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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 9 von 12
Datum: 17.04.1908
Umfang: 12
wird, j daß diese Partei alle Gegensätze überbrücken, den ! Gewerbsmann, Fabrikanten, Hausbesitzer, Mieter, j Beamten, Arbeiter, kurz allen Ständen, die über - die Not der Zeiten klagen, das goldene Zeitalter zurückerobern will. Wir hatten schon öfters Ge legenheit, das Versprechen der christlichsozialen Partei, welchem sie ja zum Teil ihr Wahlglück verdankt, mit ihren Taten zu vergleichen und s konnten hiebei stets einen recht merkwürdigen ; Kontrast konstatieren. Es sei hier nur an die ; Haltung

der Christlichsozialen zu den Anträgen ! der sozialdemokratischen Partei gegen die Lebens- ! Mittelteuerung erinnert. Obschon die Hebung der \ Existenz der Arbeiterschaft enge mit den Lebens- : mittelpreisen zusammenhängt, ja, der Arbeiter- j klaffe, ohne daß dem zunehmenden Lebensmittel- j Wucher Einhalt getan werde, die Verbesserung : ihrer Lage einfach unmöglich ist, stimmten die s Christlichsozialen die Anträge nieder und höhnten ! noch die Not des Volkes. Die Christlichsozialen j konnten eben

nicht für die Anträge stimmen, weil ■ sie dadurch das Interesse einer dieser Partei weit j näher stehenden Wählerklasse verraten und ihrer i Partei in dieser Wählerschichte den Boden abge- j tragen hätten. Waren nun die Beweggründe, welche die Christlichsozialen veranlaßten, gegen die vitalsten Interessen der Arbeiterschaft zu stimmen, welche denn immer, fest steht, daß ihr Programm von der „Rettung aller Stände" da durch ein großes Loch bekommen hat. Der Ar beiterschaft wurde eben mit unverkennbarer Deut lichkeit

gezeigt, daß sie unter die Stä'ude, welche die Christlichsozialen von der Not der Zeiten er retten wollen, nicht inbegriffen ist. .1 Aber selbst wenn die chriftlichsoziale Partei in der Erkenntnis, daß die Arbeiterschaft ihren Schwindel durchschaut, ihr Programm dahin eli minieren möchte, daß fürderhin nicht mehr von der Rettung aller Stände, sondern aller besitzenden Klassen dir Rede ginge, also das Programm dem Wesen der Partei wenigstens teilweise angepaßt wäre, bliebe ihr Programm nicht dennoch

eine innere Unmöglichkeit? Gewiß! Ebensowenig wie eine Partei Arbeiter- und Aus beuterinteressen vertreten kann, ebensowenig kann sie gleichzeitig eine agrarische und sägen wir industrielle oder die Partei des städti schen Bürgertums, die Partei der Klein gewerbetreibenden sein. Die Interessen aller dieser Gruppen sind so verschieden, ja ein ander entgegenstrebend, daß deren Zusammen fassung zu einer harmonischen Einheit eine Illu sion, ein Traumgebilde für jede Partei ist, die wirklich best ernsten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 29.11.1926
Umfang: 8
die Delogiertinnen sowie Nationalrätin Gabriele Prost, die Vertretung der Landesparteivertretung: die Genossen Holz hammer und Hüttenberger, Bundesrat Max Winter, den Vertreter der Landesgewerkschaftskommission Oehm, Rei- nisch (Textilarbeiter). Sand (Jndustrieangestellte), Neu bauer (Bezirksorganisation Landeck). Gvattcr (Redaktion der „Volkszeitung"). Sodann gedachte die Vorsitzende der Toten der Partei, besonders unseres Gen. Napoldi sowie der Genossin Peruzzi. Die Versammelten erhoben sich zum Zeichen

, diesen Antrag an die Landtagsfraktion weiterzuleiten.) Das Frauenbezirkskomitee Landeck unterbreitet einen Antrag, der den Kampf für die Wiedereinführung des Woh nungsanforderungsgesetzes der Partei zur Pflicht macht. (Dieser Antrag soll an den Parteitag wertergeleitet werden.) Die Genosiinnen von Kufstein fordern, daß die Genos sinnen entsprechend ihrer Mitgttederzahl mehr als bisher in die Bezirks- und Lokalausfchüsie und den politischen Ver tretungskörpern eine Vertretung finden müßten

. (Die Be richterstatterin wies darauf hin, daß entsprechende Bestim mungen bereits in unserem Parteistatute enthalten seien und daß dort, wo sie nicht beachtet würden. Genosiinnen be° fchwerdeführenÖ an bie kompetenten Stellen gelangen sollen. Em Antrag des Bezirksfrauenkomitees Kufftein. der die Landtagsfraktion beauftragt, zu verklangen, daß unsere Fürsorgeinstitute au8 Landesmitteln unterstützt wepden, soll an den Parteitag weitevgeleitet werden. Der Antrag des Frauenlandeskomitees an den Partei tag

als eine glatte Lüge qualifiziert. Unser Pavieiblatt schreibt: „Eldersch war Direktor der Hammerbrotwerke, so lange, sie der Partei gehörten. Als Bosel die Werke erwarb, legte Eldersch seine Stelle als Direktor nieder. Er hatte mit den Hammerbvotwevken einen Vertrag, nach dem chm sür den Fall seines Ausscheidens aus den Werken ein Anspruch aus eine Pension zu stand. Da Eldersch aber nicht eine Pension von den Werken, die nunmehr dem Herrn Bosel gehören, beziehen wollte, wurde bei dem Verkauf des Werkes verein

bart, daß Eldersch den nach versichevungstechnischen Grund sätzen zu berechnenden Gegenwartswert seines Pensions anspruchs als Abfertigung zu bekommen habe. Dieser Wert wurde von zwei VersicherungsmathMnatilern berechnet und er betrug 2.1 Milliarden Kronen. Es ist selbstverständlich,, daß die Partei dem Herrn Bosel nicht zwei Milliarden schen ken wollte, und im Einverständnis mit dem Parteivorstand hat daher Eldersch diese 2.1 Milliarden Kronen verlangt, und von Bosel bekommen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 18.08.1908
Umfang: 8
entgegenbringt, ist wirklich nicht hinreichend, um eine solche Ausnahme stellung zu fordern. Bischöfliche Politik! Wir kommen zum zweiten Punkt, zur For derung, das; dir politische Partei oder die poli tische Vertretung des katholischen Volkes pro grammäßig die Führung der Bischöfe anerkennen müsse, daö, was angeblich früher so gehalten wurde, als die politische Organisation sich zu sammenfassen ließ in die Worte: DaS Volk stand zum Klerus und der Klerus zum Bischof. Wir fragen . Ist die Führung

der politischen Partei durch den Bischof wirklich nötig, um im Parlament mit solcher Entschiedenheit für die Rechte der Kirche und der Katholiken einzu treten, wie es ehedem geschehen ist? Wir ant worten mit nein. Das deutsche Zentrum schließt grundsätzlich die Führung der kirchlichen Be hörden von der politischen Partei aus, hat jedoch trotzdem den vollen gesetzlich und verfassungs mäßig möglichen Einfluß für die Rechte der katholischen Kirche und zwar erfolgreich geltend gemacht. Hat übrigens

die konservative Partei dies selbst praktisch zur Durchführung gebracht? Hat Graf Hohenwart seinerzeit das als Pro- graminpunkt der konservativen Partei ausgestellt und gelten lassen? Wir möchten dies zum min desten doch bezweifeln. Was ist übrigens bischöfliche Politik? Kann die Beziehung zu dem jeweiligen Tiözesanbischof oder zu den Lan- desbischöfen einen Prvgrammpunkt einer politi schen Partei bilden, so daß man erklären würde, eine katholisch-politische Partei sei eine Ver einigung von Männern

oder von Katholiken, welche unter der Führung der Bischöse die Rechte der Katholiken verfassungsmäßig zu vertreten suchen? Nein, man lann nicht etwas so persönliches Individuelles, wie es die poli tische Ansicht der jeweiligen Bischofes ist, als Programmpunkt einer politischen Partei bezeichnen. Man kann wohl von einer christ lichen Partei sprechen, welche sich stützt aus die unwandelbaren Grundsätze und Forderungen des Christentums sür daö gesellschaftliche und um das Jaln Iicrum —, dann wurde

