alsbald am Dreibein hing... Nit lang, in Wald und Rain er Wild an zu spuken fing. Schon manchen tat dort äffen Der tote Rittersmann — ' ^ Sollst du ihn nachts mal treffen: Vorsicht! er pumpt dich an! Ein Dichter über sich selbst , Wenn Dichter über sich selbst etwas sagen sol ile», so tun sie entweder sehr bescheiden und Hof

zur Seite. Max Äeiahardt und die WmkunA Es ist nicht das erste Mal, daß sich Reinhardt am Film versucht — und es ist auch nicht das erste Mal, daß er zu diesem Zweck nach Hollywood ge kommen ist. Doch waren die früheren Versuche weder in Deutschland, noch an der pazifischen Küste vom Glück begünstigt. Auch Reinhardt erste Berührung mit dem Film hatte den „Sommernachtstraum' zum Gegenstand. Nach seinem riesigen Bühnenerfolg mit Shakes peares lieblichster Komödie hatte ihn der damals allerdings

seine Mahlzeiten an der Tafel vom „Englischen Hof' einzunehmen. Nur höchst selten beteiligte er sich hierbei an dem Gespräch der übrigen Gäste. Es fiel aber auf, daß er jedesmal sofort nach dem Hinsetzen seinen Beutel'zog, einen Taler heraus nahm, ihn neben seinen Teller legte und am Schluß des Mittagsmals wieder einsteckte. Endlich nach dem Grund gefragt, meinte er bissig: „Den Taler habe ich für den bestimmt, der während des Essens auch mal ein vernünftiges Wort sagt. Aber in den vielen Jahren, seitdem

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Seite 2 von 6
Datum: 02.09.1936
Umfang: 6
unterbrach, während Tenni sogleich die Führung übernahm. Nach wenigen Minuten war ein neuer Reiken montiert und Serafini nahm die Verfolgung sei' ner Gegner wieder auf, fuhr dabei die schnellste Runde ves Tages und wenige Runden vor dem Ziel bedeutete ein zweiter Luftdefekt den endgül« tigen Schluß seiner Fahrt. Fumagalli schien dies mal nicht in seiner gewohnten Form gewesen zu sein. Schon in der zweiten Runde fuhr er so un glücklich in eine Kurve ein. daß ein unvermeidli cher Sturz ein Weiterfahren

auf eine glänzende Zukunft haben. Wenn Colombo auf seiner Benelli auch zweiter wurde — in verhältnismäßig geringem Abstand vom Sieger — so muß doch beachtet werden, daß seine Maschine einige kleine, unbedeutende und leicht zu behebende Mängel aufwies, ohne die er dem absoluten Sieger vielleicht: noch schärfer zu leide gedrückt wäre. Verheißungsvoll ist der Erfolg der M. M. in der 3S0er Klasse. Es ist nicht das erste Mal, daß diese neue Maschine in strengen Rennfahrten ihre Qualitäten hervortut und wir glauben

: Achtelfinale: 1. Lauf: 1. Chaillot (Frankreich), 2. Rigoni (Italien) 200 Meter in 12'3/S. Dreimal mußte dieser Lauf wiederholt werden: das erste Mal hatte Rigoni Reifendefekt, das zweite Mal fuhr er über eine Kurve hinaus und stürzte, erst das dritte Mal ging es gut, doch ließ er sich von seinem Gegner überraschen. 8. Lauf: 1. van Vliet (Holland), 2. Helps (Eng-, land). W SAilinsland Freiburg, 31. Bei herrlichem Wetter wurde am Sonnlaz der 12 Kilomet-r langen Paßstraße zum à instand die deutsche

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Seite 6 von 6
Datum: 06.10.1940
Umfang: 6
ist es also vorbei mit den Wasser freunden, die Badehosen werden einge mottet und bis zum kommenden Mai denkt kein Mensch mehr daran. Unsere Wasseratten haben die Köpfe nicht lange hängen lassen. Kaum war die Badehose in der Mottenkiste und schon wurde mal ein bißchen in den Speicher raufgeblin zelt, was eigentlich mit den „Brettln' los ist. Richtig, da fehlt ein Rinmen, dort ist die Bindung nicht mehr in Ordnung, die Skistöcke sind verrostet und voll Dreck, weil die Mutter damit im Frühsominer die Löcher

Winter war der Ofen nicht mehr ganz in Ordnung und der Peppo mit seinen 200 Pfund hat die ganze Pritschenstellage eingedrückt. Mit Hammer. Sägen Pflasterkellen bewaffnet, die Rucksäcke voller Cement und Kalt, geht es los. Den ganzen Tag wird Allo tria getrieben und zwischendurch mal ein bißchen Hol^ gehackt, alte Skihaserln- Bekanntschaften aufgefrischt und im übri gen freut man sich mächtig auf den ersten „pfundigen' Pulverschnee mit noch „pfundigerer' Unterlage. Der Hias ent lockt

