ist von Absam gebürtig, 25, Jahre alt, ledig, zuletzt unschlergehilfe in Kramsach, wegen Betrugs bereits abgestraft, uud ist beschul digt, im Winter 1894/<15 seinem Dienstgeber Norbert Knoll in Brixlegg Holz im Werte von 50 kr. und am 20- Jänner d. Js. Nachts der Anna Wiener in Rattenberg ans versperrtem Kasten einen Geldbetrag von 320 fl. gestohlen zu haben. Im Winter 1894/95 hielt sich der Angeklagte beim Tischlermeister Norbert Kuoll in Brixlegg als Gehilse auf und machte als solcher sür Anna Kirchner
in Brixlegg eine Zitherschatulle, wofür vr 1 fl. erhielt; das Holz hiezn soll er seinem Meister entwendet haben, wogegen Weiß behauptet, er habe es vom Meister geschenkt bekommen, was dieser aber bestreitet. Im Frühjahre 1395 hatte er sowohl mit der Dienstmagd M. Hechenleitner in Kramsach als auch mit der Köchin A. Wiener in Rattenberg ein Liebesverhältnis und beiden stellte er die Ehe in Aussicht. Im Summer 1895 wusste er die Wiener zn vermögen, ihm 100 fs. zn leihen, damit er Holz zur Herstellung
von Einrichtungsstücken kaufen könne, allein er kaufte kein Holz, sondern verbrauchte dies Geld iu an derer Weise- Da Weiß wusste, dass die Wiener noch ein Guthaben per 300 sl. bei der Postspar kasse hatte, bewog er sie dieses Geld zn beheben,, damit der sich Werkzeug kausen und eine Tischlerei errichten könne, sie verständigte hievon Weiß mit er Aufforderung er möge zn ihr kommen um wegen der Verwendung des Geldes Rück sprache zu nehmen. Am 20. Jänner ließ Weiß sagen, dass er sich abends bei ihr einfinden
werde. Als er nicht kam und sie hörte, dass er sich inr Gasthanse befinde, begab sie sich dorthin, fand ihn aber nicht mehr. Er war nämlich knrz nach dem Weggange der Wiener in ihr Hans gekommen, habe den Waschkasten aufgesperrt und dort den Betrag von 320 fl. gefunden. Er nahm dieses Geld zu sich uud verließ sofort das Hans. Am nächsten Morg'n snhr er dann »lach Hall, besuchte seinen Vater und fuhr mit demselben nach Innsbruck, wo er bei Stocker Werkzeuge eiukauste. Mittlerweile hatte aber Wiener den Diebstahl
entdeckt uud bei der Gendarmerie die Anzeige erstattet, infolgedessen Weiß am 21. Jänner von einer Gendarmeriepatronille in Mnhlan ver haftet wurde. Iu feiuem Besitze war noch ein Betrag von 231 fl. 81 kr. Weiß ist geständig, der Wiener 320 fl. ge stohlen zn haben. Dieses Geständnis hält er auch bei der Hanptverhandlnng aufrecht. Die Zeugen Knoll nnd Wiener sagen im Sinne der Anklage aus und letztere fügt noch die Erklärung hiezu, dass sie Weiß das Geld doch gegeben hätte. Der öffentliche Ankläger hält