, I. k. Schulrat in Innsbruck. !..77 eins valirs pnsvkt dci'AusdUl! au? dc« glöwcn und Ichönsleii Pari oo« Wien !N» Teiche. Snlel. Brücke. Grotte, Wam'nall, Tprilisibiniincii ». i III. '-'!> vvtt I dw k X. Servier »»d clel- Uli^cs i.'ic!>l Tr>>nsc»nlquarUel'c, Allcilei und lN'l'sttc BcaiinniernnAe» »rich U'bceciiikomincii Z- cli » c l' i ,1 - A s v n n g l> o s. Land- siraßci-Gui'lcl ^7. - Telephon S2K2. vis-ä-vis Stastsbatmkos. krsvnsl unll Lüllbaknkof. öffentliche Leben; auch von einer katholischen Partei

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 16
Datum: 05.06.1907
Umfang: 16
Zer Anschluß des Zentrnmsklubes an die christlichsoziale ZeichsparLei wurde am Samstag, 1. ds. beschlossen. Abg. Dr. von Fuchs hatte auf diesen Tag als Senior des bestandenen Zentrumsllubes dessen wieder- und neu- gewählten Mitglieder nach Wien geladen, um die Haltung der Partei im neuen Hause zu besprechen. Es erschienen 21 Mitglieder, die andern entschuldigten ihr Fernbleiben. Zuerst besprachen sich die drei Gruppen des Klubes von Salzburg, Oberösterrcich und Steiermark gesondert und traten

dann zu gemeinsamer Beratung zusammen (im Klubzimmer des ehem. Zcntrum- klubes im Abgeordnetenhause). Den Vorsitz führte Dr. V. v. Fuchs und setzte den Zweck der Zusammenkunft auseinander, sowie die möglichen Formen eines Zusammenarbeitcns des Zentrums mit der christlichsozialen Vereinigung im Reichsrate: entweder die Herbeiführung einer ständigen Fühlung Lurch ein gemeinsames Exekutivkomitee oder einfache Fusionierung (Verschmelzung zu einer Partei). Er ersuchte die Anwesenden, sich hierüber auszn- sprechcn

(Salzburg), Dr. Ebenhoch (Oberösterreich) und Hagenhofer (Steiermark) wurden mit der Aus führung des Beschlusses betraut. Diese begaben sich ins Landhaus (wo eben der Landtag tagte) zum Obmann der Ehristlichsozialen Bereinigung, Dr. Lueger, den gefaßten Beschluß milzuteilen. Dieser erklärte die im Beschlüsse enthaltenen Vorbehalte als selbstverftändlich und begründet. Auch Dr. Ge ß- mann, der hinzukam, äußerte sich in ähnlichem Sinne und fügte bei, daß die so erfolgte bedeutende Vergrößerung der Partei

gewisse Acnderungen der Klubstatuten bedinge, bei denen den verschiedenen Wünschen werde Rechnung zu tragen sein. 2m Lause der nächsten Woche werde die Partei mit der An gelegenheit sich beschäftigen und die entsprechende Gegenerklärung geben. Der BurggräsiÄl '* Auf das katholischkonscrvative Programm waren 31 Abgeordnete gewählt aus Salzburg, Steiermark und Oberösterreich, von Tirol der einzige konser vative Kompromißkandidat Dr. Michael Mayr, den aber die Christlichsozialen gleich

als christlichsozial klassifizierten, obwohl sie vor den Wahlen für das Eintreten für diesen Konservativen die konservativen Stimmen für den christlichsozialen Atanas v. Gugen- berg ausbedungen hatten. Da die Chrrstlichsozialen 65 Abgeordnete durchbrachten, werden sie durch den Anschluß der 31 Abgeordneten des Zentrums und des christlichen Agrariers Ritter v. Pan; als Hospitant, zur stärksten Partei im Hause. Zu den Rechten, die damit verbunden sind, gesellen sich nun auch er- höhte Pflichten. Wir konservative

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 06.11.1925
Umfang: 8
. Man hofft nunmehr auch in einem schneereichen Winter den Betrieb ohne Unter brechungen austecht erhalten zu können. Der Wagenpark der elektrisch betriebenen Arlbergstrecke wurde in der Weise ausgebaut, daß bereits 88 Wagen auf elektrische Beheizung umgestellt wurden. Aus der Partei. Fnnsbruüer Plenarversammlung. Heute Freitag abends 8 Uhr findet im Roten Saale -des Hotels «Sonne"' eine wichtige Plenarversammluing 'der Inns brucker Vertrauensmänner statt, wozu sämtliche Vorstands mitglieder

der gewerkschaftlichen Ortsgruppen und die Sek tionsleitungen der politischen Partei eiugeladen sind. Tage so rd n u ng: 1. Bericht des Vereines Arbeiterheim. 2. Die Umbildung des Vereines und das Verhältnis der Gewerkschaften zum Gewerkschastshaus, Hotel «Sonne". 3. Mfälliges. Der Parteivorstand. Die Gewerkschaftskommission. Der Ortsausschuß. Aus der Schweizer Arbeiterbewegung. Von der Schwei zer sozialdemokratischen Partei hatte sich im Jahre 1916, als die Wirren der Kriegszeit die Arbeiterbewegung überall

waren sie von den Geschützen zu- rückgefchlagen und die Gefahr, daß die Eifenmäüler das entscheidende Wort doch noch sprechen würden, mehrte sich, schon war die Hälfte des Bauernheeres am Kampfe beteMgt und zweifelhafter wurde der Ausgang. Da trachtete Herr Michael, -den Führer der gegnerischen vollkommen eingebüßt. Nunmehr hat der Vorstand des Grütlivereines im Aufträge ive§ letzten Parteitages bet so- zia-ldemokvatifchen Partei Verhandlungen über die Wieder- vereimgung vorgeschlagen. Diese Verhandlungen wurden

tatsächlich eröffnet. Die sozialdemokratische Partei besteht «daraus, daß die Reste der Grütlianerbewegung einfach in die Partei übertreten. Ein Parteitag der Grütlianer, der für den 22. November einberufen ist, soll über diese Vorschläge ent scheiden. Gewisse lokale Schwierigkeiten, 'die namentlich in Zürich bestehen, sind noch zn überwinden. Republikfeiern. Wie alljährlich veranstaltet die Sozialdemokratische Partei auch in diesem Jahre am 12. November eine Reihe von Versammlungen, wozu

La p p e r. Kitzbühel: 8 Uhr abends im Avbeiterheim. Redner: Gen. Johann F i l z e r. Im Anschluß an diese Versammlung veranstaltet die Parteiorganisation eine schlichte Geburts tagsfeier unseres siebzigjährigen Genosien Koch. Lienz: 9 Uhr vormittags. Redner: NR. Gen. Wilhelm Scheibein. Bezirks- oder Lokalorganisationen, die für diesen Tag noch Redner benöttgen, wollen dies umgehend dein Partei sekretariat bekanntgeben. Feier des 12. November. Die Genossinnen und Genossen Vertrauenspersonen werden eingeladen