, aber es ist trotzdem so: Obgleich Poljem- hagen kaum vierzig Kiolmeter von der Stadt entfernt ist, hat Klausvadder noch kein Kino und keinen Film gesehen. Was aber noch schlimmer ist: Er hat nicht ein jungen Bergfreunden, die hinaufkraxeln mal den Wunsch, sich diese Errungenschaft Roma Kino. Heut« letzter Tag das riesige Filmwerk der Tobis: „Dr. koch, der Dckömp- fer des Todes', mit Emil Jannings und Wer ner Krauß. Em Film von Weltruf, der an der Biennale von Venezia den 1. Preis erhielt und außerdem

. „Nun erzähl' mal', sagt der Wirt, der sich mit an den Tisch gesetzt hat, „hast di amiseert?' „Io, jo', nickkopft Klausvadder, „groß artig war dat. ganz großartig.' „Na also', lächelt der Arzt. „Und nun erzählen Sie mal — Prost!' „Prost', sagt Klausvadder, und dann erzählt er: „zuerst war Musik, nich? Und denn ging das Licht aus. nich? Und dann ging es .Booooongg!' — und dann is da anner weißen Waià so 'n Radfahrer, der fahrt wie der Deubel, nich? Und dann ruft einer, der da Hinterer weißen Wand steht

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Seite 3 von 8
Datum: 13.11.1938
Umfang: 8
der Zahnarzt ausweichend. „Ich werde jedenfalls mein Bestes tun.' Inspektor Dimmock öffnete gehorsam den Mund. Das bleiche, glattrasierte Ge sicht des Zahnarztes beugte sich für «inen Augenblick über das seine. Während er einen neuen Bohrer in den Bohrapparat einsetzte, hielt der Zahnarzt plötzlich inne und begann, offenbar um seinen Patien ten in diesem Augenblick der Krise abzu lenken, gesprächig zu werden. „Sie erzählten mir das letzte Mal von einem merkwürdigen Fall: «in Mädchen, das unter verdächtigen

Umständen an Herzschlag starb . . . war es wirklich ein Mord?' Es war diesmal an Inspektor Dim mock, ausweichend zu sein. „Tja'. sagte er mit gekünstelter Gleichgültigkeit, „wenn ich offen sein soll, muß ich sagen, daß ich mir darüber noch nicht klar geworden bin.' Keine Beweise?' bemerkte der Zahn arzt. Nichts Neues, was amtlich bekannt wäre', sagte Inspektor Dimmock. „Ich er zählte Ihnen das letzte Mal, daß nichts auf Mord hindeutete, außer der Tatsache, daß vollkommen gesunde Mädchen im all gemeinen

. Michael hüpfte hinterdrein und quietschte: „Warum denn, Mutti?' Da öffnete sich die Tür des ersten Stock werks, und heraus trat Margarete. „Oh!' rief sie. „Welche Ueberrafchungi Wie-wird-erblickte am-Fenster ein Klavier mit auf' Später, in der Zelle, sah der Zahn arzt Inspektor Dimmock wieder. „Ich weiß nicht, was ich von Ihnen als Zahnarzt halten soll', sagte der Inspek tor. „Zweifellos aber sind Sie ein Mör der von Format. Sie wurden mit dem er mordeten Mädchen nur ein einziges Mal gesehen

. Nur einmal! Aber es war ein mal zu viel. Trotzdem waren wir uns darüber klar, daß wir Ihnen den Mord nie hätten nachweisen können. Es war meine Idee, Sie zu jenem zweiten Mord zu verlocken, der so oft begonnen wird, um den ersten zu verschleiern. Müßig, zu betonen, daß ich weder Nadel noch Pho tographie fand.. Die Injektionsspritze ent-! hielt Kurare, jenes Äist, mit dem auch' das Mädchen unseren Vermmungen nach getötet wurde — ganz meinen Erwar tung' entsprechend. Wie Sie sich die Sa che l ichten, ist klar: ich wäre an Herz

Sohn, und Michael schlug die Hacken zusammen. „Ich führe meinem Bruder den Haus halt', flötete Marga weiter. „Kann ich etwas helfen? Vielleicht den Kleinen et was unterhalten? Oder eine Tasse Kaffee kochen?' „Nein, danke.' Michael ging auf den Balkon. Und Kaffee hatte man schon ge trunken. Bielen Dank, wirklich... — „Nun, denn ein andermal', flötete Mar ga und zog sich zurück. Herbert sammelte stöhnend die Scheàn 7>c' Spiegels von der Treppe. Das „andere Mal' ergab sich bald. Mi chael

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