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 18.06.1891
Umfang: 8
Volk ge zeigt habe, dass es hinter dem Redner und seinen Parteigenossen stehe, während die Altczechen aus dem Reichörathe verschwunden seien, obschon sie früher einen so großen Einfluss besessen und sich an die Re gierung angeschlossen hatten. Redner führt aus, dass seine Partei vor allem eine nationale sei. Ihr Haupt bestreben sei die Erhaltung der Nationalität, und als größtes Verbrechen betrachte sie eS, wenn eine Na tion unterdrückt werde. Sie verdammen daher das unglückselige

GermanisationSsystem. Dass das böhmi sche Volk demselben nicht unterlegen sei, sei ein Be weis für seine starke Lebenskraft, die eS auch auf den Gebieten der Wissenschaft, der Kunst, des Gewerbes und der Industrie bewährt habe. Das böhmische Volk werde jede Partei unterstützen, welche die natio nalen Bestrebungen voranstelle, eS werde ebenso stets kämpfen gegen die deutsche Linke, welche den nationa len Hader in Böhmen entfacht habe, und welche jetzt den Ausgleich anempfehle, den das böhmische Volk

nur als einen Hohn empfinde, denn er bedeute die Herr schaft der Deutschen. Die Partei des Redners sei aber, wie Redner ausführt, auch eine auionomistische Partei, und halte fest am böhmischen StaatSrecht, dessen recht liche Grundlage durch keinen giltigen Act beseitigt worden sei. Sie sei auch eine freiheitliche Partei, aber eine wahrhaft freisinnige, nicht wie die deutschliberale Partei, welche den Namen des Liberalismus diScredi- tiert habe. Diese Partei habe zwar scheinbar frei finnige Gesetze geschaffen

, aber bei jedem derselben eine Hinterthüre gelassen, durch welche das Gesetz illusorisch gemacht wurde. Redner verwahrt sich hie rauf gegen den Vorwurf, dass die Forderungen seiner Partei extrem und staatsgefährlich seien; dann seien eS auch die Forderungen des Grafen Hohenwart und oie einer jeden autonomistischen Partei. Seine Partei wünsche nichts sehnlicher, als die Aufgaben zu erfüllen, welche in der Thronrede aufgezählt seien. Redner warnt die Polen vor einem Bündnis mit den Deut schen, denn sie würden nur Undank ernten

. Die böhmische Frage sei nicht todt zu machen, sondern könne nur durch das Recht gelöst werden. Geschähe das nicht, so würde die Flamme des Pessimismus im böhmischen Volke um sich greifen. Redner und seine Partei treten ein für das Wohl des Vaterlandes und des böhmischen Volkes, sie werden nie um Concessio nen betteln, sie wollen nicht herrschen, aber auch keine Unterdrückung dulden, sie wollen dem Staate geben, was des Staates ist, aber auch dem Volke, was des Volkes ist. Ein Volk könne die schwersten Opfer

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 22.11.1873
Umfang: 8
kann auch diejenigen »och nicht zur BerfassungS- partei rechne», die uur eine Verfassung überhaupt, aber nicht diese wollen. Aber SineS ist.e« undda« charakterisirt die VerfassungSpartei > >in Oesterreich wirklich, nämlich daß sie die Ausbildung, gewisser in derselben enthaltenen Prinzipien anstrebe und die Prinzipien, die in der Verfassung unzweideutig ihren Ausdruck gefunden haben, sind ein gewisses Maß der staatlichen Einheit, welches nach Anficht der Verfassungspartei

nicht weiter vermindert werden darf, und der Freiheit. Das ist dasjenige, was die VerfassungSpartei charakterisirt. Ihre Gegner sind entweder ge>,en die Einheit oder gegen die Freiheit, oder gegen beide zugleich. Das versteht man in Oesterreich unter Verfas sungSpartei. Diese Partei nun sollte zersetzt werden —- daS war die große Aufgabe, welche sich voran» gegangene Regierungen gesetzt hatten. Und was ist die Folge? Es ist Folge die, daß die Verfassung^ Partei aeeiniater dasteht, als sie jemals dagestanden istl

(Rnfe links: Bravo l) Denn die Verschieden- heiten einzelner Ansichten, aber Einheit in den Zie len und in der Aufgabe, das charakterisirt gerade die einige Partei, die eine wirkliche Partei ist und daher freie individuelle Ansichten zuläßt, wäh- rend dort, wo jeder auf Kommando seine Ansicht haben muß, von einer Partei im eigentlichen Sinne gar keine Rede sein kann. (Rufe links: Sehr gut!) Aber auch noch mehr. Die Verfassungspartei hat auch äußerlich ungeheuer an Zuwachs gewonnen

ist. (Rufe links: Bravo l) Nimmermehr wird man es heule wagen können, ohne der Wahrheit offenbar zu nahe zu treten, von einer ausschließlich dominirenden deut- schen Partei, als welche die VerfassungSpartei er. scheint, reden zu können. So gestaltet sich die Ver fassungspartei, in deren Zersetzung die große Weis heit vorausgegangener Regierungen bestehen wollte. (Rufe links: Bravo ! Sehr gut l) Die Opposition aber hat man nicht zerfetzen wollen — es war auch gar ilicht nothwendig

: die war von allem Anfang an durch und durch zersetzt! (Große Heiterkeit links.) Denn Einigkeit war ja nur in der Negation, die Einigkeit bestand nur darin, daß man immer die Taktik der Abstinenz oder des VerlassenS der Vertretung einschlug. Das war die einzige Einigkeit der Opposition, eine aus einer Menge der verschiedensten Elemente zusammenge setzte und die verschiedensten Ziele verfolgende Partei die sofort ohne künstliche Mittel der Zersetzung nicht mehr einig war. Auch das haben die gestrigen Verhandlungen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 04.05.1911
Umfang: 8
. Aiittwoch 10. Antonin B., Cyrillus M. Was stch die Konservativen unter dem Arieden denken. In den konservativen Blättern werden die Christ- lichsozialen bekanntlich täglich als die Schuldigen am Nichtzustaudekommeu des Friedens im Lande hinge stellt, weil diese letzteren die Bildung einer Partei durch die Bereinigung der beiden katholischen Laudsparteien verlangen. Diese Forderung sei näm lich, sagen die Konservativen, sürsie n nanneh Ul li ar, somit seien die Christlichsozialen, eben

hat, ist es vekannt, daß der Parteistreit in unserem Lande einzig nur aus dem Grunde so heftig entbrannt ist, weil die Konservativen in Tirol seit jeher so maßlos unduld sam gegenüber der neuen Richtung, die später den Namen christlichsoziale Partei angenommen hat, waren, daß sie die Clzristlichszoialen in der gröbsten Weise, selbst mit den verabscheunngswürdigsten Mitteln bekämpften. So wurden z. B. der Theologie- Professor Dr. Schöpser als „Liberaler im Talar', Schraffl als „Grabschänder' und beide

wie auch alle anderen Christlichsozialeu, die sich in der Oessentlich- keit betätigten, als „schändliche Volksverhetzer' be schimpft. Die Konservativen wollten die Christlich sozialen unter allen Umständen in Tirol ausrotten, sie wollten eine christlichsoziale Partei neben sich abso lut nicht dulden. Es hieß immer wieder, und selbst heute noch hört man es alle Augenblicke, die christlich soziale Partei sei in Tirol überflüssig, ja den „katholi schen Tiroler Idealen' zum Schaden; die christlich soziale Partei habe in Tirol

keine Existenzberechti gung; einen Frieden könne es in Tirol nur dann ge ben, wenn nicht zwei Parteien nebeneinander, sondern nur eine Partei der katholischen Männer bestehe. Alls aber bei den Reichsrats- und Landtags wahlen 1907, bezw. 1903, das Tiroler Volk sich mit überwältigenden Kundgebungen als christlichsozial be kannte, wendeten die Konservativen sofort das Blatt um. Der Ruf nach einer Partei, natürlich der kon servativen, verstummte und nun wollten die um ihre Mandate gekommenen Konservativen im Schweiße

ihres Angesichtes ganz und gar entgegen ihren eigenen früheren Behauptungen Gründe auf Gründe häufen, daß nur die Duldung, die sie selbst den Christlich sozialen gegenüber nie gekannt hatten, einen ausrich tigen, wahren Frieden ermöglichen könne. Nachdem das Volk in jenen Wahljahren klar und bündig alls gesprochen hatte, daß es auf das Weiterbestehen der konservativen Partei ganz und gar keinen Wert mehr lege und daß es von den Christlichsozialen im Abge ordnetenhause und Landtage vertreten sein wolle, ruft

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Der Burggräfler
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Seite 9 von 22
Datum: 13.07.1910
Umfang: 22
Gedanken über tiroIWe Verhältnisse. Johann Freiherr Di Pauli. Im „Vaterland' ergriff Professor Michael Mahr das Wort zu den in Tirol schwebenden Fragen. Er anerkannte einerseits die Existenzberechtigung der konservativen Partei, während er anderseits behauptet, daß „nicht grundsätzliche Differenzen in religiösen oder politischen Fragen' den Gegenstand des so heftigen Streites bilden; er glaubt, daß „unter genauen Kennern der ttrolischen Verhält nisse' diese Behauptung „kaum noch' einen Wider

-sozialen Zeitungen und sagten es die christlich-sozialen Führer, daß die Wahlen den Frieden machen würden. Die christlich soziale Partei war auf der ganzen Linie Siegerin — aber der Friede kam nicht. Im Gegenteil I Der Kampf wuchs mit der christlich-sozialen Macht in Tirol. Würden nur persönliche Differenzen vor- liegen, stünden nur persönliche Interessen auf dem Spiele, längst wären die Konservativen vernichtet worden, selbst wenn sie den Kampf hätten fort- sühren wollen. Wie oft stellten

sich die Konserva tiven die Gewissensfrage, ob sie nicht ihr gutes Recht dem Frieden opfern sollten; und in der Tat! wenn es sich nur um persönliche Interessen han deln würde, müßte man der konservativen Mino, rttät im Interesse des Friedens die Existenzbe rechtigung absprechen. Gewiß! wen« eS sich nur um die Partei handeln würde, so müßte sie dem Frieden geopfert werden; es handelt sich aber nicht um ihr Existenzrecht, sondern um den Grund ihrer Existenzberechtigung, um unverrückbare Grundsätze. Die christlich

-soziale Partei nennt sich „Reichs- Partei', hat aber nach allen bisherigen Erklärungen ihrer leitenden Faktoren sich als ausschließlich deutsche Partei betrachtet. Das Deutschtum fand oft eine so starke Betonung, daß man selbst an dem Charakter Wiens als Rekchshauptstadt irre werden konnte. In Bezug auf nationale Politik stehen die Konservativen auf einem ganz anderen Standpunkte. Der nationale Begriff, wie er heute in Oesterreich gang und gäbe ist — gewiß nicht zum Vorteile unserer Monarchie

rechtshtstorische Auffassung widerspricht auch dem von maßgebender christlich-sozialer Seite wiederholt betonten zentralistischen Streben der Reichspartei. In dieser konservativen historischen Auffassung liegt endlich auch die absolute Ablehnung der >n ihren Konsequenzen bedenklichen Theorie „Volkssouveräni- tät'. Die christlich-soziale Partei zeigte wiederholt und besonders bet der Wahlreform 1906 auf 190? große Neigung für dieses System. Ist somit, wie diese Beispiele zeigen, ln Rich tung staatsrechtlicher

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 05.06.1907
Umfang: 8
L)eitL 2 Tiroler ^v?.'Sd!att 5. Juni 1907 Bürgermeister Dr. Lueger, den gefaßten Beschluß mitzuteilen. Abg. Dr. Lueger empfing die Abord nung sehr freundlich und drückte die lebhafte Be» friedigung über die endlich zustande gekommene Ver- einigung aus. Er erklärte die im Beschluß enthal tenen Vorbehalte für selbstverständlich und wohl begründet. Im Laufe der nächsten Woche werde die Partei sich mit der Angelegenheit beschäftigen und dann werde die entsprechende Gegenerklärung der Partei

erfolgen. Es fand sich dann auch Abg. Dr. Geßmann ein und äußerte sich über das Ge schehene in ähnlichem Sinne wie Bürgermeister Dr. Lueger. Auch er anerkannte die gemachten Vorbehalte als begründet und fügte bei, daß die erfolgte bedeutende Vergrößerung der Partei gewisse Aenderungen der Klubstatuten notwendig mache, bei denen verschiedenen Wünschen werde Rechnung zu tragen sein. Dies der äußere Hergang. Die neue fusionierte Partei wird voraussichtlich 97 Abgeordnete umfassen. Einschließlich

des Ritter v. Panz, welcher der christlich-sozialen Partei als Hospitant beitreten will, und des in Tirol als kon servativen Kompromißkandidaten gewählten Pro» sessor Michael Mayr zählen die Christlich-Sozialen 66 Mitglieder, während die Zentrumsmitglieder mit genau 30 zu beziffern sind. Sie wird also, wenn sie, was jetzt nicht nicht mehr zweiselhaft.ist, zustande kommt, die relativ stärkste Partei sein. Der alte Zentrumsklub hört also zu bestehen aus. Er gibt seinen selbständigen Namen

und sein selbständiges Programm auf und nimmt, wenn nicht bei der zu erwartenden Statutenrevision etwas anderes bestimmt wird, Namen und Programm der christlich-sozialen Partei an. Nur die eigenen Landesorganisationen und die speziellen agrarischen Fragen bleiben von der Neuerung unberührt. Die eigenen Landesorganisationen sichern den Zentrums mitgliedern eigenes Vorgehen bei Wahlen usw. und schließen Eingriffe der Wiener christlich-sozialen Parteileitung aus. Die Selbständigkeit in wirtschaft lichen Fragen endlich

es dabei, daß der Zentrumsklub Name und Programm, also gewissermaßen die Parteisahne, bedingungslos hingegeben hat. Man wird fragen, wie das möglich war, wie eine alte politische Organisation mit gewiß nicht unrühm licher Vergangenheit sich so weit entäußern konnte. Als Gründe dasür wurden in der Debatte ange geben, daß die Einrichtung eines gemeinsamen Exekutivkomitees ein schwersälliger Apparat sei, der die Beweglichkeit der Partei hindere und erschwere, was bei einer Fusion nicht der Fall sei

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 02.08.1905
Umfang: 8
<5ntra-5v <ila«e zu ..Bote für Tirol nnd Vorarlberg' Str. Die Vorgänge in Ungarn» Die gesamte öffentliche Meinung besaht sich mit der Frage der von Baron Banssy angeregten Rc>l- liiernng der ans der 67er Basis stehenden Parteien, sowie der weiteren Haltung der liberalen Partei. Presse und Publikum kommentieren lebhast die Aus- führungen des Baron Banssy und sehen mit span- nungsvollem Interesse der Begegnung Banssys mit dem Grafen Julius Audrassy entgegen, welche eine eingehende Erörterung

dieser Frage zum Zwecke haben soll. Wie verlaute», beabsichtigen die Mitglieder der liberalen Partei, schon im Laufe der nächsten Woche Besprechungen zu pflegen, deren Gegenstand das weitere Verhalten, eventuell die Auflösung der liberalen Partei sein sott. Jedenfalls dürfte schon in den nächst n Tagen diese Aktion greisbarere Formen '''unt'er' dem Titel „Koalition und vier Basis' veröffentlicht der „Pester Lloyd' an leitender Stelle einen Artikel ans der Feder eines hervorragenden Mitgliedes der liberalen

Partei, in welchem es unter anderm heißt: „Die Bereinigung der siebennudsechziger Elemente soll zum Schutze des Ausgleichs erfolgen, das Projekt des Baron Banffy aber würde nichts weniger als diesen Schutz bedeuten, da es eine solche praktische Auslegung des Grundgesetzes bezweckt, die das ganze Ausgleichswerk gefährden uud dem Streben nach der Personalunion neue Stützen bieten würde. Dazu aber kann sich die liberale Partei nicht her geben. Graf Tisza hat ihr wohl freie Hand gegeben. Er konnte

dies anch mit Beruhigung tun, denu er ist überzeugt, daß seine Gesinnungsgenossen von dem durch die Bedingungen der Erhaltung und Sicherung des Ausgleichs vorgezeichueten Wege nicht abweichen werden. Die liberale Partei wird gern die Hand bieten zu jeder Entwirrung, die dieses vor Augen hält, sie kann sich aber keiner, wenn auch staats rechtlich gleichgesinuteu Partei anschließen, die durch ein unbestimmtes Gelübde an jene Koalition gebunden ist. die eigentlich doch nur eine radikale Änderung

der gegenwärtigen staatsrechtlichen Basis anstrebt.' Das „Neue Pester Journal' schreibt: „Worum es sich auch nach der Neugruppierung der Parteien handeln würde, das wäre die Durchführung eines Kompromisses bezüglich der Programmpunkte. Warum aber dieses Kompromiß nur dann möglich sein soll, wenn die Mitglieder der derzeitigen liberale» Partei ins Lager der Koalition übergehen und sich dort den Dissidenten oder den Bauffyauern anschließen, ist uns nicht recht ersichtlich. Ja, im Gegenteile

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 12
Datum: 24.06.1911
Umfang: 12
, wenn ein Priester für einen freisinnigen Kandidaten entweder direkt oder indirekt Stellung näme. Indem auch wir selbst unsere unverhohlene Genugtuung über die Mit- ^ teilung des Expositus Thaler zum Ausdrucke bringen, j erübrigt uns noch, mitzuteilen, daß der Bäckermeister i Josef Landerer von Rentsch am Wahltage (2V. Juni) ' im Agitationslokale der christlichsozialcn Partei in ^ Anwesenheit von mehr als einem Dutzend Zeugen, > die das beeiden zu können erklären, erzählt hat, daß ! Expositus Thaler

bergs schadete. Er sagte nämlich, daß Guggenberg k ja doch nicht gewählt werden würde. Dadurch nützte l er dem freisinnigen Kandidaten, da eine solche Aeuße- z rung die Wirkung haben konnte, daß Personen, die ^sich von der Wahl doch nicht den Sieg erwarteten, k von der Wahl ferne blieben. Und dann müssen wir ^ auch daran noch erinnern, daß der Herr Expositus x gelegentlich der Wahl im Jahre 1907, wo doch Gug- r genberg der gemeinsame Kandidat der christlichsozialen ^und konservativen Partei

; Südslawen 35 gegen 37; Galizische Ruthenen 3 gegen 26, bisher 1 Verlust. Ausständig sind noch 3 Stichwahlresultate, außerdem 8 Stich wahlen und 58 ersorderliche neuerliche Wahlgänge in Galizien. Nach einer Wiener Meldung soll der Reichs rat für den 11. Juli einberufen werden. Die Lehre von Wien. Der Mißerfolg der christlichsozialen Partei in Wien muß unbedingt das Hanptereignis der ver flossenen Reichsratsmahlen genannt werden, nicht, weil es selbst den Jndenliberalen unerwartet kam, sondern besonders

dieser Niederlage nach. Ein Wiener Christ lichsozialer gibt in der „Mähr.-schles. Post' einige Gesichtspunkte, die wir auch unseren Lesern mitteilen, da man sich in Tirol allgemein fragt, wie ein solches Wahlresnltar in Wien, dem Emporium der christlich- sozialen Partei, möglich sein konnte. Eine Hauptursache ist nun die allgemeine Lage. Daß sich das Volk, das unter dem Steuerdruck seufzt, bei der Teuerung bittere Not leidet und vergeblich eine Gesundung unserer parlamentarischen Verhält nisse erwartet

, schließlich enttäuscht gerade gegeu die stärkste Partei als die vermeintlich Schuldigen kehrt, ist ungerecht, jedoch natürlich, und es ist kein Wun der, wenn es sich einer Partei zuwendet, die nie etwas Positives leistet, aber der Unzufriedenheit den lante- steu Ausdruck verleiht. Die Wiener Teuerungs-De- monstratioii hat gezeigt, wie die Sozialdemokratie aus dieser Volksstimmung für sich Kapital schlägt, eine genügende Aufklärung ist in Wien leider unter blieben. Es hieße aber sich selbst täuschen, sähe

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 23.01.1907
Umfang: 8
Jahre schon zu bedeutendem Leben wieder erwacht ist. Eine eventuelle Niederlage wird für die Konservativen nur das Signal sein zum Aus> bau einer sturmfesten Organifation der Partei, da mit sie spater die Scharte wieder auswetzen kann Jene, welche da sagen, bei den nächsten Wahlen wird die konservative Partei in Tirol begraben werden und dann wird in Tirol Frieden sein, glauben - sicher selbst nicht daran. Nach wie vor können für Tirol nur dann bessere Zeiten kommen, wenn sich beide christliche

Parteien aus ein Kom promiß, auf eine friedliche Reichsratswahl einigen. Wir betonen nochmals, daß Versuche einer Partei Verschmelzung durch eine eventuelle LoZtrennung der Tiroler von der Wiener Partei jetzt überhaupt nicht in Frage kommen, sondern daß es sich einfach handelt bei voller Selbständigkeit beider Parteien einen Ausgleich zur Austeilung aller Tiroler Man date zu erzielen. Für die Kompromißkandidaten hätten dann beide Parteien einzutreten. Alles weitere ist Sache der Zukunft! — Zum Artikel

in der Samstagnummer des „Tiroler', betreffs der Kandi datur des Grafen Johannes Thun, erinnern wir an das Dementi der konservativen Partei, nach welchem sie dieser Kandidatur vollständig fernesteht. Auf die übrigen Unrichtigkeiten des Artikels einzu-' gehen, halten wir für ganz unnötig. Die Verhältnisse in der Wiener christlich sozialen Partei. Für die Verhältnisse in der christlich-sozialen Partei ist ein Wiener Artikel in der „Schles. Ztg.' besonders interessant, auch schon deshalb, weil er aus dem Bureau

des Wiener Hauptorganes der Partei stammt. Es wird da zu nächst der Meinung Ausdruck gegeben, daß die jüngst beschlossenen Gesetze über die Wahlpflicht und den Wahlschutz kaum praktische Wirkung habe« werden. „Beide Gesetze sind nur beschlossen worden' heißt es weiter — „um der bürgerlichen Be völkerung Sand in die Augen zu streuen und for mell die Versprechungen jener bürgerlichen Parteien einzulösen, die sich, um der Regierung bei der Durchführung der Wahlreform behilflich zu sein, ihren Wählern

gegenüber verpflichtet hatten, dafür zu sorgen, daß die Einführung des gleichen, allge meinen Wahlrechts ,mit konservativen Garantien' umgeben werde. Vor allem gilt das von der christ lich-sozialen Partei. Das Gros ihrer Wählerschaft stellt das Wiener Bürgertum, der Wiener Mittel stand, der sich gegenüber der Einführung des all gemeinen, gleichen Wahlrechts bereits von Anfang an sehr mißtrauisch Verhalten hatte. Infolgedessen wollten auch die Mitglieder der parlamentarischen Fraktion der christlich

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 06.07.1910
Umfang: 8
einerseits die Existenzberechtigung der konservativen Partei, während er anderseits be hauptet, daß „nicht grundsätzliche Differenzen in religiösen oder politischen Fragen' den Gegenstand des so heftigen Streites bilden; er glaubt, daß „unter genauen Kennern der tirolischen Verhält nisse' diese Behauptung „kaum noch' einen Wider spruch finde. Prosessor Mayr rät endlich zur Ein schlagung einer goldenen Mittelstraße. Wer seit Beginn den Kamps verfolgte, konnte oft hören, diese oder jene Persönlichkeit sei

das einzige Hindernis des Friedens. Ich hörte von christlich-sozialer Seite das Wort: „mit dem Tode Jehlys hat der Streit ein Ende'; der Verdienst- reiche und geistvolle Redakteur der „Neuen Tiroler Stimmen' schloß am 1. Dezember 1906 die Augen. Er fand den Frieden, Tirol aber nicht. Wie oft schrieben 1907 die christlich-sozialen Zeitungen und sagten es die christlich-sozialen Führer, daß die Wahlen den Frieden machen würden. Die christlich, soziale Partei war aus der ganzen Linie Siegerin aber der Friede

man der konservativen Minorität im Interesse des Friedens die Existenzberechtigung absprechen. Gewiß! wenn es sich nur um die Partei handeln würde, so müßte sie dem Frieden geopfert werden; es handelt sich aber nicht um ihr Existenzrecht, sondern um den Grund ihrer Existenzberechtigung, um unverrückbare Grundsätze. Die christlich-soziale Partei nennt sich „Reichs partei', hat aber nach allen bisherigen Erklärungen ihrer leitenden Faktoren sich als ausschließlich deutsche Partei betrachtet. Das Deutschtum sand oft

Aussassung liegt endlich auch die absolnte Ablehnung der in ihren Konsequenzen bedenklichen Theorie „Volkssouveräni tät'. Die christlich-soziale Partei zeigte wiederholt und besonders bei der Wahlresorm 1906 aus 1907 große Neigung sür dieses System. Ist somit, wie diese Beispiele zeigen, in Rich' tung staatsrechtlicher Auffassung eine tiefgehende Meinungsverschiedenheit vorhanden, so sind damit die Unterschiede und Gegensätze noch lange nicht erschöpft. Der Kürze halber finde hier nur noch eine Differenz

— die wichtigste — Erwähnung. Trotz verschiedenster Ausgangspunkte sind so wohl die Tiroler als auch die Wiener Christlich- Sozialen in so ausgesprochener Weise durch ihren beiderseitigen Entwicklungsgang auf Realpolitik an gewiesen, daß man sagen muß, es liege für beide Gruppen bereits im Begriffe „Partei' ein Ziel. Die Stärkung der Partei und der Einfluß auf das Reich sind so stark in den Vordergrund gerückt, daß sie zu Zwecken wurden. Dieser Standpunkt, Macht und Einfluß allseits zu erstreben, machte

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 10
Datum: 09.11.1911
Umfang: 10
! 0er Stteolster lljegus sm loosbrucker Parteitag. Ein aufrichtiger Kerl ist der slowenische Ge- nossenführer Kristan. Der hat in Innsbruck der .Arbeiter-Zeitung' und ihren roten Nachbetern in der Provinz einen argen Possen gespielt, den ihm auch das Jnnsbrucker Parteiorgan nie verzeihen wird. Er nahm sich nämlich des viel verleugneten Genossen und Revolverhelden vom Parlamente, Njegus, an, indem er sagte: „Es hieße unserer Partei, die ich vertrete, Abbruch tun, wenn ich sagte, Njegus ginge unsere

Partei nichts an. Nein, Njegus war Mitglied unserer Partei. Es ist da weder zu leugnen, noch etwas zu befürchten; wenn sich aber Njegus zu dieser unsinnigen Tat ganz hinreißen ließ, trägt hieran die unselige Politik eines Baron Gautsch die Schuld. Die Notlage müsie schon eine ganz gewaltige sein, wenn ihre Wirkung bis nach Dalmatien hinunter reicht und auch dort eine solche Aufregung verursache, Ausregungen, die in Wien naturgemäß zur Explosion führen müssen!' Sie Partei cker kevoiulioo

. Die Sozialdemokraten leugnen besonders gerne in unserem kaisertreuen, monarchistischen Tirol, daß Revolution ihr Grundprinzip. Umsturz ihre Devise sei. Nun gibt es kein Leugnen, keine Flucht mehr. Am Jnnsbrucker Parteitag wurde es mehr als einmal unverhüllt und ohne Scheu erklärt, daß die Sozialdemokratie tatsächlich die Partei des Um sturzes, der Rebellion ist und nicht bloß etwa jener langsamen auf dem Wege der Gesetzgebung, nein, sondern auch jener der Tat, wenn es sein muß. Konnte doch der russische Genosse

schildert die gegenwärtig sehr schlechte Finanzlage der Partei, deren Wahlfonds heute nicht nur gänzlich erschöpft, sondern sogar ein Defizit von über Kr. 21.0'0 aufweist. Bei den heurigen Juniwahlen wurden ausgegeben für Böhmen Kr. 78.000, Mähren Kr. 8845, Schlesien Kr. 11.075, Bukowina Kr. 3000, Niederösterreich Kr. 91.065, Oberösterreich Kr. 2029, Salzburg Kr. 4340. Tirol Kr. 8000, Vorarlberg Kr. 1000, Steiermark Kr. 7200 und Kärnten Kr. 4000. Redner tritt warm für die Schaffung des Reichswahlfonds

ein. Die Zeiten seien sehr ernst. Man könne nicht wissen, ob das Parlament nicht bald aufgelöst werde; jedenfalls sterbe es keines natürlichen Todes. Mit völlig er schöpften Kräften müßten die Sozialdemokraten den Wahlkampf aufnehmen. Redner fordert eine bessere Kontrolle der eingehenden Beiträge. — Na, schließlich wird wohl irgend ein befreundeter soziali stisch-jüdischer Großkapitalist, deren die Partei ja nicht ermangelt, ein „unverzinsliches' Darlehen auf 999 Jahre geben, um der Ebbe abzuhelfen

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 10
Datum: 08.08.1905
Umfang: 10
des für die seinerzeit zu treffende Entscheidung ausschlaggebenden finanziellen Effektes der Verstaatlichungsaktion, und zwar sowohl bei ihrer gänzlichen Durchführung als auch für die einzelnen Kombinationen eventueller bloß partieller Verwirklichung in intensiver Weise zu fördern. Die Vorgänge in ltngarn. Der Präsident der reichstägigen liberalen Partei, Baron Friedrich Podmaniezki), veröffent lichte an, Samstag eine Erklärnng, in welcher er mitteilt, daß er ersucht wurde, die liberale Partei zum Zwecke

der Erörterung der Moda litäten, die zur Entwirrung aus der K^ife führen sollen lind in Verbindnng hieniit bchnfs Erörte rung der Frage, ob der Verband der liberalen Partei auch ferner anfrechterhaltei, werden soll oder nicht, für Donnerstag den 17. d. M., nach mittags 4 Uhr, zu einer Parteikonferenz einzu berufen. Am Schlüsse derselben heißt es: „Im Begriffe, diesen, Ansuchen zu entsprechen, rich tete ich an den Führer der Partei, Grafen Ste phan lTisza, die Frage, ob ihm der in! dem An suchen angegebene

Zeitpunkt zusage oder nicht. Daranf habe ich nun vom Parteiführer Grafen' Tisza die Antwort erhalten, eS sei ihm vor dem 20. August absolnt „„möglich, in der Konferenz zu erscheine,,. Ich habe deshalb die Konferenz für den 23. d. M. ngWinittags 3 Uhr einberufen und in Gemäßheit des in dem Ansuchen ge äußerten Wunsches jedes einzelne Abgeordneten- uiitglied der Partei in einem besonderen rekom mandierten Schreiben eingeladen.' Der Abgeordnete Emerich Szivak, einer der führenden Männer in der Bewegung

innerhalb der liberalen Partei, äußerte sich am Samstag über die Vorgänge der letzten Tage in folgen der Weise: „Ich glaube kann,, das; aus unserer Partei sich Abgeordnete in größerer Anzahl der Unabhängigkeitspartei anschließen werden; es dürften voraussichtlich höchstens einer oder zwei uuserer Mitglieder übertrete,,. Der Zweck und das Wesen der ganzen Aktion in der liberalen Partei ist ja doch, daß nnsere Partei die 07er Grundlage rette. Die gegenwärtige »Situation war ohnedies unhaltbar. Es tonnte

ja ein Ab geordnet erkandidat mit dein liberalen Programm gar nicht mehr auftreten, so sehr war die ganze Partei in, ganzen Lande in Mißkredit gebracht worden. Hier mnß Wandel geschaffen werden. Die 23 Abgeordneten der liberalen Partei, die jüngst zusammengetreten sind und mit denen noch sehr viele Mitglieder der liberalen Partei voll kommen eines Sinnes sind, haben deshalb die Bewegung in Fluß gebracht, welche voraus sichtlich die ganze Partei mit sich reißen wird. In der großen Konferenz der liberalen Partei

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 18.03.1875
Umfang: 8
der Stadt Trient ist ein sehr erfreuliches. Von 493 Wählern erschienen 305 Botanten, und diese haben mit der Abstinenz - Politik gründlich gebrochen; denn anstatt der von der national-liberalen Partei als Kandidaten vorgeschlagenen NeichLrathS-Abgeordneten Dr. Venturi und Dr. Marchetti wurden Bürger meister Consolati mit 231 Stimmen und Dr. Element! mit 224 Stimmen gewählt. Dr. Ven- nri erhielt 72 und Dr. Marchetti 63 Stimmen. Der „Trentino' bezeichnete die Wahl der der national» liberalen Partei

angehörenden Reichsräthe in den Landtag als ein Vertrauensvotum, das den selben die Wählerschaft schuldig sei. Wenn diese Wahl nach dem „Trentino' wirklich so aufgefaßt werden muß, so hat die erste Stadtgemeinde Wälsch- tirols der national, liberalen Partei ein sölenneS Miß trauensvotum ertheilt. Die Orte Mezzo lo m b ard o, EleS ic. wählte« den von der nationalen Partei vorgeschlagenen Kandidaten Dr. C. Vertagn olli und ebenso die Orte Borgo, Levico :c. Dr. Mendini. In Niva wurde ein gedruckter Auf ruf

an die Wähler verbreitet, in dem aufgefordert wird, an der Abstinenz - Politik auch ferner fest zuhalten und nnr eine» Mann zu wählen, der die Gewähr bietet, nicht im Landtage zu erscheinen, und wird zu dem Zwecke, obwohl von der nationalen Partei Baron S. Cresseri als Eandidat vorgeschlagen wurde, Genieinderath Eanella, ein politisch extrava ganter Mann, der wegen politischer Umtriebe wieder holt verhaftet worden ist, empfohlen. Dieser Aufruf ist gezeichnet von den Herren Zaniboni, Michelini

? So ganz unrichtig scheint die Fol gerung nicht zu sein. Trient, 12. März. Mit Frenden begrüßen wir im Interesse unserer städtischen Verwaltung den Auegang der Ergänzungöwahleu für den Gemeinde- rath, in aller! drei WahlkoUegien siegle die Partei des Bürgermeisters Grafen Eonsolali anf die glänzendste Weise, nnd die Partei der Nationalliberalen hat eine solche Niederlage erlitte», wir sie noch am Vor abende der Wahlen im 3. nnd 2. Wahlkörper gar nicht ahnte, rechnete dieselbe gerade in diesen beiden

Wahlkörpern siegreich hervorzugehen. Der AnSgang der Wahlen in diesen beiden genannten Wahlkörpern hat die national-liberale Partei derart erschülte:t, daß sie im ersten Wahlkörper gar nicht mehr am Kampf plätze erschien, sondern resignirt dein siegenden Gegner das Schlachtfeld überließ. Der Gemeinderath besitzt jetzt eine compakte Majorität von L5 Ttimmen, gegen welche die noch im Gemeinderathe gebliebenen 5 'Na tionalliberalen nichts auszurichten vermögen. daher auch der seit mehr als eiuem Jahr

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 7 von 14
Datum: 19.01.1901
Umfang: 14
1Ä. Männer 1901 tiroler Volksvlatt. Vene » Gehemmter Siegeslauf. Die christlich-sociale Wiener Partei' kann sich «it der deutschsortschrittlichen, oder besser juden liberalen Partei fast um die Palme streiten, wer von beiden in den letzten Wahlen die meisten und schwersten Wunden erhalten habe. Die judenliberale Partei, die schon vorher nur mehr kümmerlich ihr Dasein fristete, gilt jetzt als vernichtet; Radicale sind an deren Stelle getreten. Höher anzuschlagen sind aber die gewaltigen Verluste

der lebensfrischen christlich-socialen Partei. Wenn die Blätter recht berichten, verlor diese ausstrebende Partei folgende Mandate: Den I. und V. Bezirk der allgemeinen Curie in Wien, die V. Curie in Wienerneustadt, Meiner), die Landgemeinden von St. Polten (Gessmann), die beiden letzten Mandate in Böhmen und Mähren, die Landgemeinden in Zwettl (Eich horn), die Landgemeinden von Wienerneustadt, (Troll), den Städtebezirk St. Pölten (Jax), also neun Mandate. (In Tirol verlor auch Dr. Kapferer sein Mandat

- aufgegeben sind. In Steiermark gieng das Mandat Judenburg verloren. Kurz die Verluste der katholi schen Volkspartei sind weit geringer als die der Christlich-Socialen. Wir werden wohl nicht fehl gehen^ wenn wir annehmen, die katholische Volks partei verdanke die Kraft zum Widerstande gegen die geeinigten Feinde ihrem katholischen Programme. Die christlich-sociale Partei hat eben kein rein katholisches Programm, specifisch katholische Fragen Aiuss diese Partei eben zurückstellen,, infolge

ihrer -eigenartigen Zusammensetzung. Und der Antisemi tismus allein scheint aus die Dauer doch nicht zu ziehen. Christlich-sociale^Blätter sinnen jetzt auf aller hand Heilmittel, um der Partei wieder aufzuhelfen. Die Blätter katholischer Richtung'empfehlen offenes Hervortreten mit der positiv christlichen Weltan schauung. Je mehr die positiv christliche Weltan schauung zurücktrete, desto lockerer und unverläss- licher müsse das Parteigefüge werden. Den religiösen Fragen lasse sich nicht mehr aus dem Wege gehen

, da sie im Grunde genommen, doch die letzten Trieb- sedern der politischen Bewegungen seien, da heiße es Farbe bekennen. Als Partei der religiösen Halb heit werde die christlich-sociale Partei in's nichts versinken u. s. w. Andere christlich-sociale Blätter geben dem Clericalismus die Schuld an der Niederlage. „Nur Aicht zu clerical' ertönt fortwährend in den Ver sammlungen der Ruf. Besonders das Wiener einflussreiche „Deutsche Bolksblatt' tritt fortwährend für die VerWässerung des Katholicismus

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 14.02.1891
Umfang: 8
». ^»»^»»»4»»- N». Sß. Samstag, den 14. Februar 18S1. 2S. IahWiiz. Kejoadkis j» deachte»! Meran, 13. Febr. Unter den Wahlprogrammen und Wahlaufrufen, welche die gegenwärtige Wahlbewegung massenhasl aufwirft, hat der Wahlaufruf der „Vereinigten deutschen Linken' nicht blos eine Vorzugsbedeutung, weil er von der stärksten Partei des gewesenen Reichsrathes und sicherlich auch der stärksten Partei der künftigen Reichsrathsmehrheit ausgeht, sondern auch darum, weil dieser Aufruf nicht im Namen der deutschliberalen Partei

eines oder des anderen Landes erlassen ist, sondem im Namen der deutsch liberalen Partei, welche ganz Oesterreich umfaßt. In diesem Stücke kommt dem Aufrufe der deutsch fortschrittlichen Partei kein anderer gleich — er stellt also gleichsam die Reichseinheit und zugleich die Gemeinbürgschaft der Deutschen dar. Die Reden, welche gelegentlich des Parteibeschlusses über diesen Aufruf gehalten wurden, bezeugen überdies, daß alle Glieder dieser Partei in aller Eintracht zusam menhalten und den Bund auch für die Zukunft

be wahren werden. Dadurch sind die Hoffnungen auf eine Spaltung innerhalb der deutschliberalen Partei nichtig und die überaus hämischen Weissagungen von dem Zerfalle der Partei, welche sowohl von czechisch-clerikaler wie von deutschnational-antise mitischer Seite in die Welt posaunt wurden, schmäh lich zu Schanden geworden. Sehr wesentlich zum Verständnisse der inneren Organisation der deutscbliberalen Partei und der Kräfte, welche in derselben wirken, ist neben dem allgemeinen Aufrufe

der deutschliberalen Partei jener des verfassungstreuen Großgrundbesitzes in Mähren, welcher am 2. ds. also zwei Tage noch vor der Ver öffentlichung von Dunajewski's Sturz erlassen wurde. Von den Männern, welche diesen Aufruf unterzeich net haben, gehören zwei der „Vereinigten deutschen Linken' an und sie haben auch bei der Parteiver sammlung am 8. ds. das Wort, ergriffen und zwar zur entschiedenen Betonung der* Einigkeit innerhalb dieser Partei und der Aufrechterhaltung ihres Ge- füges. Diese beiden sind Freiherr

v. Chlumecky und Guido Graf Dubsky Sie bilden also gewisser maßen den unmittelbaren und persönlichen Anschluß der Partei an jene des verfassungstreuen mährischen Großgrundbesitzes. So ist denn auch die Uebereinstimmung zwischen den beiden Wahlausrufen eine vollkommene, wie auch gar nicht anders zu erwarten war, da Herr v. Chlumecky nicht blos einer der leitenden Geister der Vereinigten Deutschen Linken, sondem auch ein solcher der genannten Großgrundbesitzer-Partei ist. Hat Herr v. Chlumecky iu seiner Rede

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 01.09.1874
Umfang: 8
waren, die un ruhigen Nachbarn jenseits des Rheins zu schlagen. Gewiß würde es solchen Aufrufen von Seite der ^.eigenen Partei an der lautesten Bewunderung nicht ^fehlen, denn jeveS Machwerk, das einer Partei schmeichelt, wird ja von dieser als ein Meisterstück der Weisheit und Charakterstärke bejubelt und ge- priesen. — Am meisten Freude über die steigende innere Zerklüftung in Deutschland werden aber jeden falls die Franzosen haben: sie finden, wenn es je einmal zum „Rachekrieg' kommen sollte, einen wohl

würde, da die in diesem Lande eingenommenen Gelder einzig und allein wieder für das Wohl dieses Landes verausgabt würden, was durch einen in Trient tagenden Landesausschuß, der aus praktischen Männern gebildet ist, die das Land genau kennen, leichter geschehen kann, als von Män nern, die das Land nur selten besucht haben. Da die liberale Partei, welche die große Majorität des ReicbSratheS bildet, die einzige Partei ist, die nach ihren auf den Staatsgrundgesetzen beruhenden Prin zipien gezeigt habe, einem Bestreben, taö

durch dieselben Grundgesetze berechtigt erscheint, nicht ent- gegentreten zu wollen, und weil diese ^Partei allein die Allmacht der Provinziallandtage verwirft, die von den anderen Parteien in Oesterreich angestrebt wi.d, so erklärte Dr. Venturi eö für eine Noth wendigkeit der Abgeordneten dieses LandeStheileS, sich fest und aufrichtig der liberalen Partei des Reichörathes anzuschließen» die, indem sie die indi viduelle Freiheit beschützt wissen will, grundsätzlich auch eine Gegnerin ist der Einmengung von Politik

in Sachen, wo eben die Politik ferne bleiben soll, eine Partei, die zur Devise hat. Jedermann in der Ausübung der ReligionSpslichten, was immer für einer Religion er angehören mag, zn beschützen. Auf die konfessionellen Gesetze übergehend, wegen welcher die liberale Partei als diejenige bezeichnet wird, welche die katholische Religion zu untergraben ge sonnen sei, fordert Venturi Jedermann auf, mit den Gesetzen an der Hand nur Eine Stelle darin vor zuweisen, welche gegen die Dogmen unserer Religion

lautet. In Predazzo schloß der Abg. Venturi seine Neve mit dem Bemerken, daß der verfassungstreuen Partei, trotz der Verleumdungen der Gegner, sich jeder katholische Christ ohne Furcht, sowie auch jeder Bürger anschließen kann, da diese Partei nach ihrem Programme inner dem Rahmen der StaatSgrund- gesetze die nationale Individualität anerkennt, gleich zeitig danach strebt, die individuelle Freiheit und den bürgerlichen Fortschritt zu fördern und den Bürger beschützt in der Ausübung seiner Pflichten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 02.12.1946
Umfang: 4
Einzelpreis 15 Groschen Sozialistisches Tagblatt für Tirol Redaktion Innsbruck, Maximilianstraße 7 Tel. 2450 Verwaltung: Maria-Theresien-Straße 40. Tel. 2047 Eigentümer: Sozialistische Partei Österreichs, Landesorganisation Tirol Redaktionelle Einsendungen werden in der Schriftleitung übernommen Bezugsbedingungen : monatlich S 3.80, in Durch die Post oder Träger den Verschleißstellen S 3.60 Nummer 276 Innsbruck, Montag, 2. Dezember 1946 44. Jahrgang Auf der UNO-Tagung: Debatte um die Abrüstung

werden kön- (APA) Wien, 1. Dez. Die Vertreter der Südtiroler politischen Parteien — Volkspar tei und sozialdemokratische Partei — haben an den Außenministerrat in New York nach stehendes Telegramm gerichtet: „Die Notwendigkeit, das kulturelle und wirtschaftliche Leben in Südtirol zu schützen, wurde bei der Pariser Konferenz anerkannt. Selbst jene Nationen, die aus formalen Grün den gegen die Aufnahme des Artikels 10 in den Friedensvertrag stimmte, fanden Worte der wahren Sympathie für das Schicksal

Donaukonferenz Wien, 1. Dez. (SK). Die Sozialistische Partei Oesterreichs wird auf der Donaukon ferenz der Sozialistischen Parteien in Prag durch Dr. Julius Deutsch, Staatssekretär a. D. K o r p, Staatssekretär a. D. Wald- brunner, Nationalrat Probst und die zweite Vorsitzende der SPOe, Nationalrätin P r o f t vertreten sein. An der Konferenz, die vom 7. bis 9. De zember tagen wird, nehmen neben Oester reih Vertreter der Tschechoslowakei, Un garns, Rumäniens und Bulgariens teil. Die Konferenz trägt

informativen Charakter und wird sih mit den politischen und wirtschaft lichen Problemen des Donauraumes beschäf tigen. Die Teilnahme Oesterreichs an dieser er sten Fühlungnahme der Donauländer, die be zeichnenderweise durch die Sozialistische Partei erfolgt, ist von um so größerer Be deutung, als noch nicht feststeht, ob Oester reih auch auf der von Molotow im Außen* ministerrat der Alliierten vorgeshlagenen Donaukonferenz vertreten sein wird. Be kanntlich wurde dies von dem rechtzeitigen Abschluß

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